Von Cash bis Kreditkarte, Tipps für die Nutzung von Reisezahlungsmitteln im Ausland
26.07.2023 – Ganz gleich, ob Entspannung am Strand, Abenteuerurlaub oder Städtetrip – wer auf Reisen ist, möchte die Eindrücke genießen und sich möglichst wenig Gedanken ums Organisatorische machen.
Aber wie zahlt man im Ausland am besten für den Restaurantbesuch, die geführte Sightseeing-Tour oder die Postkarten im Andenkenshop? Wir geben Ihnen einen Überblick über die gängigsten Reisezahlungsmittel, ihre Vor- und Nachteile und welche Zahlungsmittel sich in welcher Situation anbieten.
Welche Zahlungsmöglichkeiten habe ich auf Reisen?
Grundsätzlich können Sie in jedem Land mit Bargeld in der jeweiligen Landeswährung bezahlen. Auch Girocards bzw. Debitkarten und Kreditkarten sind in viele Urlaubsländern der Welt weit verbreitet. Die Karten haben den großen Vorteil, dass Sie damit im Ausland nicht nur zahlen, sondern auch Bargeld am Geldautomaten abheben können. So müssen Sie in den meisten Fällen gar kein Bargeld mit ins Reiseland einführen, sondern bekommen es bequem und flexibel vor Ort. Ein weiterer Vorteil von Debitkarte und Kreditkarte: Sie bieten die Möglichkeit des mobilen Bezahlens mit dem Handy oder der Smartwatch. Mobile Payment, etwa via Apple Pay und Google Pay, wird weltweit zunehmend beliebter und wird bereits an vielen Kassen mit Kartenzahlung angeboten. Auf Reisen bedeutet Mobile Payment zudem zusätzliche Sicherheit, da Sie ihre Karten für einen Tagesausflug oder ähnliches einfach im Hotel lassen können.
Was ist im Urlaub am sinnvollsten?, Kreditkarte, Debitkarte oder Bargeld
In den meisten Fällen ist eine Kombination aus verschiedenen Reisezahlungsmitteln sinnvoll. Halten Sie kleine Mengen Bargeld parat, um zum Beispiel Trinkgeld zu geben oder um einen Snack von einem Straßenverkäufer zu zahlen. Eine Debitkarte oder idealerweise eine Kreditkarte sollten aber im Urlaub nicht fehlen. So vermeiden Sie, viel Bargeld mit sich herumtragen zu müssen und können auch größere Ausgaben wie einen Tagesausflug oder einen Restaurantbesuch bequem und sicher zahlen. Eine Kreditkarte bietet zudem den Vorteil, dass Sie viele Aktivitäten online buchen und zahlen können. Auch für einen Mietwagen oder für eine (Um-)Buchung von Unterkunft und Flügen wird in vielen Fällen eine Kreditkarte benötigt.
Im Urlaub auf Nummer sicher – mit einem Mix aus verschiedenen Reisezahlungsmitteln
Mit dem Mix aus Karten und Bargeld sind Sie flexibel, etwa wenn der Geldautomat am Urlaubsort Ihre Girocard nicht akzeptiert oder wenn unerwartet größere Kosten anfallen, die das Auslandskartenlimit Ihrer Debitkarte übersteigt. Zudem bietet der Mix aus mehreren Reisezahlungsmitteln Sicherheit bei Verlust oder Diebstahl. Ganz wichtig dabei: Bewahren Sie Bargeld, Debitkarte und Kreditkarte am besten nicht im gleichen Portemonnaie auf und nehmen Sie immer nur eine Karte mit auf Ausflüge oder zum Einkaufen. So stehen Ihnen im Notfall noch andere Reisezahlungsmittel zur Verfügung.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick, worauf Sie beim Geldabheben und beim Bezahlen im Urlaub achten sollten.
Bargeld abheben im Urlaub
Mit Girocards und Kreditkarten können Sie fast überall auf der ganzen Welt Bargeld in der Landeswährung abheben – entweder am Geldautomaten oder am Bankschalter in der Filiale. Visa- und Mastercard sowie Girocards mit dem „Maestro“-Symbol funktionieren weltweit. Mit Girocards, die das „V-Pay“-Symbol tragen, können Sie in der Regel nur innerhalb Europas zahlen und Geld abheben. Prüfen Sie am besten vor dem Urlaub die Symbole auf Ihrer Girocard und nehmen Sie im Zweifelsfall lieber noch eine Visa- oder Mastercard mit.
Um im Reiseland einen geeigneten Geldautomaten zu finden, achten Sie einfach auf das Girocard- oder Maestro-Symbol am Automaten oder in der Filiale, beim Abheben mit Kreditkarte auf das Mastercard- oder Visa-Zeichen. Die Gebühren der Bank oder des Kartenanbieters fallen dabei trotzdem an.
Tipp: Denken Sie an Ihre Kreditkarten-PIN! Im Ausland benötigen Sie diese für das Geldabheben und häufig auch für Zahlungen mit der Kreditkarte.
Was kostet Geldabheben im Ausland?
Die Bank berechnet Ihnen für Bargeld-Abhebungen im Ausland Gebühren. Dabei kommt es darauf an, ob Sie das Geld innerhalb des Euro-Raums, innerhalb Europas oder außerhalb Europas abheben. Bei Barauszahlungen mit der Girocard werden Sie in der Regel am Automaten über die Höhe der Gebühren informiert. Bei Auszahlungen mit der Kreditkarte ist das nicht immer der Fall, da nicht die Bank, sondern der Kartenanbieter die Gebühren erhebt. Wenn Sie ganz genau wissen wollen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, informieren Sie sich am besten vor der Reise im Preisaushang Ihrer Bank bzw. bei Ihrem Kartenanbieter.
Tipp: An Flughäfen, Bahnhöfen und in belebten Touristengebieten stehen häufig Geldautomaten von Drittanbietern. Diese berechnen zusätzliche Gebühren, sodass das Geldabheben im Ausland teuer werden kann.
Vergleich, Kosten für Bargeldabhebungen im Ausland
SituationBargeldauszahlung im Ausland in EURO | Girocard1 % des Auszahlungsbetrags, mindestens 5,98 Euro | Mastercard Debit/Virtual Debit Card1,95 % des Auszahlungsbetrags, mindestens 5,98 Euro | Kreditkarte1,95 % des Auszahlungsbetrags, mindestens 5,98 Euro |
SituationBargeldauszahlung im Ausland in anderen Währungen | Girocard1 % des Auszahlungsbetrags, mindestens 5,98 Euro | Mastercard Debit/Virtual Debit Cardzuzüglich 1,50 % für Auslandseinsatz außerhalb des Euro-Raums (betrifft nicht Umsätze in Schwedischen Kronen und Rumänischen Leu) | Kreditkartezuzüglich 1,75 % Auslandseinsatz (betrifft nicht Umsätze in Schwedischen Kronen und Rumänischen Leu) |
Tipp: Wenn Sie im Ausland am Automaten einer fremden Bank Geld abheben, fällt in jedem Fall eine Mindestgebühr von 5,98 Euro an. Es macht also Sinn, im Urlaub einmal einen größeren Bargeldbetrag abzuheben, anstatt mehrmals kleinere Beträge. Achten Sie darauf, das Geld sicher im Hotel oder in der Ferienwohnung zu verwahren und unterwegs jeweils nur kleine Beträge dabei zu haben.
Kartenzahlung im Urlaub
In nahezu allen Urlaubsländern können Sie problemlos mit Girocard oder Kreditkarte zahlen. Es gibt zwar Regionen, etwa Teile Südostasiens oder Südosteuropas, in denen nicht überall die Möglichkeit der Kartenzahlung besteht. Dennoch empfiehlt es sich, die Girocard und/oder Kreditkarte als Sicherheit mit in den Urlaub zu nehmen, damit Sie flexibel sind und auch unerwartete Ausgaben zahlen können.
Für Zahlungen in EURO fallen im Ausland weder mit der Girocard noch mit der Debitkarte oder der Kreditkarte zusätzliche Gebühren an. Bei Zahlungen in anderen Währungen sollten Sie, wenn möglich Ihre Girocard oder die Debitkarte nutzen. Denn während Ihre Bank in der Regel nur 1% des Umsatzes als Gebühr berechnet, erheben die Kreditkartenanbieter meist 1,75% Auslandseinsatz und zusätzlich 0,59 % Währungsrechnungsentgelt. Unter dem Strich ist das Bezahlen in Fremdwährungen mit der Kreditkarte also teurer.
Vergleich, Kosten für Zahlungen im Ausland
SituationBargeldauszahlung im Ausland in EURO | Girocardkostenlos | Mastercard Debit/Virtual Debit Cardkostenlos | Kreditkartekostenlos |
SituationBargeldauszahlung im Ausland in anderen Währungen | Girocard1 % des Umsatzes, mindestens 1,50 Euro in EU-Ländern, mindestens 2,50 Euro in Nicht-EU-Ländern | Mastercard Debit/Virtual Debit Card1 % des Umsatzes, mindestens 1,50 Euro in EU-Ländern, mindestens 2,50 Euro in Nicht-EU-Ländern | Kreditkarte1,75 % des Umsatzes (betrifft nicht Umsätze in Schwedischen Kronen und Rumänischen Leu), zuzüglich Währungsrechnungsentgelt: 0,59 % auf den Euro-Referenzkurs der Europäischen Zentralbank |
Reicht das Kartenlimit für den Urlaub?
Damit Sie im Urlaub kleinere und größere Ausgaben flexibel zahlen können, sollten Sie vor Reiseantritt sicherstellen, dass das Limit für Bargeldabhebungen mit der Girocard und der Kreditkarte Ihrem tatsächlichen Reisebedarf entspricht. Planen Sie dabei ruhig auch unerwartete Ausgaben mit ein – und zahlen Sie größere Ausgaben nach Möglichkeit nicht mit Bargeld, sondern mit Kreditkarte, sodass Sie das Limit für Bargeldabhebungen gar nicht erst ausreizen müssen.
- Girocard: 500 Euro am Tag am Geldautomaten, 2000 Euro per Kartenzahlung
- Kreditkarte: zwischen 600 und 1.000 Euro am Tag am Geldautomaten, je nach Art der Kreditkarte.
Girocards haben ein Standardlimit für Zahlungen und Abhebungen im Ausland und lässt sich nicht anpassen.
Bei Kreditkarten gilt das Auslandslimit nur für Bargeldabhebungen. Beim Bezahlen im Geschäft oder online gilt Ihr persönliches Kreditkartenlimit.
Wenn größere Ausgaben geplant sind, sollten Sie also in jedem Fall zusätzlich eine Kreditkarte dabeihaben. Wenn Sie im Urlaub größere Beträge mit der Kreditkarte zahlen möchten – etwa weil Sie die Kaution für den Mietwagen und das Ferienhaus hinterlegen müssen – kann es sinnvoll sein, den monatlichen Verfügungsrahmen der Kreditkarte anzupassen.
Brauche ich im Ausland eine Kreditkarte?
Eine Kreditkarte ist im Urlaub nicht zwingend notwendig. Insbesondere im europäischen Ausland kommen Sie auch mit einer Girocard gut zurecht – innerhalb des Euro-Raums sogar ohne zusätzliche Gebühren für Zahlungen und Geldabhebungen. In vielen Fällen ist eine Kreditkarte aber trotzdem empfehlenswert. Zum einen, weil Sie die Kaution für Mietwagen, Hotelzimmer oder Ferienhäuser oft nur mit einer Kreditkarte hinterlegen können. Und zum anderen, weil eine Kreditkarte als Reisezahlungsmittel zusätzliche Sicherheit bietet, zum Beispiel, falls die Girocard abhandenkommt oder falls unerwartet hohe Zusatzkosten anfallen, etwa für das Umbuchen von Flügen.
Nicht zuletzt bieten einige Kreditkarte attraktive Zusatzleitungen. So sind z. B. bei der GoldKreditkarte der Commerzbank alle Reiseversicherungen inklusive: Damit sind Sie im Urlaub nicht nur finanziell flexibel, sondern auch bestens gegen finanzielle Risiken abgesichert.
Wie tickt Ihr Urlaubsland?
Um noch besser vorbereitet zu sein, können Sie sich aber vorab informieren, welche Zahlungsmittel in Ihrem Urlaubsland am beliebtesten sind. So wird zum Beispiel in Schweden fast ausschließlich mit Debitkarte oder Kreditkarte gezahlt, in der Türkei dagegen ist Mobile Payment viel stärker verbreitet als bei uns. In Thailand und Indonesien sollte man fürs Taxi oder fürs Restaurant immer Bargeld dabeihaben, während in den USA Kreditkarten weit verbreitet sind. Informationen dazu bekommen Sie im Reisebüro, online oder bei Bekannten, die schon einmal in Ihr Urlaubsziel gereist sind.
Wenn’s im Urlaub doch mal teurer wird
, Mit dem 3-Raten-Service liquide bleibenUnvorhergesehene Ausgaben kann es auch im Urlaub geben. Vielleicht entdecken Sie ein besonderes Reiseandenken, das Sie unbedingt haben möchten. Oder Sie entscheiden sich spontan, einen Inlandsflug zu buchen, um auch andere Teile Ihres Urlaubslandes zu erkunden. Für solche Fälle gibt es den 3-Raten-Service zu Ihrer Commerzbank Kreditkarte: Dabei werden Zahlungen ab 200 Euro auf Wunsch in drei gleiche monatliche Raten aufgeteilt. Sie registrieren sich vor der Zahlung kostenlos online und erhalten das Kreditangebot per SMS. Nach Ihrer Bestätigung und der Zahlung wird der entsprechende Umsatz automatisch in drei Monatsraten aufgeteilt – so bleiben Sie im Urlaub finanziell flexibel.
Fazit, Auf einen Mix aus Reisezahlungsmitteln setzen
Grundsätzlich gilt: Mit einer Kreditkarte und einer Girocard sind Sie für Reisen auf der ganzen Welt optimal aufgestellt. Es ist heute nicht mehr nötig, vorab Fremdwährungen bei der Bank zu bestellen und mit ins Urlaubsland zu nehmen – zumal das oft deutlich teurer ist als die Abhebung am Automaten vor Ort.
Auch aus Sicherheitsgründen bietet sich der Mix aus Kreditkarte und Girocard an. Kommt Ihnen im Urlaub Ihr Bargeld oder gleich Ihr ganzes Portemonnaie abhanden, haben Sie ein weiteres Zahlungsmittel als Backup. Das setzt natürlich voraus, dass Sie die Karten im Urlaub getrennt aufheben und zum Beispiel eine Karte sicher verwahrt im Hotel lassen. Zusätzliche Sicherheit bietet eine Virtual Master Debitcard: So haben Sie ein zusätzliches Zahlungsmittel, falls Ihnen im Urlaub das Portemonnaie gestohlen wird oder verloren geht.
Tipp
, GoldKreditkarteZusätzliche Sicherheit bietet eine Kreditkarte mit Reiseversicherungen, wie die GoldKreditkarte der Commerzbank.
Hier sind neben den üblichen Kreditkartenleistungen die Reisekosten-Rücktritts-Versicherung, Reise-Abbruchversicherung, Auslandsreise-Krankenversicherung und weitere Versicherungen inklusive – unabhängig davon, ob Sie Ihre Urlaubsreise mit der Kreditkarte bezahlt haben oder nicht.
Häufige Fragen zu Zahlungsmitteln im Ausland
Grundsätzlich sollten Sie im Urlaub eher geringe Mengen Bargeld dabeihaben und zusätzlich eine Kreditkarte und eine Girocard mitführen. Wichtig: Bargeld und Karten nie zusammen in einem Portemonnaie oder einer Tasche aufbewahren. So haben Sie im Falle von Verlust oder Diebstahl immer noch weitere Zahlungsmittel zur Verfügung.
Nein, bei Mobile-Payment-Leistungen mit Apple Pay, Google Pay, Garmin Pay, Fitbit Pay oder Swatch Pay zahlen Sie keine zusätzlichen Gebühren, sondern nur die Kosten für Ihre angemeldete Girocard oder Kreditkarte.
Für Mietwagen oder Online-Buchungen von Ferienwohnungen im Ausland müssen Sie fast immer eine Kreditkarte mit guter Bonität vorlegen, um die erforderliche Mietkaution zu hinterlegen. Damit soll sichergestellt werden, dass mögliche durch die Mieter verursachte Schäden abgedeckt sind. Eine Debitkarte wird für die Kaution in der Regel nicht akzeptiert – im Zweifelsfall sollten Sie die Mietwagenfirma, das Hotel oder den Ferienhausvermieter im Voraus explizit danach fragen.
Innerhalb des EURO-Raums gibt es kaum Unterschiede. In Ländern mit anderer Währung ist die Girocard sowohl bei Barauszahlungen als auch beim Bezahlen etwas günstiger als eine Kreditkarte. Dafür hat die Kreditkarte in der Regel ein höheres Auszahlungslimit und einen höheren Verfügungsrahmen für Zahlungen im Ausland.
Außerhalb des Euro-Raums werden Sie bei Zahlungen teilweise gefragt, ob Sie den Rechnungsbetrag in der Landeswährung oder in der Kartenwährung (Euro) zahlen möchten. Die Zahlung in Kartenwährung ist für Sie zwar übersichtlicher, da Sie genau wissen, welcher Betrag abgebucht wird. Allerdings erfolgt die Umrechnung des Rechnungsbetrags in die Landeswährung über die sogenannte Dynamic Currency Conversion (dynamische Währungsumrechnung). Dabei liegen die Wechselkurse oft deutlich über den Gebühren der Bank. In den meisten Fällen ist es also günstiger für Sie, wenn Sie in der Landeswährung zahlen.