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30. Januar 2015

Commerzbank Research: Mehr Wachstum in Deutschland und Euroraum

  • Volkswirte erhöhen Wachstumsprognose 2015 wegen niedrigem Ölpreis und Euro
  • Chefvolkswirt Krämer: „EZB-Anleihenkaufprogramm ist Euro-Abwertungsprogramm“

Der gesunkene Ölpreis und die Abwertung des Euro verbessern die Wachstumsaussichten für Deutschland und den Euroraum. Die Volkswirte der Commerzbank heben deshalb ihre Wachstumsprognosen 2015 an, um 0,4 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent für Deutschland und um 0,3 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent für den Euroraum.

 „Durch den Rückgang des Ölpreises und die Euro-Abwertung haben sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen zuletzt spürbar verbessert“, sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank am Freitag in Frankfurt. Knapp die Hälfte des Ölpreisrückgangs sei bei den Konsumenten in Europa angekommen und erhöhe deren verfügbares Einkommen um rund ein Prozent. „Ein Teil davon wird in den Konsum fließen, besonders in Deutschland, weil die privaten Haushalte und die Unternehmen hierzulande nicht zu hoch verschuldet sind“, so Krämer.

 Der zweite Konjunkturtreiber ist nach Ansicht der Commerzbank-Volkswirte die Abwertung des Euro, der gegenüber den wichtigsten Handelswährungen seit Mitte letzten Jahres um 7 Prozent verloren hat. „Der Druck auf den Euro hat mit der jüngsten geldpolitischen Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter zugenommen“, erklärte Krämer. „Das unerwartet große Anleihenkaufprogramm der EZB ist damit ein Abwertungsprogramm für Euro-Dollar.“ Die Commerzbank-Analysten rechnen mit einem weiteren Rückgang des Euro-Dollar-Kurses bis auf 1,04 Dollar je Euro zum Jahresende.

 Die Inflationsraten im Euroraum dürften bis zum Herbst negativ bleiben, so die Commerzbank-Volkswirte. Für den Jahresdurchschnitt rechnen sie weiterhin mit minus 0,1 Prozent im Euroraum, für Deutschland wurde die Inflationsprognose auf 0,5 Prozent gesenkt (von 0,7 Prozent). „Die niedrige Inflationserwartung könnte der EZB Argumente liefern, beim Anleihekaufprogramm noch eins drauf zu satteln“, erwartet Krämer. „Das könnte den Reformdruck auf die Peripherieländer weiter lockern und die Lösung der Staatsschuldenkrise behindern.“

 Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe dürfte wegen der Anleihenkäufe der EZB noch nicht ihr Tief gesehen haben, erwarten die Commerzbank-Volkswirte. Erst die anstehenden Leitzinserhöhungen in den USA könnten auch hierzulande für leicht steigende Renditen in der zweiten Jahreshälfte 2015 sorgen. Die Jahresend-Prognose für die Zehnjahres-Bundrendite wurde deshalb von 1,0 Prozent auf 0,6 Prozent gesenkt.

 

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Pressekontakt:
Thomas Bonk    +49 69 136 22373, t.bonk@commerzbank.com
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Über die Commerzbank
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