Mietwohnung vs. Eigenheim
, Mieten oder kaufen: Was lohnt sich wann?

11.01.2025 – Ein Eigenheim ist der Traum vieler Menschen. Aber lohnt sich der Immobilienkauf finanziell überhaupt? Wir erklären, worauf es bei der Entscheidung „Mieten oder kaufen“ wirklich ankommt.

Zur Miete wohnen bleiben oder kaufen?
, Das Wichtigste in Kürze

  • Ob Mieten oder kaufen das Richtige für Sie ist, hängt von Ihrer persönlichen Lebensplanung, Ihren finanziellen Möglichkeiten und von der Entwicklung der Miet- und Immobilienpreise ab.
  • Grundsätzlich lohnt sich Kaufen vor allem bei moderaten Immobilienpreisen und einem relativ hohen Eigenkapitalanteil. Sind Immobilienpreise und Bauzinsen hoch, ist Mieten meist günstiger.
  • Wer kauft, sollte die Immobilienfinanzierung, zum Beispiel über die Baufinanzierung der Commerzbank, sorgfältig planen. Wer mietet, sollte andere Anlageformen zum Vermögensaufbau nutzen.

Immobilienkauf oder mieten – was ist langfristig günstiger?

Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es leider nicht. Mieten oder kaufen ist immer eine individuelle Entscheidung, bei der viele unterschiedliche Faktoren zusammenkommen. Einige Menschen wünschen sich ein Eigenheim, sind aber nicht sicher, ob sie die langfristige finanzielle Belastung stemmen können oder wollen. Andere haben ein gewisses Eigenkapital, sind aber nicht sicher, ob sie dieses wirklich in eine Immobilie investieren sollen. Wieder andere interessieren sich für den Immobilienkauf, möchten aber flexibel bleiben und sich nicht langfristig an einen Wohnort binden.

Klar ist: Viele Menschen möchten lieber in ihre eigenen vier Wände investieren, als monatlich Miete zu zahlen. Knapp 2,2 Millionen Deutsche planen, laut Statista, in den nächsten Jahren ein Haus zu kaufen. Der Gedanke liegt nahe – schließlich baut man mit einer eigenen Immobilie langfristig Vermögen auf, während beim Mieten 25–30 % des monatlichen Einkommens einfach „weg“ sind.

Entscheidend für Sie als Investorin oder Investor ist bei dieser Überlegung jedoch der Gewinn, der sich mit der Immobilie als Kapitalanlage erzielen lässt.

Auf der anderen Seite stehen die finanzielle Belastung und die Verantwortung, die ein Immobilienkauf mit sich bringt. Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen, bis sie nach dem Höchststand im Jahr 2022 wieder gesunken sind. Gleichzeitig sind mit der Leitzinserhöhung auch die Bauzinsen gestiegen.

Wer kaufen möchte, muss daher nicht nur eine bezahlbare Immobilie, sondern auch eine passende Immobilienfinanzierung finden. Ein gewisses Eigenkapital und eine langfristige Finanzierungsplanung sind dafür unverzichtbar. Sie möchten lieber selbst ein Haus bauen? Auch beim eigenen Hausbau können Kosten entstehen, über die Sie den besten Überblick haben sollten. Nur so kann Ihr Wohntraum sich erfüllen und Sie in Ruhe schlafen.

Wohneigentum vs. Mietwohnung ist auch eine Typfrage

Mieten oder kaufen ist immer auch eine Frage des Typs, der persönlichen Prioritäten und der individuellen Lebenssituation. Möchten Sie lieber selbstbestimmt und eigenverantwortlich handeln und Ihr Geld in Ihr Eigenheim investieren? Oder möchten Sie lieber möglichst flexibel bleiben und Ihre finanziellen Risiken minimieren?

Der Kauf einer Immobilie kann sich für Sie lohnen, wenn …

  • Sie Gestaltungsfreiheit beim Wohnen möchten.
  • Sie alle Wohnentscheidungen selbst treffen möchten (welche Anbieter, Haustiere, Verbrauchskosten).
  • Sie sich vorstellen können, langfristig an einem Ort zu wohnen.
  • Sie über ausreichend Eigenkapital für eine Immobilienfinanzierung verfügen.
  • Sie sich vorstellen können, ein langfristiges Darlehen und ggf. eine Anschlussfinanzierung abzuschließen.
  • Sie mit einer Immobilie für das Alter vorsorgen möchten.

Mieten kann sich für Sie lohnen, wenn …

  • Sie möglichst flexibel bei der Wohnungs- und Wohnortwahl sein möchten.
  • Sie keine Verantwortung für Instandhaltung und Modernisierung übernehmen möchten.
  • Sie kein Eigenkapital für eine Immobilienfinanzierung einbringen können.
  • Sie Ihre monatlichen Nebenkosten möglichst geringhalten möchten.
  • Sie Ihr Geld lieber in andere Anlageformen wie ETFs oder Aktien investieren möchten.

Mieten oder kaufen: Diese Faktoren sind entscheidend

Ihre persönlichen Wünsche, Ihre Zukunftspläne und Ihre finanzielle Situation sind nicht die einzigen Faktoren, die bei der Entscheidung Mieten oder Kaufen eine Rolle spielen. Ausschlaggebend sind auch die Immobilienpreise, die Bauzinsentwicklung sowie die Entwicklung der Mieten in Ihrer Region. Im Folgenden gehen wir etwas näher auf diese Punkte ein und erklären, welchen Einfluss sie auf den Kauf oder die Miete einer Immobilie haben können.

Die Entwicklung der Immobilienpreise

Der Kaufpreis einer Immobilie wird von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt bestimmt. Ist die Nachfrage nach Wohnraum größer als das Angebot an Wohnungen, Wohnhäusern und Bauland, steigen insbesondere in Ballungsräumen sowohl die Mieten als auch die Immobilienpreise.

In Deutschland haben vor allem die niedrigen Bauzinsen zu einem regelrechten Run auf Immobilien geführt. Durch die hohe Nachfrage sind die Immobilienpreise seit 2012 drastisch gestiegen. Nach einem Höchststand im Jahr 2022 sind die Kaufpreise mittlerweile wieder leicht gesunken. Das würde theoretisch dafürsprechen, dass es sich wieder mehr lohnt, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Gerade bei älteren Bestandsgebäuden müssen Käuferinnen und Käufer aber in vielen Fällen mit zusätzlichen Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen rechnen. So schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) seit Januar 2024 unter bestimmten Voraussetzungen Dämmmaßnahmen sowie den Einbau klimafreundlicher Heizsysteme vor.

Kaufnebenkosten lassen den Kaufpreis für Immobilien ansteigen

Beim Kauf einer Immobilie fallen zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis Nebenkosten in Höhe von 10–15% der Kaufsumme an. Zu den Kaufnebenkosten zählen

  • Grunderwerbssteuer,
  • Notarkosten und
  • Kosten für den Grundbucheintrag.

Zudem können Maklergebühren, Kosten für Gutachter sowie Modernisierungskosten und Finanzierungskosten anfallen. Wichtig zu wissen: Die Kaufnebenkosten werden bei Ihrer Baufinanzierung in der Regel nicht berücksichtigt, sondern müssen aus dem Eigenkapital bestritten werden.

Kreditraten für den Immobilienkauf sind nicht direkt mit Mietkosten vergleichbar

Bei günstigen Immobilienpreisen ist es naheliegend, das eigene Geld nicht länger in die Miete, sondern lieber in Wohneigentum zu investieren. Allerdings ist die monatliche Rate für einen Immobilienkredit nicht einfach mit der monatlichen Mietzahlung gleichzusetzen. Denn eine Baufinanzierung läuft in der Regel über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Doch in vielen Fällen ist danach noch eine Anschlussfinanzierung erforderlich. Zudem können beim Immobilienkauf Instandhaltungs- oder Modernisierungskosten anfallen, die Sie vielleicht nicht eingeplant hatten.

Während Sie als Mieterin oder Mieter die Möglichkeit haben, bei finanziellen Schwierigkeiten in eine günstigere Wohnung umzuziehen, müssen die Raten für einen Immobilienkredit bis zum Ende beglichen werden. Im schlimmsten Fall wird der Kreditvertrag gekündigt und die Immobilie zwangsversteigert. Deshalb ist bei der Überlegung Kaufen oder Mieten eine realistische Planung wichtig – dabei kann Ihnen der Budgetrechner der Commerzbank helfen.

Entwicklung der Bauzinsen

Ganz gleich, ob Wohnung oder Haus – ein Immobilienkauf ist eine große Investition, die in der Regel finanziert werden muss. Für einen Kredit zur Immobilienfinanzierung werden die sogenannten Bauzinsen fällig. Sind die Zinsen niedrig, können Sie mit Ihrer monatlichen Rückzahlungsrate einen größeren Betrag tilgen und Ihren Kredit schneller abbezahlen. Sind die Bauzinsen dagegen hoch, dauert es länger, bis Sie Ihren Kredit abbezahlt haben – oder aber Sie müssen höhere monatliche Raten leisten, um den Kredit in einem kürzeren Zeitraum zu tilgen.

Nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2022 haben sich die Bauzinsen mittlerweile auf einem stabilen Niveau eingependelt. Derzeit ist nicht davon auszugehen, dass der Zinssatz in naher Zukunft wieder sinken wird. Damit sich ein Immobilienkauf finanziell lohnt, müssen Sie also eine preiswerte Immobilie finden oder möglichst viel Eigenkapital mitbringen. Je mehr Eigenkapital Sie haben, desto besser sind die Vertragskonditionen, die Sie für die Baufinanzierung aushandeln können.

Gut zu wissen: Kreditverträge haben oft eine feste Sollzinsbindungsfrist, an deren Ende noch ein Restbetrag offen ist. Für diesen Restbetrag ist dann häufig eine Anschlussfinanzierung notwendig. Bei tendenziell steigenden Zinsen ist es möglich, dass Sie Ihre Anschlussfinanzierung – im Vergleich zu Ihrer ursprünglichen Baufinanzierung – zu einem höheren Zinssatz abschließen müssen. Dies hat dann wiederum höhere monatliche Kosten zur Folge.

Entwicklung der Mieten

Seit 2020 sind die Mieten in Deutschland im Durchschnitt um 7,6% angestiegen, das zeigt der Mietpreisindex, den das Statistische Bundesamt jährlich veröffentlicht. Insbesondere in Ballungsgebieten steigen die Mieten aufgrund der Nachfrage. Wie hoch die Miete für eine Wohnung oder ein Haus ist und wie stark sie über die Jahre ansteigt, hängt aber auch vom jeweiligen Mietvertrag ab. Grundsätzlich darf die Nettokaltmiete innerhalb von drei Jahren um maximal 20% angehoben werden – allerdings nur bis zur sogenannten Vergleichsmiete, die für das jeweilige Wohngebiet festgelegt ist.  

Wenn Sie von regelmäßigen Mieterhöhungen betroffen sind oder sich in Ihrer Wohngegend ein steigendes Mietniveau abzeichnet, kann der Kauf einer günstigen Immobilie langfristig lohnender sein als das Wohnen zur Miete.

Kaufpreis-Miete-Verhältnis berechnen

Um herauszufinden, ob der Kaufpreis für eine Immobilie überhaupt in einem sinnvollen Verhältnis zu ihrem Wert steht, können sie das Kaufpreis-Miete-Verhältnis berechnen. Dazu teilen Sie den Kaufpreis durch die potenzielle Jahreskaltmiete einer vergleichbaren Immobilie in vergleichbarer Lage. Liegt das Ergebnis bei 20 oder weniger, ist der Kaufpreis angemessen, bei einem Ergebnis ab 25 ist der Kauf im Verhältnis zur Miete relativ teuer.

Beispielrechnung Kaufpreis-Miete-Verhältnis

Eine 75-m²-Wohnung in einer Großstadt soll 500.000€ kosten. Die Durchschnittsmiete für eine vergleichbare Wohnung liegt bei 1.500€ monatlich, also 18.000€ im Jahr.

500.000€ / 18.000€ = 27,77.

Verglichen mit den Durchschnittsmietkosten wäre der Kauf der Wohnung also recht teuer.

Gut zu wissen: Das Kaufpreis-Miete-Verhältnis ist auch dann wichtig, wenn Sie eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen wollen. Je höher der Faktor, desto geringer fällt die sogenannte Mietrendite aus. Diese gibt an, wie viel eine Immobilie pro Jahr an Gewinn abwirft.

Allgemeiner Zustand der Immobilie, Betriebskosten und weitere Nebenkosten

Wer eine Immobilie kauft, trägt alle Kosten für Instandhaltung und Reparaturen selbst, während Mietende in der Regel nur die Nebenkosten zahlen. Gerade bei älteren Immobilien können die Modernisierungskosten, aber auch die Betriebskosten, z. B. für Heizung und Warmwasser, sehr hoch sein, sodass sich ein Kauf trotz eines niedrigen Immobilienpreises nicht immer lohnt. Für die Entscheidung Kaufen oder Mieten sollten Sie idealerweise Gutachter hinzuziehen, die die Bausubstanz der Immobilie und ggf. ihren energetischen Zustand prüfen. Fachleute können Ihnen nicht nur sagen, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, sondern auch entsprechende Förderprogramme des Bundes empfehlen, um die Modernisierungskosten etwas zu reduzieren.

Baufinanzierung: Eigenkapital und Finanzierungsmöglichkeiten

Ein Immobilienkauf lässt sich in der Regel nicht aus der „Portokasse“ begleichen. Wer ein Haus oder eine Wohnung kauft, ist daher auf eine Baufinanzierung durch eine Bank angewiesen. Die klassischen Finanzierungsmöglichkeiten sind der Bausparvertrag oder das sogenannte Annuitätendarlehen.

Bausparverträge

Bausparverträge sind durch die aktuelle Zinswende wieder attraktiver geworden, da sie von steigenden Bauzinsen nicht betroffen sind. Zudem wird das Bausparen unter Umständen staatlich gefördert, sodass Sie etwas Geld für Ihren Immobilienkauf hinzubekommen. Da man beim Bausparvertrag mehrere Jahre im Voraus Geld ansparen kann, eignet sich diese Finanzierung allerdings nur für langfristige Kauf- oder Bauvorhaben.

Immobilienkredite

Immobilienkredite werden meist in Form von Annuitätendarlehen vergeben. Die Kredite setzen sich aus einem Tilgungsteil und einem Zinsanteil zusammen. Je niedriger der Zinsanteil und je höher die Rückzahlungsrate, desto schneller kann der Kredit getilgt werden. Ein Darlehen hat den Vorteil, dass es auch bei kurzfristigen Bauvorhaben abgeschlossen werden kann. Allerdings benötigen Kaufwillige in der Regel ein Eigenkapital von mindestens 10 % des Kaufpreises.

Wer nachhaltig bauen, kaufen oder sanieren möchte, kann sich zudem auch für eine grüne Baufinanzierung beispielsweise von der Commerzbank entscheiden und von attraktiven Bauzinsen profitieren.

Staatliche Fördermittel erleichtern die Finanzierung

Um den Hausbau oder den Kauf einer Immobilie finanziell zu erleichtern, unterstützt der Staat Eigentümerinnen und Eigentümer mit Fördermitteln. Je nach Bauvorhaben bieten sich hier verschiedene zinsgünstige Förderkredite an. Beispielsweise das KfW-Wohneigentumsprogramm, das den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung fördert.

Wer eine Bestandsimmobilie energetisch sanieren oder modernisieren möchte, kann zudem von weiteren Förderungen profitieren. Beispielsweise mit

  • einem Kredit für den Erwerb und die Sanierung von Bestandsimmobilien (Kredit Nr. 308),
  • der Bundesförderung für effiziente Gebäude (Kredit Nr. 261) oder
  • einem Ergänzungskredit für Einzelmaßnahmen zur energetischen Sanierung (Kredit Nr. 358, 359).

Eine Übersicht der Förderprodukte für den Kauf und die Sanierung von Bestandsimmobilien finden Sie bei der KfW-Bank.

Vermögensvergleich: Finanzielle Belastung beim Mieten vs. Kaufen

Ganz gleich, ob Sie mieten oder kaufen – in beiden Fällen entstehen Nebenkosten durch die Nutzung der Immobilie.

Haus oder Wohnung mieten

Sie zahlen zusätzlich zur monatlichen Nettokaltmiete die verbrauchsabhängigen Nebenkosten. Die Kosten für eventuelle Reparaturen, Instandhaltungsarbeiten und Modernisierungen trägt der Vermieter. Um Vermögen aufzubauen, können Sie einen monatlichen Betrag in Geldanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder Wertpapiere investieren. Allerdings kann es sein, dass Ihre monatlichen Kosten durch regelmäßige Mieterhöhungen steigen.

Haus oder Wohnung kaufen

Sie zahlen keine Miete, sondern investieren einen monatlichen Geldbetrag direkt in die Immobilie. Mit jeder Rate gehört Ihnen etwas mehr von Ihrem Eigenheim. Langfristig bauen Sie daher Vermögen auf, das auch als Altersvorsorge dienen kann. Zusätzlich zu den monatlichen Kreditraten sollten Sie einen gewissen monatlichen Betrag in eine Instandhaltungsrücklage einzahlen, um eventuell anfallende Reparatur- und Modernisierungsarbeiten begleichen zu können.

Haus oder Eigentumswohnung als Kapitalanlage

Wer über ausreichend Eigenkapital verfügt und ein Haus oder eine Wohnung zu einem günstigen Preis findet, kann eine Immobilie auch als Kapitalanlage nutzen und vermieten. Im Idealfall können Sie über die monatlichen Mietzahlungen die Kreditraten begleichen und haben eine zusätzliche Einkommensquelle, nachdem der Kredit getilgt ist.

Zudem können Vermieterinnen oder Vermieter in vielen Fällen die Bauzinsen für eine nicht selbst genutzte Immobilie als Werbungskosten steuerlich absetzen. Auch die Kosten für Instandhaltungsarbeiten an vermietetem Wohneigentum können steuerlich geltend gemacht werden. Bedenken Sie aber, dass je nach Alter der Immobilie über die Jahre erhebliche Kosten für Reparaturen und Modernisierung auf Sie zukommen können, die die Einnahmen aus der Vermietung möglicherweise schmälern.

Rechenbeispiele: Was ist günstiger – Haus kaufen oder mieten?

Auch wenn der Wunsch nach den eigenen vier Wänden groß ist, sollten Sie in jedem Fall durchrechnen, welche Kosten auf Sie zukommen und wann sich Kaufen wirklich mehr lohnt als Mieten. Unsere Rechenbeispiele können Ihnen dafür als Orientierung dienen.

Szenario 1: Mieten statt kaufen

  • Wohnung in München, 80 m²
  • Kaufpreis der Immobilie: 700.000€
  • Eigenkapital: 100.000€ (15%)
  • Darlehensbetrag: 600.000€
  • Zinssatz: 5% p.a. (für 10 Jahre festgeschrieben)
  • Tilgung: 2% p.a.
  • Monatliche Miete: 1.800€
  • Jährliche Mietsteigerung: 2%

Finanzielle Belastung bei Kauf der Immobilie: Monatliche Kreditraten Monatlicher Darlehenszins:

600.000 € x 0,5 % = 30.000 €: 12  
Kosten2.500 €Finanzielle Belastung bei Immobilienmiete: Monatliche MieteMonatliche Miete im 1. Jahr Kosten1.800 €
Finanzielle Belastung bei Kauf der Immobilie: Monatliche Kreditraten Monatliche Tilgung: 600.000 € x 2 % = 12.000 €: 12 Kosten1.000 €Finanzielle Belastung bei Immobilienmiete: Monatliche MieteMonatliche Miete im 2. Jahr (Mietsteigerung 2 %)  Kosten1.836 € 
Finanzielle Belastung bei Kauf der Immobilie: Monatliche Kreditraten Monatliche Kreditrate gesamt Kosten3.500 €Finanzielle Belastung bei Immobilienmiete: Monatliche MieteMonatliche Miete im 3. Jahr (Mietsteigerung 2 %) Kosten1.873 €

Mietkosten nach 10 Jahren gesamt 237.000 €

Einmalige Kaufnebenkosten

  • Grunderwerbsteuer (5 %): 35.000 €
  • Notarkosten und Grundbuchgebühren (ca. 1,5 %): 10.500 €
  • ggf. Maklerprovision (ca. 3,57 %): 24.990 €

Kaufnebenkosten gesamt: 61.490 €

Vergleich Kaufen oder Mieten nach 10 Jahren

Gesamte Kaufkosten

Darlehenskosten gesamt: 420.000 €

+ Kaufnebenkosten gesamt: 61.490 €

= Kaufkosten gesamt: 481.490 €

Gesamte Mietkosten

bei jährlich 2 % Mietsteigerung:

Mietkosten gesamt: 237.000 € 

Setzt man einen hohen Immobilienpreis und relativ hohe Bauzinsen voraus, während auf der anderen Seite die Mietsteigerung im Rahmen bleiben, ist das Mieten günstiger. Die jährlichen Mietkosten liegen in unserem Beispiel deutlich unter den jährlichen Kreditraten und Kaufnebenkosten.  

Szenario 2: Kaufen statt mieten

  • Einfamilienhaus in der Kleinstadt, 150m²
  • Kaufpreis der Immobilie: 499.000€
  • Eigenkapital: 99.800€
  • Darlehensbetrag: 439.120€
  • Zinssatz: 3,1% p.a. (für 10 Jahre festgeschrieben)
  • Tilgung: 1% p.a.
  • Monatliche Miete: 2.100€
  • Jährliche Mietsteigerung: 2%

Finanzielle Belastung bei Kauf der Immobilie: Monatliche Kreditraten Monatlicher Darlehenszins 439.120 € x 3,14 % = 13.788.37 €: 12Kosten1.071,97 € Mittelwert 10 JahreFinanzielle Belastung bei Immobilienmiete: Monatliche MieteMonatliche Miete im 1. Jahr Kosten2.100 €
Finanzielle Belastung bei Kauf der Immobilie: Monatliche Kreditraten Monatliche Tilgung: 439.120 € x 1 % = 51.403,10 €: 12Kosten428 € Mittelwert 10 JahreFinanzielle Belastung bei Immobilienmiete: Monatliche MieteMonatliche Miete im 2. Jahr (Mietsteigerung 2 %)  Kosten2.142 €
Finanzielle Belastung bei Kauf der Immobilie: Monatliche Kreditraten Monatliche Kreditrate gesamt Kosten1.500,33 € für 10 JahreFinanzielle Belastung bei Immobilienmiete: Monatliche MieteMonatliche Miete im 3. Jahr (Mietsteigerung 2 %): Kosten2.184,84 €

Einmalige Kaufnebenkosten

  • Grunderwerbsteuer (6 %): 29.940 €
  • Notarkosten und Grundbuchgebühren (ca. 1,5 %): 7.485 €
  • ggf. Maklerprovision (ca. 3,57 %): 10.710 €

Kaufnebenkosten gesamt: 48.135 €

Vergleich Kaufen oder Mieten nach 10 Jahren

Gesamte Kaufkosten

Darlehenskosten gesamt: 180.039,60 €

+ Kaufnebenkosten gesamt: 48.135 €

= Kaufkosten gesamt: 228.174,60 €

Gesamte Mietkosten

bei jährlich 2 % Mietsteigerung:

Mietkosten gesamt: 281.451,63 €

Bei einem moderaten Immobilienpreis und einem relativ hohen Eigenkapitalanteil lohnt sich in vielen Fällen Kaufen eher als Mieten. Zwar sind in unserem Beispiel die Kaufkosten nur geringfügig höher als die Mietkosten, dafür haben Sie als Käufer nach zehn Jahren bereits einen Vermögenswert aufgebaut, der sich mit der Zeit nur noch weiter steigert.

Mieten oder kaufen: eine individuelle Entscheidung

Ob Sie eine eigene Immobilie kaufen oder lieber zur Miete wohnen, ist nicht nur eine Frage der Finanzen, sondern immer auch von Ihren persönlichen Prioritäten abhängig. Zu den Fragen, die Sie sich in diesem Zusammenhang stellen sollten, zählen:

  • Möchte ich langfristig an einem Ort wohnen oder lieber flexibel sein, z. B. wegen meines Berufs?
  • Möchte ich die Verantwortung für eine Immobilie und deren Instandhaltung allein tragen?
  • Wie sind die Mieten in meiner Wohngegend und zeichnet sich ein Trend ab?
  • Sind die Immobilienpreise in meiner Wohngegend bezahlbar? Kann ich mir vorstellen, für ein Eigenheim in eine Gegend mit niedrigerem Preisniveau umzuziehen?
  • Bin ich bereit, ein langfristiges Darlehen aufzunehmen?
  • Falls ich kaufen möchte: Wie viel Eigenkapital steht mir zur Verfügung und welche Finanzierungsbedingungen sind realistisch für mich?

Steht die Entscheidung fest, eine Immobilie zu kaufen, sollten Sie Kauf und Finanzierung sorgfältig planen. Eine Finanzierungsberaterin oder ein Finanzierungsberater bei Ihrer Bank kann Ihnen helfen, alle offenen Fragen zu klären und alle Kosten und Risiken bei der Finanzierungsplanung einzubeziehen.

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