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17. September 2015

Mittelständler auf der Suche nach Anlagealternativen: Niedrigzinsniveau verändert Investmentverhalten deutscher Unternehmen

  • Neue Studie der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) zum Finanzanlageverhalten mittelständischer Unternehmen
  • Anlagebedarf auf neuem Allzeithoch: Mit durchschnittlich 5,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt
  • Immer mehr Mittelständler legen Liquidität länger als 6 Monate an, Zinserwartung bei 2,4%, längerfristige Fondslösungen stärker nachgefragt

Das unverändert niedrige Zinsniveau übt - bei erfreulicher Geschäftslage - zunehmend Druck auf das Anlageverhalten deutscher Unternehmen aus. In der neuen Studie der FH des Mittelstands in Bielefeld (FHM) äußern mehr als die Hälfte der befragten Mittelständler Anlagebedarf. Besonders auffällig ist die starke Zunahme des Anlagevolumens: Mit durchschnittlich 5,9 Mio. Euro wurde der bislang höchste Wert ermittelt, im Vorjahr lag er bei 2,7 Mio. Euro. Mit der Marktzinsentwicklung hat auch die Zinserwartung der Mittelständler im Durchschnitt leicht abgenommen. Sie liegt mit rund 2,4 % aber weiterhin über dem Marktniveau.

Um diese gewünschte Mindestverzinsung zu erreichen, hat bei den Mittelständlern mittlerweile ein Umdenken eingesetzt. Obgleich die Sicherheit der Anlage immer noch das wichtigste Kriterium für Mittelständler ist und rund ein Drittel der Befragten dafür sogar Negativzinsen in Kauf nimmt, ist eine Einstellungsänderung erkennbar. So sind 29% der Befragten bereit, für eine Verzinsung von 0,00% – 0,50% liquide Mittel bis zu drei Jahren anzulegen. 28% der Mittelständler sind bereit, für eine Verzinsung von 1,00% – 2,00% Kursschwankungen zu akzeptieren. Jeder zehnte Befragte neigt noch mehr zum Risiko und würde sogar starke Kursschwankungen in Kauf nehmen, wenn die Anlage eine Rendite von 3,00% erzielt. „Bei den Unternehmen setzt sich die Erkenntnis durch, dass spürbare Renditen nicht völlig risikolos erhältlich sind. Das ist gut so – insbesondere bei den derzeit hohen Anlagevolumina und der Möglichkeit, Geld länger anzulegen, wird sonst Geld verschenkt“, so Martin Keller, Geschäftsbereichsleiter Product Management der Mittelstandsbank.

Diese Einstellungsänderung führt auch zu einer Anpassung des Anlageverhaltens. Trotz ihrer hohen Sicherheitsaffinität sind Mittelständler für eine höhere Rendite bzw. zur Vermeidung von Negativzinsen bereit, ihr Geld länger anzulegen. So werden bei der Anlage von Liquidität mittlerweile Laufzeiten von 6 Monaten bis zu einem Jahr bevorzugt. Daneben steigt die Nachfrage nach längerfristig orientierten Fondslösungen. Die neuen Studienergebnisse der FHM in Kooperation mit der Commerzbank decken sich mit erlebter Praxis. „In der Mittelstandsbank beobachten wir, dass für das höhere Anlagevolumen verstärkt mittel- bis längerfristige Anlageformen gesucht werden. Dabei entscheiden sich Mittelständler vermehrt für solche Investmentfonds, die einen breiten Markt abdecken und dadurch Einzelrisiken vermeiden“, ergänzt Martin Keller.

Entscheidend für die Einstellungsveränderung ist auch die Erkenntnis, dass die Zeit der niedrigen Zinsen noch andauern wird. So gehen 57% der Mittelständler davon aus, dass die Niedrigzinsphase noch drei Jahre andauert, 29% gehen von fünf Jahren, und 7,3% gehen sogar von mehr als 10 Jahren aus. „Auch wenn niemand die Zinsentwicklung vorhersagen kann, hat der Mittelstand sich eine eindeutige Meinung gebildet – die Zeit des billigen Geldes wird mittelfristig andauern“ so der wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof. Dr. Volker Wittberg.

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Interview mit Martin Keller auf dem Commerzbank-Blog.

Die komplette Studie der FHM kann bei der Pressestelle der Commerzbank angefordert werden.

 

Pressekontakt:    
Bernd Reh: +49 170 914 3734

 

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Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit Standorten in mehr als 50 Ländern. Kernmärkte der Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an. Die Commerzbank finanziert über 30 % des deutschen Außenhandels und ist unangefochtener Marktführer in der Mittelstandsfinanzierung. Mit den Töchtern comdirect und der polnischen mBank verfügt sie über zwei der weltweit innovativsten Onlinebanken. Die Commerzbank betreibt mit rund 1.100 Filialen sowie rund 90 Geschäftskundenberatungszentren eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank rund 15 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden. Die 1870 gegründete Bank ist an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2014 erwirtschaftete sie mit durchschnittlich rund 52.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von knapp 9 Mrd. Euro

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