USA am Rande einer Rezession?

Der vor einer Woche veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht hat Ängste vor einer Rezession geschürt.

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Bernd Weidensteiner, Dr. Christoph Balz

Commerzbank Economic Research

09.08.2024

Wir ordnen die Daten ein und zeigen, ob die typischen Auslöser einer Rezession gegeben sind.

Was sagen die jüngsten Arbeitsmarktdaten?

Die US-Arbeitsmarktdaten haben den Anlegern am letzten Freitag einen Schock versetzt. Die Beschäftigung verfehlte mit einem Zuwachs von 114 Tsd. die Erwartungen deutlich. Vor allem aber hat der erneute Anstieg der Arbeitslosenquote Aufsehen erregt. Diese ist auf 4,3% gestiegen und liegt damit um mehr als 0,5 Prozentpunkte über dem Tiefpunkt der letzten zwölf Monate, was gemäss der viel beachteten "Sahm-Regel" den Beginn einer Rezession markiert. Die Sahm-Regel ist allerdings kein Naturgesetz. Wir sehen in der aktuellen Situation einige Gründe, die die Aussagekraft dieser Regel relativieren:

  • In der Vergangenheit wurde die Warnschwelle üblicherweise zwei bis drei Monate nach Beginn einer Rezession ausgelöst. Sollte dieser Abstand auch dieses Mal gelten, hätte der Konjunkturzyklus im April seinen Höhepunkt erreicht. Allerdings sind die Indikatoren, an denen das National Bureau of Economic Reserch (NBER) den Beginn einer Rezession festmacht, seitdem weiter gestiegen: Die Industrieproduktion legte um 1,5% zu, der private Verbrauch um 0,6%, die Einkommen um 0,5% und die Beschäftigung um 0,3%. In einer beginnenden Rezession wären diese Indizes bereits deutlich gefallen.
  • In einer Rezession steigt die Arbeitslosigkeit, weil viele Arbeitnehmer entlassen werden. Derzeit geht der Anstieg der Arbeitslosigkeit aber zu einem Gutteil darauf zurück, dass mehr Menschen Arbeit suchen, u.a. wegen der verstärkten Immigration. Der Anteil der Entlassenen an allen Arbeitslosen ist daher in den letzten Monaten kaum gestiegen, im Gegensatz zu den früheren Rezessionen.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.