US-Arbeitsmarkt: Die Lage vor dem Handelskrieg

Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich im März, also vor den massiven Zollerhöhungen durch die amerikanische Regierung, in einem robusten Zustand.

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Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

04.04.2025

Die Beschäftigung legte um 228 Tsd. Stellen zu und damit merklich rascher als in den ersten beiden Monaten des Jahres. In den kommenden Monaten dürften sich aber mehr und mehr die negativen Wirkungen der Politik Trumps zeigen. Angesichts steigender Risiken eines verschärften Handelskonflikts und der einbrechenden Stimmung in der Wirtschaft werden sich die Unternehmen mit Neueinstellungen zurückhalten.

Die Daten

Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ist im März um 228 Tsd. und damit deutlich stärker als erwartet gestiegen (Commerzbank-Prognose +90 Tsd., Konsens +140 Tsd.). Der Stellenzuwachs der beiden Vormonate wurde allerdings um insgesamt 48 Tsd. nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote, die auf Basis einer anderen Umfrage erhoben wird, stieg leicht auf 4,2% an.

Die größten Zugewinne waren im Bereich Gesundheitsdienstleistungen zu beobachten. Die Beschäftigung im Einzelhandel legte ebenfalls recht kräftig zu, dies war aber teilweise darauf zurückzuführen, dass ein Streik endete. Die Beschäftigung der US-Bundesregierung fiel leicht (-4 Tsd.) auf 3 Millionen; die große Streichungswelle durch die Trump-Administration hatte hier noch keine allzu großen Auswirkungen.

Damit zeigt sich der amerikanische Arbeitsmarkt in einem weiter relativ robusten Zustand, von einem Einbruch ist weiter nichts zu sehen.

Zur Einordnung

Der Referenzzeitraum für den Arbeitsmarktbericht ist die Lohnperiode, die den 12. eines Monats einschließt. Damit erfassen die aktuellen Daten die Lage in der ersten Märzhälfte. Präsident Trump hat die jüngsten drastischen Zollerhöhungen erst am 2.April verkündet. Es wird daher noch einige Zeit dauern, bis sich etwaige nachteilige Folgen in den Beschäftigungsdaten niederschlagen.

Seit einiger Zeit haben die Unternehmen mit einer stark steigenden Unsicherheit zu kämpfen, vor allem im Bereich der Zollpolitik. Die Rahmenbedingungen sind stark im Fluss und die Kosten für die Unternehmen – gerade für solche, die auf Zulieferungen aus dem Ausland angewiesen sind – steigen. Dazu kommt eine zunehmende Verunsicherung der Konsumenten, was sich zuletzt schon in einer merklich weniger dynamischen Konsumtätigkeit niedergeschlagen hat. In dieser Lage dürfte die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen abnehmen. In den nächsten Monaten ist damit eine Abschwächung des Arbeitsmarktes zu erwarten.

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