Gold in 2025
, Rekord beim Goldpreis: Lohnt sich der Einstieg noch?

08.10.2025 – Mit Rekorden über 4.000 US-Dollar je Unze lockt Gold derzeit Anleger weltweit. Wir erklären, ob sich ein Einstieg jetzt lohnt und was Sie dabei beachten sollten.  

Das sagen unsere Experten
, Bleibt Gold auf stabilem Kurs?

Im September hat Gold neue Höchststände erreicht: über 4.000 US-Dollar je Unze (31,1 g) beziehungsweise über 3.400 Euro. Grund dafür sind unter anderem sinkende Zinsen, ein schwacher US-Dollar und geopolitische Unsicherheiten. Aber wie geht es weiter? 

Vier Faktoren, die für eine anhaltend starke Nachfrage nach Gold sprechen:

Gold hat Bestand

Gold gilt seit jeher als Wertsymbol: Es ist selten und physisch beständig – Gold verändert sich nicht durch Rost oder Verfärbungen; es bleibt über Jahrtausende glänzend. Schon antike Kulturen nutzten es als Zahlungsmittel und Symbol für Reichtum. Bis heute bleibt es in Krisen gefragt, da es unabhängig von Währungen weltweit handelbar ist.  

Marktstimmung

Am Terminmarkt verabreden sich Händler, Gold nicht heute, sondern erst in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Nach einer Zeit starker Verkäufe hat sich die Stimmung gedreht: Jetzt kaufen Investoren wieder vermehrt Gold, da sie es als sicheren Wertspeicher sehen. Diese hohe und beständige Nachfrage von Anlegern stützt den Preis und führt dazu, dass der Goldkurs stabil bleibt. 

Zentralbanken als Käufer

Auch die Zentralbanken kaufen vermehrt Gold. Laut einer Umfrage1 wollen drei Viertel von ihnen ihre Bestände in den kommenden Jahren ausbauen. Das wirkt wie ein Fundament für den Markt. 

Zinsen und Dollar

Die Experten der Commerzbank erwarten, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter senkt. Dadurch werden verzinste Geldanlagen weniger attraktiv. Gleichzeitig verliert der US-Dollar an Stärke. Beides macht Gold im Vergleich wertvoller.

Wie wirken sich Zinsen und US-Dollar auf den Goldpreis aus?

Gold wird weltweit in US-Dollar gehandelt. Deshalb wirken sich Zinsentscheidungen der US-Notenbank und die Stärke des Dollars direkt auf den Goldpreis aus. 

  • Schwacher Dollar: Fällt der Dollar, können Anleger in anderen Währungen, wie zum Beispiel dem Euro, günstiger Gold kaufen. Die Nachfrage steigt – der Preis klettert. 
  • Starker Dollar: Steigt der Dollar, wird Gold für Käufer außerhalb der USA teurer. Die Nachfrage sinkt – der Preis gerät unter Druck. 

Es gilt also: Niedrige Zinsen schwächen den Dollar und machen klassische Geldanlagen mit festen Zinsen, wie zum Beispiel Tages- oder Festgeld, unattraktiver – dadurch steigt die Nachfrage nach Gold. 

Gold 2025 kaufen – ja oder nein?

Ein Einstieg kann 2025 sinnvoll sein – aber nur als Ergänzung in einem Depot, nicht als Hauptanlage.
Warum? 

  1. Gold bringt keine Zinsen oder Dividenden: Wer Gold besitzt, bekommt keine laufenden Erträge wie bei Sparbuch, Anleihe oder Aktie. Ein Gewinn entsteht nur, wenn der Goldpreis steigt und Sie später teurer verkaufen können. 
  2. Aufschläge und Lagerkosten: Beim Kauf von Münzen oder Barren fallen Händleraufschläge an. Für die sichere Aufbewahrung können zusätzliche Kosten entstehen, etwa für ein Bankschließfach. 
  3. Gold gilt grundsätzlich als „sicherer Hafen“: Wenn andere Anlagen wie Aktien oder Anleihen in unsicheren Zeiten an Wert verlieren oder als riskant gelten – zum Beispiel, weil Unternehmensgewinne einbrechen oder steigende Zinsen ihre Kurse drücken –, steigt oft die Nachfrage nach Gold. Dennoch kann auch der Goldpreis fallen oder zum Beispiel jahrelang auf einem gleichbleibenden Preisniveau verharren (Seitwärtstrend). Eine Investition sollte deshalb langfristig angelegt sein. 

Unsere Experten empfehlen, je nach Risikoneigung bis zu 9 Prozent des Vermögens in Rohstoffe zu investieren.
Beispiel: Bei 50.000 Euro Ersparnissen sind bis zu 4.500 Euro ein sinnvoller Investitionsrahmen.

Fazit:

Gold eignet sich als stabilisierender Depotbaustein. Es kann Schwankungen anderer Anlagen ausgleichen und trägt zum Werterhalt bei. 

Vor der Anlage
, Welche Produkte gibt es und was sollte man beachten?

Anleger können Gold auf verschiedene Arten ins Depot holen – jede Variante hat Vor- und Nachteile: 

Barren oder Münzen

, 1. Physisches Gold

Wenn Sie es mindestens 12 Monate halten, ist der Gewinn beim Verkauf steuerfrei. Nachteil: Bei physischem Gold gibt es Aufschläge (Spreads), die beim Kauf anfallen. Ein sicherer Aufbewahrungsort ist zudem nötig. Viele Anleger entscheiden sich für ein Bankschließfach, was zusätzliche Gebühren verursacht. 

Gold-Indizes
, 2. ETCs

Ein ETC (Exchange Traded Commodity) ist ein Wertpapier, das den Goldpreis nachbildet und an der Börse wie eine Aktie gehandelt werden kann. Bei Varianten mit Lieferanspruch haben Anleger das Recht, sich das hinterlegte Gold tatsächlich physisch ausliefern zu lassen, meist in Form von Barren. In Deutschland werden solche Produkte steuerlich wie physisches Gold behandelt: Wer sie mindestens ein Jahr hält, kann Kursgewinne steuerfrei realisieren, da sie als privates Veräußerungsgeschäft gelten.  

Hinweis: Die steuerliche Behandlung kann je nach Produkt variieren. Lassen Sie sich im Zweifel von einem Steuerberater individuell beraten. 

Bergbau-Unternehmen
, 3. Minen-ETFs

Das sind Fonds, die in Aktien von Unternehmen investieren, die Gold abbauen (Goldminenbetreiber). Hier hängt Ihre Rendite nicht nur vom Goldpreis ab, sondern auch von der Geschäftsentwicklung der Unternehmen. 

Jetzt loslegen

, In Gold investieren

Für den Kauf von Gold-ETCs benötigen Sie ein Depot. Mit dem kostenlosen DirektDepot der Commerzbank können Sie Gold-ETCs einfach online kaufen und verwalten. Auf der Sparplan-Produktseite können Sie zusätzlich unter “Weitere sparplanfähige Produkte“ in der Sparplansuche passende ETCs auswählen.  

Nach der Anlage
, Was passiert, wenn der Goldpreis fällt?

Sinkt der Goldpreis, verlieren Anleger zunächst nur auf dem Papier Geld – man spricht von Buchverlusten. Das heißt: Der aktuelle Wert liegt unter dem Preis, den Sie bezahlt haben. 

Beispiel: Sie kaufen Gold für 1.000 Euro. Fällt der Wert auf 900 Euro, zeigt Ihr Depot ein Minus von 100 Euro. Solange Sie nicht verkaufen, bleibt es ein Buchverlust. Erst wenn Sie das Gold tatsächlich veräußern, wird daraus ein echter Verlust. 

Wer Gold nur als kleinen Anteil im Portfolio hält, kann solche Schwankungen oft aussitzen. Der Kurs kann sich später wieder erholen. 

Bei Schmuck oder Münzen gilt: Gefallene Preise senken den Wiederverkaufswert. Für Neukäufer sind niedrigere Preise dagegen ein Vorteil.