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21. Juni 2012

Commerzbank-Studie: Afrikas Volkswirtschaften holen weiter auf

  • Länder profitieren vom Rohstoffboom und politischer Stabilität
  • Wachstumsimpulse vor allem in der Region Subsahara


Die Volkswirtschaften in vielen Ländern Afrikas haben nach den Krisen der Vergangenheit einen deutlichen Weg in Richtung Wachstum eingeschlagen. Vor allem in den Ländern der sogenannten Subsahara-Region hat die politische und wirtschaftliche Stabilität zugenommen. "Das mittelfristige Wachstumspotenzial in Subsahara-Afrika dürfte in den kommenden Jahren bei jährlich rund 6 Prozent liegen", heißt es in einer neuen Studie der Commerzbank. In Ländern, denen es gelinge, ausländische Investoren anzuziehen, könnte das Wachstum sogar noch höher liegen, da solche Investitionen häufig die Wachstumsdynamik initiierten oder beflügelten. Mit einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 5,4 Prozent für 2012 rangiert die Region schon heute direkt hinter dem Spitzenreiter Asien.

Der Rohstoffboom sowie der Schwenk zu stabilitätsorientierter Wirtschaftspolitik hätten die Krisenresistenz viele Länder in der Region erhöht. So verzeichneten einige der Staaten bereits nennenswerte Überschüsse in Leistungsbilanz und Staatshaushalt. Parallel dazu seien die Devisenreserven gestiegen. Voraussetzung für weiteres Wirtschaftswachstum seien stabile politische Rahmenbedingungen und eine große Bevölkerung, die höhere Skalenerträge bei fixen Investitionskosten zuließen, sowie eine gute Ausstattung mit Rohstoffen. Zu den Ländern, die diese Kriterien erfüllten zählten insbesondere Nigeria, Ghana, Angola und Mosambik. "Die größte Herausforderung für Subsahara-Afrika liegt in der demografischen Entwicklung. Das aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums kräftig zunehmende Arbeitskräftepotenzial kann nur durch die Schaffung von zusätzlichen Jobs aufgefangen werden", sagte Florian Witt, Abteilungsleiter Afrika bei der Mittelstandsbank der Commerzbank bei Vorstellung der Studie. Dies könne nur gelingen, wenn die Wertschöpfungstiefe entscheidend erhöht werde - und zwar aufgrund der vorherrschenden Bedingungen vorrangig in der Rohstoff verarbeitenden Industrie sowie bei der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.

Die Zeichen stünden auf eine anhaltend positive Entwicklung: "In den größeren Städten bildet sich eine Mittelschicht, die zunehmend qualitativ höherwertige Produkte nachfragt. Hiervon werden auch der Dienstleistungssektor und insbesondere die Finanzwirtschaft profitieren", ergänzte Rainer Schäfer, Leiter der Länderrisikoanalyse der Commerzbank und einer der Autoren der Studie. Der Ausbau der Infrastruktur sowie der Wohnungsbau dürften der Bauwirtschaft besondere Dynamik verleihen. Chancen lägen vor allem bei den Erneuerbaren Energien sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Neben den erfreulichen Entwicklungen gebe es aber auch noch eine ganze Reihe negativer Aspekte. So herrsche in einigen Staaten Subsaharas - wie Sudan und Somalia - weiterhin Bürgerkrieg und wirtschaftliches Chaos. Zudem bremsten oftmals bürokratische Hemmnisse und Korruption die wirtschaftliche Entwicklung. Die meisten Länder Subsahara-Afrikas rangierten bei den meisten Rankings mit Blick auf Korruption und Geschäftsumfeld noch weit unten. "Hier besteht zweifellos noch Reformbedarf" heißt es in der Studie der Commerzbank.

Ingesamt haben laut Studie 26 afrikanische Länder von der Schuldenerleichterungs-Initiative der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds seit 2004 profitiert. Im Gegenzug zum Schuldenerlass hatten sich diese Länder zu einer an festen Kriterien angelehnten Wirtschaftspolitik verpflichtet. Unterstützt wurde dies auch durch den Schwenk bei der Entwicklungshilfe weg von Krediten hin zu nicht rückzahlbaren Zuwendungen, nachdem die Hilfskredite in den 80er- und 90er-Jahren zur Überschuldung viele afrikanischer Länder geführt hatten. "Im Zuge dieser Politik und natürlich des Rohstoffbooms hat sich die Krisenresistenz vieler afrikanischer Länder erhöht", schreiben die Autoren der Studie.

Mit 6 Repräsentanzen zwischen Kairo und Johannesburg, mit 500 Bank- und 250 institutionellen Kunden ist die Commerzbank die Nummer 1 der deutschsprachigen Banken für Firmenkundengeschäfte in Afrika. Sie ist dort bereits seit 60 Jahren aktiv und hält Geschäftsbeziehungen zu 50 der 53 Länder auf dem Kontinent. Sie arbeitet vor allem mit Regierungen, lokalen Banken und Zentralbanken zusammen. Die Commerzbank wickelt 11 Prozent aller Eurozahlungen von Afrika ins Ausland und 35 Prozent aller Handelsfinanzierungen mit Deutschland ab.

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