Kreditkarte vs. Debitkarte: Was ist der Unterschied?
Kreditkarte oder Debitkarte? Wir erklären die wichtigsten Unterschiede, zeigen die Vor- und Nachteile beider Kartentypen und helfen Ihnen dabei, die passende Karte zu finden.
Unterschied Debit- und Kreditkarte, Das Wichtigste in Kürze
- Eine Debitkarte ist eine Zahlungskarte, bei der das Geld direkt vom Girokonto des Besitzers abgebucht wird.
- Die bekannte Girocard (früher: EC-Karte) ist eine Debitkarte, aber auch sogenannte Debitkreditkarten zählen dazu.
- Bei einer "echten" Kreditkarte erfolgt die Abbuchung erst später – in der Regel am Monatsende.
- Debitkarten sind häufig kostenlos zum Girokonto erhältlich, während Kreditkarten meist mit zusätzlichen Gebühren verbunden sind.
Einfach erklärt , Was ist eine Debitkarte?
Die Debitkarte ist direkt mit Ihrem Girokonto verbunden. In der Regel erhalten Sie diese Bankkarte kostenlos bei der Kontoeröffnung.
Der Begriff "Debit" bedeutet "Belastung" oder "Soll". Das heißt: Sobald Sie mit der Karte bezahlen oder Geld abheben, wird der Betrag sofort oder zeitnah von Ihrem Konto abgebucht.
Auf diese Weise behalten Sie mit der Debitkarte Ihre Finanzen immer im Blick. Es funktioniert fast wie bei Bargeld: Ausgegebenes Geld ist nicht mehr auf Ihrem Konto, und Sie können schnell sehen, wie viel noch verfügbar ist.
In Deutschland gibt es zwei Varianten der Debitkarte: die klassische Girocard und die internationalen Debitkarten von Visa oder Mastercard – sogenannte Debitkreditkarten.
Girocard: Die deutsche Debitkarte
Die Girocard, früher als EC-Karte bekannt, ist die klassische Debitkarte in Deutschland und ein vielseitiger Alltagsbegleiter für Millionen Deutsche.
Ihre wichtigsten Merkmale:
- An der Kasse zahlen Sie mit dieser Bankkarte einfach und kontaktlos – entweder mit Ihrer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) oder Ihrer Unterschrift. Für kleinere Beträge ist auch eine Zahlung ohne Eingabe der PIN oder Unterschrift möglich.
- Einige Banken bieten Ihren Kunden an, mit der Girocard mobil zu bezahlen. Die Commerzbank Girocard können Sie beispielsweise mit ApplePay nutzen.
- Die Kosten für Abhebungen mit der Girokarte variieren je nach Bank. In Deutschland können Sie meist kostenlos an Geldautomaten Ihrer Bank oder des Bankenverbundes abheben, es sei denn, Ihr Kontomodell begrenzt die Anzahl kostenloser Abhebungen. Abhebungen an Automaten anderer Banken können zusätzliche Gebühren verursachen.
Doch wie sieht es im Ausland und beim Online-Shopping aus?
Was ist der Unterschied zwischen Girocard und Debitkreditkarte?
Die Girokarte ist traditionell ein rein deutsches System, das hauptsächlich im Inland funktioniert. Daher rüsteten viele Kreditinstitute ihre Debitkarten mit einem Kreditkartenschema wie Visa oder Mastercard aus. Schauen Sie mal auf Ihre Debitkarte: Auf neuen Karten finden Sie neben dem Girocard-Logo auch die Logos "Visa Debit" oder "Mastercard Debit". Auf älteren Karten sind noch die Logos "V-Pay" (Visa) oder "Maestro" (Mastercard) zu finden.
Ab Juli 2023 wird die Maestro-Karte von vielen Banken nicht mehr ausgegeben, bestehende Karten funktionieren jedoch weiterhin bis zum Ablaufdatum.
Was hat sich geändert?
Mit Debitkarten wie "Visa Debit" oder "Mastercard Debit" können Sie nun problemlos im Internet einkaufen – ein Bereich, in dem die Girokarte früher hinterherhinkte. Auch die weltweite Akzeptanz hat sich verbessert: Während Maestro bereits weltweit akzeptiert wurde, war V-Pay hauptsächlich auf Europa begrenzt. Mit "Visa Debit" gehört diese Einschränkung der Vergangenheit an.
Die Bank leiht Geld, Was ist eine Kreditkarte?
Eine Kreditkarte können Sie bei einer Bank oder einem anderen Kreditinstitut beantragen. Als Zahlungsmittel eignet sie sich sowohl im stationären Handel als auch online und ist weltweit einsetzbar. Im Gegensatz zur Debitkarte wird das Geld nicht sofort von Ihrem Konto abgebucht, sondern Ihre Ausgaben werden gesammelt und einmal monatlich abgerechnet.
Mit einer Kreditkarte leiht Ihnen Ihr Kreditinstitut Geld. Sie müssen also nicht über Guthaben auf der Karte verfügen, sondern können den Kreditrahmen nutzen und die Ausgaben später zurückzahlen. Das Geld steht Ihnen "zur Verfügung", weshalb man bei dem Kreditrahmen auch von einem Verfügungsrahmen spricht.
Gut zu wissen: Wie hoch Ihr Verfügungsrahmen ist, wird durch Ihre Bonität bestimmt. Der SCHUFA-Score ist eine wichtige Kennzahl, die dabei als Anhaltspunkt dient.
Sind das Kreditkarten? , Mastercard Debit und Visa Debit
Im Urlaub ist die Kreditkarte oft unverzichtbar – sei es für Hotelbuchungen oder Mietwagenreservierungen, bei denen eine Kaution hinterlegt werden muss. Doch nicht jede Karte, die wie eine Kreditkarte aussieht, ist auch eine.
Debitkreditkarten tragen das typische Kreditkartendesign: eine lange Nummer, einen Sicherheitscode und das Gültigkeitsdatum. Auch die Logos von Visa oder Mastercard sind häufig zu finden. Der entscheidende Unterschied: Debitkarten ermöglichen dem Karteninhaber keine Kreditnutzung. Sie funktionieren ausschließlich mit dem Verfügungsrahmen oder Guthaben auf Ihrem Konto, während echte Kreditkarten einen Verfügungsrahmen bieten, den Sie später zurückzahlen müssen.
Abbuchung, Gebühren, Ausland, Unterschied zwischen Kreditkarte und Debitkarte
Der wichtigste Unterschied zwischen Kreditkarte und Debitkarte ist der Zeitpunkt, an dem Sie eine mit der Karte geleistete Zahlung begleichen. Mit einer Kreditkarte werden offene Beträge zeitversetzt beglichen. Je nachdem, wie die Rückzahlung geregelt ist, unterscheidet man:
- Charge-Kreditkarten, bei denen alle Ausgaben gesammelt und in der Regel einmal im Monat abgerechnet werden. Der gesamte Betrag muss dann bis zu einem bestimmten Termin vollständig beglichen werden. Solange der Betrag fristgerecht überwiesen wird, entstehen keine Zinsen. Häufig wird der Rechnungsbetrag auch automatisch von einem Referenzkonto abgebucht.
- Revolving-Kreditkarten, die oft als echte Kreditkarten bezeichnet werden. Der Kunde erhält von der Bank einen Kreditrahmen bis zu einem festgelegten Limit, das unter anderem von der Bonität und den Einkünften abhängt. Im Gegensatz zur Charge-Kreditkarte kann der Betrag entweder vollständig oder in Raten zurückgezahlt werden. Bei Ratenzahlung fallen Zinsen an.
Bei der Debitkarte wird der Betrag hingegen sofort oder zeitnah vom Konto abgebucht. Einige Banken bieten auch Deferred-Debit-Karten an, bei denen die Abbuchung nach einigen Tagen erfolgt.
Es gibt jedoch noch weitere Unterschiede zwischen den beiden Kartentypen. Die wichtigsten finden Sie in der folgenden Übersicht:
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Abbuchung direkt vom Konto | KreditkarteAbbuchung gebündelt, oft am Monatsende |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Meist kostenfrei zum Girokonto | KreditkarteMeist kostenpflichtig |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Geld abheben oft kostenlos möglich | KreditkarteGeld abheben ggf. kostenpflichtig |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Kontaktlos bezahlen möglich | KreditkarteKontaktlos bezahlen möglich |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Online bezahlen nicht möglich | KreditkarteOnline bezahlen möglich |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Mobil bezahlen möglich, aber abhängig von der Bank | KreditkarteMobil bezahlen möglich |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Keine Akzeptanz im Ausland | KreditkarteAkzeptanz im Ausland |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Kein Einsatz als Kaution möglich | KreditkarteAls Kaution in Hotels und bei Mietwagenfirmen fast immer akzeptiert |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Überziehung nach Vereinbarung möglich (Dispokredit) | KreditkarteZahlungen im Rahmen des Limits |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Aufdruck: Girocard-Logo, Angaben nicht durch Relief hervorgehoben, BIC und IBAN | KreditkarteAufdruck: "Credit", Angaben durch Relief hervorgehoben oder gelasert, keine BIC und IBAN |
Debitkarte (am Beispiel der Girocard)Keine Zusatzleistungen | KreditkarteOft mit Reiseversicherungen und Bonusprogrammen |
Debitkarte vs. Kreditkarte, Welche Karte passt zu Ihnen?
Vor- und Nachteile der Debitkarte
Der große Vorteil der Debitkarte liegt in der Kostenkontrolle: Da Zahlungen direkt vom Konto abgebucht werden, haben Sie Ihre Ausgaben immer im Blick.
Ein Nachteil: Debitkarten werden nicht immer weltweit akzeptiert, besonders bei Buchungen von Hotels oder Mietwagen, wo Kreditkarten als Kaution dienen.
Vorteile
- oft keine Jahresgebühr
- transparente Kostenkontrolle
- geringes Risiko, sich zu verschulden
- Alternative, wenn keine Kreditkarte beantragt werden kann (z. B. aufgrund der Einkommenssituation)
- als Girocard geeignet für Minderjährige (mit Zustimmung der Eltern im Rahmen eines Kinder- und Jugendkontos)
Nachteile
- weniger Spielraum bei größeren Anschaffungen
- Dispozinsen bei Überziehung
- weniger Akzeptanz als Kaution, vor allem im Ausland
- bei Girocards: eingeschränkte Akzeptanz beim Online-Shopping
Vor- und Nachteile von Kreditkarten
Kreditkarten bieten bei verantwortungsbewusstem Einsatz zahlreiche Vorteile. Viele Karten, wie die PremiumKreditkarte oder besonders die GoldKreditkarte der Commerzbank, sind mit attraktiven Zusatzleistungen wie Reiseversicherungen oder Zugang zu Airport-Lounges ausgestattet. Kreditkarten erweitern den finanziellen Spielraum, was sie zu einer praktischen Lösung für größere Anschaffungen oder Ausgaben macht.
Allerdings besteht die Gefahr, mehr auszugeben, als das Budget zulässt – vor allem bei Revolving-Kreditkarten. Hier wird der offene Betrag in Raten zurückgezahlt, doch oft wird nur ein kleiner Teil des Betrags beglichen. Der Rest wächst weiter, und hohe Zinsen können schnell zu größeren Schulden führen.
Vorteile
- Spielraum für größere Anschaffungen
- umfangreiche Zusatzleistungen je nach Kartentyp
- hohe Akzeptanz weltweit
- hohe Sicherheitsstandards
Nachteile
- Gefahr, die Kontrolle über Ausgaben zu verlieren
- Jahresgebühren
- Geld abheben kostet Gebühren
Auf den Punkt:
Beide Kartentypen sind zuverlässige Begleiter im Alltag. Debitkarten bieten oft kostenlose Bargeldabhebungen und eine gute Kostenkontrolle. Als Girocard ist die Debitkarte überall dort praktisch, wo keine Kreditkarten akzeptiert werden – z. B. beim Bäcker um die Ecke. Kreditkarten punkten durch weltweite Akzeptanz und zusätzliche Services wie Versicherungen, die besonders bei Reisen nützlich sind.
FAQ, Wichtige Fragen zu Debit- und Kreditkarten
Ihre EC-Karte, die seit 2008 offiziell Girocard heißt, ist eine Debitkarte. Der Begriff EC-Karte bezeichnete früher das Debitzahlungssystem "Electronic Cash", das bis 2007 gültig war.
Bei einer Prepaid-Kreditkarte laden Sie vorab einen Geldbetrag auf die Karte, mit dem Sie dann in Geschäften oder online zahlen können. Sie nutzen die Prepaid-Kreditkarte wie eine herkömmliche Kreditkarte, allerdings nur mit dem aufgeladenen Guthaben.
Ob im Ausland, beim Online-Shopping oder an der Supermarktkasse – das Bezahlen mit Debit- oder Kreditkarte ist heute Alltag. Doch gerade weil Kartenzahlungen so verbreitet sind, stehen sie immer wieder im Fokus von Betrugsversuchen. Die gute Nachricht: Die Sicherheitsstandards wurden in den letzten Jahren deutlich verbessert.
Viele Zahlungen im Internet sind heute durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung abgesichert. Überschreitet ein Betrag eine bestimmte Schwelle, müssen Sie die Zahlung zusätzlich freigeben – zum Beispiel in der Banking App oder per TAN.
Im Falle von Betrug oder Kartenmissbrauch, Banken sprechen von Fraud, sind beide Kartenausprägungen gleichermaßen geschützt. Bei einem Betrug mit einer Debitkarte wird das gestohlene Geld direkt vom Konto abgebucht – dies kann unter Umständen mehr "Ärger" verhindern, weil Sie die Belastung auf Ihrem Konto sehen und sofort handeln können. Bei Kreditkarten werden die Zahlungen zunächst gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt abgerechnet. Auch hier gilt jedoch: Sobald eine Zahlung autorisiert ist, lassen sich über die App oder das Online Banking alle Umsätze jederzeit einsehen.
Unser Tipp: Aktivieren Sie Push-Benachrichtigungen
Wenn Ihre Bank es anbietet, aktivieren Sie unbedingt den Benachrichtigungsservice. So erhalten Sie bei jeder Kartenzahlung eine SMS oder Push-Nachricht. Bei der Commerzbank PremiumKreditkarte werden Sie beispielsweise per SMS oder E-Mail über alle Transaktionen informiert. Auch bei anderen Karten – inklusive der Girocard – erhalten Sie bei Zahlungen in Fremdwährung innerhalb der EU entsprechende Hinweise.
Mehr Sicherheit beim mobilen Bezahlen
Apple Pay oder Google Pay können zusätzliche Sicherheit bieten: Im Normalfall erhalten Sie nach jeder Transaktion automatisch eine Push-Mitteilung auf Ihr Smartphone.
Wichtig: Bei Betrugsverdacht sollten Sie Ihre Karte sofort sperren – genauso wie im Verlustfall.
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