Was kostet eine Dachsanierung?

01.07.2021 – Erhalten Sie einen Überblick, wann eine Dachsanierung notwendig ist und wie Sie dabei Kosten sparen können.

Ein Mann deckt saniert ein Dach auf einem Haus

Wie teuer ist eine Dachsanierung?

Sie überlegen Ihr Dach zu sanieren, das Dachgeschoss auszubauen oder eine Dachentwässerung einzubauen? Spätestens wenn ein Dach nicht mehr dicht, die Wärmedämmung unzureichend oder die Dachkonstruktion schadhaft ist, ist es höchste Zeit für eine Dachsanierung. Als Hausbesitzerin und Hausbesitzer wissen Sie, dass jede bauliche Maßnahme eine mehr oder weniger große Investition erfordert. Wie teuer eine Dachsanierung ist, ist pauschal schwierig zu beantworten, da in manchen Fällen eine Neueindeckung erforderlich ist. Zu viele Faktoren beeinflussen die Kosten. Welche Maßnahmen müssen für die Sanierung durchgeführt werden? Welche Dachform liegt vor? Welches Material wird verwendet? Wie ist der Zustand des Hauses und der Dachkonstruktion? Ist der Dachstuhl noch tragfähig? Welche Kosten fallen für Dachdeckerinnen und Dachdecker, Architektinnen und Architekt und Begutachterinnen und Begutachter an? Mit einer Preisübersicht über die einzelnen Sanierungsmaßnahmen können Sie ungefähr kalkulieren, mit welche Kosten Sie bei einer Dachsanierung rechnen müssen.

Wann muss eine Dachsanierung erfolgen?

Eine Dachsanierung kann aus diversen Gründen erfolgen. Beispielsweise im Rahmen von

  • Dachbodenum- oder ausbau
  • der Installation einer Solar- oder Photovoltaikanlage
  • oder wenn nach extremen Wetterereignissen, wie Sturm, Hagel oder Schneedruck, irreparable Schäden entstanden sind.

Darüber hinaus nagt der Zahn der Zeit an jedem Dach. Altersbedingt treten oftmals Schäden wie Wassereintritte, Schimmel oder Mängel an der Dachkonstruktion und dem Dachstuhl auf. Dachziegel können Risse bekommen und undicht werden.

Durchschnittlich sollte ein Dach mindestens 50 bis 60 Jahre halten.

An sehr schattigen Standorten, wo sich oft Moos auf den Dächern bildet, kann eine Sanierung bereits erheblich früher erforderlich sein. Je nach Zustand des Daches sowie des Dachstuhles und der Dachkonstruktion sind unterschiedliche Sanierungsmaßnahmen notwendig.

Möglichkeiten und Kosten einer Dachsanierung

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten einer Dachsanierung. Je nach Zustand des Daches und der Unterkonstruktion ist entweder eine komplette Dachsanierung oder eine partielle Erneuerung erforderlich. Die Kosten hängen auch davon ab, ob lediglich eine Sanierung der Dachhaut erfolgen soll oder ob zusätzlich eine thermische Verbesserung gewünscht wird. Erfolgt lediglich eine Neueindeckung, ist dies natürlich immer günstiger, als wenn zudem nachträglich eine Dämmung eingebaut wird. Neben den Kosten für das neue Dach und den Dachstuhl entstehen teilweise erhebliche Zusatzkosten. Darunter fallen das Entfernen der alten Eindeckung - gegebenenfalls mit Entsorgungskosten für asbesthaltige Stoffe – sowie die Gerüstkosten. Oftmals muss darüber hinaus ein Spengler für die Kamineinfassung, die Einfassung möglicher Dachfenster sowie den Anschluss der Dachtraufe beauftragt werden.

Manchmal erfolgt im Zuge einer Dachsanierung ein Ausbau des Dachbodens. In diesem Fall erhöht sich der Finanzierungsaufwand entsprechend. Besonders neue Dachfenster machen einen Ausbau teuer und erfordern manchmal einen Kran. Günstige Dachfenster erhalten Sie ab 400€. Wer sein Dachgeschoß mit Dachgauben versehen möchte, wertet nicht nur seine Immobilie auf, sondern vergrößert auch die Wohnfläche erheblich. Diese aufwendigen Ausbauten werden auch von der KfW gefördert. Hierfür können Sie einen direkten Zuschuss oder eine Förderung für Ihre Finanzierung beantragen.

Für die Schaffung neuer Wohnfläche lässt sich nur schwer ein Pauschalpreis nennen, da sehr unterschiedliche Baumaterialien verwendet werden. Für einen Trockenausbau mit Malerarbeiten, Elektrik und neuen Heizkörpern sollten Sie jedoch mindestens 300€ bis 500€ pro Quadratmeter kalkulieren.

Welche Möglichkeiten der Dachsanierung gibt es?

Je nach Zustand der Dachfläche und der Dachunterkonstruktion können verschiedene Sanierungsmaßnahmen infrage kommen. Je nach Maßnahme und verwendetem Material fallen dabei unterschiedliche Kosten pro Quadratmeter an:

Dacheindeckung

Für eine neue Dacheindeckung ohne Dämmungsmaßnahmen müssen Sie mit 20€ bis 150€ pro m² rechnen.

Dachdämmung

Für eine neue Dachdämmung fallen je nach Dämmmaterial zwischen 30€ und 150€ pro m² an.

Dachstuhl

Ist eine Erneuerung des Dachstuhls nötig, müssen Sie zusätzlich 50€ bis 130€ pro m² einplanen.

Was kostet eine Dacheindeckung?

Häufig muss im Rahmen einer Dachsanierung das Dach neu eingedeckt werden. Für die Neueindeckung kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Neben optischen Auswahlkriterien spielen bei der Dacheindeckung der Preis und die Eigenschaften des verwendeten Materials wie Gewicht oder Lebensdauer eine wesentliche Rolle. Je nach Region finden sich teilweise große Unterschiede, was die Dacheindeckung angeht. In Norddeutschland sind viele Dächer mit Reet gedeckt, während im Süden des Landes Holz- oder Schieferdächer das Landschaftsbild prägen.

Tonziegel sind leichter als Dachziegel aus Beton. Beide verfügen über eine große Farbauswahl. Schiefer zeichnet sich durch seine lange Lebensdauer aus und ist dank seiner Farbnuancen sehr beliebt. Auch Kupfer lässt sich optimal verarbeiten und architektonisch vielseitig einsetzen. Reetdächer sind zwar sehr witterungsbeständig, dafür mit größerem Wartungsaufwand verbunden. Die Dacheindeckung mit langlebigen Faserzementplatten lässt sich leicht verlegen, ist optisch sehr ansprechend und extrem feuerfest.

Nicht nur die Materialauswahl bei der Dacheindeckung umfasst ein breites Spektrum, auch die Kosten liegen dementsprechend weit auseinander. Die Preise beziehen sich auf die reine Dacheindeckung, also wenn keine zusätzlichen Arbeiten am Dachstuhl erforderlich sind und bereits eine Dämmung vorhanden ist. Bei besonderen Dachformen mit außergewöhnlichen Dachflächen oder aufwendigen Arbeiten können die Kosten teilweise erheblich abweichen. Es empfiehlt sich jedenfalls immer die Einholung mehrerer Kostenvoranschläge. Richtwerte für unterschiedliche Dacheindeckungen können Sie der Grafik entnehmen.

Was kostet eine Dachdämmung?

Da Wärme bekanntlich nach oben steigt, ist die Dachdämmung eine der wichtigsten und sinnvollsten Maßnahmen bei einer Dachsanierung. Eigentlich gehört eine Dachdämmung heutzutage bei einer Dachsanierung zum Standard, zumal die Energieeinsparverordnung eine solche sowieso vorschreibt. Zwar liegen die Kosten für die Dämmung im Vergleich zur eigentlichen Dacheindeckung relativ hoch. Dafür reduzieren sich durch eine gute Dachdämmung die Heizkosten meistens erheblich, sodass sich die Kosten bereits nach ein paar Jahren amortisieren. Denken Sie dabei jedoch nicht nur an die Heizkostenabrechnung, sondern auch an heiße Sommermonate. Ein guter Hitzeschutz im Sommer macht sich in jedem Fall bezahlt. Hier haben sich Dämmstoffe aus Holzfaser und Mineralwolle sehr bewährt. Die Kosten für die Dachdämmung richten sich nach den durchzuführenden Arbeiten sowie dem verwendeten Material. Die gängigsten Varianten beim Steildach sind:

Aufsparrendämmung

Wie der Name schon sagt, erfolgt hier die Dämmung auf die Sparren beziehungsweise die Lattung des Daches. Die Aufsparrendämmung bietet sich an, wenn das Dach neu eingedeckt werden muss. Da bei dieser Dämmungsart keine Wärmebrücken entstehen, ist sie die effizienteste Variante, verursacht jedoch auch die höchsten Kosten. Pro Quadratmeter müssen Sie mit Kosten zwischen 90€ und 150€ rechnen.

Zwischensparrendämmung

Eine Zwischensparrendämmung empfiehlt sich, wenn das Dach nicht neu eingedeckt werden, der Dachboden jedoch als Wohnraum genutzt werden soll. Hier wird das zwischen die Sparren geklemmte Dämmmaterial mit Platten verkleidet. Dadurch entsteht so gut wie kein Raumverlust und ein Dachbodenausbau kann problemlos durchgeführt werden. Die Kosten pro Quadratmeter für eine Zwischensparrendämmung liegen bei 40€ bis 80€.

Untersparrendämmung

Bei der Untersparrendämmung wird die Dämmung unter den Dachsparren aufgebracht. Ein Nachteil der relativ kostengünstigen Variante liegt im Raumverlust. Pro Quadratmeter müssen Sie hier mit Kosten von 30€ bis 80€ rechnen. Sinnvoll ist die Untersparrendämmung zusätzlich zur Zwischensparrendämmung vor allem für jene, die ihren Dachboden nicht ausbauen wollen.

Dämmung der obersten Geschoßdecke

Wenn Sie die Kosten möglichst gering halten möchten und der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt wird, ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke eine denkbare Variante. In diesem Fall wird der Boden des Dachbodens mit Dämmmaterial ausgelegt und mit Platten abgedeckt. So bleibt er zumindest als Lagerfläche erhalten. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 50€ pro m². Diese Lösung kann auch von Laien relativ rasch und einfach umgesetzt werden.

Dämmverfahren und Dämmstoffe

Detaillierte Informationen zu diesen und weiteren Dämmverfahren und Dämmstoffen sowie 5 tolle Spartipps für Ihre neue Dachdämmung finden Sie im Ratgeber Dachdämmung.

Was kostet ein neuer Dachstuhl?

Die Arbeiten für eine Dachsanierung und einen neuen Dachstuhl erfordern viel handwerkliche Erfahrung und Geschick. Aus diesem Grund sollten Arbeiten am Dachstuhl und am Dach nur von Profis durchgeführt werden. Im Internet kursieren immer wieder Angebote für Dachstuhlsanierungen von unter 40 €/m². Kompetente Handwerkerinnen und Handwerker in den Regionen bieten je nach Zustand des Dachstuhles und nach Arbeitsaufwand pro Quadratmeter Preise von 50€ bis 130€. Entscheiden Sie sich nicht nur nach dem Preis. Gute Handwerkerinnen und Handwerker sind gefragt und punkten mit Qualität, Verlässlichkeit und guter Beratung. Fragen Sie in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen mit Handwerksfirmen. Kosten lassen sich möglicherweise durch Eigenleistungen einsparen. Die Entfernung der alten Dachziegel, Latten und Bretter ist eine solche Möglichkeit, die Kosten für die Arbeiten einzudämmen.

Rechenbeispiel - Dachsanierung Kosten

Bei unserem fiktiven Rechenbeispiel wird das Satteldach eines Einfamilienhauses saniert. Insgesamt werden 180m² Dachfläche mit Betondachsteinen eingedeckt. Der Dachstuhl und die Dachsparren müssen nicht erneuert werden.

Zusätzlich fallen noch Kosten für das Gerüst und die Spenglerarbeiten (Kamineinfassung, Dachtraufe und Regenrinne) an.

Welche Möglichkeiten zur Finanzierung einer Dachsanierung gibt es?

Wenn Sie die Kosten für ein neues Dach nicht mit Ihrem Eigenkapital stemmen können oder wollen, bietet sich die Aufnahme eines Kredits an.

Für eine Dachsanierung ist unter anderem ein Modernisierungskredit erhältlich, der nicht ins Grundbuch eingetragen wird. Bei größeren Projekten kommt eine klassische Baufinanzierung oder auch die Grüne Baufinanzierung der Commerzbank in Frage. Letztere belohnt energetische Dachsanierungen unter bestimmten Umständen mit einem attraktiven Zinsvorteil.

Mehr über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten erfahren Sie im Produktbereich Kredit & Finanzierung. Gerne können Sie auch direkt mit einem Commerzbank-Berater in Kontakt treten.

Beratungstermin vereinbaren

Welche Fördermöglichkeiten für eine Dachsanierung gibt es?

Bei einer Dachsanierung handelt es sich im Normalfall um eine relativ große Investition. Bedenken Sie: Jede energetische Sanierungsmaßnahme steigert den Wert Ihrer Immobilie, so auch eine Dachsanierung. Darüber hinaus fördern KfW , BAFA und Kommunen mit direkten Zuschüssen oder mit Zuschüssen zu Krediten die Dämmung des Daches. Sie müssen die finanzielle Belastung also nicht alleine stemmen. Abhängig von der Energieeffizienz und durchzuführender Sanierungsmaßnahme variiert die Förderhöhe. Informieren Sie sich am besten bei einem zertifizierten Energieberater über die verschiedenen Förderprogramme.

! Wichtig: Beantragen Sie die Förderung bevor Sie mit der Dachsanierung beginnen.

5 Tipps und Tricks für Ihre Dachsanierung

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie ihre Dachsanierung planen, können Sie viele Kosten sparen. Mit unseren Tipps haben Sie nicht nur einen Leitfaden für die nächsten Arbeiten, Sie haben zusätzlich genug Zeit, um Förderungsmöglichkeiten zu nutzen.

Gründlich planen

Eine gute Planung ist unabdingbar, wenn Sie sich dafür entscheiden Ihr Dach zu sanieren. Als erste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner können Ihnen Energieberaterinnen und Energieberater, eine Dachdeckerin bzw. Dachdecker oder Architektinnen und Architekt hilfreich zur Seite stehen. Begutachten Sie gemeinsam mit Fachkräften zuerst den Ist-Zustand vor Ort und entscheiden Sie dann, welche Sanierungsmaßnahme für Ihr Dach die beste Lösung ist.

Experten fragen

Ziehen Sie für Ihre Dachsanierung immer kompetente Fachkräfte zurate. Lassen Sie sich vom Profi ausführlich beraten und einen Kostenvoranschlag erstellen. Regionale Fachbetriebe kennen sich nicht nur bestens mit den technischen Möglichkeiten aus, sie wissen auch über die gesetzlichen Vorschriften Bescheid.

Systemlösung verwenden

Entscheiden Sie sich bei der Dachsanierung am besten für eine Systemlösung. Damit die unterschiedlichen Schichten des Dachaufbaus optimal zueinander passen, sollten alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein.

Dachdämmung einplanen

Investieren Sie in die Dachdämmung. Allein aus wirtschaftlichen Gründen ist eine gute Dämmung bei einer Dacherneuerung äußerst sinnvoll. So haben Sie es im Sommer angenehm kühl im Haus und im Winter sparen Sie eine Menge Heizkosten. Überdies schreibt die Energieeinsparverordnung bei einer Sanierung eine Dachdämmung sowieso vor.

Fördermöglichkeiten nutzen

Schöpfen Sie die diversen Fördermittelmöglichkeiten für Ihre Dachsanierung aus. Neben einmaligen Zuschüssen fördert der Staat häufig zinsgünstige Kredite mit Zuschüssen. Informieren Sie sich vor der Dachsanierung bei der Commerzbank über mögliche Modernisierungskredite oder Grüne Baufinanzierungen. Je nach Region bieten viele Länder und Kommunen regionale Fördermittel. Fragen Sie Ihre Energieberaterinnen und Energieberater oder Ihre Dachdeckerinnen und Dachdecker.

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