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27. Juni 2018

Neues Whitepaper: „The Belt & Road Initiative“ – Geschäftsstrategien und Wahrnehmung chinesischer Unternehmen im Wandel

  • Mit der Belt & Road Initiative (BRI) werden Ziele und Volumen chinesischer M&A-Investitionen im Ausland – und deren Finanzierung – neu definiert
  • Nach Schätzungen der Commerzbank haben chinesische Unternehmen 2016/17 in Westeuropa 450 und in den 74 BRI-Ländern insgesamt 300 Übernahmen im Wert von 120 Milliarden beziehungsweise 60 Milliarden US-Dollar getätigt
  • Fusionen und Übernahmen mit chinesischer und westeuropäischer Beteiligung dürften in den kommenden Jahren weiter zunehmen. In den BRI-Ländern ist bis zum Jahr 2020 mit Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar zu rechnen
  • Roland Boehm: „Chinesische Unternehmen werden ihren Finanzbedarf, ihre Exporte, ihr Risikomanagement und ihre Übernahmeaktivitäten im Ausland weiter ausweiten – und das vielfältiger als bisher“

Schanghai – Die Commerzbank hat heute ein neues Whitepaper vorgelegt, in dem untersucht wird, was die chinesische Belt & Road Initiative (BRI), in Deutschland auch als „neue Seidenstraße“ bekannt,  für chinesische Unternehmen bedeutet. Im Fokus stehen die Auswirkungen auf Fusionen und Übernahmen (M&A) im Ausland, Exportgeschäft, Finanzierung und das Risikomanagement. Das Whitepaper zeigt, dass sich das unternehmerische Profil und die Finanzierungsbedürfnisse chinesischer Firmen durch die Initiative tiefgreifend wandeln: Die Lösungen, die es im grenzüberschreitenden Geschäft braucht, und die Finanzierungen in den wichtigsten BRI-Korridoren werden immer anspruchsvoller.

In ihrer neuen Publikation legt die Commerzbank dar, wie es chinesischen Unternehmen dank einer vermehrten Kooperation mit ausländischen Firmen und einer höheren Risikobereitschaft bei BRI-Investitionen gelingt, neue Herausforderungen zu meistern. 

Durch die BRI, so die Einschätzung der Commerzbank, verändert sich nicht nur die Art und Weise, wie chinesische Unternehmen mit Regierungen kommunizieren und mit lokalen Investoren, Behörden und Bevölkerungen umgehen. Die Firmen lernen auch, kulturelle Hürden anders zu nehmen, und entwickeln sich weiter, was die Beschaffung von Finanzierungen bei internationalen Investoren und die Kooperation mit Partnern anbelangt. Dadurch gewinnen sie weltweit an Ansehen.

In Europa beispielsweise erarbeiten sich chinesische Unternehmen einen neuen Ruf, indem sie nun deutlich ihre Absicht kommunizieren, Arbeitsplätze und technologisches Know-how sichern zu wollen. In Märkten, deren Bonität unter dem Investment-Grade-Bereich liegt, und in Regionen entlang der BRI-Route hingegen sind bürokratische Hürden und das Zahlungsausfallrisiko oftmals höher. Chinesische Unternehmen haben daher einen erhöhten Bedarf an lokaler Expertise sowie an passenden Risikoabsicherungsprodukten. Absicherungsstrategien auf Konzernebene bei der Steuerung ausländischer Investitionsrisiken gewinnen für die Unternehmen somit an Bedeutung. 

Wenn chinesische Unternehmen nach neuen Projekten Ausschau halten, Verhandlungen führen und Geschäftsbeziehungen knüpfen, mit denen die Entwicklung der chinesischen Unternehmenslandschaft beschleunigt werden soll, greifen sie dabei verstärkt auf europäische Unternehmen und Finanzinstitute zurück, die mit entsprechender Erfahrung in den jeweiligen Märkten aufwarten können.

Ein weiteres Thema des Whitepaper ist die Nachhaltigkeit. Durch die BRI eröffnen sich neue Möglichkeiten, um das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln im Bereich von Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) in China zu schärfen. Dazu zählt auch das Bewusstsein für Finanzinstrumente wie grüne Anleihen („Green Bonds“) und Kredite sowie Klimaanleihen, was zudem die Einführung von globalen Standards bei grünen Finanzierungen beschleunigt. Gleichzeitig ist China beim Ausbau der Infrastruktur von Ländern ohne Investment-Grade-Rating, die im Allgemeinen auf nichterneuerbare Energieträger wie Kohle angewiesen sind, stark engagiert. Ob und wie gut dieser Balanceakt gelingt, kann für das Thema Nachhaltigkeit von ausschlaggebender Bedeutung sein. 

Nick Johnston, Regionalvorstand  Asien, sagte: „Chinesische Unternehmen haben in den vergangenen 20 Jahren in hohem Tempo einen tiefgreifenden Veränderungsprozess durchlaufen. Wie das vorliegende Whitepaper der Commerzbank zeigt, gehen wir davon aus, dass die Belt & Road Initiative diese Entwicklung weiter vorantreiben wird.“ 

Roland Boehm, Bereichsvorstand Corporates International, ergänzte: „Chinesische Unternehmen werden ihren Finanzbedarf, ihre Exporte, ihr Risikomanagement und ihre Übernahmeaktivitäten im Ausland weiter ausweiten – und das vielfältiger als bisher. Internationale Banken, die die Gegebenheiten regionaler Märkte und Branchen genauso gut kennen wie die der Kapitalmärkte und des internationalen Handels, spielen bei diesem Prozess eine tragende Rolle.“

 

Das vollständige Whitepaper finden Sie hier

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Pressekontakt
Maximilian Bicker:         +49 69 136-22440
Monika Arens:               +49 69 136-29673

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Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. In zwei Geschäftsbereichen – Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden – bietet die Bank ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen, das genau auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten ist. Die Commerzbank wickelt rund 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab und ist Marktführer im deutschen Firmenkundengeschäft. Zudem ist die Bank aufgrund ihrer hohen Branchenkompetenz in der deutschen Wirtschaft ein führender Anbieter von Kapitalmarktprodukten. Ihre Tochterunternehmen Comdirect in Deutschland und mBank in Polen sind zwei der weltweit innovativsten Onlinebanken. Mit ungefähr 1.000 Filialen betreibt die Commerzbank eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank mehr als 18 Millionen Privat- und Unternehmerkunden sowie über 60.000 Firmenkunden, multinationale Konzerne, Finanzdienstleister und institutionelle Kunden. Das 1870 gegründete Institut ist an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2017 erwirtschaftete es mit rund 49.300 Mitarbeitern Bruttoerträge von 9,2 Milliarden Euro.

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