Was finanzieren die Deutschen auf Kredit?

Weltreise oder Waschmaschine: Was finanzieren die Deutschen am liebsten? Und hat sich die Einstellung zum Thema Kredit in den letzten Jahren eigentlich verändert? Wir haben nachgefragt.

Das Bild zeigt die Hand einer Frau, die mehrere bunte Einkaufstüten trägt

Kauf auf Pump: peinlich oder selbstverständlich?

Kennen Sie das Vorurteil „Wer Schulden macht, kann nicht mit Geld haushalten“? Was für die Großmutter noch galt, ist heute ein alter Hut. Die Deutschen finden es längst nicht mehr peinlich, einen Kredit aufzunehmen – ganz im Gegenteil: Für die meisten ist es ganz normal. Weltreise, Auto oder Waschmaschine – was sie am liebsten finanzieren und warum gerade Gutverdiener besonders kreditfreudig sind: Das verraten Ihnen die Ergebnisse unserer Studie.

Noch nie war Geld so günstig

In Deutschland boomen Kredite und Investitionen. Kein Wunder, denn noch nie war Geld so günstig: Einen Konsumentenkredit bekommt man schon für einen Effektivzinssatz von durchschnittlich 5,75 Prozent – er ist damit nur noch halb so teuer wie vor zehn Jahren. Baudarlehen gibts sogar noch billiger, nämlich zum Nulltarif. Da greifen die Deutschen gerne zu. Die Summe der privaten Konsumentenkredite hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt: bis Ende 2019 auf rund 1.288,4 Milliarden Euro.

Kredite sind salonfähig geworden

War es anderswo in Europa, zum Beispiel in Großbritannien, schon immer selbstverständlich, bereits in jungen Jahren die eigene Wohnung oder das teure Studium per Kredit zu finanzieren, galten die Deutschen lange als ausgesprochene Schuldenmuffel, das Kaufen auf Pump als peinliches Tabu. Die Zahlen zeigen: Das hat sich in Zeiten dauerhaft niedriger Zinsen grundlegend geändert. Kredite sind längst salonfähig geworden.

Ganz selbstverständlich auch für Gutverdiener

Das bestätigt auch unsere Studie: Nur ein Viertel der Menschen, die wir befragt haben, fand es peinlich, einen Kredit aufzunehmen – und sie würden deshalb nicht mit Freunden darüber reden. 46 Prozent waren der Meinung, dass man bei den günstigen Kreditangeboten als Verbraucher keine Nachteile hat. Jeder Dritte stand dem Thema gelassen gegenüber und empfand eine Kreditaufnahme als normal oder sogar als solides Investment.

Das gilt übrigens besonders für jene, die gut verdienen: 67 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2.500 Euro im Monat sehen Kredite positiv. Sie nutzen sie als Möglichkeit, flüssig zu bleiben, also um ihre Liquidität zu erhalten. Während 18 Prozent der Geringverdiener generell keinen Kredit aufnehmen würden, sind es bei den Gutverdienern nur sieben Prozent. Aus dem ehemaligen Schmuddelkind Kredit ist für sie ein selbstverständliches Finanz-Instrument geworden.

Kreditnehmer: Kühler Kopf oder Zweifler?

Trotz der allgemein positiven Einstellung gegenüber Krediten, zeigen sich Unterschiede im persönlichen Umgang mit einer Kreditaufnahme. Den Ergebnissen unserer Studie nach, lassen sich die Deutschen bei der Aufnahme eines Kredits in vier „Gefühlstypen“ einteilen.

Luxus? Lieber nicht

Und was finanzieren die Deutschen am liebsten mit einem Kredit? Die Anlässe sind so vielfältig wie die verschiedenen Kreditarten. Klar an der Spitze liegt die eigene Wohnung oder das Haus mit 63 Prozent, gefolgt vom Auto (48 Prozent) und Sanierungen für Haus oder Wohnung (37 Prozent). Bei den 18- bis 29-Jährigen würden 34 Prozent einen Kredit für eine Weiterbildung aufnehmen. Ungern leiht sich der Deutsche dagegen Geld für Luxus wie Schmuck oder teure Kleidung – dazu waren nur drei Prozent unserer Befragten bereit.

Spannend sind übrigens bei Finanzierungen auch die Unterschiede nach Geschlecht und Wohnort. Finanzieren Männer anders? Wer fährt gerne auf Kredit in den Urlaub? Welche Kredite gibt es und wie kann man damit Geld sparen, indem man teure Altkredite ablöst?

Das und mehr erfahren Sie hier.

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