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14. Mai 2012

Aktuelle Commerzbank-Studie: Eurokrise verunsichert Märkte und mittelständische Unternehmen

● Drei Viertel der Unternehmen klagen über Planungsunsicherheit infolge der Eurokrise

● Die öffentliche Hand kommt zu leicht an Geld - das ist nach Meinung des Mittelstands eine Hauptursache für das Überschuldungsproblem

● Mittelstand vermeidet Schulden, vergibt damit aber Wachstumschancen

● Basel III macht die Banken nach Auffassung der Unternehmer nicht stabiler, sondern Kredite für den Mittelstand teurer


Die Eurokrise ist mit Sorgen um die Entwicklung der Absatzmärkte und der Planungssicherheit in der mittelständischen Realwirtschaft angekommen. 72 Prozent der befragten Unternehmen und sogar 75 Prozent der exportierenden Unternehmen geben an, dass die Eurokrise die mittel- und langfristige Planungssicherheit nicht nur verringert, sondern sich negativ auf die eigene Geschäftstätigkeit auswirkt. 63 Prozent fürchten, dass sich die Konjunktur abschwächt. Dies sind Kernergebnisse der zwölften Studie der "Unternehmer-Perspektiven", einer Mittelstandsinitiative der Commerzbank, mit dem Titel "Gute Schulden - schlechte Schulden: Unternehmertum in schwierigen Zeiten". TNS-Infratest befragte im Januar 2012 Geschäftsführer und Inhaber von 4.000 mittelständischen Unternehmen nach den Auswirkungen der Eurokrise und ihrer Haltung zu Schulden. "Deutsche mittelständische Unternehmen sehen zwar mit Sorge, aber ohne jeden Alarmismus auf die Folgen der Eurokrise. Die Unternehmen wissen, dass sie in den letzten Jahren auch stark vom Euro profitiert haben", so Markus Beumer, Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG und zuständig für das Mittelstandsgeschäft. "Dass die Eurokrise aber wirtschaftspsychologisch Spuren hinterlässt, sehen wir exemplarisch an folgendem Ergebnis: Auf die Frage, welche Konsequenzen man in der Finanzierung fürchte, äußert fast ein Drittel der mittelständischen Unternehmer Besorgnis um Zinsen und Tilgung von Krediten. Dabei waren die Zinsen noch nie so niedrig wie zurzeit", Beumer weiter.


Ursachen für Überschuldung sind Managementfehler und zu leichter Zugang zu Kredit
Als Gründe für die finanzielle Notsituation von öffentlicher Hand und Wirtschaft nennen die befragten Unternehmen Managementfehler, zu hohes Risiko sowie mangelndes Finanz-Know-how. In einem besonderen Punkt üben die Unternehmen Kritik: 78 Prozent der Befragten halten den zu leichten Zugang zu Kredit für eine Hauptursache der Überschuldung von Kommunen, Ländern und Staaten. Für die mittelständische Wirtschaft sehen diese Gefahr dagegen nur 47 Prozent der Befragten.


Planungsunsicherheit wird zur Investitionsbremse
Schulden und Fremdfinanzierung sehen die Unternehmer vorwiegend kritisch. Der Aussage "Schulden erhöhen das Risiko für das Unternehmen" stimmen 78 Prozent zu, während nur 65 Prozent die Auffassung teilen, dass Investitionen nur durch Schulden möglich sind. Als "Erfolgstreiber" werden Schulden lediglich von 24 Prozent der Unternehmen bezeichnet. Selbst bei den Investitionsfinanzierern liegt der Anteil derer, die zuerst an die mit Fremdkapital verbundenen Chancen denken, nur unwesentlich höher (31 Prozent). Vor diesem Hintergrund beantworten die meisten Befragten (54 Prozent) die Frage nach Hemmnissen für Investitionen mit unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Personalmangel oder Schwierigkeiten bei der Kreditbeschaffung werden deutlich seltener genannt (38 beziehungsweise 17 Prozent). Dazu Markus Beumer: "Ein Kreditinstitut wie das unsere muss sich gemeinsam mit seinen Kunden die Frage stellen, wie man einen verantwortungsvollen Umgang mit Schulden definieren kann, damit notwendige Wachstumsinvestitionen nicht aufgrund zu hoher Risikoaversion versäumt werden." Gemäß der Devise "Cash is King" finanzieren 76 Prozent der Unternehmen mithilfe von Gewinnen und Rücklagen, 75 Prozent aus dem Cashflow. Mittel- und langfristige Kredite mit mindestens zweijähriger Laufzeit nutzen 59 Prozent der Befragten, 60 Prozent finanzieren mit kurzfristigen Krediten. Alternative Formen der Finanzierung wie Factoring oder Beteiligungskapital nutzen vergleichweise wenige Unternehmen (im einstelligen Prozentbereich).


Basel III hilft Banken und Mittelstand nur bedingt
Aus Sicht des Mittelstands stehen Banken deutlich stabiler da als in der Finanzkrise von 2008/2009. Über steigende Finanzierungskosten, erschwerten Zugang zu Krediten, die Folgen der Einführung von Basel III oder gar Instabilitäten der Bankenpartner macht man sich hierzulande weniger Sorgen als über die Entwicklungen auf den Märkten und in der Politik. "Der differenzierte Blick des Mittelstands zeigt, dass man offensichtlich nicht so sehr Fehler in der Finanzwirtschaft, sondern vielmehr die hohe Staatsverschuldung in Europa als Ursache der derzeitigen Krise ausmacht", so Markus Beumer.


Die Initiative "Unternehmer-Perspektiven" und die Studien
"Unternehmer-Perspektiven" ist eine Initiative der Commerzbank. Ihr Ziel ist es, ein Forum für Themen zu etablieren, die mittelständische Unternehmen in Deutschland bewegen und ihnen Gehör zu verschaffen. Grundlage sind repräsentative Umfragen bei 4.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Studienergebnisse werden mit Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und
Wissenschaft - auch auf öffentlichen Podien - diskutiert, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen und tragfähige Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands zu entwickeln.


Die vollständige Studie sowie weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de. Bitte beachten Sie auch die neue Internetseite des Managements der Mittelstandsbank auf http://www.msb-management.commerzbank.de.



Kontakt:
Martin Halusa: 0170 8528638
Bernd Reh: 0170 9143734


Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist führend bei Privat- und Firmenkunden in Deutschland. Mit den Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets, Central & Eastern Europe sowie Asset Based Finance bietet die Bank ihren Kunden ein attraktives Produktportfolio und ist insbesondere für den exportorientierten Mittelstand ein starker Partner in Deutschland und weltweit. Mit künftig rund 1.200 Filialen verfügt die Commerzbank über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Sie hat rund 60 Standorte in 52 Ländern und betreut fast 15 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden weltweit. Im Jahr 2011 erwirtschaftete sie mit 58.160 Mitarbeitern Bruttoerträge von knapp 10 Milliarden Euro.

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