US-Arbeitsmarkt schwächt sich weiter ab

Der US-Arbeitsmarkt verlor im Juni weiter an Schwung. Dies lässt sich weniger an den neuen Stellen ablesen, die mit 206 Tsd erneut recht hoch ausfallen.

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Dr. Christoph Balz, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

05.07.2024

Aber die Daten der Vormonate wurden deutlich nach unten revidiert, die Arbeitslosenquote ist weiter auf 4,1% gestiegen und der Lohnzuwachs ist auf unter 4% gesunken. Die Fed wird wohl bald nicht mehr den Luxus haben, sich ausschließlich um die Bekämpfung der Inflation zu kümmern.

Die Daten ...

Im Juni betrug der Jobzuwachs in den USA 206 Tsd. Dies ist ungefähr wie erwartet (Konsens 190 Tsd, Commerzbank-Prognose: 200 Tsd). Allerdings wurden die Zahlen für April und Mai um insgesamt 111 Tsd nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 4,0% auf 4,1% (Konsens und Commerzbank-Prognose 4,0%).

... und die Hintergründe

Praktisch alle Details des heutigen US-Arbeitsmarktberichts deuten auf eine Abschwächung hin. Die starke Abwärtsrevision der Stellenzuwächse im April und im Mai bedeutet, dass der Trend schwächer ausfällt. Und auch das gute Juni-Ergebnis wurde durch immerhin 70 Tsd neue Stellen beim Staat aufgebessert. Die Unternehmen halten sich dagegen mit Neueinstellungen zurück.

Entsprechend steigen die durchschnittlichen Stundenlöhne langsamer. Im Juni betrug das Plus 0,3% gegen Vormonat. Gegen Vorjahr sank der Zuwachs erstmals seit der Pandemie unter 4%, und zwar auf 3,9%.

Gleichzeitig klettert die Arbeitslosenquote langsam aber stetig (die Arbeitslosenquote basiert auf einer anderen Umfrage als die "Payrolls"). Gemäß einer von der Ökonomin Claudia Sahm aufgestellten Regel droht eine Rezession, wenn der Dreimonatsdurchschnitt der Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte oder mehr von seinem in den vorherigen zwölf Monaten erreichten Tief steigt. Inzwischen beträgt der Anstieg 0,4 Prozentpunkte, die Rezessionschwelle könnte also bald erreicht werden.

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