Portemonnaie verloren: Was nun?

06.07.2023 – Der Geldbeutel ist die Schatzkiste des Alltags. Er beherbergt alles Wichtige, was der Mensch mit sich führen muss. Was, wenn er plötzlich verschwunden ist?

Ein Mann kniet auf dem Boden und schaut unter das Sofa - Portemonnaie verloren

Wenn Sie Ihr Portemonnaie verloren haben

Der Verlust des Geldbeutels ist für die meisten von uns eine kleine Katastrophe, denn er enthält oft neben Bargeld auch Karten, Führerschein und Personalausweis. Was können Sie unternehmen, um den Missbrauch Ihrer Dokumente zu verhindern? In unserem Ratgeber erfahren Sie, was zu tun ist und wie Sie neue Ausweise und Karten erhalten, aber noch wichtiger, wie Sie die wichtigsten Karten sperren. Gehen Sie die Punkte ruhig und Schritt für Schritt durch.

Verlust oder Diebstahl? Das Vorgehen ist ähnlich!

Schon beim Griff nach der Tasche stellen Sie fest, sie ist leichter als zuvor. Der Blick hinein verrät Ihnen, was Sie bereits befürchteten. Das Portemonnaie ist verschwunden. Im ersten Moment ist vielleicht nicht immer klar, ob Ihnen der Geldbeutel gestohlen wurde oder ob Sie ihn verloren haben. Der erste Impuls ist daher, sich auf die Suche zu machen, in dem Sie die letzten Wege zurückverfolgen. Es ist natürlich wichtig, sofort an allen Orten nachzuschauen, an denen das Portemonnaie liegen geblieben sein kann. Trotzdem sollten Sie sich nicht zu lange dafür Zeit nehmen. Unehrliche Menschen oder Diebe nutzen jede Minute, um Karten, Ausweise und Dokumente für ihre Zwecke zu verwenden. Wie können Sie ihn daran hindern?

Die ultimative Checkliste für verlorene Portemonnaies

Ein verschwundener Geldbeutel bedeutet Stress und vielleicht sogar Panik. Darum haben wir eine Anleitung zusammengestellt, wie Sie nach und nach in Ruhe vorgehen können.

Schritt 1: Sperren Sie Ihre EC- und Kreditkarten!

Ihre Finanzen sind das Wichtigste. Per Vertrag sind Sie verpflichtet, den Verlust von EC- und Kreditkarten umgehend zu melden. Sind die Karten erst gesperrt, haften Sie nicht mehr für Abbuchungen durch Betrüger. Telefonisch oder über Ihr Online-Banking geht es am schnellsten. Natürlich können Sie auch an den Bankschalter gehen und die Sperrung persönlich in Auftrag geben. Wie funktioniert das genau?

  • EC-Karte: Die bundesweite Hotline lautet 116 116. Diese Nummer können Sie wählen, egal bei welcher Bank Sie Ihr Konto führen. Für das Telefonat benötigen Sie Ihre IBAN. Wenn Sie Kunde der Commerzbank sind, können Sie uns auch direkt unter der Rufnummer 0180 5 021 021 erreichen. Alternativ können Sie bei uns sowie auch bei den meisten anderen Banken im Online-Banking nach dem Login ebenfalls – eventuell mit einer TAN – die Karten sperren lassen.
  • Kreditkarten: Für manche Kreditkarten funktioniert ebenfalls die Hotline 116 116. Sonst hat jede Kreditkartengesellschaft und Bank eine eigene Telefonnummer für den Notfall. Diese finden Sie im Internet. Die Rufnummer der Commerzbank lautet 069 66 57 19 99. Beim Anruf müssen Sie Ihre Kreditkartennummer nennen. Oft können Sie die Sperrung Ihrer Kreditkarte auch über das Online-Banking Ihres Girokontos vornehmen, so auch bei der Commerzbank.

Kontrollieren Sie Ihr Konto in den nächsten Tagen regelmäßig auf Buchungen, die nicht von Ihnen verursacht wurden und melden Sie diese umgehend.

Tipp

Speichern Sie die Telefonnummern für die Sperrung Ihrer Karten in den Handykontakten ab. Dann haben Sie diese immer griffbereit. Für unsere Kunden haben wir auf einer Notfallcard alle wichtigen Rufnummern zusammengestellt.

Schritt 2: Melden Sie das verlorene Portemonnaie der Polizei!

Auch, wenn Sie keinen Diebstahl befürchten, gehen Sie am besten zügig zur Polizei und erstellen dort eine vollständige Liste der fehlenden Dokumente. Eine Verlustanzeige dient in verschiedenen Fällen als Nachweis. Zum Beispiel legen Sie ihn vor, wenn Führerschein oder Personalausweis ersetzt werden müssen. Taucht der Geldbeutel wieder auf, findet er über die Anzeige schnell zu Ihnen zurück. Zudem ist die Meldung bei der Polizei wichtig, falls doch jemand fremde Ausweise und Karten missbraucht.

Schritt 3: Den Personalausweis und andere Karten sperren lassen?

Personalausweis und Führerschein können nur als verloren gemeldet werden. Nur die Online-Ausweisfunktion sollten Sie unverzüglich sperren. Dazu wählen Sie ebenfalls den Sperr-Notruf 116 116. Mit der Freischaltung haben Sie ein Sperrkennwort erhalten, das Sie nun benötigen. Wichtige Karten, die Sie ebenfalls als verloren melden oder sogar sperren müssen, sind:

  • die Krankenversichertenkarte – Wenden Sie sich an Ihre Krankenversicherung.
  • Ihren Betriebsausweis – Ihr Ansprechpartner ist Ihr Arbeitgeber.
  • Kundenkarten mit Bezahlfunktion – Melden Sie sich bei dem Geschäft, das die Karte ausgibt.
  • Fahrkarten für den ÖPNV und die Bahn – Hier ist der jeweilige Verkehrsbetrieb zuständig.
  • Zugangskarten z. B. fürs Fitnessstudio, Hotelzimmer, etc.

Schritt 4: Versuchen Sie das Portemonnaie wiederzufinden!

Bevor Sie die Flinte ins Korn werfen und gleich alle Dokumente neu beantragen, gehen Sie nochmal alle Wege ab und suchen unter Büschen und Hecken. Fragen Sie in Geschäften und bei Veranstaltern. Durchkämmen Sie jedes Regal und jede Hosentasche und schauen Sie auch unter dem Beifahrersitz. Mit etwas Glück taucht der Geldbeutel ganz unvorhergesehen wieder auf und Sie erhalten Karten, Dokumente und Ausweise zurück.

Schritt 5: Bei einem Verlust das Fundbüro nicht vergessen!

Wer ein Portemonnaie findet, bringt es entweder direkt dem Besitzer zurück oder geht zur Polizei oder zum Fundbüro. Jede Gemeinde nimmt gefundene Gegenstände entgegen und bewahrt sie für den Eigentümer auf. Außerdem haben die Bahn, der ÖPNV und Flughäfen eigene Fundbüros. Da ein ehrlicher Finder nicht unbedingt am selben Tag den verlorenen Geldbeutel abliefert, sollten Sie mehrmals im Fundbüro nachfragen. Manchmal erhalten Sie so Ihre Karten, den Personalausweis und den Führerschein zurück.

Schritt 6: Karten, Personalausweis und Führerschein ersetzen!

Irgendwann ist klar: Die verlorenen Dokumente und das Portemonnaie tauchen nicht wieder auf. Jetzt ist der Moment gekommen, neue Karten und Ausweise anzufordern. Wo Sie vorstellig werden müssen, haben wir für Sie zusammengestellt:

  • EC-Karte, Kreditkarte: Bei Ihrer Bank beantragen Sie eine neue EC-Karte, die Kreditkarte wird Ihnen nach der Sperrung meistens automatisch zugeschickt.
  • Personalausweis: Das Bürgeramt stellt verlorene Ausweise aus. Legen Sie am besten die Verlustanzeige der Polizei vor und bringen Sie für den neuen Personalausweis ein biometrisches Foto sowie Ihren Reisepass mit. Besitzen Sie keinen Reisepass, brauchen Sie Ihre Geburtsurkunde und eventuell Ihre Heiratsurkunde. In diesem Fall müssen Sie zusätzlich einen vorläufigen Personalausweis beantragen, da Sie sonst nicht der Ausweispflicht nachkommen können.
  • Führerschein: Einen Ersatz für Ihren Führerschein gibt es beim Landratsamt, der Gemeinde oder der Stadtverwaltung. Für den Antrag halten Sie die Verlustanzeige der Polizei, den Reisepass oder vorläufigen Personalausweis und ein biometrisches Foto bereit. Außerdem geben Sie eine eidesstattliche Versicherung über den Verlust des Führerscheins ab. Benötigen Sie einen vorläufigen Führerschein kommt noch eine Zusatzgebühr auf Sie zu.
  • Für die Krankenversicherungskarte, Kundenkarten, den Betriebsausweis und Zugangskarten sprechen Sie jeweils mit der ausgebenden Stelle.
  • Karten für den ÖPNV: Monatsfahrkarten ersetzen die Anbieter in vielen Fällen nicht. Sie können die Karten sperren lassen, müssen aber meist eine neue kaufen. Die Bahncard stellt Ihnen die Deutsche Bahn jedoch erneut aus.

Wichtig: Warten Sie nicht mit der Meldung bei der Polizei. Die Bank haftet nur dann für entstandene Schäden, wenn Sie frühzeitig den Verlust Ihres Portemonnaies angezeigt haben. Bei grober Sollten Sie dies nicht tun, haften Sie selbst für die Schäden. Die Sperranzeige hilft Ihnen später, wenn Sie nicht leichtsinnig oder grob fahrlässig mit Ihrer Kreditkarte oder EC-Karte umgegangen sind.

Das Portemonnaie ging im Ausland verloren – was jetzt?

Wer Urlaub macht oder auf einer Geschäftsreise ist, spürt den Verlust des Geldbeutels noch deutlicher. Vielleicht ist sogar das gesamte Bargeld verschwunden und ohne Karten sitzen Sie auf dem Trockenen. Zunächst sollten Sie Ihre Karten sperren lassen. Zusätzlich zu der Sperrhotline +49 116 116 gibt es noch die Alternative +49 30 4050 4050. Außerdem sollten Sie auch die örtliche Polizei aufsuchen und den Verlust oder Diebstahl anzeigen. Wie kommen Sie im Ausland nun an Bargeld und ersetzen verlorene Ausweise?

Die Reise-Service- und Notrufversicherung in Verbindung mit unseren Gold- oder Premiumkreditkarten leistet 24-Stunden Hilfe unter anderem bei Verlust von Zahlungsmitteln.

Ein Verwandter oder Freund sendet Ihnen Geld über einen Dienstleister, der es Ihnen in einer Filiale vor Ort auszahlt.

Vorläufige Ausweispapiere stellen das nächstgelegene Konsulat oder die Botschaft aus. Dort erhalten Sie auch weitere Hilfe.

Tipp: Wer Urlaub macht oder auf einer Geschäftsreise ist, spürt den Verlust des Geldbeutels noch deutlicher. Vielleicht ist sogar das gesamte Bargeld verschwunden und ohne Karten sitzen Sie auf dem Trockenen. Zunächst sollten Sie Ihre Karten sperren lassen. Zusätzlich zu der Sperrhotline +49 116 116 gibt es noch die Alternative +49 30 4050 4050. Außerdem sollten Sie auch die örtliche Polizei aufsuchen und den Verlust oder Diebstahl anzeigen.

Was kostet es, den Inhalt des Portemonnaies zu ersetzen?

Glücklicherweise ist der Ersatz für EC- und Kreditkarten meistens kostenlos. Auch die Krankenversicherungskarte und verschiedene Kundenkarten bekommen Sie ohne Gebühr erneut ausgestellt. Für die restlichen Dokumente müssen Sie jedoch tiefer in die Tasche greifen.

Beispielrechnung

  • vorläufiger Personalausweis 10€
  • Personalausweis je nach Alter 22,80€ oder 28,80€
  • biometrisches Lichtbild 5-25€
  • Führerschein 40-53€
  • vorläufiger Führerschein ca. 15€
  • Eidesstattliche Versicherung für den Führerschein 30-40€
  • Bahncard 15-30€

Erhalten Sie Personalausweis und Führerschein zurück, nachdem Sie die Ersatzpapiere beantragt haben, bringen Sie die beiden Ausweise zur Entwertung.

Der Geldbeutel ist wieder da: Wie steht es mit Finderlohn?

Jeder freut sich über einen ehrlichen Finder. Es ist schon eine Erleichterung, wenn das zurückgegebene Portemonnaie noch alle Karten und Ausweise enthält. Vielleicht ist sogar das Bargeld noch da. Dann hat sich der Finder einen Dank verdient! Das Gesetz sieht bei einem Wert des Fundstücks bis 500€ einen Finderlohn von 5% vor, also höchstens 25€. Liegt der Wert des Geldbeutels inkl. Inhalt über 500€, zahlen Sie dem Finder 25€ plus 3% für jeden Euro über dieser Grenze.

Mit diesen 6 Tipps, verhindern Sie den Verlust des Geldbeutels

Stress und Hektik sind oft der Grund, warum jemand das Portemonnaie ablegt, ohne weiter darüber nachzudenken. Innerhalb von Minuten ist ein unbeaufsichtigter Geldbeutel verschwunden oder Sie erinnern sich nicht mehr, wo Sie ihn abgelegt haben. Fehlt das Portemonnaie, ist es vielleicht auch aus der Tasche gefallen oder es wurde gestohlen. Was können Sie zur Vorbeugung von Verlust und Diebstahl unternehmen?

Lassen Sie Ihr Portemonnaie nicht frei herumliegen!

Stecken Sie das Portemonnaie sofort zurück an seinen Platz, wenn Sie es benutzt haben. Achten Sie darauf, es nicht nur „kurz“ auf eine Ablage im Geschäft oder das Autodach zu legen, um die Hände freizuhaben.

Schließen Sie Ihre Tasche!

Schließen Sie den Verschluss von Tasche oder Rucksack immer ganz.

Achten Sie auf Ihre Tasche!

Bei Gedränge halten Sie die Tasche mit den Wertsachen am besten in den Händen vor Ihrem Körper. Sitzen Sie, nehmen Sie Ihre Tasche auf den Schoß.

Verstauen Sie Ihre Geldbörse sicher!

Stecken Sie den Geldbeutel in eine Hosentasche, dann schieben Sie ihn ganz hinein, damit er nicht herausrutschen kann. Dabei ist zur Vorbeugung von Diebstahl die vordere Tasche besser geeignet als die hintere.

Trennen Sie Karten und Bargeld!

Bewahren Sie Karten und Bargeld getrennt auf, ist bei einem Verlust nicht gleich alles verschwunden.

Seien Sie vorbereitet!

Erstellen Sie Kopien von allen Dokumenten, notieren Sie sich an einem sicheren Ort die Kreditkartennummer und speichern Sie die Sperrhotline sowie die Rufnummer Ihrer Bank ab. Dann sind Sie für den Fall der Fälle vorbereitet.

Wichtig: Niemals sollten Sie Ihre PIN im Geldbeutel mit sich herumtragen oder sogar auf die Karten schreiben. Bei Verlust oder Diebstahl gilt das als grob fahrlässiges Verhalten und Sie stehen für alle Buchungen bis zur Kartensperrung selbst gerade.

Zahlt eine Versicherung für das verlorene Portemonnaie?

Sie können bei Ihrer Hausratversicherung nachfragen, ob sie die Kosten, die durch verlorene Dokumente und Karten entstehen, übernimmt. Je nach Tarifbedingungen springt die Versicherung manchmal bei Verlust und/oder Diebstahl des Geldbeutels ein. Bei einigen Versicherungen hängt das davon ab, ob das Portemonnaie aus der Wohnung gestohlen wurde.

Eine weitere Möglichkeit zur Absicherung stellen zum Beispiel eine Bargeld-Versicherung oder eine Reisegepäckversicherung dar. Solche Versicherungen sind häufig in Kreditkarten-Paketen inkludiert oder können als optionale Extras zu Ihrem Konto bzw. Ihrer Kreditkarte hinzu gebucht werden. Bei der Commerzbank können Sie diese und weitere Versicherungen über das Extra „Premium“ flexibel zu Ihrem Girokonto hinzufügen.

Ein verlorenes Portemonnaie ist kein Weltuntergang!

Können Sie Ihren Geldbeutel nicht mehr finden, sollten Sie zuerst Ihre EC- und Kreditkarten sperren lassen. So vermeiden Sie einen weiteren finanziellen Verlust durch Missbrauch. Nachdem Sie bei der Polizei eine Anzeige eingereicht haben, können Sie in Ruhe noch einmal alle Orte aufsuchen, an denen das Portemonnaie liegen könnte. Dabei ist auch das Fundbüro eine wichtige Anlaufstelle. Findet sich der Geldbeutel auch nach einiger Zeit nicht mehr, müssen Sie in den sauren Apfel beißen und meistens auf eigene Kosten die verlorenen Dokumente neu ausstellen lassen.

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