Weltspartag: wie Sie zurzeit sinnvoll Geld anlegen

27.10.2023 – Wie Sie auch kleine Geldbeträge jetzt sinnvoll anlegen, von gestiegenen Zinsen profitieren und weitere Investitionsmöglichkeiten für sich nutzen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eine junge Frau drückt glücklich ihre Nase gegen die eines gelben Sparschweins.

Das Beiseitelegen von Geld für Notfälle ist immer wichtig – in Zeiten von Inflation aber umso mehr. Jährlich im Oktober steht der Weltspartag vor der Tür, um auf das Sparen aufmerksam zu machen. Dieses Jahr können Sparer sich besonders freuen – denn Tages- und Festgeld können durch die Zinswende wieder Rendite abwerfen. Trotzdem soll die diesjährige Sparquote, die angibt wie viel Prozent vom Einkommen private Haushalte sparen, mit prognostizierten 11,1% geringer ausfallen als in den Jahren zuvor.1

Was ist der Weltspartag und wann findet er statt?

Überall auf der Welt wird Geld gespart – die Motive für das Sparen sind vielfältig. Gemäß einer Studie vom Verband der Privaten Bausparkassen aus 2023 legen Deutsche am häufigsten Geld für die Altersvorsorge und größere Anschaffungen (z.B. Autokauf) beiseite. Traditionell wird Ende Oktober von Sparkassen und Banken der Weltspartag zelebriert. Der Aktionstag zum Thema Sparen wurde von Vertretern aus 27 Ländern im Zuge des ersten Internationalen Sparkassenkongresses in Mailand ins Leben gerufen. Am 30. Oktober 2023 findet der Weltspartag bereits zum 99. Mal statt und das klassische Sparen auf dem Tages- und Festgeldkonto ist wieder in aller Munde – vor allem da die Zinswende nach über einer Dekade wieder satte Zinsen spendiert. Endlich macht Geld sparen oder anlegen wieder Spaß.

Warum erhöht die EZB den Leitzins?

Im Juli 2022 begann die Europäische Zentralbank (EZB) das erste Mal seit elf Jahren, den Leitzins zu erhöhen – mit dem Ziel, die Inflation in Europa einzudämmen. Es folgten weitere Zinsschritte, sodass im September 2023 ein Leitzins von 4,5% erreicht wurde. Höhere Zinsen sollen dazu führen, dass Menschen weniger konsumieren und mehr Geld anlegen. Unternehmen stoppen Investitionsvorhaben und sparen ebenfalls. Dadurch ändern sich Angebot und Nachfrage und es sollen sich neue – in diesem Fall sinkende – Preise ergeben. Damit kommt die EZB ihrer Aufgabe – der Gewährleistung der Preisstabilität im Euroraum – nach.

Was bedeutet die Zinswende für Sie?

Durch die Zinswende erhalten Banken von der EZB wieder Zinsen, wenn sie Geld dort parken. Das bedeutet auch, dass Banken ihren Kunden wieder Sparzinsen auf ihr Tages- oder Festgeld zahlen können. Für Sie heißt das, dass Sie momentan mit dem Festgeld oder dem Tagesgeldkonto der Commerzbank von attraktiven Zinsen profitieren können. Kreditnehmer hingegen müssen mit mehr Kosten rechnen – denn leihen sich Banken momentan Geld von der EZB, müssen diese ebenfalls höhere Zinsen zahlen.

Welche Auswirkungen hat die Inflation auf das Sparen?

Trotz der Maßnahmen der EZB lag die Inflationsrate im September 2023 in Deutschland bei 4,5%.2 Das bedeutet, dass die Preise für private Verbrauchsausgaben im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 4,5% gestiegen sind. Wenn Sie Ihr Geld bei Inflation nicht anlegen oder investieren, wird es an Wert verlieren und Sie können sich mit dem gleichen Geldbetrag weniger leisten.

Welche Anlagemöglichkeiten sind bei hoher Inflation sinnvoll?

Es gibt unterschiedliche Optionen, um Ihr Geld in Zeiten hoher Inflation gewinnbringend anzulegen – sei es klassisch auf dem Sparbuch, als Tages- oder Festgeld oder über die Investition in Aktien, Fonds oder ETFs. Die Voraussetzung für den Wertpapierhandel ist ein Depot, das schnell und einfach eröffnet werden kann.

Sofern Sie bereits einen größeren Betrag zur Verfügung haben, können Sie sich für eine Einmalanlage entscheiden. Alternativ können Sie mit einem Sparplan in regelmäßigen Abständen kleine Geldbeträge auf ein Konto sparen oder in Wertpapiere investieren und dabei vom Cost-Average-Effekt (deutsch: Durchschnittskosteneffekt) profitieren. Wenn Sie z.B. monatlich über mehrere Jahre hinweg Wertpapiere erwerben, werden Sie mal zu hohen und mal zu niedrigeren Kursen einkaufen. Entsprechend erhalten Sie weniger oder mehr Anteile. Häufig erzielen Sie mit Sparplänen einen recht günstigen Durchschnittspreis. Dieser kann niedriger sein als der Einstandskurs, den Sie bei einer Einmalanlage erzielen würden.

Tipp: Damit Ihr Geld nicht an Wert verliert, sollte die Rendite Ihrer Anlage die Inflationsrate übertreffen.

Sparkonto

Das Sparbuch oder Sparkonto ist heute noch die am häufigsten genutzte Geldanlage der Deutschen. Dies mag vor allem daran liegen, dass es selbst in unbeständigen Zeiten eine sichere und einfache Möglichkeit bietet, Geld zu einem bestimmten Zins anzulegen. Oft wird es daher auch als klassisches Einstiegsprodukt für Kinder genutzt. Nutzen Sie die aktuelle Lage und profitieren Sie von gestiegenen Zinsen.

Tages-/Festgeld

Als Tagesgeld oder Festgeld können Sie sicher Geld anlegen und dazu in der aktuellen Lage von Topzinsen profitieren. Tagesgeld ist flexibel, da jederzeit Geld transferiert werden kann. Beim Festgeld sind Laufzeit sowie Zinssatz fixiert. Für die gesamte Laufzeit erhalten Sie feste Zinsen und kommen solange nicht an das angelegte Geld. Nach Ablauf der festgelegten Zeit wird das Festgeld inkl. der Zinsen auf das Verrechnungskonto gutgeschrieben.

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Aktien(-Sparplan)

Aktien gelten als renditestarke Anlagemöglichkeit. Durch den Kauf einer Aktie werden Sie Miteigentümer eines Unternehmens. So haben Sie die Möglichkeit von Kurssteigerungen und zum Teil von Dividendenzahlungen zu profitieren. Mit einem Aktien-Sparplan können Sie monatlich mit kleinen Beträgen in Aktien investieren und langfristig Vermögen aufbauen.

Tipp: Eine Investition am Aktienmarkt geht immer mit einem Verlustrisiko einher. Um das Risiko bei Ihrer Geldanlage gering zu halten, können Sie in verschiedene Anlageklassen investieren. Man spricht dann von einem diversifizierten Portfolio. Sie sind dann nicht nur von der Entwicklung einer Anlageklasse, einer Branche oder eines Marktes abhängig, sondern können auch mögliche Kursverluste eines Anlageproduktes durch die positive Entwicklung anderer Produkte ausgleichen.

ETF/Fonds(-Sparplan)

Fonds werden von Fondsmanagern verwaltet, die das Geld der Anleger in unterschiedliche Investmentprodukte und Wertpapiere anlegen. ETFs bilden die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Indexes nach und sind nicht aktiv gemanagt. Der bekannte Aktienindex MSCI World investiert z.B. in rund 1600 Unternehmen aus 23 Ländern. Wer von Ende 2001 bis Ende 2018 monatlich in diesen ETF eingezahlt hätte, der hätte eine Durchschnittsrendite von ca. 7,9 % pro Jahr erzielt. Generell bieten ETFs und Fonds durch die Investition in unterschiedliche Wertpapiere und Vermögenswerte eine breitere Risikostreuung als der Kauf einer einzelnen Aktie. Nichtsdestotrotz sind Kursschwankungen in beide Richtungen möglich.

Gold(-Sparplan)

Jeder Rohstoff kann auf unterschiedliche Art von der globalen wirtschaftlichen Lage profitieren. Erfahrungsgemäß entwickelt sich der Goldpreis recht unabhängig von anderen Werten wie Anleihen und Aktienkursen, weshalb Gold traditionell als eher krisensichere Anlage in Krisenzeiten gilt. Daher kann es Schwankungen im Portfolio reduzieren oder Verluste abfedern. Allerdings sollte auch bei Gold die Volatilität (Schwankungsintensität) beachtet werden: Rohstoffpreise können jederzeit fallen, zum Beispiel wenn die Inflationsphase vorüber ist. Somit sollte nicht Ihre ganzes Geld in Gold investiert werden.

Gold kann als physische Barren oder Münzen erworben werden. Alternativ investieren Sie indirekt über Exchange-Traded Commodities (ETCs), eine spezielle Form von Zertifikaten, welche den Goldpreis nachbilden. ETCs wie der Xetra-Gold der Commerzbank bieten die Möglichkeit, an der Entwicklung des Goldmarktes zu partizipieren. Der ETC ist sogar sparplanfähig, sodass Sie zusätzlich vom Cost-Average-Effekt profitieren können.

Anleihen

Um dem Wertverlust des Geldes entgegenzuwirken, können sicherheitsorientierte Anleger in Anleihen investieren. Dabei handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere. Käufer einer klassischen Anleihe geben einem Staat oder Unternehmen einen Kredit und erhalten dafür Zinszahlungen. Verzinsung und Laufzeit werden meist mit der Ausgabe der Anleihe festgelegt, weshalb diese Anlageform im Vergleich zu anderen als verhältnismäßig sicher gilt. Am Ende des Laufzeit erhalten Sie Ihre angelegtes Geld, sowie die Zinszahlung zurück.

Bei Anleihen ist es möglich, dass die zurückgezahlte Summe am Ende der Laufzeit aufgrund hoher Inflation weniger Kaufkraft besitzt. Besonders interessant können daher inflationsindexierte Anleihen sein. Rückzahlung und Verzinsung sind hier an die Inflationsrate gekoppelt, weshalb sie einen Inflationsschutz bieten können.

Sparen, Anlegen, Investieren – je früher, desto besser!

In Zeiten von Inflation ist das Leben teuer und das Sparen fällt schwerer. Aber gerade jetzt sollte der Aufbau finanzieller Rücklagen auf keinen Fall vernachlässigt werden, bzw. nach über 10 Jahren ohne Zinsen gerade jetzt wieder angefangen werden – es lohnt sich wieder. Jährlich erinnert der Weltspartag erinnert wieder daran, wie entscheidend es ist, Geld zu sparen. Für welche Art des Sparens oder Investierens man sich entscheidet, hängt unter anderem von der eigenen Risikobereitschaft, den Zielen und der geplanten Anlagedauer ab. Wer bereit ist, höhere Risiken in Kauf zu nehmen, hat generell Chancen auf höhere Renditen – und andersherum. Ein diversifiziertes Portfolio vereint Anlageprodukte unterschiedlicher Risikoklassen und Laufzeiten und bietet daher eine gewisse Risikoabsicherung, auch wenn Verlustrisiken stets vorhanden sind.

Essenziell ist, dass man sich frühzeitig mit Geldanlagen auseinandersetzt und für sich eine passende Möglichkeit findet, das eigene Geld vor Inflation zu schützen. Der Weltspartag sowie die Zinswende bieten einen Anlass, das Thema anzugehen: sei es mit dem klassischen Sparbuch, Tages- oder Festgeld, mit Aktien, ETFs, Anleihen oder Rohstoffen.