Commerzbank: Strategie erfolgreich

Milliardengewinn und Dividende

12.02.2016

  • Operatives Ergebnis 2015 mit 1.909 Mio. Euro mehr als verdoppelt (2014: 689 Mio. Euro)
  • Operatives Ergebnis im vierten Quartal bei 376 Mio. Euro (viertes Quartal 2014: –260 Mio. Euro)
  • Konzernergebnis im Gesamtjahr 2015 deutlich auf 1.062 Mio. Euro gesteigert, nach 266 Mio. Euro im Vorjahr
  • Erträge vor Risikovorsorge auf 9,8 Mrd. Euro verbessert (2014: 8,8 Mrd. Euro)
  • Risikovorsorge bei niedrigen 696 Mio. Euro (2014: 1.144 Mio. Euro)
  • NCA mit weiterem Portfolioabbau auf unter 20 Mrd. Euro in den Bereichen CRE und Schiffsfinanzierung – Abbau NCA seit drittem Quartal 2012 in Höhe von 97 Mrd. Euro
  • Harte Kernkapitalquote bei vollständiger Anwendung von Basel 3 per Ende 2015 deutlich auf 12,0 % gesteigert (Ende 2014: 9,3 %) – hartes regulatorisches Eigenkapital im Jahresverlauf um rund 3,8 Mrd. Euro gestärkt
  • Leverage Ratio unter voller Anwendung von Basel 3 per Ende 2015 auf 4,5 % verbessert (Ende 2014: 3,6 %)
  • Blessing: „Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass unsere Strategie richtig ist und die Umsetzung erfolgreich verläuft. Wir haben erstmals seit fünf Jahren wieder ein Konzernergebnis von über 1 Milliarde Euro erzielt und unsere Kapitalbasis weiter deutlich gestärkt. Der Vorstand plant, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie vorzuschlagen.“

Die Commerzbank hat sowohl das Ergebnis als auch die Kapitalausstattung weiter verbessert und Risiken signifikant reduziert. Das Operative Ergebnis im Konzern stieg auf 1.909 Millionen Euro Ende 2015 (2014: 689 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge verbesserten sich mit 9.762 Millionen Euro im Geschäftsjahr um 1 Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr (2014: 8.762 Millionen Euro). Die Risikovorsorge lag im Geschäftsjahr 2015 bei 696 Millionen Euro und ist damit rund 40 % niedriger als im vorangegangenen Jahr (2014: 1.144 Millionen Euro). Dies ist ein deutlicher Beleg für die hohe Qualität des Kreditbuches, die auch durch eine sehr niedrige Non-Performing-Loan-Quote (NPL-Quote) von 1,6 % bestätigt wird. Die Verwaltungsaufwendungen summierten sich auf 7.157 Millionen Euro (2014: 6.929 Millionen Euro). Der Anstieg ist auf externe Faktoren zurückzuführen: Abzüglich der Aufwendungen für die Europäische Bankenabgabe (119 Millionen Euro) sowie Währungseffekte (85 Millionen Euro) beliefen sich die Verwaltungsaufwendungen auf 6.953 Millionen Euro. Somit wurden die Verwaltungsaufwendungen – trotz zusätzlicher strategischer Investitionen etwa in die Digitalisierung – durch konsequente Effizienzmaßnahmen stabil gehalten. Ebenfalls konnten zusätzliche Investitionen in Regulatorik und Compliance sowie ein höherer Beitrag zum polnischen Einlagensicherungsfonds vollständig kompensiert werden. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich auf 1.062 Millionen Euro (2014: 266 Millionen Euro); darin enthalten sind Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 114 Millionen Euro (2014: 61 Millionen Euro).

Im vierten Quartal 2015 stieg das Operative Ergebnis auf 376 Millionen Euro, nach minus 260 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das Konzernergebnis verbesserte sich gegenüber dem vierten Quartal 2014 deutlich auf 187 Millionen Euro (viertes Quartal 2014: minus 280 Millionen Euro). Diese positive Entwicklung ist auch auf Rückstellungen für Rechtsrisiken im vierten Quartal 2014 zurückzuführen. Die Erträge vor Risikovorsorge nahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 21 % auf 2.232 Millionen Euro zu (viertes Quartal 2014: 1.848 Millionen Euro). Die Risikovorsorge reduzierte sich im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich auf ein mit 112 Millionen Euro niedriges Niveau (viertes Quartal 2014: 308 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf 1.744 Millionen Euro, was einen leichten Rückgang um 3 % im Vergleich zum Vorjahresquartal darstellt (viertes Quartal 2014: 1.800 Millionen Euro).

Im Geschäftsjahr 2015 steigerte die Kernbank ihr Operatives Ergebnis auf 2.310 Millionen Euro (2014: 1.504 Millionen Euro). Die positive Entwicklung spiegelt sich ebenfalls in der Eigenkapitalrendite (RoE) der Kernbank sowie in der Operativen Eigenkapitalrendite abzüglich immaterieller Vermögenswerte (RoTE) wider. Diese lagen in der Kernbank mit einem Netto-RoE von 8,1 % und einem operativen RoTE von 12,3 % auf einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbesserten Niveau (Netto-RoE 2014: 6,2 %; operativer RoTE 2014: 9,2 %). Die Im Vorjahr hatten Rückstellungen für einen Vergleich in den USA die Erträge belastet. Die Risikovorsorge reduzierte sich um 33 % auf 330 Millionen Euro (2014: 490 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen lagen in der Kernbank bei 6.864 Millionen Euro und damit um 3,7 % über dem Vorjahreswert (2014: 6.620 Millionen Euro). Das Kreditvolumen wurde in diesem Zeitraum nochmals erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr steigerten die Segmente Privatkunden und Mittelstandsbank ihre Kreditvolumina im Jahresdurchschnitt um rund 8 % beziehungsweise rund 4 %.

„Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass unsere Strategie richtig ist und die Umsetzung erfolgreich verläuft. Wir haben erstmals seit fünf Jahren wieder ein Konzernergebnis von über 1 Milliarde Euro erzielt. Zudem haben wir die Kapitalbasis weiter gestärkt – auf ein im Wettbewerbsvergleich gutes Niveau. Der Vorstand plant, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie vorzuschlagen“, sagte Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank AG.

Risikoprofil weiter verbessert – Kapitalquote deutlich gesteigert

Die Risikogewichteten Aktiva (RWA) bei voller Anwendung von Basel 3 reduzierten sich im Laufe des vierten Quartals 2015 signifikant, was positiv auf die Entwicklung der harten Kernkapitalquote einzahlte. Die Risikogewichteten Aktiva beliefen sich auf 197 Milliarden Euro, nach 213 Milliarden Euro per Ende des dritten Quartals 2015. Der deutliche Rückgang ist unter anderem auf den fortgeführten Portfolioabbau im Segment Non-Core Assets zurückzuführen sowie auf die Anwendung eines durch die European Banking Authority (EBA) überarbeiteten Standards. Allein diese beiden Effekte verringerten die RWA um 10,5 Milliarden Euro. Die Common-Equity-Tier-1-Quote (CET 1) bei voller Anwendung von Basel 3 stieg deutlich auf 12,0 %, nach 9,3 % per Ende Dezember 2014. Der Anstieg ist auf geringere RWA und auf eine gestiegene Kapitalbasis zurückzuführen. In der CET-1-Quote ist bereits eine Dividendenabgrenzung in Höhe von 250 Millionen Euro oder 20 Cent je Aktie enthalten. Der Gewinn je Aktie stieg deutlich auf 0,88 Euro (2014: 0,23 Euro). Die Leverage Ratio verbesserte sich zum Ende des Geschäftsjahres 2015 auf 4,5 %, nach 3,6 % per Ende 2014. Die Bilanzsumme lag bei 533 Milliarden Euro (2014: 558 Milliarden Euro).

„Wir haben 2015 die Risiken weiter reduziert und die Stabilität der Commerzbank deutlich erhöht. Unsere regulatorische Kapitalbasis ist um rund 3,8 Milliarden Euro beziehungsweise knapp 20 % gestiegen. Unsere harte Kernkapitalquote liegt nun bei 12,0 %“, erläuterte Stephan Engels, Finanzvorstand der Commerzbank.

Neue Finanzarchitektur „Group Finance Architecture“ eingeführt

Mit der aktuellen Finanzberichterstattung hat die Commerzbank eine neue Finanzarchitektur für die AG Inland eingeführt. Die neue „Group Finance Architecture“-Plattform (GFA) verringert nachhaltig die Komplexität und bildet die strukturelle Basis für die zukünftige regulatorische Berichterstattung. Mit der Einführung von GFA sind dauerhafte Methodenänderungen verbunden, die einmalig ein Restatement der Vorquartale 2015 und des Jahres 2014 erforderlich machen. Diese Anpassungen sind in den heute veröffentlichten Zahlen berücksichtigt.

„Mit der Group Finance Architecture sind wir in der Lage, unsere Finanzdaten auf eine einheitliche Plattform zu heben. Die innovative Architektur ist eine der größten Investitionen der Commerzbank überhaupt. Gemeinsam mit meinem Vorstandskollegen Frank Annuscheit und unseren Kollegen aus IT und Finance freue ich mich sehr über die erfolgreiche Einführung. Diese macht unsere Finanzarchitektur noch besser, schneller und sicherer“, sagte Engels.

Einzelabschluss der Commerzbank AG

Der vorläufige Einzelabschluss der Commerzbank AG nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches weist für 2015 einen gestiegenen Jahresüberschuss in Höhe von 1.693 Millionen Euro aus (2014: 282 Millionen Euro). Hierin berücksichtigt ist die Zinsbedienung sämtlicher gewinnabhängiger Kapitalinstrumente der Commerzbank AG. Der Vorstand plant, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie und die Thesaurierung des verbleibenden Bilanzgewinns in die Gewinnrücklagen zur weiteren Kapitalstärkung vorzuschlagen.

Entwicklung der Segmente

Das Segment Privatkunden setzte im Geschäftsjahr 2015 seinen Wachstumskurs bei Kunden, Assets und Erträgen erfolgreich fort. Das Operative Ergebnis stieg gegenüber dem Vorjahr deutlich um 65 % auf 751 Millionen Euro (2014: 455 Millionen Euro). Darin enthalten ist ein Nettoeinmaleffekt, der in Höhe von rund 80 Millionen Euro im dritten Quartal angefallen war. Die Erträge vor Risikovorsorge erhöhten sich auf 3,7 Milliarden Euro (2014: 3,5 Milliarden Euro), insbesondere bedingt durch den Ausbau des Kreditgeschäfts und steigende Bestandserträge im Wertpapiergeschäft. Der Anteil des Wertpapiervolumens an Premiumdepots, Vermögensverwaltungs- und Vermögensmanagementprodukten stieg im vierten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr von 36 auf 46 %. Damit wurde die Volatilität im Provisionsüberschuss wie vorgesehen weiter reduziert. Insgesamt konnte dieser um mehr als 11 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Risikovorsorge reduzierte sich im gleichen Zeitraum auf 14 Millionen Euro (2014: 79 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 2.953 Millionen Euro stabil (2014: 2.919 Millionen Euro). Die Zahl der Nettoneukunden stieg im Jahr 2015 um rund 286.000, seit dem Jahresende 2012 um 819.000. Das Neugeschäft in der Baufinanzierung wuchs gegenüber 2014 um 18 % auf über 12 Milliarden Euro an. Beim Absatz von Konsumentenkrediten wurde ein Volumenanstieg von 27 % verzeichnet. Im vierten Quartal 2015 verdoppelte das Segment das Operative Ergebnis im Vorjahresvergleich nahezu auf 160 Millionen Euro (viertes Quartal 2014: 81 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge beliefen sich auf 894 Millionen Euro und lagen somit über dem Niveau des Vorjahresquartals (viertes Quartal 2014: 842 Millionen Euro).

Die Mittelstandsbank erzielte in einem herausfordernden Marktumfeld ein solides Ergebnis. Das Operative Ergebnis ging im Geschäftsjahr 2015 auf 1.062 Millionen Euro zurück (2014: 1.224 Millionen Euro), befindet sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Auf das vierte Quartal entfielen 212 Millionen Euro (viertes Quartal 2014: 251 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge reduzierten sich auf 2,7 Milliarden Euro (2014: 2,9 Milliarden Euro). Diese Entwicklung ist insbesondere auf den mit dem negativen Marktzinsniveau zusammenhängenden Rückgang im Einlagengeschäft sowie eine Abschreibung auf eine Aktienbeteiligung zurückzuführen. Bereinigt um Bewertungseffekte aus Kontrahentenrisiken im Derivategeschäft steuerte das vierte Quartal 679 Millionen Euro an Erträgen bei (viertes Quartal 2014: 731 Millionen Euro). Die Risikovorsorge reduzierte sich im Gesamtjahr 2015 auf 192 Millionen Euro (2014: 342 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich 2015 auf 1.471 Millionen Euro (2014: 1.362 Millionen Euro), in erster Linie bedingt durch erhöhte regulatorische Kosten und die Europäische Bankenabgabe. Ausgehend von einem anhaltend hohen Niveau verzeichnete die Mittelstandsbank im Geschäftsjahr 2015 ein Wachstum beim Kreditvolumen von 4 % gegenüber 2014. Auch die Kundenzufriedenheit beim deutschen Mittelstand konnte auf einem sehr hohen Niveau weiter verbessert werden. Das Segment optimierte im Jahr 2015 zudem sein kundenorientiertes Geschäftsmodell durch eine regionalere und fokussierte Neuaufstellung im Inlandsvertrieb.

Das Ergebnis des Segments Central & Eastern Europe spiegelt die gute Geschäftsentwicklung der M-Bank wider, jedoch in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld in Polen. Im Jahr 2015 erzielte das Segment ein Operatives Ergebnis von 346 Millionen Euro, das damit leicht unter dem Niveau des Vorjahresergebnisses liegt (2014: 364 Millionen Euro). Auf das vierte Quartal entfielen 81 Millionen Euro (viertes Quartal 2014: 89 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge im Segment stiegen im Gesamtjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 2 % auf 941 Millionen Euro (2014: 923 Millionen Euro) und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12 % auf 251 Millionen Euro an (viertes Quartal 2014: 225 Millionen Euro). Die Risikovorsorge ging im Geschäftsjahr 2015 um 21 % auf 97 Millionen Euro zurück (2014: 123 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 498 Millionen Euro (2014: 436 Millionen Euro), bedingt durch Beiträge zum polnischen Einlagensicherungsfonds sowie zum „Fund for Supporting Distressed Mortgage Borrowers“. Die M-Bank konnte insgesamt ihr operatives Wachstum im Jahr 2015 fortsetzen. Im Jahresverlauf nahmen das Kreditvolumen so um 7 % und das Einlagenvolumen um 17 % zu. Sie konnte zudem rund 400.000 Nettoneukunden gewinnen und hat damit mittlerweile rund 5 Millionen Kunden in Polen, Tschechien und der Slowakei.

Corporates & Markets erzielte im Jahr 2015 ein Operatives Ergebnis in Höhe von 610 Millionen Euro (2014: 675 Millionen Euro). Nach einem starken ersten Halbjahr führten Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum an den Märkten zu einer schwächeren zweiten Jahreshälfte. Bereinigt um Bewertungseffekte aus eigenen Verbindlichkeiten (OCS) und um Kontrahentenrisiken im Derivategeschäft lag das Ergebnis im vierten Quartal bei 80 Millionen Euro (viertes Quartal 2014: 150 Millionen Euro). Die bereinigten Erträge vor Risikovorsorge lagen im Gesamtjahr 2015 mit 1,9 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau (2014: 2,0 Milliarden Euro). Dabei lieferte das Geschäftsfeld Equity Markets & Commodities (EMC) mit 595 Millionen Euro (2014: 592 Millionen Euro) den größten Ergebnisbeitrag. Im Geschäftsfeld Fixed Income & Currencies (FIC) konnte die gute Nachfrage nach Devisenprodukten die schwächeren Kundenaktivitäten bei Zins- und Kreditprodukten nicht ausgleichen. Bei Corporate Finance belastete das niedrige Zinsniveau die Erträge aus dem Einlagengeschäft. Bei der Risikovorsorge kam es zu Nettoauflösungen in Höhe von 36 Millionen Euro, nach 55 Millionen Euro im Jahr 2014. Anhaltende Investitionen in die Optimierung von Backoffice-Einheiten im Rahmen des Center-of-Competence-Ansatzes, die Europäische Bankenabgabe sowie höhere regulatorische Anforderungen bedingten 2015 einen Anstieg der Verwaltungsaufwendungen auf 1.426 Millionen Euro im Jahresverlauf 2015 (2014: 1.352 Millionen Euro).

NCA: weiterer Portfolioabbau – CRE- und Schiffsfinanzierungsportfolio unter 20 Milliarden Euro

Das Segment Non-Core Assets (NCA) verzeichnete im Geschäftsjahr 2015 ein deutlich verbessertes Ergebnis, sowohl mit Blick auf die Erträge als auch auf die Risikovorsorge und die Kostenbasis. Das Operative Ergebnis verbesserte sich mit minus 401 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (2014: minus 815 Millionen Euro). Dabei entfielen minus 61 Millionen Euro auf das vierte Quartal 2015 (viertes Quartal 2014: minus 189 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge summierten sich auf 258 Millionen Euro, nach 148 Millionen Euro im Vorjahr. Die Verwaltungsaufwendungen gingen mit 293 Millionen Euro leicht zurück (2014: 309 Millionen Euro).

Der Portfolioabbau setzte sich auch im Jahr 2015 erfolgreich und wertschonend fort. Insgesamt wurde das Exposure at Default (EaD) im Jahresverlauf um 13 Milliarden Euro in den Bereichen gewerbliche Immobilienfinanzierung (CRE) und Schiffsfinanzierung reduziert. Das EaD der beiden Bereiche lag am Jahresende bei nur noch 19 Milliarden Euro. Damit wurde das Ziel von rund 20 Milliarden Euro bis Ende 2016 bereits frühzeitig erreicht. Auf den Bereich CRE entfielen vom EaD per Jahresende 2015 rund 10,3 Milliarden Euro, dies entspricht einem Rückgang von 9,7 Milliarden Euro oder 49 % gegenüber 2014. Das EaD im Bereich Schiffsfinanzierung wurde im Jahresverlauf um 3,6 Milliarden Euro oder rund 30 % auf 8,4 Milliarden Euro reduziert. Die Portfolios der notleidenden Kredite betrugen zum Ende des vergangenen Jahres sowohl im Bereich CRE als auch in der Schiffsfinanzierung jeweils nur noch 1 Milliarde Euro. Dies bedeutet jeweils eine Reduktion um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr.

Die Commerzbank hat die Portfolios im Segment NCA seit dem dritten Quartal 2012 von 160 Milliarden Euro auf 63 Milliarden Euro Ende 2015 reduziert. Aufgrund dieses erfolgreichen Abbaus hat der Vorstand beschlossen, NCA aufzulösen und eine neue Struktur umzusetzen. Es ist vorgesehen, Portfolios mit hoher Qualität und niedrigem Risiko auf die Kernbank zu übertragen. Aus dem Bestand des Bereichs CRE in Höhe von rund 10 Milliarden Euro werden rund 7 Milliarden Euro auf die Kernbanksegmente Privatkunden und Mittelstandsbank überführt. Vom Bereich Schiffsfinanzierung (Bestand: rund 8 Milliarden Euro) gehen rund 3 Milliarden Euro in die Mittelstandsbank. Vom Bereich Public Finance wird Treasury rund 36 Milliarden Euro der bestehenden 44 Milliarden Euro übernehmen. Die verbleibenden Anteile der jeweiligen Bereiche belaufen sich auf rund 18 Milliarden Euro und somit auf weniger als 4 % der Konzernbilanzsumme. Diese werden in der neu geschaffenen „Asset & Capital Recovery Unit“ (ACR) gebündelt. ACR wird mit einem umfangreichen Kapitalpuffer ausgestattet werden. Für Ende 2019 ist es das Ziel, das EaD von CRE und Schiffsfinanzierung in ACR auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag zu reduzieren. Die genauen Details, wie Volumen oder Ratingklassen, werden spätestens mit den Zahlen zum ersten Quartal 2016 kommuniziert werden.

Ausblick

Aufgrund des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds wird 2016 ein herausforderndes Jahr. Davon unbenommen will die Bank ihre Strategie konsequent umsetzen und strebt an, ihren Marktanteil in den Kernbanksegmenten weiter zu steigern. Die Kosten sollen stabil gehalten werden jenseits zusätzlicher nicht beeinflussbarer Faktoren durch externe Abgaben. Bei der Risikovorsorge rechnet die Bank vor allem wegen geringerer Auflösungen mit einem moderaten Anstieg. Aus heutiger Sicht ist im Geschäftsjahr 2016 daher insgesamt ein leicht über dem Vorjahr liegendes Konzernergebnis zu erwarten.

Übersicht wesentlicher Finanzkennzahlen

Hinweis: Die Finanzberichterstattung ist entsprechend International-Accounting-Standard-Regel 8 angepasst.

in Mio. Euro
2015
2014
Q4 - 2015
Q3 - 2015
Q4 - 2014
Zins- und Handelsergebnis
6.278
5.953
1.276
1.486
1.428
Risikovorsorge
-696
-1.444
-112
-146
-308
Provisionsüberschuss
3.424
3.260
829
825
823
Ergebnis aus Finanzanlagen
-7
82
99
-39
64
Laufendes Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Unternehmen
82
44
36
15
2
Sonstiges Ergebnis
-15
-577
-8
22
-469
Erträge vor Risikovorsorge
9.762
8.762
2.232
2.309
1.848
Verwaltungsaufwendungen
7.157
6.929
1.744
1.719
1.800
Operatives Ergebnis
1.909
689
376
444
-260
Wertminderungen (Goodwill)
-
-
-
-
-
Restrukturierungsaufwendungen
114
61
20
28
61
Ergebnis vor Steuern
1.795
628
356
416
-321
Steuern
618
256
138
155
-68
Commerzbank-Aktionären zurechenbares Konzernergebnis
1.062
266
187
230
-280
Gewinn je Aktie (in Euro)
0,88
0,23
0,15
0,18
-0,25
Aufwandsquote im operativen Geschäft (%)
73,3
79,1
78,1
74,4
97,4
Operativer RoTE (%)
7,3
2,8
5,6
6,7
-4,3
Netto RoTE (%)
4,2
1,1
2,9
3,6
-4,7
Netto RoE (%)
3,8
1,0
2,6
3,2
-4,2
CET 1, vollständige Anwendung von Basel 3 (%)
12,0
9,3
12,0
10,8
9,3
Leverage Ratio, vollständige Anwendung von Basel 3 (%)
4,5
3,6
4,5
4,1
3,6
Bilanzsumme (Mrd. Euro)
533
558
533
568
558

Pressekontakt

Newsroom

Commerzbank AG, GM-C Corporate Communications

Über die Commerzbank

Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit Standorten in mehr als 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an. Die Commerzbank finanziert über 30 % des deutschen Außenhandels und ist unangefochtener Marktführer in der Mittelstandsfinanzierung. Mit den Töchtern Comdirect und der polnischen M-Bank verfügt sie über zwei der weltweit innovativsten Onlinebanken. Die Commerzbank betreibt mit rund 1.050 Filialen sowie mehr als 90 Geschäftskundenberatungszentren eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank über 16 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden. Die 1870 gegründete Bank ist an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2015 erwirtschaftete sie mit 51.300 Mitarbeitern Bruttoerträge von 9,8 Milliarden Euro.

Disclaimer

Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Dabei handelt es sich um Aussagen, die keine Tatsachen der Vergangenheit beschreiben. Solche Aussagen in dieser Mitteilung betreffen unter anderem die erwartete zukünftige Geschäftsentwicklung der Commerzbank, erwartete Effizienzgewinne und Synergien, erwartete Wachstumsperspektiven und sonstige Chancen für eine Wertsteigerung der Commerzbank sowie die erwarteten zukünftigen finanziellen Ergebnisse, Restrukturierungskosten und sonstige Finanzentwicklungen und -angaben. Diese in die Zukunft gerichteten Aussagen basieren auf aktuellen Planungen, Erwartungen, Schätzungen und Prognosen des Vorstands. Sie sind von einer Reihe von Annahmen abhängig und unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Unsicherheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen wesentlich von jenen abweichen, die durch diese in die Zukunft gerichteten Aussagen ausgedrückt oder impliziert werden. Solche Faktoren sind etwa die Verfassung der Finanzmärkte in Deutschland, Europa, den USA und in anderen Regionen, in denen die Commerzbank einen erheblichen Teil ihrer Erträge erzielt und einen erheblichen Teil ihrer Vermögenswerte hält, die Preisentwicklung von Vermögenswerten und Entwicklung von Marktvolatilitäten, insbesondere aufgrund der andauernden europäischen Schuldenkrise, der mögliche Ausfall von Kreditnehmern oder Kontrahenten von Handelsgeschäften, die Umsetzung ihrer strategischen Initiativen zur Verbesserung des Geschäftsmodells, insbesondere die Reduzierung des NCA-Portfolios, die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement, Risiken aufgrund regulatorischer Änderungen sowie andere Risiken. In die Zukunft gerichtete Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Die Commerzbank ist nicht verpflichtet, die in dieser Mitteilung enthaltenen, in die Zukunft gerichteten Aussagen auf den neuesten Stand zu bringen oder abzuändern, um Ereignisse oder Umstände zu reflektieren, die nach dem Datum dieser Mitteilung eintreten.