US-Inflation wieder stärker als erwartet

Die US-Verbraucherpreise sind im September um 0,2% gegenüber August gestiegen, ohne Energie und Nahrungsmittel um 0,3%.

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Dr. Christoph Balz, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

10.10.2024

Dies ist jeweils ein Zehntel stärker als erwartet. Die Daten sprechen nicht gegen weitere Zinssenkungen der US-Notenbank auf der nächsten Sitzung im November und danach. Aber der große Schritt um 50 Basispunkte im September dürfte eine Ausnahme bleiben.

Die Daten

Die US-Verbraucherpreise sind im September gegenüber dem Vormonat um 0,2% gestiegen. Die Vorjahresrate fiel von 2,5% auf 2,4%. Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug 0,3% gegenüber dem Vormonat. Die Vorjahresrate stieg hier von 3,2% auf 3,3%. Die Daten fielen jeweils etwas höher aus als erwartet.

Hintergrund

Die US-Verbraucherpreise sind im September gegenüber Vormonat stärker gestiegen als erwartet. Dies lag zum einen an einem überraschend hohen Plus von 0,4% bei den Nahrungsmittelpreisen. Dieses kompensierte einen Teil des Rückgangs bei den Benzinpreisen. Wichtiger ist allerdings der recht starke Anstieg bei den Preisen ohne Energie und Nahrungsmittel ("Kernrate"), die eher über den Trend Auskunft geben.

Die Kernrate betrug nämlich wie im August 0,3%, während mit dem Inflationsziel der Fed (2% für die am Deflator der Konsumausgaben gemessene Inflation, die im Durchschnitt niedriger ausfällt als bei den Verbraucherpreisen) monatlich nur 0,2% vereinbar sind (Chart 1).

Inflationstreiber waren hier diesmal die Warenpreise, die statt des üblichen Rückgangs leicht um 0,2% anzogen. Bei den Kern-Dienstleistungen betrug der Anstieg gegen Vormonat wie im August 0,4%.

Die Preissteigerungen bei den Dienstleistungen werden allerdings dadurch etwas relativiert, dass vor allem die Preise gestiegen sind, die monatlich stark schwanken wie etwa die für Flugtickets (+3,2%). Dagegen haben sich die Mieten und kalkulatorischen Mieten für selbstgenutztes Wohneigentum, der wichtigste Ausgabenposten, spürbar beruhigt. Wenn sich dies in den nächsten Monaten bestätigen würde, sollte die Kernrate wieder etwas niedriger ausfallen. Grundsätzlich bestätigen die Zahlen aber unsere Einschätzung, dass sich die Inflation längerfristig auf einem zu hohen Niveau einpendeln dürfte.

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