„Ich will selbst verstehen, was mit meinem Geld passiert“
Ein Gespräch mit Europameister Oscar da Silva über Basketball, Bodenhaftung und den beständig klugen Umgang mit Finanzen für den Vermögensaufbau
Oscar da Silva, ist nach einem erfolgreichen Engagement beim Weltklub FC Barcelona in seine Heimatstadt München zurückgekehrt, hat sich beim FC Bayern etabliert und mit der Nationalmannschaft Erfolge gefeiert – zuletzt bei der Europameisterschaft in Finnland.
Wie hat Sie dieser Weg geprägt?
Es war eine Phase der Weiterentwicklung. Als Spieler in einem anderen System mit neuen Trainern muss man sich stets neu definieren. Auch persönlich war es mir wichtig, wieder mehr Zeit mit Familie und Freunden in München zu verbringen. Gleichzeitig habe ich meine erste größere Verletzung hinter mir, eine Knieverletzung, die mich vier Monate ausgebremst hat. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wertvoll Gesundheit ist – und wie sehr man die Möglichkeit, seinen Sport auszuüben, schätzen sollte.
Hat Sie das erwachsener gemacht?
Ja, auf jeden Fall. Man lernt, Drucksituationen anders zu relativieren. Ich habe eine größere Gelassenheit entwickelt und eine noch stärkere Wertschätzung für das, was ich tun darf.
Viele stellen sich das Leben eines Profisportlers sehr luxuriös vor. Wie erleben Sie selbst Ihren Alltag?
Während der Saison ist es vor allem eine Frage des Zeitmanagements. Wir sind viel unterwegs, oft eine Woche lang zwischen Hallen in Madrid, Belgrad oder Rostock. Zu Hause in München tanke ich Kraft – bei Familie, Freunden oder mit meiner Freundin, die mich aus Barcelona begleitet hat.
Ich gebe mein Geld lieber für gemeinsame Erlebnisse aus als für Luxusgüter.So eine Bodenständigkeit ist nicht gerade typisch für erfolgreiche Sportler im Basketball-Business.
Das habe ich meinen Eltern zu verdanken. Sie haben meinem Bruder und mir immer vorgelebt, dass Werte wichtiger sind als Statussymbole. Bei uns zu Hause ging es nie darum, wer die schickste Uhr hat. Diese Erziehung hat mich geprägt – und davor bewahrt, in das Hamsterrad von „immer mehr, immer teurer“ zu geraten.
Gab es nie die Versuchung, in den Luxus-Lifestyle einzutauchen?
Natürlich sieht man das im Sportumfeld ständig. Gerade in den USA oder in der EuroLeague gibt es viele Spieler, die Autos oder Uhren sammeln. Auch ich habe mir einmal eine schöne Uhr gegönnt – aber ich habe gelernt, mich selbst zu bremsen. Es bringt mir langfristig mehr, das Geld sinnvoll oder in Erlebnisse zu investieren, die bleiben.
Geld ist Verantwortung
Erinnern Sie sich an Ihr erstes größeres Gehalt?
Ja, das war in Ludwigsburg und dann bei Alba Berlin nach meinem Aufenthalt in den USA. Ich weiß noch genau, wie ich mir in der Hauptstadt meine erste teure Winterjacke für mehrere hundert Euro gekauft habe. Das war ein komisches Gefühl: Auf der einen Seite war ich stolz, so etwas bezahlen zu können. Auf der anderen Seite war mir bewusst, dass Geld Verantwortung mit sich bringt. Ich habe schnell gemerkt, dass Privilegien auch verpflichten.
Wie sind Sie diesen Verpflichtungen nachgekommen?
Zunächst habe ich gespendet, zum Beispiel an Umweltschutzorganisationen. Später habe ich mein Engagement über die One-Team-Initiative der EuroLeague-Vereine ausgeweitet, zu deren Botschaftern ich heute gehöre. Dabei geht es darum, benachteiligte Jugendliche und Geflüchtete über den Basketball in die Gesellschaft zu integrieren. In Barcelona habe ich regelmäßig ein Jugendgefängnis besucht, in München ein Waisenhaus. Parallel habe ich mich aber auch intensiv mit Finanzthemen beschäftigt, weil ich diese nicht blind delegieren möchte.
Ich will selbst verstehen, was mit meinem Geld passiert.Wie informieren Sie sich bei Finanzthemen?
Zum einen über Gespräche mit Experten, zum anderen viel online. Am Ende ist es kein Hexenwerk, sich weiterzubilden. Wichtig ist, Interesse und Neugier zu entwickeln. Ich will am Steuer sitzen, nicht nur zusehen.
Welche Kriterien sind Ihnen bei Anlagen wichtig?
Natürlich spielt Rendite eine Rolle. Aber es geht auch ums Herz und um Ethik. Ich achte auf ESG-Kriterien – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Für mich ist klar: keine Investments in Rüstungsindustrie. Stattdessen suche ich nach grünen Alternativen oder Projekten.
Mir ist wichtig, dass die Anlagen zudem einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten.Am Ende möchte ich Projekte unterstützen, die nicht nur Gewinn abwerfen, sondern auch etwas Gutes bewirken.
Haben Sie eine Art „Money-Hack“?
Es ist ganz einfach: sich regelmäßig Zeit nehmen. Nicht weggucken, sondern dranbleiben. Wer sich informiert, behält den Überblick – und kann ruhig schlafen.
Sie haben einmal gesagt: „Man sollte nicht blind vertrauen.“ Warum?
Weil es in jeder Branche Leute gibt, die schnelle Versprechen machen. Gerade im Sport, wo viel Geld im Spiel ist, ist das gefährlich. Wer nicht selbst ein Grundverständnis hat, läuft Gefahr, falschen Beratern aufzusitzen. Deshalb ist Weiterbildung essenziell.
Partner fürs Leben
Sie sind seit Jugendtagen Kunde der Commerzbank. Welche Rolle spielt die Bank für Sie?
Meine erste Bankverbindung hatte ich mit 15 Jahren – in der Filiale in Pasing, einem Stadtteil im Münchener Westen. Damals habe ich einen Teil meines ersten Gehaltes aus einem Minijob im Biergarten dort abgehoben. Später, als ich aus den USA zurückkam, hat mich die Commerzbank beim Einstieg ins Berufsleben unterstützt. Diese Begleitung schafft Vertrauen.
Heute ist die Bank für mich ein verlässlicher Partner, der mich durchs Leben begleitet.Was erwarten Sie von einer Bank?
Fachkompetenz, aber auch persönliche Nähe. Ich möchte das Gefühl haben, dass man mich versteht und meine Werte respektiert. Das bedeutet, nicht immer wieder Vorschläge zu erhalten, die auf den ersten Blick nicht zu mir passen. Vertrauen ist im Sport wie in der Finanzwelt das A und O.
Sie investieren auch in Immobilien. Welche Rolle spielen die in Ihrem Finanzplan?
Eine große. Immobilien gehören zu den klassischen Säulen des Vermögensaufbaus. Natürlich muss man genau hinsehen, wo es Sinn ergibt. München ist sehr teuer, deshalb lohnt sich oft ein Blick über die Stadtgrenzen hinaus.
Ich informiere mich laufend über Investitionsmöglichkeiten, die ich mit meinen Beratern bespreche.Sicherheit für die Zukunft
Für einen jungen Mann klingt das alles sehr durchdacht. Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Ich hoffe, ich habe dann einen abgeschlossenen Master im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich. Mich reizt die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – vielleicht als Projektleiter oder Manager im Biotech- oder Pharmaumfeld. Finanziell möchte ich abgesichert sein, damit ich frei entscheiden kann, welche Projekte ich angehe.
Was motiviert Sie – Geld, Erfolg oder Sinn?
Ganz klar Sinn. Geld ist wichtig, aber es ist kein Selbstzweck. Mir geht es darum, Verantwortung zu übernehmen, in mich selbst zu investieren und mit dem, was mir gegeben ist, etwas Positives zu bewirken – im Sport, im Leben und in der Gesellschaft.
Welchen Rat würden Sie jungen Spielern geben?
Sich nicht für unbesiegbar zu halten. Ein erstes Gehalt mag groß wirken, aber wirklich reich wird kaum jemand.
Deshalb: kein Geld verschwenden, sondern so investieren, dass man langfristig Sicherheit hat.Finanzielle Freiheit bedeutet für mich, informiert zu sein, den Überblick zu behalten und jederzeit die nächsten Schritte selbst bestimmen zu können. Finanzielle Sicherheit bedeutet, möglichst lange etwas vom hart erarbeiteten Erfolg zu haben.
Autor: Peter Lewandowski
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