Commerzbank verkauft ungarische Tochtergesellschaft an Erste Bank
17.12.2021
- Vertrag zum Verkauf der Commerzbank Zrt. an Erste Bank Hungary Zrt. unterzeichnet
- Commerzbank und Erste Group vereinbaren Kooperationsvertrag zur Begleitung von Firmenkunden in ausgewählten zentral- und südosteuropäischen Ländern
- Vorstandsvorsitzender Manfred Knof: „Wir richten unser Auslandsnetzwerk noch konsequenter auf die Bedürfnisse unserer Kernkunden aus.“
Die Commerzbank AG wird ihre 100%-ige Tochtergesellschaft Commerzbank Zrt. an die Erste Bank Hungary Zrt. verkaufen. Beide Banken haben heute einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Im Rahmen ihrer „Strategie 2024“ hat die Commerzbank im Februar angekündigt, ihre Auslandspräsenz anzupassen. „Wir richten unser Auslandsnetzwerk noch konsequenter auf die Bedürfnisse unserer Kernkunden aus und fokussieren uns auf internationale Geschäfte mit Deutschlandbezug. Die Commerzbank bleibt ein starker Partner der deutschen Wirtschaft in deren wichtigsten Handelskorridoren, braucht dafür künftig aber weniger eigene Standorte als bisher“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Manfred Knof.
Die Transaktion in Ungarn steht noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen und bankaufsichtlichen Genehmigungen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss des Verkaufs und damit auch der Beginn der operativen Umsetzung der Transaktion ist für das zweite Halbjahr 2022 geplant. Zu diesem Zeitpunkt soll auch eine zeitgleich unterschriebene umfassende Kooperationsvereinbarung zwischen Commerzbank und Erste Bank Group in Kraft treten. Mit dieser Partnerschaft kann die Commerzbank ihren Firmenkunden über den Kooperationspartner Erste Group einfachen Zugang zu ausgewählten Märkten in Zentral- und Südosteuropa bieten. Die Commerzbank bleibt in Osteuropa mit eigenen Standorten in Polen, der Tschechischen Republik und Russland vertreten.
Kundenorientierung bleibt im Fokus
Die Commerzbank Zrt. mit Sitz in Budapest wurde 1993 als eine der ersten Tochtergesellschaften westdeutscher Banken in Ungarn gegründet. Im Laufe ihrer fast 30-jährigen Geschichte hat sich die ungarische Tochter der Commerzbank mit einem umfassenden Angebot für Firmenkunden erfolgreich im Markt etabliert. Neben internationalen Kunden betreut die Commerzbank-Tochter mit knapp 100 Mitarbeitern hier ungarische Mittelständler und Großkunden. Die Haupterträge erwirtschaftet sie mit dem Kredit- sowie dem Trade-Finance- und Währungsgeschäft. Die Bank ist profitabel und wies per Ende 2020 eine Bilanzsumme von insgesamt rund 400 Milliarden Forint (ca. 1 Milliarde Euro) aus.
Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer: „Mit dem Verkauf stellen wir uns effizienter auf und dank der Kooperationsvereinbarung garantieren wir unseren Kunden via Erste Group auch zukünftig Zugang zum ungarischen Markt.“ Kotzbauer betonte weiter: „Wir sind sicher, dass wir mit Erste Bank Hungary Zrt. einen Käufer gefunden haben, der uns kulturell nahesteht, überzeugende Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden bietet und mit dem wir den Übergang für alle Beteiligten kooperativ gestalten können.“
Die Erste Bank Hungary deckt das gesamte Spektrum der Finanzdienstleistungen ab. Gemessen an der Zahl ihrer Kunden, Filialen und Geldautomaten rangiert sie unter den drei führenden Banken in Ungarn. Seit 1997 ist die Erste Bank Hungary ein Mitglied der Erste Group, einem der größten Anbieter von Finanzdienstleistungen im östlichen Teil der EU.
Bernd Spalt, Vorstandsvorsitzender Erste Group: „Diese Akquisition ist ein wichtiger Schritt für unser Firmenkundengeschäft in Ungarn und ergänzt unsere bestehende Kundenbasis in diesem Segment perfekt. Unsere KundInnen werden dadurch von der ausgezeichneten Produktkenntnis, insbesondere in den Bereichen Cash Management und Handelsfinanzierung, profitieren. Nach dem Kauf des ungarischen Online-Brokers Random Capital im Sommer ist diese Akquisition ein weiterer Schritt unserer gezielten Wachstumsstrategie in Zentral- und Osteuropa.“
Straffung Auslandsnetzwerk geht voran
Für die Commerzbank ist der Verkauf ihrer ungarischen Tochter ein weiterer Schritt zur strategischen Neuausrichtung ihrer Auslandspräsenz. Insgesamt will sich die Bank bis 2024 von 15 Standorten zurückziehen. In Europa sind das neben Ungarn die Niederlassungen in Barcelona, Bratislava, Brüssel und Luxemburg, in Asien der Standort Hongkong. Die Niederlassung in Dubai wird künftig als Repräsentanz weitergeführt. Zudem wird das Netzwerk von internationalen Korrespondenzbanken von aktuell rund 1.600 auf rund 1.300 reduziert. Die Bank hatte ursprünglich erwartet, dass sie sich in diesem Jahr von 3 Standorten zurückziehen wird.
In den ersten neun Monaten haben nun bereits die Standorte in Baku, Belgrad, Kuala Lumpur und Djakarta geschlossen. Mit ihrer Präsenz in künftig knapp 40 Ländern ist die Bank unverändert überall dort vertreten, wo es für ihre Kunden wichtig ist.
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Svea Junge
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Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist die führende Bank für den Mittelstand und starker Partner von rund 30.000 Firmenkundenverbünden sowie rund 11 Millionen Privat- und Unternehmerkunden in Deutschland. In zwei Geschäftsbereichen – Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden – bietet die Bank ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen. Die Commerzbank wickelt rund 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab und ist im Firmenkundengeschäft international in knapp 40 Ländern vertreten. Die Bank konzentriert sich auf den deutschen Mittelstand, Großunternehmen sowie institutionelle Kunden. Im internationalen Geschäft begleitet die Commerzbank Kunden mit einem Geschäftsbezug zu Deutschland und Unternehmen aus ausgewählten Zukunftsbranchen. Privat- und Unternehmerkunden profitieren im Zuge der Integration der Comdirect von den Leistungen einer der modernsten Onlinebanken Deutschlands in Verbindung mit persönlicher Beratung vor Ort. Die polnische Tochtergesellschaft mBank S.A. ist eine innovative Digitalbank und betreut rund 5,5 Millionen Privat- und Firmenkunden überwiegend in Polen sowie in der Tschechischen Republik und der Slowakei. Im Jahr 2020 erwirtschaftete die Commerzbank mit knapp 48.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von rund 8,2 Milliarden Euro.
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