Nvidia-Aktiensplit: Ein guter Zeitpunkt zum Investieren?
17.07.2024 – Der jüngste Aktiensplit von Nvidia sorgt für Aufsehen. Doch was ist ein „Aktiensplit” überhaupt? Und sollten Sie die Gelegenheit nutzen und investieren?
Aus eins mach zehn, Was ist ein Aktiensplit?
Die einen raten dazu, jetzt unbedingt Nvidia-Aktien zu kaufen, die anderen mahnen zur Vorsicht. Aber der Reihe nach: Worum geht’s hier eigentlich?
- Bei einem Aktiensplit wird der Aktienbestand eines Unternehmens „aufgeteilt” (engl. „to split”), wodurch sich die Gesamtzahl der Aktien erhöht – es können also nun mehr Aktien dieses Unternehmens gekauft werden.
- Nvidia hat seinen Aktienbestand im Verhältnis 1:10 gesplittet. Das bedeutet: Aus einer Aktie wurden zehn Aktien, die jeweils nur noch ein Zehntel des vorherigen Preises kosten.
- Am Börsenwert des Unternehmens ändert sich dadurch nichts: Das Aktienkapital bleibt gleich, es gibt nun lediglich mehr Aktien zu günstigeren Einzelpreisen.
Wichtig: Beim Aktiensplit teilt sich der Wert einer Aktie mit. Das heißt: Anleger halten nach einem Split zwar mehr Aktien des jeweiligen Unternehmens – ihre Investitionssumme bleibt aber gleich. Wer beispielsweise vor einem 10:1 Aktiensplit 100 Aktien im Gesamtwert von 1.000€ hält, hat nach dem Split 1.000 Aktien im Gesamtwert von 1.000€.
Was müssen Sie als Aktionär nach einem Aktiensplit tun?
Kurz gesagt: Nichts! Wenn Sie Aktien eines Unternehmens halten, das einen Aktiensplit durchgeführt hat, ergeben sich keine Nachteile für Sie. Alles Wichtige geschieht automatisch:
- Die Aktienmenge wird automatisch in Ihrem Depot angepasst.
- Charts werden bereinigt und dem neuen Split-Verhältnis angeglichen.
- Auch Stop-Loss-Marken bei Banken und Brokern (also festgelegte Kursuntergrenzen, die direkt einen Kauf oder Verkauf auslösen) werden in der Regel automatisch gelöscht.
Warum machen Unternehmen Aktiensplits?
Dass ein Aktiensplit die Attraktivität einer Aktie steigern kann, ist aber nur einer von möglichen Gründen, der Unternehmen zu einem Aktiensplit motiviert:
- Positives Unternehmensbild: Oft gelten Aktiensplits als Zeichen dafür, dass es einem Unternehmen wirtschaftlich gut geht. Nachvollziehbar: Häufig werden Aktiensplits durchgeführt, wenn der Aktienkurs besonders hoch steht.
- Angleichung an den Wettbewerb: Mit Aktiensplits können Unternehmen ihren Aktienkurs in eine Preisspanne bringen, die dem Wettbewerb ähnlich ist. Das macht es Anlegern leichter, Vergleiche und Analysen anzustellen.
- Mehr Anreiz für Anleger: Je mehr Aktien ein Anleger hält, desto mehr Dividende kann er erhalten. Da ein Aktiensplit die Gesamtmenge der Aktien erhöht, kann es für Anleger noch attraktiver werden, einzusteigen.
Sollten Sie nach einem Aktiensplit investieren?
Tatsächlich zeigen Studien, dass es sich für Unternehmen lohnen kann, einen Aktiensplit durchzuführen: So ergaben Berechnungen der Bank of America, dass Unternehmen 12 Monate nach einem angekündigten Aktiensplit eine durchschnittliche Gesamtrendite von 25,4 % aufweisen – und damit mehr als doppelt so hoch liegen wie die durchschnittliche Rendite des S&P 500 in diesen Zeiträumen.1
Auch nach den Aktiensplits zeigen viele Wertpapiere eine gute Entwicklung. Dennoch: Aktiensplits sind keine Garantie, die Kurse können hinterher genauso gut fallen.
Statt nur auf den Preis zu achten, sollten Anleger deshalb immer auch die „Fundamentaldaten” eines Unternehmens prüfen – also grundlegende Informationen, die Auskunft über die Gesundheit des Unternehmens geben.
Unser Tipp: Viele lassen sich vom günstigen Kaufpreis einer Aktie nach dem Aktiensplit locken. Dabei braucht es ohnehin keine hohen Anlagebeträge, um in Aktien zu investieren: Mit einem Aktiensparplan können Sie bereits mit kleinen monatlichen Sparraten loslegen (bei der Commerzbank schon ab 25 Euro / Monat). Alles, was Sie dafür benötigen, ist ein Depot, um Wertpapiere zu verwalten.