Bereit zu investieren? Der Test für angehende Anlegerinnen

13.06.2023 – Dein Geld an der Börse anzulegen kann ein guter Weg sein, um Wertverluste durch die Inflation zu vermeiden. In diesem Artikel haben wir 5 Fragen vorbereitet, mit denen du herausfinden kannst, ob du bereit zum Investieren bist.

Eine junge Frau sitzt am Schreibtisch vor Ihrem Laptop und freut sich und reckt bei Fäuste auf halbe Höhe vor den Körper.

Im Jahr 2022 gab es in Deutschland so viele Anleger wie zuletzt 2001: Stolze 12,9 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr in Aktien, ETFs oder Fonds investiert.1 Damit waren ganze 18,3% der Bevölkerung über 14 Jahre an der Börse aktiv. Und auch wenn nach wie vor viele Menschen zögern oder Angst vor dem ersten Schritt an die Börse haben, gilt: Wer seinem Geld nicht beim Schrumpfen oder bei einer Entwertung durch die Inflation zuschauen möchte, der sollte investieren. Das ist gar nicht so riskant, wie viele glauben.

Zudem bietet die Börse die besten Chancen, das eigene Geld zu vermehren - wenn man ein paar Regeln beachtet und bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Du möchtest wissen, ob du bereit bist, als Anlegerin durchzustarten? Mit den folgenden Fragen findest du ganz einfach heraus, ob du direkt loslegen kannst. Gemeinsam klären wir, wie du zu Notgroschen, Risikoprofil, Anlagemix und Anlagehorizont stehst und wie es mit deinem allgemeinen Börsenwissen aussieht. Viel Spaß dabei!

Hast du bereits ausreichende Rücklagen gebildet, um zu investieren?

Wer an der Börse in Aktien oder ETFs investieren möchte, braucht zunächst einmal Rücklagen oder einen monatlichen Überschuss. Das heißt, du solltest zum Beispiel ein Tagesgeldkonto mit Rücklagen oder zumindest einen Notgroschen haben, an den du bei Bedarf schnell herankommst, damit du liquide Mittel zur Verfügung hast.

Was passiert, wenn du dein gesamtes Geld in Aktien gesteckt hast und es plötzlich brauchst?

In diesem Fall müsstest du einige – oder im Ernstfall alle – Wertpapiere verkaufen, um wieder liquide zu sein. Solche Blitzaktionen können gut oder schlecht ausgehen: Wenn es gut läuft, liegt der Kurs im Plus und du machst Gewinn. Im schlimmsten Fall kann es aber passieren, dass du deine Aktien zu einem schlechten Kurs verkaufen musst und somit Geld verlierst. Genau aus diesem Grund brauchst du Rücklagen, auf die du jederzeit anstelle der Aktien zurückgreifen kannst.

Weißt du, wie du deinen Notgroschen berechnest?

Idealerweise sparst du einen Notgroschen in Höhe von 3 Nettomonatsgehältern an. Wenn du also beispielsweise 2.000 Euro netto verdienst, solltest du 6.000 Euro ansparen. Damit hättest du einen ausreichenden Puffer, um unvorhergesehene Rechnungen, Reparaturen und andere Dinge begleichen zu können. Deinen Notgroschen kannst du z. B. flexibel und ohne feste Laufzeit auf einem Tagesgeldkonto zur Seite legen. So hast du jederzeit Zugriff auf dein Geld.

Ganz wichtig:

Spare niemals auf dem Girokonto, unterm Kopfkissen oder in der Spardose! Auf einem Einlagenkonto sind deine Ersparnisse nicht nur vor Einbrecher:innen sicher, sondern auch vor dir selbst. Wer eine höhere Summe auf dem Girokonto oder zu Hause herumliegen hat, kommt schneller in Versuchung, das Geld auszugeben, wenn es mal eine verlockende Gelegenheit gibt. Daher sparst du am besten nach der Devise: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Tipp:

Am effektivsten sparst du den Notgroschen, wenn du monatlich einen Dauerauftrag einstellst. Überweise jeden Monat nach Gehaltseingang 10 Prozent von deinem Nettogehalt oder auch einen kleineren Betrag vom Girokonto direkt auf das Tagesgeldkonto. Sonderzahlungen wie Rückzahlungen vom Finanzamt eignen sich auch hervorragend, um dein Sparziel noch schneller zu erreichen!

Kennst du dein Risikoprofil?

Ebenso wichtig wie der Notgroschen ist das Wissen um dein persönliches Risikoprofil. Als Risikoprofil bezeichnet man die Bereitschaft, bestimmte Risiken für das Erreichen eines bestimmten Zieles einzugehen. Risiko und Rendite hängen immer miteinander zusammen. Je höher der Gewinn sein soll, den du mit deinem Geld erzielen möchtest, desto mehr Risiko musst du dafür eingehen. Im Allgemeinen gilt, dass Investments mit hohem Risiko eine höhere Rendite abwerfen können, Investments mit geringem Risiko eine eher geringe Rendite. Trotzdem solltest du bedenken: Eine Garantie auf die Rendite gibt es leider nie.

So bestimmst du dein Risikoprofil

Überlege dir, ob es dir wichtiger ist, dein Geld möglichst schnell zu vermehren, oder ob es dir wichtiger ist, möglichst kein Geld zu verlieren. Mach dir dabei auch bewusst, was das Risiko in Bezug auf deine Altersvorsorge bedeutet. Wenn du mit hohem Risiko und der Chance auf hohe Rendite investierst, besteht die Möglichkeit, dass du das Geld und damit einen Teil deiner Altersvorsorge verlierst. Du kannst dir auch ganz konkret in Zahlen überlegen, wie viel Rendite du mindestens erwartest und welche Summe du bereit bist, im schlimmsten Fall zu verlieren.

Wie ist dein Anlagehorizont?

Mit Anlagehorizont ist die Zeitspanne gemeint, die dir für die Geldanlage zur Verfügung steht. Wer noch jung und einige Jahrzehnte vom Renteneintrittsalter entfernt ist, hat einen langen Anlagehorizont. In diesem Fall kannst du dich stärker auf eine gute Rendite und die Steigerung deines Vermögens konzentrieren. Wenn es dann näher auf die Rente zugeht, steht nicht mehr die Vermögenssteigerung, sondern der Vermögenserhalt im Vordergrund.

Aktien neigen zu teils starken Schwankungen. Bei einem langen Anlagehorizont und ausreichender Diversifikation (Vielfalt und Streuung der Wertpapiere) muss dich das aber nicht beunruhigen. Um dein Gesamtvermögen vor allzu starken Schwankungen abzusichern, lohnt es sich, einen Teil deines Geldes in Anlagen mit weniger Risiko zu investieren. Die Information zu den jeweiligen Risikoklassen einer Anlage findest du auf der jeweiligen Produktseite oder den gesetzlich vorgeschriebenen wesentlichen Anlegerinformationen.

Bemerkenswert:

Dein Anlagehorizont hat also auch – genau wie dein Risikoprofil – Einfluss auf die Auswahl der Wertpapiere, in die du investierst.

Tipp:

Mit der Zeit wirst du ein Gefühl für die Märkte entwickeln und bei neuen Investitionen entspannter entscheiden. Welche Anlage du am Ende wählst, ist aber immer auch eine Frage des Risiko-Typs.

Welcher Risiko-Typ bist du?

Dein Risikoprofil hängt von zwei Faktoren ab: Deiner Risikotragfähigkeit und deiner Risikobereitschaft. Beide Begriffe beziehen sich auf das finanzielle Risiko, das du eingehen kannst oder möchtest, sprich: Mit welchen potenziellen Verlusten du persönlich leben kannst.

  • Bei der Risiko-Tragfähigkeit geht es dabei um deine finanzielle Situation: Welche finanziellen Verluste kannst du hinnehmen, ohne dass deine Existenz bedroht ist?
  • Bei der Risikobereitschaft dagegen geht es um die mentale Stärke: Welches Risiko kannst du aushalten, ohne dass es dir schlaflose Nächte bereitet?

Wie zuvor schon erwähnt stehen Risiko und Rendite immer im Verhältnis zueinander. Wenn du eine möglichst hohe Rendite erzielen möchtest, musst du in der Regel auch zwischenzeitlich höhere Schwankungen an der Börse aushalten können. Wenn du lieber auf Nummer sicher gehen und nur leichte Marktschwankungen aushalten möchtest, ist die mögliche Rendite entsprechend niedriger.

Investment-Risiken richtig einschätzen lernen

Viele Anleger:innen machen sich vorher keine Gedanken darüber, wie es ist, wenn die Kurse mal fallen und das Aktiendepot in den roten Zahlen steht. Schwankungen an der Börse sind ganz normal und oft unproblematisch – solange man nicht panisch wird und alles verkauft. Du solltest dir also schon vor deinem Investment Gedanken machen, welches Szenario du wirklich aushalten möchtest. Schließlich soll die Geldanlage für ein gutes Gefühl und nicht für schlaflose Nächte sorgen.

Für Einsteiger:innen interessant: Wenn du neu an der Börse bist und gewisse Risiken noch nicht klar einschätzen kannst, hilft dir ein Sparplan. Mit einem Sparplan sparst du regelmäßig einen festen Betrag und profitierst bei schwankenden Börsen langfristig vom Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt). Sind die Kurse niedrig, bekommst du für den Sparbetrag mehr Wertpapieranteile, bei höheren Kursen entsprechend weniger. So kannst du über einen langen Anlagezeitraum hinweg einen günstigeren Durchschnittspreis erzielen als mit einer Einmalanlage.

Hast du das Basiswissen, um an der Börse zu investieren?

Kennst du den Unterschied zwischen Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds? Und hast du schon mal von Aktienkennzahlen gehört? Wenn nicht oder wenn du dein Wissen zu den Wertpapierarten noch einmal auffrischen möchtest, schau dich einfach in unserem Wissensbereich unter Aktien für Einsteiger um. Dort erwarten dich Infos und Tipps zu allen wichtigen Fragen rund um Aktien und zu anderen Wertpapierarten wie ETFs oder Fonds.

Alle Fragen beantwortet? Dann direkt loslegen und investieren

Du weißt jetzt, auf welche Punkte es bei der Wahl des Investments ankommt und kannst dich selbst und dein Börsenwissen etwas besser einschätzen. Bist du bereit, dein Geld zu investieren?

Dann wird es höchste Zeit, an der Börse zu investieren und dein Geld zu vermehren. Besonders einfach ist das mit unserem kostenlosen DirektDepot: In der App hast du alles im Blick und kannst du schon ab 25 Euro monatlich einen Sparplan anlegen oder ganz flexibel deine ersten Schritte mit ETFs, Fonds oder anderen Wertpapieren machen. Und das Beste dabei: Wenn du pro Quartal mindestens eine Order tätigst, zahlst du 0 Euro Depotgebühren. Du bekommst das Depot also kostenlos. Investiere dein Geld dorthin, wo es hingehört: In deinen Vermögensaufbau!

Hast du noch Fragen zum DirektDepot oder zu den Anlagemöglichkeiten? Dann vereinbare einfach ein Beratungsgespräch. Wir helfen dir gerne weiter!