Unterschied Sanierung, Renovierung, Modernisierung
Die Begriffe Sanierung, Renovierung und Modernisierung werden oft synonym verwendet, doch sie beschreiben unterschiedliche Maßnahmen an Gebäuden. Ein klares Verständnis dieser Begriffe ist essenziell für Eigentümer, Mieter und Vermieter.
Unterschied Sanierung, Renovierung, Modernisierung, Das Wichtigste in Kürze
- Renovieren heißt auffrischen: Kleine Schönheitsreparaturen wie neue Tapeten, ein frischer Anstrich oder moderne Bodenbeläge bringen frischen Wind in Ihre vier Wände - ganz ohne bauliche Eingriffe.
- Mit einer Sanierung steigern Sie die Energieeffizienz Ihrer Immobilie. Hierzu gehören energetische Maßnahmen wie etwa die richtige Dämmung der Außenhülle, der Einbau einer Wärmepumpe oder die Installation einer PV-Anlage.
- Eine Modernisierung verschafft Ihnen mehr Wohnkomfort durch ein neues Bad, moderne Bodenbeläge oder barrierefreie Umbauten.
- Größere Vorhaben rund um Ihre Immobilie lassen sich durch Fördermöglichkeiten wie staatliche Zuschüsse und Förderprogramme etwa für die energetische Sanierung finanzieren.
- Gerade im Mietrecht ist es wichtig, zu wissen, wer für welche Maßnahmen verantwortlich ist. Während Schönheitsreparaturen häufig vom Mieter übernommen werden, liegt die Pflicht zur Sanierung bzw. zur Instandhaltung beim Eigentümer der Immobilie.
Wohnkomfort erhöhen, Renovierung
Typische Renovierungsarbeiten sind etwa:
- Tapezieren oder Streichen von Wänden und Decken
- Erneuerung von Bodenbelägen
- Lackieren von Fenstern, Türen, Heizkörpern
- Ausbessern kleinerer Putz- und Holzschäden
- Zuspachteln von Löchern
Auch wenn es hier um einzelne Maßnahmen geht, die Sie leicht aus eigener Tasche finanzieren können, kann Sie eine Komplett-Renovierung einzelner Räume mal schnell mehrere Tausend Euro kosten.
Eine umfassende Neugestaltung von Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Flur kann wie folgt aussehen:
- Neuer Bodenbelag (Parkett, Fliesen oder eine Luxusvariante bzw. Ein besonderer Design-Bodenbelag)
- Wand- und Deckengestaltung durch Handwerker
- Neue Türen, Leisten, Lichtkonzepte
Vielleicht stellen Sie sich aber auch eine umfangreiche Bad-Renovierung vor, zu der gehören:
- Neue Fliesen
- Neue Armaturen und Sanitärobjekte
- Moderne Duschkabine statt Badewanne
- Design-Waschtische, neue Beleuchtung, Spiegel etc.
Egal ob neue Küche, neues Badezimmer oder umfangreiche Bodenrenovierung in der gesamten Wohnung: Sobald die Renovierung nicht mehr nur in Ihren Händen liegt, sondern Handwerker- und Fachbetriebsleistungen gefordert sind oder Sie gleich mehrere Räume verschönern möchten, wird es teuer.
Mit unserem Renovierungskredit haben Sie die finanzielle Flexibilität, wenn ein größeres Upgrade für Ihr Zuhause ansteht – ohne Ihre Rücklagen zu belasten.
Verschönerungen und kleine Reparaturen
Das Streichen von Wänden und andere Renovierungsmaßnahmen sind rein ästhetische Arbeiten und können oft von Mietern selbst ausgeführt werden. Sie tragen zu neuem Wohnkomfort bei, müssen aber auch von Mietern selbst gezahlt werden. Was eine Renovierung kosten kann, erfahren Sie in unserem Ratgeber Renovierungskosten.
Im Mietrecht ist festgelegt, dass Mieter unter bestimmten Voraussetzungen zur Durchführung von Schönheitsreparaturen verpflichtet sind. Gerade beim Auszug fordern Vermieter, dass die Mietwohnung in einem ordentlichen Zustand übergeben wird. Überprüfen Sie unbedingt Ihren Mietvertrag hinsichtlich einer solchen Vereinbarung.
Eine gesetzliche Pflicht zur Renovierung gibt es nicht. Allerdings kann die Renovierung als Klausel Bestandteil Ihres Mietvertrags sein. Es bestimmt also der Mietvertrag, ob und inwiefern Sie zur Renovierung vor dem Auszug beziehungsweise vor der Übergabe der Mietwohnung oder des Hauses verpflichtet sind. Existiert keine solche Klausel in Ihrem Mietvertrag, können Sie sich entspannt zurücklehnen und in Gedanken schon bei der neuen Mietwohnung sein. Die grundlegende Instandhaltung der Mietwohnung liegt hingegen beim Vermieter.
Instandhaltung und Instandsetzung, Sanierung
Die Sanierung zielt darauf ab, die Bausubstanz einer Immobilie wieder in einen ordnungsgemäßen und funktionsfähigen Zustand zu versetzen. Dabei handelt es sich häufig um die Anpassung an heutige technische und energetisch gesetzliche Standards. Bei einer Sanierung geht es also in erster Linie darum, den Energieverbrauch eines Gebäudes erheblich zu senken und damit langfristig Betriebskosten einzusparen. Sanierungsmaßnahmen sind häufig sehr umfangreich und erfordern fachkundiges Wissen von Bausachverständigen, was sie zudem noch kostenintensiv macht. Insgesamt sind sie aber eine lohnende Investition in die Werterhaltung und Wertsteigerung Ihrer Immobilie.
Unter Sanierungsmaßnahmen fallen Maßnahmen zur energetischen Sanierung:
- Einbau energieeffizienter Fenster oder Haustür
- Dämmung der Gebäude-Außenhülle
- Einbau einer Wärmepumpe
- Solarthermie
- Installation einer Photovoltaikanlage auf Bestandsimmobilien
- Der Austausch veralteter Elektro- oder Sanitärinstallationen, wie beispielsweise bei einer Badsanierung
- Die Erneuerung maroder Dächer (Dachstühle) oder tragender Bauelemente
Kernsanierung für mehr Energieeffizienz
Ist die Sanierung besonders umfangreich, spricht man von einer Kernsanierung. Sie umfasst weit mehr als nur den Wohnraum – die Immobilie wird von Grund auf erneuert bzw. entkernt – oftmals mit dem Zweck den Energiebedarf, insbesondere die Heizenergie, zu senken. Diese und andere baulichen Maßnahmen gehören zur sogenannten energetischen Sanierung.
Verbessern und erneuern , Modernisierung
Im Vergleich zur Sanierung geht es bei der Modernisierung um eine Verbesserung der aktuellen Standards. Mit den Jahren ändern sich die Ansprüche an den eigenen Wohnraum – nicht nur optisch, sondern auch funktional. Eine Modernisierung ist dann oft der nächste logische Schritt: Sie sorgt nicht nur für mehr Wohnkomfort, sondern verbessert auch die energetische Bilanz Ihrer Immobilie. Ob neue Wärmeschutzfenster, eine bessere Dämmung oder der Austausch veralteter Heizsysteme – viele Modernisierungsmaßnahmen machen Ihr Zuhause zukunftssicherer, nachhaltiger und steigern langfristig den Wert Ihrer Immobilie.
Modernisierungen führen also häufig auch zu einer verbesserten Energieeffizienz, sodass Sie Wasser und Energie einsparen können.
Übliche Modernisierungsmaßnahmen sind:
- Installation von Wärmeschutzfenstern
- Umstieg auf LED-Beleuchtung und smarte Stromsteuerung
- Schaffung von Barrierefreiheit
- Ausbau des Dachgeschosses
- Einbau neuer Türen
- Ein Balkonausbau
Modernisierungsmaßnahmen, die u.a. die Energieeffizienz fördern können:
- Fassadendämmung
- Dachdämmung
- Austausch einer Ölheizung gegen eine moderne Heizungsanlage
Geht es Ihnen darum, Ihr Zuhause optisch und funktional zu verbessern – zum Beispiel durch neue Isolierglasfenster oder einem barrierefreien Umbau, dann beantragen Sie für die Aufwertung Ihres Wohnraums unseren Modernisierungskredit.
Fördermöglichkeiten, Kosten und Umlagefähigkeit
Sind Sie Eigentümer, fallen die Kosten zunächst auf Sie zurück. Vermieten Sie Ihre Immobilie, können Sie die Umlagefähigkeit mancher Kosten auf die Mieter prüfen. Umlagefähig sind Kosten für Kleinreparaturen oder bspw. den Austausch von Armaturen. Dies muss jedoch im Mietvertrag vorab geregelt sein. Die Umlage von Kosten für eine Modernisierung unterliegen bestimmten gesetzlichen Regelungen. Mieterhöhungen aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen müssen Sie als Vermieter ordnungsgemäß ankündigen und begründen.
Umlagefähigkeit bzw. Kostenverteilung zwischen Vermieter und Mieter
- Instandhaltungsmaßnahmen: Sie dienen der Erhaltung des vertragsgemäßen Zustands der Mietsache und sind grundsätzlich vom Vermieter zu tragen.
- Modernisierungsmaßnahmen: Führt der Vermieter Modernisierungen durch, die den Wohnkomfort erhöhen oder Energie einsparen, kann er die jährliche Miete um bis zu 8% der für die Wohnung aufgewendeten Kosten erhöhen.
- Schönheitsreparaturen: Hierbei handelt es sich um Arbeiten wie das Tapezieren oder Streichen von Wänden. Ob der Mieter hierfür verantwortlich ist, hängt von den Vereinbarungen im Mietvertrag ab.
Steht zwingend eine Sanierung an, müssen Sie als Eigentümer der Immobilie – abhängig von dem Umfang der Sanierungsmaßnahmen – mit mehr oder weniger Kosten rechnen. Allerdings lassen sich Sanierungen heute gut über Förderprogramme und staatliche Zuschüsse finanzieren.
Fördermöglichkeiten, Besonderheiten für Sanierungsarbeiten und Modernisierungen
- BAFA-Zuschüsse: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung, wie den Austausch alter Heizungen oder die Optimierung bestehender Heizungsanlagen.
- KFW-Förderungen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen und energieeffiziente Umbauten. Aktuelle Informationen finden Sie hier.
- Regionale Programme: Zusätzlich bieten einige Bundesländer und Kommunen eigene Förderprogramme an. Es empfiehlt sich, bei der zuständigen Landesbank oder dem örtlichen Bauamt nachzufragen.
Mit einer sorgfältigen Planung von Sanierung, Renovierung oder Modernisierung und der Nutzung von Fördermöglichkeiten können Sie die finanziellen Belastungen deutlich senken. Informieren Sie sich frühzeitig über Zuschüsse und Kredite, um Ihre Baumaßnahmen optimal zu finanzieren. So schaffen Sie nicht nur langfristig neuen Wohnkomfort, sondern steigern auch den Wert Ihrer Immobilie.