Commerzbank will ausgewählte Compliance-Vorabprüfungen bei Abwicklung von Handelsfinanzierungsgeschäften bis 2020 automatisieren
19.10.2018
- Partnerschaft zwischen Commerzbank und Fintech Conpend, um ausgewählte Compliance-relevante Vorabprüfungen bei Handelsfinanzierungsgeschäften zu automatisieren
- Automatisierung führt zu geringen Geschäftsabwicklungszeiten und verbessert Risikokontrollen und damit Interaktion mit Kunden
- Enno-Burghard Weitzel: „Bei der Abwicklung von Handelsfinanzierungen sind wir Innovationsführer. Unser Ziel ist es, die Expertise unserer Spezialisten auf die entscheidenden und komplexen Teile des Geschäfts zu fokussieren und dabei künstliche Intelligenz zur Effizienzsteigerung und weiteren Optimierung von Risikokontrollen einzusetzen.“
Die Commerzbank plant, rund 80 % von ausgewählten Compliance-Vorabprüfungen bei der Abwicklung von Handelsfinanzierungsgeschäften bis 2020 zu automatisieren. Im Oktober 2018 hat die Bank eine Pilotphase zur Automatisierung der Antigeldwäsche-Prozesse (AML) gestartet, die einen wesentlichen Teil der Vorabprüfung jedes Handelsfinanzierungsgeschäfts ausmachen. Nach Auswertung der Pilotphase soll im Jahr 2019 mit den Sanktionsprüfungen bei Handelsfinanzierungsgeschäften eine weitere Stufe der Automatisierungspläne umgesetzt werden.
Als führende deutsche Außenhandelsbank ist die Commerzbank zu diesem Zweck eine Partnerschaft mit Conpend eingegangen – ein Fintech-Unternehmen, das auf Lösungen für Handelsfinanzierungsgeschäfte spezialisiert ist. Conpend setzt ausschließlich Schrifterkennungsprogramme (OCR) sowie maschinelle Lernverfahren ein, um Daten aus papierhaften Dokumenten zu extrahieren, Muster zu erkennen und Abweichungen festzustellen. Maschinelles Lernverfahren bedeutet, dass die Software mögliche nicht Compliance-konforme Transaktionen während der Nutzung erkennt und diesen Identifizierungsprozess fortlaufend verbessert. Über Programmierschnittstellen (APIs) wird eine Anbindung an die für die Abwicklung von Handelsfinanzierungen in der Commerzbank bestehende Infrastruktur hergestellt und ein vollständiges sowie detailliertes Prüfungsprotokoll für die Bank generiert. So ist die Bank sehr gut auf die zunehmenden regulatorischen Meldeanforderungen in diesem Bereich vorbereitet.
Die geplante Automatisierung von ausgewählten Compliance- und Sanktionsprüfungsprozessen im Bereich der Handelsfinanzierungen bezieht sich nur auf das operative Geschäft, die sogenannte „First Line of Defence”. Nicht betroffen davon sind nachgelagerte interne Überwachungs-, Compliance- und Prüfprozesse der Bank. Die neuen Geschäftsprozesse dienen der Effizienzsteigerung und weiteren Optimierung der Risikokontrollprozesse. Identifizierte Compliance-Risiken werden der Compliance-Einheit der Bank gemeldet und dort nach festgelegten Risikomanagement-, Kontroll- und Governance-Prozessen überwacht und geprüft.
Enno-Burghard Weitzel, Leiter Produktmanagement Trade Services bei der Commerzbank, sagte: „Die Abwicklung von Handelsfinanzierungstransaktionen wird immer komplexer und risikoanfälliger, während manuelle Prozesse mit zunehmenden Regulierungs- und Markttendenzen kaum Schritt halten können. Wir sind Innovationsführer bei der Abwicklung von Handelsfinanzierungen. Unser Ziel ist es, die Expertise unserer Handelsfinanzierungsspezialisten auf die entscheidenden und komplexen Teile des Geschäfts zu fokussieren und dabei künstliche Intelligenz zur Effizienzsteigerung und weiteren Optimierung von Risikokontrollen einzusetzen. Hierbei handelt es sich nicht nur um einen langfristigen Plan, sondern auch um etwas, das wir jetzt umsetzen, um durch deutlich geringere Abwicklungszeiten und damit einhergehende niedrigere Kosten positive Kundenerfahrungen zu schaffen.“
„Ein zunehmender Teil der Tätigkeiten in Handelsfinanzierungsabteilungen von Banken konzentriert sich auf wichtige, jedoch routinemäßige Aufgaben, die die Voraussetzung für wichtige Dienstleistungen für den Kunden darstellen. Dies eröffnet die große Chance der Effizienzsteigerung und Fokussierung auf die Kundenbetreuung. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Team bei der Commerzbank, das die gleichen Vorstellungen bezüglich einer Modernisierung der traditionellen Komponenten der Abwicklung von Handelsfinanzierungsgeschäften hat“, erklärte Marc Smith, Gründer und Managing Director von Conpend.
Hauptaufgabe von Finanzinstituten in der Handelsfinanzierung ist es, internationale Handelstransaktionen zwischen zwei oder mehr Parteien durch Risikoübernahme und -management zu ermöglichen und zu erleichtern. Bei diesen Transaktionen bieten Banken ihren Kunden eine Risikominimierung insbesondere durch die Absicherung des Zahlungsrisikos und anderer Sach- und Ereignisrisiken in der Lieferkette zwischen Exporteur und Importeur mithilfe von Produkten wie Akkreditiven und Bankgarantien. Im Handelsfinanzierungsgeschäft sind sorgfältige, einwandfreie Compliance- und Sanktionsprüfungsprozesse unerlässlich, um Risiken für die Bank zu minimieren und um die regulatorischen Anforderungen zu einzuhalten. Die schnelle Entwicklung von Innovationen, wie beispielsweise Automatisierungstechnologien und maschinelles Lernen, führen zu einer deutlichen Verbesserung der Handelsfinanzierungsprozesse.
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