Fehlende Nachfolge: Jedes dritte Unternehmen bundesweit will schließen
06.12.2023
- Fachkräftemangel ist für jeden zweiten Betrieb existenzbedrohend
- Ein Drittel der Firmen hat sich mit der Nachfolge noch nicht beschäftigt
- Commerzbank berät umfassend zur Unternehmensübergabe
Jedes dritte Unternehmen in Deutschland will schließen, wenn kein Nachfolger gefunden wird. Zugleich hat sich ein Drittel der Firmen noch nicht mit der Unternehmensnachfolge beschäftigt. Das geht aus der 10. Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Für diese wurden vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos bundesweit 1.600 Interviews mit Unternehmen in einzelnen Regionen durchgeführt, davon 300 repräsentativ für Deutschland. Befragt wurden Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro – sowohl Commerzbank-Kunden als auch Kunden anderer Institute.
„Die Ergebnisse bestärken uns darin, dass die Regelung der Nachfolge ein wichtiger Bestandteil unserer Beratung ist“, sagt Guido Groß, Bereichsvorstand Unternehmerkunden der Commerzbank. „Aufgrund unserer Verwurzelung im Mittelstand verstehen wir die Sorgen und Herausforderungen, die damit verbunden sind, und können die Unternehmen umfassend begleiten.“
Arbeitskräftemangel ist beherrschendes Thema
Der Studie zufolge ist der Arbeitskräftemangel für die Unternehmen das beherrschende Thema. Die Hälfte gibt an, direkt davon betroffen zu sein. „Diese Betriebe finden vor allem keine beziehungsweise nicht genügend qualifizierte Mitarbeitende“, sagt Groß. Rund ein Drittel der betroffenen Unternehmen sucht zudem vergeblich Auszubildende oder kommt in Verzug, weil Geschäftspartner ebenfalls vom Arbeitskräftemangel betroffen sind. Jeder Fünfte sagt bereits, dass er keinen Nachfolger findet. Die Hälfte sieht den Fortbestand des eigenen Unternehmens aufgrund des Fachkräftemangels als gefährdet an.
Flexible Arbeitsmodelle und attraktive Vergütung
„Mit Blick auf diese Herausforderungen ergreifen die Unternehmen bereits etliche Maßnahmen, um als attraktiver Arbeitgeber Mitarbeitende zu gewinnen oder zu halten“, so der Bereichsvorstand. Knapp die Hälfte der Unternehmen bundesweit setzt dabei auf flexible Arbeitsmodelle wie Home-Office oder Teilzeit, auf eine attraktive Vergütung über Marktniveau sowie auf bezahlte Weiterbildung. „Nur ein Drittel bietet bereits auch eine betriebliche Altersvorsorge an“, sagt Groß. „Dabei zählt dies zu einem sehr gefragten Instrument bei Mitarbeitenden.“
Unternehmen sprechen potenzielle Kandidaten für die Nachfolge direkt an
Bereits jetzt schon relevant ist die Nachfolgeregelung für rund ein Drittel der Unternehmen in Deutschland. Diese sprechen vor allem gezielt potenzielle Kandidaten an. Jeder Fünfte von ihnen nutzt auch die Expertise von Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern sowie von Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern. Deutschlandweit wollen 20 Prozent der Verantwortlichen ihr Unternehmen noch maximal fünf Jahre führen, weitere 12 Prozent maximal zehn Jahre.
Alter und Gesundheit sind Impulse für die Nachfolgeregelung
Es sind vor allem persönliche Gründe, die dazu führen, sich mit der Nachfolge-Thematik auseinanderzusetzen: Fortschreitendes Alter und ein veränderter Gesundheitszustand werden von den meisten als Impuls dafür genannt. Gut jeder Fünfte will das Unternehmen in der eigenen Familie weitergeben. Über ein Drittel hat sich allerdings noch keine Gedanken gemacht, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. „Wenn man bedenkt, dass eine Firmenübergabe im Schnitt fünf Jahre dauert, ist dies ein sehr bedenkliches Ergebnis“, so Groß.
Zukunft vieler Unternehmen ungewiss
Sollte kein Nachfolger gefunden werden, will jeder Fünfte seinen Betrieb so lange weiterführen, bis die Nachfolge geklärt ist. 37 Prozent sagen aber bereits, dass sie das Unternehmen in diesem Fall schließen werden. „Sich nicht rechtzeitig um die Unternehmensnachfolge zu kümmern, kann für das Unternehmen also fatale Folgen haben“, fasst Groß zusammen. „Wir sprechen daher unsere Kunden aktiv auf die Thematik an.“
Unternehmen wünschen sich Beratung zu Nachfolge- und Übernahmefinanzierung
Von ihrer Bank wünschen sich die Unternehmen vor allem Angebote zur Nachfolge- oder Übernahmefinanzierung sowie Beratungsleistungen zur Preisfindung und Unternehmensbewertung. „Wir sind als Commerzbank aber auch darüber hinaus ein wichtiger Ansprechpartner. Nicht nur, weil wir die finanzielle Situation des Unternehmens kennen, sondern weil wir zum Beispiel auch bei der Suche eines geeigneten Nachfolgers behilflich sein können“, betont Groß.
Weitere Informationen: Unternehmensnachfolge regeln
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Andreas Lorr
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Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist die führende Bank für den Mittelstand und starker Partner von rund 26.000 Firmenkundenverbünden sowie knapp 11 Millionen Privat- und Unternehmerkundinnen und -kunden in Deutschland. In zwei Geschäftsbereichen – Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden – bietet die Bank ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen. Die Commerzbank wickelt rund 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab und ist im Firmenkundengeschäft international in knapp 40 Ländern vertreten. Die Bank konzentriert sich auf den deutschen Mittelstand, Großunternehmen sowie institutionelle Kunden. Im internationalen Geschäft begleitet die Commerzbank Kunden mit einem Geschäftsbezug zu Deutschland und Unternehmen aus ausgewählten Zukunftsbranchen. Im Segment Privat- und Unternehmerkunden steht die Bank mit den Marken Commerzbank und comdirect an der Seite ihrer Kundinnen und Kunden: online und mobil, im Beratungscenter und persönlich vor Ort. Die polnische Tochtergesellschaft mBank S.A. ist eine innovative Digitalbank und betreut rund 5,7 Millionen Privat- und Firmenkunden überwiegend in Polen sowie in der Tschechischen Republik und der Slowakei.