US-Inflationsdruck lässt weiter nach

In den USA nimmt der Inflationsdruck weiter ab.

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Dr. Christoph Balz, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

14.08.2024

Die Verbraucherpreise sind im Juli gegenüber Juni um 0,2% gestiegen, und zwar sowohl insgesamt als auch ohne Energie und Nahrungsmittel (Kernrate). Zwar stiegen die Dienstleistungspreise etwas mehr als gedacht, aber dafür sanken die Warenpreise stärker. Die Daten stützen unsere Prognose einer ersten Zinssenkung im September.

Die Daten

Die US-Verbraucherpreise sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,2% gestiegen. Die Vorjahresrate sank von 3,0% auf 2,9%. Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug ebenfalls 0,2% gegenüber dem Vormonat. Die Vorjahresrate sank hier von 3,3% auf 3,2%. Die Daten entsprachen damit der Konsens-Erwartung und unserer Einschätzung.

Hintergrund

Die Verbraucherpreisdaten für Juli haben praktisch exakt unserer Prognose entsprochen. So hatten wir in der Vorschau darauf hingewiesen, dass zwar die allgemeine Erwartung einer Vormonatsrate von 0,2% realistisch sei, aber die Daten wohl nur gerade so die Rundungsgrenze übertreffen würden. Tatsächlich betrugen die Vormonatsraten 0,15% (insgesamt) und 0,17% (Kernrate). Damit setzt sich die Reihe der günstigen Inflationsberichte fort. In den letzten drei Monaten sind die Verbraucherpreise nur mit einer Jahresrate von 0,4% gestiegen, ohne Energie und Nahrungsmittel um 1,6%.

Einziger Schwachpunkt des Berichts ist, dass die typischerweise stark schwankenden (und damit wenig informativen) Preise wie etwa die für Gebrauchtwagen und Flugtickets den Preisauftrieb deutlich gedämpft haben, während die eigentlich recht stabilen Mietsteigerungen wieder etwas mehr zur Inflation beigetragen haben. Allerdings bleibt die Mietinflation im Abwärtstrend. Der Inflationsdruck sollte daher in den nächsten Monaten tendenziell weiter abnehmen.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.