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18. Januar 2011

Boom bei Geschäftsreisen, Erholungssignale bei Urlaubsreisen

● Kräftige Zuwächse bei Türkeireisen

● 'Gut und günstig' liegt im Trend

● Krämer: „2011 geht es weiter aufwärts“


Die Deutschen geben im Zuge des Konjunkturaufschwungs wieder mehr für Auslandsreisen aus. Das gilt vor allem für Geschäftsreisende, schreiben die Volkswirte der Commerzbank in ihrer auf der Touristikmesse CMT (Internationale Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik) in Stuttgart vorgestellten Reisestudie. Aber auch bei den Urlaubsreisen gibt es Erholungssignale. "2011 dürfte es weiter aufwärtsgehen. Bei steigenden Haushaltseinkommen und kräftig zunehmenden Investitionen dürften die deutschen Reiseausgaben im Ausland um 3,25 % zulegen", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.

Die internationale Tourismuskonjunktur nimmt wieder Fahrt auf

Die internationale Tourismuskonjunktur profitierte 2010 erheblich von den besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Im Gesamtjahr 2010 sind nach Schätzungen der Welttourismusorganisation 930 Millionen Reisende in einem der 150 Zielländer angekommen. Das sind 5 - 6 % mehr als 2009. "Dabei war der Anstieg bei den Emerging Markets deutlich stärker als in den Industrieländern", erklärte Jutta Kayser-Tilosen, Tourismusexpertin der Commerzbank. Das laufende Jahr könnte gar zu neuen Rekordständen bei den Gästezahlen im weltweiten Tourismusgewerbe führen.

Türkei wird immer beliebter

Deutsche Auslandsreisende gaben im vergangenen Jahr schätzungsweise 59,4 Mrd. Euro für Reisen ins Ausland aus, das entspricht etwa 2,5 % des Bruttoinlandsproduktes. Deutschland bleibt damit Reiseweltmeister vor den USA, China und Großbritannien. Verantwortlich für dieses Plus sind allerdings vor allem die Geschäftsleute. Im Einklang mit den kräftig steigenden Investitionen wuchsen die Ausgaben für Geschäftsreisen ins Ausland im vergangenen Jahr um rund 15 % - nach einem Einbruch um insgesamt ein Viertel in den zwei Jahren davor.

Spanien blieb 2010 das Auslandsreiseziel Nummer eins der Deutschen, verliert allerdings seit Jahren Marktanteile. Auf den weiteren Plätzen folgten Österreich und Italien. Der Gewinner des Jahres 2010 ist aber die Türkei, wo Deutsche fast 20 % mehr ausgaben als im Vorjahr. "Ägypten punktet nach wie vor mit einem großen All-inclusive-Angebot. Auch Polen und die Tschechische Republik zählen als relativ preiswerte Länder zu den Gewinnern", so Kayser-Tilosen.

Das mit Abstand beliebteste Reiseziel der Deutschen bleibt aber das eigene Land. Schätzungsweise über 112 Millionen inländische Reisende kamen in einem Hotel, einer Ferienwohnung oder einem Campingplatz an, deutlich mehr als 2009.

Erholung pur bei den Reiseeinnahmen aus dem Ausland

Nach einer Vollbremsung 2009 stiegen die Reiseeinnahmen aus dem Ausland 2010 um gut 5 %, lagen aber mit 26,1 Mrd. Euro noch unter dem Niveau von 2008 (27,1 Mrd. Euro). Wahrscheinlich sind es vor allem die Ausgaben der Geschäftsreisenden, die sich erholt haben. Sie machen fast ein Drittel aller ausländischen Reiseeinnahmen aus. Dabei sind Bewohner der Nachbarländer die eifrigsten Besucher hierzulande. Mehr als 40 % der gesamten internationalen Reiseeinnahmen Deutschlands kamen von Gästen aus den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und Österreich.

Fünftwichtigste Urlauber sind für die deutsche Wirtschaft die US-Amerikaner. Deutschland empfing 11 % mehr Gäste aus den USA, was mit spürbar höheren Einnahmen einhergegangen sein dürfte.

2011: Weiteres Plus bei den Reiseausgaben im Ausland

Vieles spricht für einen weiteren Anstieg der deutschen Reiseausgaben im Ausland. "Wir erwarten, dass die Unternehmen ihr Budget für Geschäftsreisen ins Ausland nochmals deutlich ausweiten werden", sagte Jutta Kayser-Tilosen. Auch die Verbraucher dürften 2011 mehr Geld für Auslandsreisen ausgeben. Waren sie im vergangenen Jahr noch vorsichtig, so werden sie nun mit steigenden Einkommen und sinkender Arbeitslosigkeit mutiger. Um schätzungsweise 3,25 % werden die gesamten Reiseausgaben der Deutschen im Ausland steigen. Mit 61,3 Mrd. Euro dürften sie einen neuen Rekord erreichen.

Bei den Reiseeinnahmen aus dem Ausland erwarten die Volkswirte der Commerzbank für 2011 einen Anstieg um 3 - 4 % auf 27 Mrd. Euro. Dies läge schon wieder nahe am Allzeithoch von 2008 (27,1 Mrd. Euro).

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