Neue Commerzbank-Mittelstandsstudie
Führungswechsel in deutschen Unternehmen bietet großes Modernisierungspotenzial
27.04.2017
- Jedes zweite Unternehmen sieht Modernisierungsbedarf
- 39 Prozent aller Unternehmen erwarten Führungswechsel in den nächsten fünf Jahren
- Die Hälfte der Unternehmen ist jünger als 30 Jahre, bereits jedes zehnte Unternehmen ein sogenannter „Digital Native“
- 15 Prozent der Unternehmen sind in Wachstumsmärkten tätig
- Unternehmen erwarten Beratung und neue digitale Angebote von ihren Bankpartnern
Bewegung im Topmanagement der deutschen Mittelständler: Einer Umfrage im Auftrag der Commerzbank zufolge haben 35 Prozent der Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren einen Wechsel an der Führungsspitze vollzogen. 39 Prozent sehen in den nächsten fünf Jahren einen solchen Wechsel auf sich zukommen. Im gleichen Zeitraum erwarten 62 Prozent der Unternehmen die Entwicklung neuer Geschäftsfelder, 47 Prozent rechnen mit disruptiven Veränderungen im Markt und ein Drittel der Unternehmen sieht Umbrüche in Schlüsseltechnologien auf sich zukommen – so die zentralen Ergebnisse der Befragung. Für die Studie „Next Generation: neues Denken für die Wirtschaft“ hat das Marktforschungsinstitut Kantar TNS über 2.000 mittelständische Unternehmer in ganz Deutschland befragt. Die Ergebnisse wurden am 27. April 2017 in Frankfurt am Main vorgestellt.
Führungswechsel bietet großes Potenzial für Unternehmen
Mit dem Generationenwechsel eröffnen sich für die Unternehmen viele Chancen. 66 Prozent der Befragten erwarten, dass im Zuge des Führungswechsels neue Kompetenzbereiche in der Struktur des Unternehmens verankert werden. 50 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer umfassenden Digitalisierung aller Geschäftsprozesse und Unternehmensaktivitäten und wollen ihr Marketing- und Markenengagement intensivieren. Die Befragten betrachten den Führungswechsel als Katalysator, notwendige Veränderungen anzustoßen. Die Commerzbank-Studie legt nahe, dass dabei die Potenziale häufig ungenutzt bleiben. So berichtet lediglich ein Viertel der Unternehmen, in denen der Führungswechsel bereits stattgefunden hat, von digital veränderten Prozessen und Aktivitäten. „Mittelständische Unternehmen haben heute ganz klar die besten Chancen, einen grundlegenden Wandel hin zum Unternehmen der Zukunft zu vollziehen. Denn einerseits ermöglichen ihnen flache Hierarchien und flexible Strukturen große Handlungsfähigkeit. Andererseits können sie Investitionen in die Zukunftsfähigkeit finanziell besser realisieren als zum Beispiel Start-ups“, erläuterte Michael Reuther, Vorstand der Commerzbank und verantwortlich für das Segment Firmenkunden.
Der Wandel zum Unternehmen Zukunft ist ein Gemeinschaftsprojekt
Unternehmen, denen die Umsetzung von Veränderungen erfolgreich gelungen ist, profitieren von einem Generationswechsel und erfahrenen Managern, die von außen ins Unternehmen kommen. Junge Nachfolger und Führungskräfte unter 40 Jahren bringen häufig eine Gründermentalität in das Unternehmen und treiben unternehmerische Zukunftsprojekte voran. Am effektivsten sind junge Manager allerdings in von ihnen selbst gegründeten Unternehmen. Knapp 10 Prozent der Unternehmen sind solche „Digital Natives“. Viele von ihnen gehören zu den 15 Prozent der Unternehmen, die in Wachstumsmärkten im Dienstleistungsbereich tätig sind. In den älteren Unternehmen – 50 Prozent der Unternehmen sind älter als 30 Jahre – sorgen etablierte Manager überdurchschnittlich häufig für regelmäßige Produktinnovationen. Sie halten das Unternehmen damit konkurrenzfähig. Die Studie zeigt auch, dass Unternehmen im Mittelstand von einem heterogenen Spitzenmanagement mit einer gemischten Altersstruktur sowie den Faktoren „langjährig dabei“ und „neu eingestiegen“ profitieren.
Unternehmen erwarten „Next Generation Banking“ von ihren Finanzinstituten
Die befragten Unternehmen zeigen ein sehr großes Interesse an neuen digitalen Bankdienstleistungen. Neben der Entwicklung neuer Software und Apps erwarten 52 Prozent der Mittelständler intelligente Lösungen, um Bankservices in die eigenen IT-Systeme zu integrieren. Die persönliche Beratung bleibt dabei hoch im Kurs; jeder zweite Unternehmer oder Manager kann sich zudem vorstellen, den Kontakt zur Bank über Videochats herzustellen.
Die Initiative „Unternehmerperspektiven“ und ihre Studien
Seit 2006 bildet die Mittelstandsinitiative „Unternehmerperspektiven“ mit ihren Studien und Veranstaltungen ein Forum für Themen, die mittelständische Unternehmen in Deutschland bewegen, und artikuliert Positionen des Mittelstands in der Öffentlichkeit. Regelmäßig fragt sie dazu Einschätzungen von Eigentümern und Managern aus Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen zu aktuellen Themen ab. Die Datenbasis bilden repräsentative Umfragen mit 2.000 Führungskräften der ersten Ebene. Die Studienergebnisse diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden, Politik, und Wissenschaft im Rahmen öffentlicher Podien. Sie schaffen gegenseitiges Verständnis und zeigen tragfähige Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands auf. Die kompletten Ergebnisse der aktuellen Studie „Next Generation: neues Denken für die Wirtschaft“ finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.
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Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. In zwei Geschäftsbereichen – Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden – bietet die Bank ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen, das genau auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten ist. Die Commerzbank wickelt 30 % des deutschen Außenhandels ab und ist Marktführer im deutschen Firmenkundengeschäft. Zudem ist die Bank aufgrund ihrer hohen Branchenkompetenz in der deutschen Wirtschaft ein führender Anbieter von Kapitalmarktprodukten. Ihre Töchter Comdirect in Deutschland und mBank in Polen sind zwei der weltweit innovativsten Onlinebanken. Mit ungefähr 1.000 Filialen betreibt die Commerzbank eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank mehr als 17,5 Millionen Privat- und Unternehmerkunden sowie über 60.000 Firmenkunden, multinationale Konzerne, Finanzdienstleister und institutionelle Kunden. Das 1870 gegründete Institut ist an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2016 erwirtschaftete es mit rund 49.900 Mitarbeitern Bruttoerträge in Höhe von 9,4 Milliarden Euro.