Deutsche Autoindustrie unter Druck

Die deutsche Autoindustrie steht unter Druck.

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Chefvolkswirt: Dr. Jörg Krämer, Editor: Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

12. April 2024

Sie muss hohe Beträge in die Transformation zur E-Mobilität investieren, und dies bei einer schwachen Konjunktur und einer zunehmenden Konkurrenz gerade im Bereich der E-Mobilität aus China. Erschwerend hinzu kommt die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Während die großen Hersteller ausreichend gerüstet sein dürften, um diese Herausforderungen am Ende zu bestehen, werden viele kleine und mittlere Zulieferer wohl Probleme haben, diese Transformation erfolgreich zu gestalten.

Lange war sie ein Prunkstück der deutschen Industrie, nun sehen viele in ihr eines von deren Sorgenkinder: die deutsche Autoindustrie. Offensichtlich ist sie, neben dem Maschinenbau, das Herzstück der deutschen Industrie. Schließlich gehen etwa ein Fünftel von deren Bruttowertschöpfung auf ihr Konto, wobei die zahlreichen Zulieferer aus anderen Industriesektoren noch gar nicht mitgerechnet sind.

Derzeit stehen die Zeichen für die Automobilindustrie allerdings offensichtlich auf Krise. Schließlich weist der Trend bei den Auftragseingängen seit mehr als fünf Jahren nach unten, und in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland saisonbereinigt pro Monat ein Viertel weniger Autos produziert als vor zehn Jahren. Mancher sieht schon das Ende der deutschen Autoindustrie gekommen. Tatsächlich sieht sich diese derzeit mit vier gravierenden Problemen konfrontiert.

Problem #1: Eine schwache Konjunktur

So hat sich nicht nur die Nachfrage nach den Autos deutscher Hersteller zuletzt merklich abgeschwächt, sondern auch andere Produzenten haben hiermit zu kämpfen, auch wegen der massiven Zinserhöhungen der westlichen Notenbanken. Eine schnelle Wende zum Besseren ist hier auch nicht zu erwarten. Schließlich sind die Auftragseingänge der deutschen Automobilindustrie zu Beginn des neuen Jahres noch einmal deutlich gefallen.

Allerdings scheinen die Unternehmen Licht am Ende des Tunnels zu sehen. So waren die Geschäftserwartungen zuletzt nicht mehr ganz so negativ wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres. Damit wurde zumindest der Einbruch im vergangenen Sommer wieder ausgeglichen. Dies weckt die Hoffnung, dass sich die Produktion in der zweiten Jahreshälfte zumindest stabilisieren wird. Denn dann dürfte die bremsende Wirkung der Zinserhöhungen mehr und mehr nachlassen.

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