Änderungen 2026, Wo Sie mehr Geld haben könnten – und wo weniger
19.12.2025 – Kindergeld, Rente, Lohn: Die Änderungen 2026 betreffen fast jeden Haushalt. Wo mehr Geld drin ist, wo Kosten steigen – und was das für Ihr Budget bedeutet.
Wo 2026 für viele mehr Geld drin ist
Gute Nachrichten für Ihr Portemonnaie: Familien, Rentner und Minijobber können sich 2026 auf mehr Geld freuen. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Änderungen im Überblick.
1. Änderung 2026: Für Familien, Mehr Kindergeld und höhere Freibeträge
Auch 2026 sollen Familien stärker entlastet werden: Das Kindergeld steigt um 4 Euro pro Monat – von 255 Euro auf 259 Euro je Kind. Das sind 48 Euro mehr im Jahr pro Kind. Je nach Anzahl der Kinder ergeben sich dann folgende Werte:
| Anzahl der Kinder1 | Monatliches Kindergeld 2026259 Euro | Mehr pro Jahr gegenüber 202548 Euro |
| Anzahl der Kinder2 | Monatliches Kindergeld 2026518 Euro | Mehr pro Jahr gegenüber 202596 Euro |
| Anzahl der Kinder3 | Monatliches Kindergeld 2026777 Euro | Mehr pro Jahr gegenüber 2025144 Euro |
| Anzahl der Kinder4 | Monatliches Kindergeld 20261.036 Euro | Mehr pro Jahr gegenüber 2025192 Euro |
| Anzahl der Kinder5 | Monatliches Kindergeld 20261.295 Euro | Mehr pro Jahr gegenüber 2025240 Euro |
Gleichzeitig erhöht sich der Kinderfreibetrag um 156 Euro auf 6.828 Euro (3.414 Euro je Elternteil). Dazu kommt der unveränderte Freibetrag für Betreuungs-, Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf von 1.464 Euro pro Elternteil. Für zusammen zur Einkommensteuer veranlagte Eltern entsteht so 2026 ein Gesamtfreibetrag von 9.756 Euro pro Kind.1
Was bedeutet das?
Durch das höhere Kindergeld haben Familien jeden Monat mehr Geld zur Verfügung, was beispielsweise den Aufbau von Rücklagen erleichtert. Bei mehreren Kindern summiert sich dieser monatliche Vorteil spürbar.
Für Eltern mit höherem Einkommen wirkt die Entlastung oft stärker über eine Steuerersparnis durch die Kinderfreibeträge als durch das monatlich ausgezahlte Kindergeld. Da die Freibeträge Ihr zu versteuerndes Einkommen senken, sparen Sie bei einem hohen Steuersatz mehr Steuern ein, als Sie an Kindergeld erhalten. Ab einer bestimmten Einkommensgrenze ist dieser Steuervorteil daher höher als der Wert des Kindergeldes.
Sie müssen sich jedoch nicht selbst entscheiden: Das Finanzamt berechnet bei Ihrer Einkommensteuererklärung automatisch, ob das Kindergeld oder die Freibeträge für Sie vorteilhafter sind, und gewährt Ihnen die höhere Entlastung.
2. Änderung 2026: Für Rentner, Mehr Geld durch Rentenerhöhung und Aktivrente
Gute Nachrichten für Rentner: Die Renten sollen 2026 voraussichtlich um 3,7 Prozent steigen. Wie hoch die Erhöhung genau ausfällt, entscheidet die Bundesregierung im Frühjahr. Wirksam wird sie ab dem 1. Juli 2026. Kommt es wie geplant, ergibt sich auf Jahresbasis folgendes Plus:
| Monatliche Rente 20251.000 Euro | Steigerung (3,7%)+37,00 Euro | Neue Rente 20261.037 Euro | Mehr pro Jahr (ab vollem Jahr)444 Euro |
| Monatliche Rente 20251.200 Euro | Steigerung (3,7%)+44,40 Euro | Neue Rente 20261.244,40 Euro | Mehr pro Jahr (ab vollem Jahr)532,80 Euro |
| Monatliche Rente 20251.500 Euro | Steigerung (3,7%)+55,50 Euro | Neue Rente 20261.555,50 Euro | Mehr pro Jahr (ab vollem Jahr)666 Euro |
| Monatliche Rente 20251.800 Euro | Steigerung (3,7%)+66,60 Euro | Neue Rente 20261.866,60 Euro | Mehr pro Jahr (ab vollem Jahr)799,20 Euro |
| Monatliche Rente 20252.000 Euro | Steigerung (3,7%)+74,00 Euro | Neue Rente 20262.074 Euro | Mehr pro Jahr (ab vollem Jahr)888 Euro |
Bereits beschlossen ist die Aktivrente2: Sie richtet sich an Rentner, die schon eine Altersrente beziehen und trotzdem weiterarbeiten – etwa in einem Minijob. Künftig können sie bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen.
Beispiel: Eine Rentnerin bezieht 1.400 Euro Rente und verdient 1.200 Euro im Monat dazu. Der Betrag liegt unter den 2.000 Euro und ist somit einkommensteuerfrei. Lediglich Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fallen in der Regel an. Wie hoch diese ausfallen, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab.
Was bedeutet das?
Für viele Rentner entsteht mehr finanzieller Spielraum im Alltag. Wer zusätzlich arbeitet, kann ab 2026 deutlich mehr steuerfrei hinzuverdienen. Die Aktivrente macht aber auch deutlich, wohin sich das Rentensystem entwickeln wird. Da immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen müssen, setzt der Staat darauf, dass Menschen länger arbeiten. Die gesetzliche Rente bleibt damit wichtig, wird künftig aber vor allem wohl eine Grundabsicherung sein.
Für jüngere Generationen heißt das: Wer im Alter seinen Lebensstandard halten möchte, sollte nicht allein auf die gesetzliche Rente setzen, sondern frühzeitig zusätzlich vorsorgen oder sich auf ein längeres Erwerbsleben einstellen.
3. Änderung 2026: Für Beschäftigte, Mindestlohn steigt und Verdienstgrenze bei Minijobs steigt
Ab 1. Januar steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro brutto pro Stunde. Da der Mindestlohn auch für Minijobber gilt, wird in Folge auch die Verdienstgrenze für Minijobs von 556 Euro auf 603 Euro im Monat angehoben. So wird sichergestellt, dass bei einem höheren Stundenlohn die Arbeitszeit nicht gekürzt werden muss. 3
Was bedeutet das?
Wer einen Minijob ausübt, profitiert ab Januar 2026 von einer höheren Verdienstgrenze: Sie können dann bis zu 603 Euro im Monat (bzw. 7.236 Euro im Jahr) verdienen, ohne Ihren Status als Minijobber zu verlieren. Entscheidend ist dabei nicht die exakte Zahl der Arbeitsstunden, sondern der durchschnittliche Monatsverdienst im Jahr. Die Grenze darf im Jahresdurchschnitt nicht überschritten werden. Ein höherer Verdienst in einzelnen Monaten ist möglich, sofern er im Jahresverlauf ausgeglichen wird. Wird die Grenze von 603 Euro jedoch dauerhaft überschritten, fallen Beiträge zur Sozialversicherung und je nach Gesamteinkommen auch Steuern an.
Was 2026 für manche teurer wird
4. Änderung 2026: Für Gutverdiener, Beitragsbemessungsgrenzen werden erhöht
2026 schauen vor allem wohl Gutverdiener etwas genauer auf ihre Gehaltsabrechnung – denn die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung werden zum 01.01.2026 steigen. Das heißt: Ein größerer Teil des Brutto-Einkommens wird bis zu den jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen zur Berechnung der Beiträge herangezogen. Diese erhöhen sich folgt4
| SozialversicherungKrankenversicherung | Grenze bis 20255.512,50 € pro Monat, 66.150 € im Jahr | Grenze ab 20265.812,50 € pro Monat, 69.750 € im Jahr |
| SozialversicherungRentenversicherung | Grenze bis 20258.050 € pro Monat, 96.600 € im Jahr | Grenze ab 20268.450 € pro Monat, 101.400 € im Jahr |
Zudem steigt die Versicherungspflichtgrenze von 6.150 Euro im Monat (73.800 Euro im Jahr) auf 6.450 Euro im Monat (77.400 Euro im Jahr). Sie entscheidet darüber, ob Beschäftigte in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind oder in die private Krankenversicherung wechseln können, heißt: Wer über die (neue) Grenze hinaus verdient, kann sich privat krankenversichern lassen.
Was bedeutet das?
Die Beitragsbemessungsgrenze funktioniert wie ein „Beitrags-Deckel“: Sie legt fest, bis zu welcher Einkommenshöhe Sozialbeiträge fällig werden. Alles, was Sie über diesen Deckel hinaus verdienen, bleibt beitragsfrei. Da dieser Deckel 2026 angehoben wird, ergeben sich je nach Einkommen unterschiedliche Folgen: Liegt Ihr Gehalt unter dem bisherigen Deckel, ändert sich für Sie nichts. Verdienen Sie bereits so viel, dass Sie den Deckel erreichen, müssen Sie 2026 auf einen größeren Teil Ihres Einkommens Beiträge zahlen. Denn Gehaltsteile, die bislang beitragsfrei waren, werden dann beitragspflichtig. Bleibt Ihr Gehalt unverändert, fällt Ihr Netto entsprechend etwas geringer aus.
5. Änderung 2026: Für Pendler, Deutschlandticket wird teurer, aber Pendlerpauschale steigt
Ab 2026 kann der tägliche Weg zur Arbeit etwas teurer werden. Das Deutschlandticket kostet künftig 63 Euro statt 58 Euro im Monat. Wer regelmäßig Bus oder Bahn nutzt, muss also 5 Euro mehr einplanen – oder vor der Preiserhöhung kündigen.
Gleichzeitig gibt es eine Entlastung über die Steuer: Die Pendlerpauschale soll schon ab dem ersten Kilometer auf 38 Cent pro Kilometer steigen. Bisher waren es 30 Cent und erst ab dem 21. Kilometer galten die 38 Cent pro Kilometer.
So kann sich die höhere Pauschale bei etwa 220 Arbeitstagen im Jahr auswirken:
- 5 km Arbeitsweg: rund 88 Euro mehr zum Absetzen
- 10 km: rund 176 Euro mehr
- 20 km: rund 352 Euro mehr
Was bedeutet das?
Pendeln wird zunächst teurer, lässt sich aber steuerlich teilweise ausgleichen. Die Entlastung greift vor allem bei längeren Arbeitswegen. Wer wenig verdient oder kurze Strecken fährt, profitiert kaum.
6. Änderung 2026: Für Haushalte, CO₂-Preis steigt, Gas-Umlage fällt weg
Ab 2026 gilt für fossile Brennstoffe – etwa Gas, Heizöl, Benzin und Diesel – ein CO₂-Preis zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne. Für Gas steigen die CO₂-Kosten auf bis zu 1,55 Cent pro Kilowattstunde.5 Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden in einem älteren Einfamilienhaus können so Mehrkosten von über 260 Euro pro Jahr entstehen.6
Auch Heizen und Tanken können teurer werden: Die CO₂-Kosten können beim Heizöl auf über 20 Cent pro Liter steigen.5 Beim Tanken könnte die CO₂-Abgabe 2026 – bei einem angenommenen Mittelwert von 60 Euro pro Tonne – eine Verteuerung von rund 17 Cent je Liter Benzin und etwa 19 Cent je Liter Diesel bewirken.7
Zugleich wird ab dem 1. Januar 2026 die bisherige Gasspeicherumlage abgeschafft. Mit ihr haben Gaskunden seit 2022 einen kleinen Aufschlag gezahlt, um die Befüllung der Gasspeicher zu finanzieren und die Versorgung zu sichern. Durch den Wegfall dieser Umlage will der Bund Verbraucher entlasten.
Was bedeutet das?
Heizen mit Gas oder Öl kann 2026 durch den höheren CO₂-Preis teurer werden, auch Tanken kann Haushalte stärker belasten. Der Wegfall der Gasspeicherumlage dämpft die Mehrkosten beim Gas teilweise, gleicht sie aber nicht aus. Wie stark Haushalte betroffen sind, hängt vor allem vom eigenen Verbrauch und vom Tarif ab – ein Anbieterwechsel kann sich lohnen.
Fazit
Wie viel am Ende für Sie rausspringt? Ein Blick auf die nächste Gehaltsabrechnung, Ihre Pendelkosten oder den Heizabschlag verrät’s. Wer sein monatliches Plus kennt, kann direkt entscheiden, was damit passieren soll. Ein Teil deckt vielleicht steigende Alltagskosten ab, ein anderer kann zum Beispiel gezielt für Rücklagen oder den langfristigen Vermögensaufbau eingesetzt werden.
Tipps für Anleger, Wie Sie 2026 Ihr Geld anlegen können
Geld 2026 anlegen, Unsere Experten raten zu einem ausgewogenen Anlagemix
Stabile Zinsen und staatliche Investitionen sorgen aktuell für mehr Planbarkeit bei der Geldanlage. Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen im Dezember 2025 unverändert gelassen, der für Sparer wichtige Einlagenzins liegt weiterhin bei zwei Prozent und gibt damit die Richtung für Tages- und Festgeldzinsen vor. Für 2026 erwarten unsere Experten ein moderates Wirtschaftswachstum sowie eine Inflation nahe der Zwei-Prozent-Marke. Das bedeutet: Klassische Sparformen wie Tagesgeld bleiben sicher, gewinnen real – also nach Inflation – jedoch kaum an Wert.
Wer Vermögen aufbauen möchte, sollte daher bewusst streuen, kurzfristige Rücklagen sicher parken und für langfristige Ziele auch Anlagen mit mehr Schwankung einplanen. Entscheidend sind der persönliche Zeithorizont und die eigene Risikotoleranz.8
Was bedeutet das?
Wer Sicherheit, regelmäßiges Sparen und gezielte Chancen kombiniert, verteilt Risiken besser und bleibt flexibel.
Entscheidend sind zwei Fragen: Wie schnell brauchen Sie das Geld wieder – und wie viel Schwankung ist für Sie ok? Kurzfristige Rücklagen gehören sicher geparkt auf einem Tagesgeldkonto, langfristige Geldanlagen dürfen chancenreicher angelegt werden, um die Inflation auszugleichen. Verteilen Sie Ihr Geld bewusst auf mehrere Anlageformen, statt alles auf eine Karte zu setzen.
- Tagesgeld anlegen
Sicher und flexibel, ideal für Rücklagen und den persönlichen Notgroschen. Die Zinsen bleiben 2026 überschaubar, dafür ist das Geld jederzeit verfügbar und bietet Stabilität.
- Aktien-Sparpläne
Für alle, die gezielt Chancen nutzen möchten. Besonders aussichtsreich bleiben Unternehmen aus Industrie, Finanzen und der grünen Transformation, da sie von den steigenden Investitionen profitieren.
- ETF- & Fonds-Sparpläne
Effektiv für den langfristigen Vermögensaufbau. Die breite Streuung über Länder und Branchen senkt Risiken, regelmäßige Sparraten glätten Kursschwankungen und nutzen langfristig Marktchancen.