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06. Dezember 2013

Commerzbank Research: Nachholbedarf bei Investitionen treibt Wachstum 2014

  • Deutsches BIP-Wachstum 2014 von 1,7 Prozent erwartet
  • Lockere Geldpolitik treibender Faktor für Konjunktur in Europa

Die Commerzbank-Volkswirte erwarten für 2014 ein solides Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent in Deutschland nach lediglich 0,4 Prozent im laufenden Jahr. Der Euroraum hat nach Einschätzung der Ökonomen die Talsohle der Staatsschuldenkrise durchschritten und wird 2014 erstmals seit drei Jahren wieder wachsen. Mit 0,9 Prozent werde der Euroraum aber weit hinter Deutschland zurück bleiben, wobei insbesondere Frankreich und Italien enttäuschen dürften. 

„Der Aufschwung in Deutschland ist mit Zuwächsen bei Investitionen, Exporten und dem privaten Konsum breit unterstützt“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Freitag in Frankfurt bei der Vorstellung der Konjunkturprognosen. Das Wachstum werde aber durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mehr und mehr künstlich angefacht. „Auch wenn die Verbraucherpreise nur mäßig steigen, darf nicht übersehen werden, dass die lockere Geldpolitik die Aktienkurse und Häuserpreise hierzulande steigen lässt“, erklärte Krämer. 

Risiken für die Konjunktur sieht der Commerzbank-Chefvolkswirt im Ausstieg der US-Notenbank Fed aus ihrer ultralockeren Geldpolitik. Das Zurückrollen der erfolgreichen Reformen der Agenda 2010 dürfte dagegen erst nach mehreren Jahren negativ auf das deutsche Wachstum durchschlagen, so Krämer. Für  2015 erwartet er noch eine Wachstumsrate von zwei Prozent. Für den Euroraum erwarten die Commerzbank-Volkswirte in zwei Jahren nur halb so viel Wachstum. 

Dagegen kehren nach ihrer Ansicht die USA zur alten Stärke mit Wachstumsraten von 2,8 Prozent (2014) und 3,0 Prozent (2015) zurück. „Amerika hat sich aus der Krise heraus gearbeitet. Die Konjunktur kann ungehindert Fahrt aufnehmen“, so Krämer. Dies erlaube auch der Fed als erste aus der lockeren Geldpolitik auszusteigen und im Frühjahr die Käufe von Staatsanleihen zurück zu fahren. Davon werde auch der Dollar profitieren, sowohl zum Euro als auch zum Yen. 

Die Weltwirtschaft werde wieder stärker vom Aufschwung der USA getragen. China könne es mit Wachstumsraten von 7,5 Prozent schaffen, eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung einzuleiten. Andere Schwellenländer könnten allerdings Probleme bekommen, sich an das steigende Zinsniveau anzupassen. „Im Handel mit den Emerging-Markets-Währungen dürften die turbulenten Jahre zurück kommen“, sagte Krämer.

Aktienanlegern raten die Commerzbank-Experten zu vorsichtigen Käufen. „Es ist noch nicht zu spät, auf den Zug aufzuspringen“, erklärte Aktien-Stratege Andreas Hürkamp. Aber: „2014 dürften die Kursschwankungen in Folge der weniger lockeren Fed-Politik zunehmen.“ Dies biete wiederum Investoren die Gelegenheit, nach Kursrückschlägen günstigere Einstiegspreise zum Aktienkauf zu nutzen. Fundamental seien DAX-Aktien mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 2,8 Prozent weiterhin attraktiv, zumal für 18 der 30 Dax-Unternehmen höhere Dividenden winken. Dem Dax insgesamt traut Hürkamp einen Anstieg bis Ende 2014 auf 10.200 Punkte zu, wobei zwischenzeitlich auch Korrekturen bis auf ein Niveau bei 8.800 Punkten möglich seien. 

Pressekontakt:

Thomas Bonk   +49 69 136 22373         t.bonk@commerzbank.com

 

Prognosen Commerzbank Economic Research

Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts in % im Vergleich zum Vorjahr  

2013 2014 2015
Deutschland 0,4 1,7 2,0
Euroraum -0,4 0,9 1,0
- Frankreich 0,2 0,5 0,7
- Italien -1,7 0,2 0,4
- Spanien -1,2 1,0 1,5
USA 1,7 2,8 3,0
China 7,7 7,5 7,0
US-Dollar (je Euro per Jahresende) 1,35 1,28 1,21

Über die Commerzbank

Die Commerzbank ist eine führende Bank in Deutschland und Polen. Auch weltweit steht sie ihren Kunden als Partner der Wirtschaft in allen Märkten zur Seite. Mit den Geschäftsbereichen Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central & Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie instituti­onellen Investoren die Bank- und Kapitalmarktdienstleistungen an, die sie brauchen. Die Commerzbank verfügt mit rund 1.200 Filialen über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken und betreut insgesamt fast 15 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden. Im Jahr 2012 erwirtschaftete sie mit durchschnittlich rund 56.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von knapp 10 Milliarden Euro.

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