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23. Februar 2011

Commerzbank: Konzernergebnis 2010 bei 1,4 Mrd Euro

● Bruttoerträge 12,7 Mrd Euro, Operatives Ergebnis 1,4 Mrd Euro

● HGB-Ergebnis der AG insbesondere durch EU-Auflage zum Eurohypo-Verkauf bei minus 1,2 Mrd Euro

● Kernbank mit starker operativer Entwicklung, Mittelstandsbank erzielt Rekordergebnis

● Core-Tier-1-Quote 10,0 %, Tier-1-Quote 11,9 % (2009: 10,5 %)

● Blessing: "Wir wollen die Stillen Einlagen des SoFFin bereits 2011 um einen signifikanten Betrag zurückführen"


Die Commerzbank ist 2010 wie angekündigt und ein Jahr früher als ursprünglich vorgesehen in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Bruttoerträge stiegen dank der guten Entwicklung des Kundengeschäfts und unterstützt durch die positive Marktentwicklung um 16 % auf 12,7 Milliarden Euro (2009: 10,9 Milliarden Euro). Die konjunkturelle Erholung zeigt sich auch in der Risikovorsorge. Sie sank um rund 40 % auf knapp 2,5 Milliarden Euro (2009: 4,2 Milliarden Euro). Das Operative Ergebnis der Bank lag bei 1,4 Milliarden Euro. Auch das saisontypisch schwächere vierte Quartal war mit einem Operativen Ergebnis von 256 Millionen Euro positiv. Das den Commerzbank-Aktionären zurechenbare Konzernergebnis nach IFRS lag im Gesamtjahr 2010 bei 1,4 Milliarden Euro. Im vierten Quartal 2010 erreichte es 257 Millionen Euro. Die Mittelstandsbank hat 2010 ein Rekordergebnis erzielt. Das Segment Corporates & Markets war 2010 in allen vier Quartalen profitabel. Auch Central & Eastern Europe und das Segment Privatkunden schlossen das Jahr positiv ab. Insgesamt erzielte die Kernbank ein Operatives Ergebnis von 2,0 Milliarden Euro.

"2010 war in vielerlei Hinsicht ein erfolgreiches Jahr für die Commerzbank. Wir haben wichtige Ziele erreicht und die Commerzbank-Gruppe ist ein Jahr früher als in der 'Roadmap 2012' vorgesehen in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auch die Integration der Dresdner Bank haben wir in wichtigen Teilen schneller als geplant umgesetzt. Unsere Mitarbeiter haben hart gearbeitet, um diese Ziele zu erreichen. Dafür danke ich ihnen sehr herzlich. Unsere Ziele für 2012 sind bereits in Reichweite", sagte Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank. "Für 2011 gehen wir davon aus, dass wir das Jahr mit einem Operativen Ergebnis nach IFRS abschließen werden, das deutlich über dem des Jahres 2010 liegen wird. Es ist auch unser Anspruch, die Stillen Einlagen des SoFFin für 2011 zu bedienen oder umgangssprachlich 'zu verzinsen'. Vieles hängt aber davon ab, wie sich die Schuldenkrise einiger europäischer Staaten und die Folgen der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise weiter entwickeln." Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) hat der Bank wie bekannt Stille Einlagen in Höhe von derzeit insgesamt 16,2 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Martin Blessing: "Wir wollen die Stillen Einlagen des SoFFin bereits 2011 um einen signifikanten Betrag zurückführen."

Bedienung der Stillen Einlagen des SoFFin für 2010 nicht zulässig

In dem nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) zu erstellenden Einzelabschluss der Commerzbank AG fiel ein Jahresfehlbetrag von 1,2 Milliarden Euro an. Wesentliche Ursache dafür ist eine Abschreibung auf den Eurohypo-Buchwert im HGB-Abschluss der Commerzbank AG in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Die Bedienung Stiller Einlagen folgt den Regeln für die Zahlung von Dividenden. Sie werden nach deutschem Recht aus dem HGB-Ergebnis im Einzelabschluss der AG gezahlt. Eine Bedienung der Stillen Einlagen des SoFFin für 2010 ist aufgrund des Jahresfehlbetrags im HGB-Abschluss nicht zulässig.

Die strategische Neuausrichtung der Eurohypo musste 2010 mit Blick auf die EU-Auflagen nochmals forciert werden. Der Volumenabbau wird weiter verstärkt, Public Finance tätigt kein Neugeschäft mehr und Commercial Real Estate schließt Neugeschäft nur selektiv ab. Ursache für die Forcierung waren insbesondere anhaltende Belastungen im Commercial Real Estate und die sich ab Anfang 2010 abzeichnenden Auswirkungen der Schuldenkrise einiger europäischer Staaten. Da die künftigen Erträge der Eurohypo somit geringer ausfallen, musste ihr Buchwert im HGB-Abschluss der Commerzbank AG 2010 erneut abgeschrieben werden. Bereits 2009 waren im HGB-Abschluss der AG Abschreibungen auf den Eurohypo-Buchwert in Höhe von 860 Millionen Euro erforderlich. Im Konzernabschluss nach IFRS erfolgten 2009 im Segment Asset Based Finance Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 690 Millionen Euro, die im Wesentlichen auf die Eurohypo entfielen. Der Eurohypo-Goodwill wurde damit im Konzernabschluss nach IFRS im Jahr 2009 vollständig abgeschrieben.

Core-Tier-1-Quote auf gutem Niveau, Verwaltungsaufwendungen rückläufig

Beim Abbau von Bilanzsumme und Risiken ist die Commerzbank im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 deutlich vorangekommen. Die Bilanzsumme wurde gegenüber Ende 2009 um 10,6 % auf 754 Milliarden Euro reduziert. Die Risikogewichteten Aktiva verringerten sich von 280 Milliarden Euro auf 268 Milliarden Euro. "Durch den Abbau von Nichtkernaktivitäten gewinnen wir Raum für weiteres Wachstum in unserem Kerngeschäft", sagte Eric Strutz, Finanzvorstand der Commerzbank. Die Core-Tier-1-Quote lag per Ende Dezember 2010 bei 10,0 % (2009: 9,2 %), die Tier-1-Quote betrug 11,9 % (2009: 10,5 %).

Die Verwaltungsaufwendungen waren gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (minus 2 % auf 8,8 Milliarden Euro). Um Integrationskosten bereinigt, sanken sie um 4 %. Im Jahr 2010 wurden aus der Dresdner-Bank-Übernahme bereits Kostensynergien in Höhe von 1,1 Milliarden Euro realisiert. Das entspricht rund 45 % des Synergiezieles von jährlich 2,4 Milliarden Euro. 2011 sollten sich die realisierten Synergien auf mehr als 1,5 Milliarden Euro erhöhen.

Mittelstandsbank auch im vierten Quartal positiv, Corporates & Markets mit Erfolgen im Kundengeschäft

Vor dem Hintergrund der verbesserten konjunkturellen Entwicklung hat die Mittelstandsbank 2010 ihr bisher bestes Ergebnis erzielt. Das Operative Ergebnis lag bei 1,6 Milliarden Euro, nach 602 Millionen Euro im Vorjahr. Die Risikovorsorge hat sich auf 279 Millionen Euro (2009: 954 Millionen Euro) reduziert. Auch im vierten Quartal 2010 entwickelte sich das Segment mit einem Operativen Ergebnis von 469 Millionen Euro (nach 429 Millionen Euro im dritten Quartal 2010) deutlich positiv. Hier zeigen sich neben der Markterholung positive Ergebnisbeiträge aus restrukturierten Krediten.

Das Segment Corporates & Markets (C&M) hat 2010 ein Operatives Ergebnis von 786 Millionen Euro erwirtschaftet (2009: minus 420 Millionen Euro). Der Anstieg ist auf die verbesserten Märkte und vor allem auf die gute Entwicklung im Kundengeschäft zurückzuführen, die zu stabilen Erträgen insbesondere in Corporate Finance und bei Zins- und Währungsabsicherungsgeschäften für Kunden führte. Dabei profitierte das Segment auch von Nettoauflösungen in der Risikovorsorge und besonders im vierten Quartal 2010 von positiven Ergebnisbeiträgen aus restrukturierten Krediten. Das Operative Ergebnis ist so von 122 Millionen Euro im dritten Quartal 2010 auf 221 Millionen Euro im vierten Quartal 2010 gestiegen. Im Jahr 2011 beabsichtigt C&M wegen erwarteter Änderungen des Marktumfeldes, die auf regulatorische Änderungen zurückzuführen sind, verstärkt in die Infrastruktur seiner elektronischen Handelsplattformen zu investieren.

Central & Eastern Europe leitet Trendwende ein, BRE Bank mit starkem Ergebnisbeitrag

Dank erfolgreicher Restrukturierungsmaßnahmen und mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung der mittel- und osteuropäischen Märkte hat das Segment Central & Eastern Europe (CEE) 2010 eine Trendwende eingeleitet. Nach minus 393 Millionen Euro 2009 wurde 2010 ein positives Operatives Ergebnis von 53 Millionen Euro erzielt. Die Zahl der Kunden in der Region erhöhte sich gegenüber 2009 deutlich um 460.000 auf mehr als 4 Millionen. Die Verwaltungsaufwendungen sind insbesondere wechselkursbedingt von 486 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 565 Millionen Euro 2010 gestiegen. Das Ergebnis der ukrainischen Bank Forum hat sich zuletzt verbessert, blieb aber im Gesamtjahr negativ. Die polnische Commerzbank-Tochter BRE Bank hat im Jahr 2010 erneut einen starken Beitrag zum Segmentergebnis geliefert.

Ende 2010 wies die BRE-Bank-Gruppe eine Kapitaladäquanz von 15,9 % und eine Kernkapital-(Tier 1)-Quote von 10,4 % aus. Auch vor dem Hintergrund der nachhaltigen Ertrags- und Eigenkapitalstärke der BRE-Bank-Gruppe laufen die bestehenden Patronatserklärungen für die BRE Bank und ihre Tochtergesellschaften BRE Bank Hipoteczny und BRE Leasing per Ende März 2011 aus. Die Commerzbank folgt damit zugleich international geltenden Standards. Die BRE Bank ist ein strategisches Kerninvestment der Commerzbank in ihrem zweiten Heimatmarkt Mittel- und Osteuropa und ist zusammen mit ihren Tochtergesellschaften weiter Teil des gemeinsamen Refinanzierungspools der Commerzbank-Gruppe.

Privatkundengeschäft noch von Integration belastet, ABF mit Erfolgen beim Risikoabbau

Das Segment Privatkunden hat 2010 mit einem Operativen Ergebnis von 48 Millionen Euro positiv abgeschlossen, wird aber noch von den Auswirkungen der Integration belastet. Im vierten Quartal ergab sich beim Operativen Ergebnis ein Minus von 13 Millionen Euro (drittes Quartal 2010: 24 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen im Segment waren 2010 mit 3,6 Milliarden Euro nach 3,8 Milliarden Euro im Gesamtjahresvergleich leicht rückläufig. Die Risikovorsorge blieb mit 246 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Zahl der Kunden im Segment lag stabil bei 11 Millionen.

Im Segment Asset Based Finance (ABF) zeigten sich weitere Fortschritte beim Risikomanagement und bei der Optimierung der Portfoliostruktur: So wurden die Aktiva im Bereich Public Finance seit Ende 2008 schon um fast ein Drittel auf 108 Milliarden Euro abgebaut, im Bereich Commercial Real Estate reduzierten sie sich um 9 % auf 73 Milliarden Euro. Mit 1,6 Milliarden Euro blieb die Risikovorsorge 2010 aber auf Vorjahresniveau. Vor dem Hintergrund weiterer umfangreicher Maßnahmen zur Risikoreduzierung lag das Operative Ergebnis bei minus 1,3 Milliarden Euro (2009: minus 813 Millionen Euro).

Portfolio Restructuring Unit schließt 2010 deutlich positiv ab

Die Portfolio Restructuring Unit (PRU) schloss 2010 mit einem Operativen Ergebnis von 675 Millionen Euro (2009: minus 1,5 Milliarden Euro) deutlich positiv ab und belegt damit eindrucksvoll die Effektivität des wertmaximierenden Portfolioabbaus. Die Risikovorsorge im Segment reduzierte sich 2010 gegenüber dem Vorjahr von 327 Millionen Euro auf 62 Millionen Euro. Im vierten Quartal 2010 hat sich das Operative Ergebnis der PRU gegenüber dem dritten Quartal um 209 Millionen Euro auf 105 Millionen Euro verringert. Für 2011 wird im Segment ein positives Operatives Ergebnis erwartet. Die PRU-Aktiva wurden von 19,7 Milliarden Euro 2009 auf 14,1 Milliarden Euro per Ende Dezember 2010 weiter abgebaut.

Ausblick: Risikovorsorge 2011 bei maximal 2,3 Milliarden Euro erwartet

"Unser Operatives Ergebnis in der Gruppe hat sich in nur einem Jahr um 3,7 Milliarden Euro verbessert. Das zeigt, dass unser Geschäftsmodell trägt, und es belegt die erfolgreiche Umsetzung der 'Roadmap 2012'", sagte Finanzvorstand Eric Strutz. "Im laufenden Jahr wollen wir die Kosten weiter senken und unsere operative Performance nochmals verbessern. In der Mittelstandsbank, im Segment Corporates & Markets sowie in Mittel- und Osteuropa erwarten wir weiteres Wachstum. Im Privatkundengeschäft gehen wir davon aus, ab dem zweiten Halbjahr 2011 zunehmend stärker von der Integration zu profitieren." Eric Strutz weiter: "Wir hatten im Januar einen guten Start. Auch der Februar ist gut angelaufen. Für das Jahr 2011 erwarten wir bei der Risikovorsorge einen weiteren Rückgang um mindestens 200 Millionen Euro auf maximal 2,3 Milliarden Euro. Die erfreuliche Entwicklung gibt uns zusätzlichen Spielraum zur Rückführung der Stillen Einlagen." Zur Optimierung der Kapitalstruktur hatte die Bank Anfang des Jahres eine Vereinbarung abgeschlossen, nach der gewinnabhängig verzinsliche Eigenmittelinstrumente in Aktien getauscht wurden. "Aus dieser Transaktion erwarten wir im ersten Quartal 2011 einen Gewinn nach IFRS von rund 300 Millionen Euro vor Steuern", sagte Strutz.

Auch die Integration der Dresdner Bank geht weiter wie geplant voran: "Wir sind auf der Zielgeraden und werden die Zusammenführung der IT-Systeme voraussichtlich an Ostern abschließen", sagte Strutz. Die Belastungen aus der Integration sollen wie bekannt insgesamt 2,5 Milliarden Euro betragen. Die Kostensynergien aus der Integration dürften nach deren vollständiger Umsetzung wie angekündigt bei 2,4 Milliarden Euro jährlich liegen.

CEO Martin Blessing: "Wir werden uns nicht mit dem Erreichen der Ziele der 'Roadmap 2012' zufrieden geben. Im Gegenteil: Wir haben uns schon jetzt für die Zeit danach eine weitere deutliche Ergebnissteigerung vorgenommen. Und wir werden auch alles daran setzen, dass der Bund sein Engagement insgesamt positiv abschließt."

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