Das Konto für Ihr Einkommen, Was ist ein Gehaltskonto?
Das Gehaltskonto ist häufig das zentrale Konto im Alltag. Dort gehen Gehälter, Löhne, Renten oder andere regelmäßige Einkünfte ein. Wir stellen Ihnen das Gehaltskonto im Detail vor und zeigen Ihnen, welche modernen Anforderungen es erfüllen sollte.
Was ist ein Gehaltskonto?, Das Wichtigste in Kürze
- Das Gehaltskonto ist das Verwaltungskonto Ihrer Finanzen und damit Ihr wichtigstes Konto im Alltag.
- Ein Gehaltskonto ist kein spezielles Kontomodell, sondern nur eine besondere Nutzungsform.
- Ist das Gehaltskonto mit einer Kontoführungsgebühr verbunden, entfällt dadurch der Mindestgeldeingang.
Ihr wichtigstes Konto im Alltag
Das Gehaltskonto ist je nach Kontomodell der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Finanzen. Es ist das Bankkonto, auf dem Sie von Ihrem Arbeitgeber Ihr Gehalt erhalten und von dem aus Sie regelmäßige Bankgeschäfte, wie zum Beispiel Mietzahlungen, erledigen können. Das Geld auf Ihrem Gehaltskonto ist jederzeit verfügbar, egal, ob Sie Daueraufträge anlegen, am Automaten Bargeld abheben, online Rechnungen zahlen, Geld überweisen, bargeldlos zahlen oder mit dem Smartphone kontaktlos bezahlen. Das alles klingt eigentlich mehr nach einem ganz normalen Bankkonto? Das liegt daran, dass das Gehaltskonto keine eigene Kontoart ist, sondern eine spezielle Nutzungsform des Bankkontos.
Was sind die Voraussetzungen eines Gehaltskontos?
Die Bezeichnung Gehaltskonto leitet sich von dem historischen Nutzungszweck ab. Lange Zeit war es das einzige Bankkonto vieler Kunden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts können Arbeitnehmer ein Girokonto eröffnen, um ihr Gehalt direkt vom Arbeitgeber überwiesen zu bekommen – statt es bar in einer Lohntüte entgegenzunehmen.
Banken passen das Gehaltskonto an moderne Anforderungen an
Mittlerweile passen die Banken ihr Angebot jedoch an moderne Anforderungen an und das kostenlose Gehaltskonto ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Ein möglicher Grund: Der zunehmende Wunsch nach Flexibilität und Komfort in der persönlichen Finanzorganisation der Kunden. Denn längst nutzen viele Kontoinhaber mehr als nur ein Bankkonto: Ende 2021 hatten die Deutschen rund 113,9 Millionen Bankkonten bei Landesbanken und Sparkassen, Kreditbanken und Genossenschaftsbanken.
Deshalb setzen die meisten Filialbanken, aber auch viele Direktbanken heute auf Kontoführungsgebühren – und Transparenz. Für einige Kontoinhaber klingt das vielleicht zunächst ärgerlich, doch das muss es gar nicht sein. Denn meistens sind grundlegende Bankgeschäfte und Services wie bargeldloses Bezahlen, Geldabheben und Online-Banking bereits in den Kosten inbegriffen. Und es gibt noch einen weiteren Vorteil – mit der Abschaffung der kostenlosen Kontoführung ist bei den meisten Banken auch der Mindestgeldeingang entfallen. Das Gehaltskonto bietet in diesem Fall die maximale Freiheit in jeder Lebenslage – auch wenn das Leben mal anders läuft als geplant.
Welche Kriterien sollte ein Gehaltskonto erfüllen?
Nach welchen Kriterien Sie Ihr Gehaltskonto aussuchen, hängt von Ihren Lebensumständen, Ihren finanziellen Voraussetzungen und Ihren Präferenzen ab. Reicht Ihnen ein Online-Konto bei einer Direktbank oder legen Sie Wert auf den persönlichen Service einer Filialbank mit einem dichten Netz von Geldautomaten? Achten Sie darauf, die Konditionen Ihres neuen Gehaltskontos genau zu prüfen – so vermeiden Sie unangenehme Überraschungen bei den Kosten. Wenn Sie sich zum Beispiel für ein Gehaltskonto mit Kontoführungsgebühren entscheiden, entfallen in der Regel Mindestgeldeingang und mögliche Kosten für Services.
Das Gehaltskonto muss zu Ihrem Leben und Ihren Finanzen passen
Doch auch darüber hinaus gibt es durchaus Kriterien, die die Wahl des passenden Bankkontos beeinflussen – zum Beispiel bei Kreditkarten oder dem Dispokredit. Hier können sich die Anbieter signifikant unterscheiden: Bei manchen Anbietern ist die Kreditkarte bereits inbegriffen, andere erheben zusätzliche Kosten.
Auch die Dispozinsen können sich je nach Anbieter des Gehaltskontos stark unterscheiden. Sollten Sie vorab bereits wissen, dass Sie trotz eines regelmäßigen Gehaltseingangs hin und wieder Ihr Bankkonto überziehen und auf den Dispokredit zurückgreifen müssen, sollten Sie sich die Zinsen vorab ganz genau anschauen. Ein prüfender Blick auf die Konditionen kann Ihnen langfristig viel Geld sparen. Dennoch sollte die Nutzung Ihres Dispos eine absolute Ausnahme sein. Besser, sie bauen sich einen Notgroschen auf. Dabei hilft das 3-Kontenmodell.
Das Gehaltskonto im 3-Kontenmodell
Damit Sie ungeplante Ausgaben nicht aus dem finanziellen Gleichgewicht bringen, ist es ratsam, einen Notgroschen von mindestens drei Netto-Monatsgehältern anzusparen – zum Beispiel mit dem 3-Kontenmodell. Das Gehaltskonto ist dabei Ihr zentrales Verwaltungskonto nach dem Gehaltseingang. Sie führen außerdem ein Bankkonto für private Ausgaben und ein weiteres Sparkonto zur finanziellen Reserve. Wie das genau funktioniert und worauf Sie achten müssen, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber zum 3-Kontenmodell.
FAQ, Wichtige Fragen zum Gehaltskonto
Ein Gehaltskonto ist eine bestimmte Nutzungsform Ihres Bankkontos. In der Vergangenheit galt lange Zeit ein Mindestgeldeingang als Voraussetzung für ein kostenloses Gehaltskonto. Dadurch hat es sich zum kostenpflichtigen Bankkonto unterschieden. Doch mit der Umstellung vieler Banken vom kostenlosen Gehaltskonto zu mehr Transparenz und Service durch Kontoführungsgebühren gibt es praktisch keinen Unterschied mehr zwischen einem Gehaltskonto und einem normalen Bankkonto.
Sie sollten sich bereits vor der Kontoeröffnung informieren, ob ihr Wunschkonto mit einem Mindestgeldeingang verbunden ist. Hier gibt es je nach Anbieter deutliche Unterschiede. In der Regel befreien Sie Kontoführungsgebühren jedoch von verpflichtenden Mindestgeldeingängen auf Ihrem Bankkonto. Deshalb muss es auch nicht zwingend als Gehaltskonto genutzt werden.
Ja, wenn Sie das wünschen, können Sie das Gehaltskonto auch mit Ihrem Partner als Gemeinschaftskonto führen. Die Kontoeröffnung gleicht der eines klassischen Bankkontos. Falls Sie keinen Kontowechselservice nutzen, übermitteln Sie und Ihr Partner anschließend den individuellen Arbeitgebern die neue Kontonummer. Doch Achtung, die Entscheidung für ein gemeinsames Gehaltskonto setzt viel Vertrauen voraus und sollte nicht leichtfertig gefällt werden.
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