Die meisten Deutschen sparen zu viel und investieren zu wenig

Die repräsentative Anlagestudie 2024 der Commerzbank zeigt, wie es aktuell um die Sparer und Anleger in Deutschland steht.

Logo Anlagestudie 2024
Die Commerzbank wollte es ganz genau wissen. Für die Anlagestudie "So investiert Deutschland" befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos 3200 Personen in Deutschland. Ziel war es, das Spar- und Anlageverhalten zu durchleuchten, insbesondere bei den durch Krisen und Herausforderungen verunsicherten Menschen.

Die Mehrheit in Deutschland ist trotz ihrer begrenzten Mittel mit der eigenen finanziellen Situation zufrieden und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Der Großteil spart, legt aber nicht in renditestarke Wertpapiere an. Die beliebteste Sparform ist nach wie vor das Tagesgeld- und Festgeldkonto oder das Sparbuch. Aktien und Fonds sind die beliebtesten Wertpapiere, gefolgt von ETFs. Aber: Die Mehrheit der Befragten hat keine Anlagestrategie und knapp jeder zehnte Befragte weiß zudem nicht, was eine Anlagestrategie ist. Und trotz Defiziten in der Finanzbildung in Deutschland besteht eine generelle Offenheit für neue Anlageformen.

Obwohl Beratungsleistungen nur von wenigen genutzt werden, legt die Mehrheit Wert auf eine umfassende Anlageberatung. Insbesondere junge Menschen nutzen und wertschätzen diese und planen darüber hinaus, ihren Sparbeitrag zu erhöhen.

Zusammengefasst fallen besonders die Wissenslücken über alle Finanz- und Anlageprodukte und nicht vorhandene Anlagestrategien ins Auge. Die Studie liefert ein klares Bild: Deutschland ist auch im Jahr 2024 noch immer kein Land von Anlegern.

Mehr über die Ergebnisse der Anlagestudie erfahren Sie im Video, im Ergebnisbericht und in der Pressemitteilung (Links am Seitenende).

Thomas Schaufler

„Noch nie war es so wichtig wie heute, zielgerichtet zu sparen und anzulegen. Wir wissen aus Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden, dass es vor dem Hintergrund geopolitischer Krisen und wirtschaftlicher Herausforderungen Unsicherheiten bei der Geldanlage gibt. Hier gilt es, durch mehr Finanzbildung Abhilfe zu schaffen und Einstiegshürden zu senken – damit immer mehr Menschen in Deutschland ihre finanziellen Möglichkeiten nutzen und von Sparern zu kompetenten Anlegern werden. Dazu beizutragen, verstehen wir als ‚Bank für Deutschland‘ als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung.“

Thomas Schaufler
Privat- und Unternehmerkundenvorstand

Video: Die Studie auf einen Blick

Ein Erklärvideo zur Anlagestudie 2024 der Commerzbank.
Das Transkript zum Video finden Sie am Seitenende.
© Commerzbank
Grafik von Sparschwein

Fünf von sieben Personen gelingt es zu sparen​

62 % der Sparer legen Beträge von 100 € oder mehr zurück.

Nicht alle sparen, rund jeder vierte Verbraucher (28 %) legt momentan kein Geld zur Seite.​

  • Vor allem ältere Generationen geben an, derzeitig nicht zu sparen.​
  • Auch Alleinstehende (32 %) und Mieter (34 %) geben häufiger an, derzeitig keine Ersparnisse beiseitezulegen. ​
  • Der Anteil an Personen, die regelmäßig sparen, ist unter den Millenials (44 %) und der Generation Z (47 %) am höchsten.

Die beliebtesten Sparformen

Die Hälfte aller befragten Sparer nutzt ein Tagesgeld-/ Festgeldkonto oder Sparbuch, um Geld zurückzulegen.

Der Kauf von Wertpapieren wird von jedem Vierten, das Sparen über einen Bausparvertrag oder Wertpapier-Sparplan von jedem Fünften genutzt. ​

  • Alle vorgegebenen Sparformen werden von Personen mit hoher Bildung häufiger genutzt als von Personen mit niedriger Bildung.​
  • Dasselbe Muster gilt für einkommensstarke Personen, verglichen mit einkommensschwachen Personen und für Personen mit eigener Immobilie im Vergleich zu Mietern.

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Unwissenheit über die gesamte Bandbreite an Finanz- und Anlageprodukten

Über alle Finanz- und Anlageprodukte hinweg gibt maximal jeder Zehnte an, sich sehr gut mit dem Produkt auszukennen.

  • 31 % der Befragten sagen, dass sie keine Kenntnisse über Aktien als mögliches Anlageprodukt haben.
  • 33 % sagen das über Fonds und 50 Prozent über ETFs/ETCs.
  • Frauen sind weniger vertraut mit allen Produkten als männliche Befragte.

Nur jeder Vierte hat eine Anlagestrategie

Die Mehrheit der Befragten hat keine Anlagestrategie (61 %) und knapp jeder zehnte Befragte (8 %) weiß zudem nicht, was eine Anlagestrategie ist.

Unwissenheit darüber, was eine Anlagestrategie ist, findet sich vor allem bei der Generation Z (13 %). Mehr Männer (34 %) geben an eine Anlagestrategie zu besitzen als Frauen (18 %).

Regionale Unterschiede

Die meisten regelmäßigen Sparer kommen aus Bayern - hier sparen 45 % der Befragten regelmäßig, in Sachsen-Anhalt nur 32 %. Im Bundesdurchschnitt sind es 40 %.

In Hessen haben 38 % der Befragten eine Anlagestrategie, während das nur auf 16 % in Sachsen-Anhalt zutrifft.
Auch beim Kenntnisstand über Anlageprodukte gibt es Abweichungen:

  • In Bayern ist der Kenntnisstand über Aktien mit 38 % am höchsten; nur 24 % der Befragten aus Sachsen bewerten diesen als gut.
  • Nur 12 % der Befragten aus Mecklenburg-Vorpommern halten ihre Kenntnisse über ETF/ETC für gut. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen finden hingegen 29 %, dass sie sich gut damit auskennen.

Grafik Karte deutsche Bundesländer mit  Hervorhebung Bayern in gelb (45 %) und Sachsen-Anhalt in schwarz (32%), Gesamtdeutschland in Grau 40 %

Methodik: So investiert Deutschland

Für die Darstellung der Gesamtergebnisse auf Bundesebene wurden die 3.200 Fälle nach der repräsentativen Verteilung von Alter, Geschlecht und Region gewichtet. Das heißt, dass die Ergebnisse auf Bundesebene auch die Bundeslandgröße proportional zur realen Verteilung mit einbeziehen. Große Bundesländer fließen mit einem größeren Gewicht, kleine Bundesländer mit einem kleineren Gewicht in die Gesamtverteilung ein.
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Stichprobe

Disproportional geschichtete Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung mit Zugang zum Internet ab 18 Jahren. Die Stichprobengröße beträgt n=3.200 Befragte (n=200 Befragte pro Bundesland).

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Befragungszeitraum und Methodik

Die Interviews wurden zwischen dem 21.11.2023 und dem 01.12.2023 geführt. Es kamen „Computer Assisted Web Interviews“ (CAWI) zum Einsatz.

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Auftraggeber

Die Studie wurde im Auftrag der Commerzbank AG von dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos durchgeführt.

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