Social Media für Kleinunternehmen

Sie wollen als Kleinunternehmen in Social Media durchstarten? Was es dabei zu beachten gilt und wie Ihre ersten Schritte aussehen sollten, erfahren Sie hier.

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Was für Social Media spricht

Auch für Kleinunternehmen gibt viele gute Gründe für ein Engagement in Social Media: Aufmerksamkeit generieren, Sichtbarkeit erhöhen, Kunden gewinnen. Soziale Medien sind präsenter und populärer denn je: Weltweit gibt es derzeit rund 4,2 Milliarden Social-Media-Nutzer – das sind mehr als 50% der gesamten Weltbevölkerung – und täglich kommen neue 1,3 Millionen User dazu. Facebook ist auch weiterhin die meistgenutzte Plattform, gefolgt von YouTube und WhatsApp.

In sozialen Netzwerken lassen sich Zielgruppen mit überschaubarem Aufwand ansprechen. Der Einstieg könnte einfacher nicht sein: Die Erstellung eines Facebook-, Twitter- oder Instagram-Accounts ist kostenfrei und dauert nur wenige Minuten. Auch kleine und mittlere Unternehmen können Social Media als kosteneffizientes Marketing-Tool nutzen. Soziale Medien bieten viele Vorteile, die gerade kleinen und mittleren Unternehmen oft gar nicht so bewusst sind.

Durch die Verbreitung von interessantem, authentischem Content mit Bildern und Videos können Unternehmen ihre Marke aufbauen und ihre Reichweite und Bekanntheit steigern.

Durch regelmäßige, transparente Interaktion auf Augenhöhe mit den Followern sowie die Erstellung von Mehrwert stiftendem Content kann die Glaubwürdigkeit als Unternehmen gefestigt werden.

Die Präsenz in Social Media dient dazu, den eigenen Bekanntheitsgrad bei den Zielgruppen zu erhöhen. Gelingt dies, wird sich auch der Traffic auf der eigenen Website erhöhen.

Die Kontaktaufnahme in Social Media ist für Kleinunternehmen als auch für Kunden sehr unkompliziert – das vereinfacht auch den Aufbau und die Pflege von Kundenbeziehungen.

Je nach Branche und Produkt können Unternehmen ihr Angebot auch direkt über Social Media Plattformen verkaufen und so den Absatz steigern.

Social-Media-Plattformen sind ideal für Employer Branding und Recruiting. Im „War for Talents“ sollten Unternehmen alle Möglichkeiten nutzen, um gute Arbeitskräfte zu finden.

Social Media: Wagen oder nicht wagen?

Soziale Plattformen können einen relevanten Beitrag zum Geschäftserfolg leisten. Denn eines ist klar: Durch Ihr Engagement in Social Media verbessern Sie auch Ihre Sichtbarkeit in den gängigen Suchmaschinen. Ob es für Sie als Unternehmer Sinn macht, in sozialen Netzwerken professionell aktiv zu werden, hängt von der Branche, der Unternehmensausrichtung, Ihrer Zielgruppe und Ihrer Marketingstrategie ab. Bevor Sie starten, sollten Sie folgende Fragen beantworten können:

  • Wen möchte ich erreichen und in welchen sozialen Netzwerken hält sich meine Zielgruppe auf?
  • Welche Informationen mit Mehrwert kann ich meiner Zielgruppe regelmäßig zur Verfügung stellen?
  • Haben wir im Unternehmen ausreichend Ressourcen – vor allem Zeit – für den Start und die Pflege eines Social-Media-Kanals?

Ein Profil in den sozialen Netzwerken ist schnell erstellt, aber ein ernsthaftes Engagement lässt sich in der Regel nicht einfach nebenher betreiben. Gerade zu Beginn müssen Unternehmen Zeit und Geld investieren, um eine Präsenz in Social Media aufzubauen und die organisatorischen Rahmenbedingungen schaffen. Eine Empfehlung ist, nicht direkt auf allen Social-Media-Plattformen gleichzeitig zu starten, sondern den für Sie bedeutendsten Kanal auszuwählen und dann Schritt für Schritt Ihr Engagement auszubauen.

David gegen Goliath?

Soziale Netzwerke sind für Unternehmen ein wichtiges Tool, um mit Kunden in Kontakt zu treten und wirtschaftlich erfolgreich zu werden. Kleine und mittelständische Unternehmen haben jedoch noch häufig großen Respekt vor der Herausforderung, zum Beispiel aus Sorge, mit großen Unternehmen und deren hohen Social-Media-Etas nicht mithalten zu können. Auch mangelndes Wissen und fehlende Ressourcen sind Gründe, warum Unternehmen soziale Plattformen wie Facebook nicht nutzen. Was vielen nicht bewusst ist: Mit der richtigen Motivation, Kreativität und einer kleinen Portion Mut lassen sich mit kleinen Budgets und soliden Grundkenntnissen bereits erfolgreiche Social-Media-Kampagnen für Kleinunternehmen umsetzen.

Richtige Grundlagen setzen

Voraussetzung für eine erfolgreiche Social-Media-Kampagne ist, dass Unternehmen eine Strategie haben und damit wissen, wen und was sie mit dem Engagement erreichen möchten. Eine Analyse der Zielgruppen ist ein erster wichtiger Schritt. Fragen wie „Wen möchten wir mit unseren Inhalten erreichen?“ oder „Welche Themen sind für meine Zielgruppe relevant?“ helfen dabei, die eigenen Zielgruppen und ihre Interessen zu identifizieren. Auch einen finanziellen Rahmen sollte man für sein Unternehmen abstecken. Social Media ist nur ein Instrument im Kommunikations- & Marketing-Mix und wird im besten Falle ergänzend zu anderen Kanälen genutzt. Eine Kostenschätzung sollte bereits im Marketingbudget eingeplant sein.

Facebook, Instagram, TikTok und Co.: ein Kurzeinstieg

Es gibt keinen one-size-fits-all-Ansatz für eine Social-Media-Präsenz von Unternehmen. Jeder Kanal eignet sich für unterschiedliche Arten von Inhalten, die auf unterschiedliche Zielgruppen und unterschiedliche Ziele abgestimmt sind. Was hier hilft: Die eigenen Zielgruppen kennen und die eigenen Ziele definieren. Auch ein Überblick über Werbepotenziale und Nutzungsverhalten auf den unterschiedlichen Plattformen ist bares Geld wert.

Ein erster Überblick über die meistgenutzten Social-Media-Plattformen und was sie auszeichnet:

  • Facebook wird in Deutschland laut Statista von rund 32 Millionen Menschen genutzt. Es eignet sich besser für B2C-Social-Media-Marketing als für B2B-Kampagnen.1
  • Instagram eignet sich gut für B2C-Social-Media-Marketing. Rund 21 Millionen nutzen hierzulande das Netzwerk in Deutschland – vor allem jüngere Menschen bis 30 Jahre.
  • Twitter gilt als Mikroblogging-Plattform. Rund 12 Mio. Deutsche nutzen Twitter. Es eignet sich für B2B- und B2C-Kampagnen.
  • YouTube wird laut Statista von rund 77% der Deutschen genutzt, wenn auch selten. B2B- als auch B2C-Inhalte sind auf der Video-Plattform einsetzbar.1
  • LinkedIn ist als internationales Business-Netzwerk mit rund 16 Mio. Nutzern in D/A/CH vertreten und damit prädestiniert für B2B-Social-Media-Marketing. Das deutsche Pendant XING hat rund 19 Millionen Mitglieder in D/A/CH.1
  • TikTok basiert auf viralen Kurzvideos und wächst weltweit rasant. In Deutschland ist die Nutzung mit rund 10,7 Millionen Usern, vorwiegend zwischen 14 und 29 Jahren, noch relativ verhalten. Es eignet sich daher aktuell eher für B2C- als für B2B-Inhalte.

Eine umfassende Bestandsaufnahme zu den sozialen Netzwerken sowie dem Nutzungsverhalten der User und Werbemöglichkeiten erhalten Sie u. a. auf OMR. Auch auf Statista.de finden sich Informationen zu den jeweiligen Plattformen, die bei der Analyse helfen.

10 praktische Tipps zum Aufbau der eigenen Social-Media-Präsenz

Strategie & Zielsetzung festlegen

Ihre Social-Media-Aktivitäten sollten in die Unternehmens- und Marketingstrategie eingebunden sein. Definieren Sie zudem, welche Ziele und Zielgruppen Sie erreichen und welche Ressourcen Sie einsetzen möchten.

Passgenaue Plattformen auswählen

Facebook, Instagram oder TikTok? Nicht jede Plattform eignet sich für jede Zielsetzung und Zielgruppe. Ein Vergleich der Social Media Plattformen hilft, die für Sie optimale Wahl zu treffen.

Vollständiges Unternehmensprofil anlegen

Das Unternehmensprofil ist Ihre Visitenkarte im Social Web. Es sollte alle relevanten Informationen über Ihr Unternehmen enthalten, wie z. B. Unternehmenszweck und -größe. Beachten Sie auch die geltenden Rechtsbestimmungen wie die Impressumspflicht.

Redaktionsplan erstellen

Social Media lebt von Inhalten. Damit Sie nicht täglich neue Ideen erarbeiten müssen, sollte ein monatlicher Redaktionsplan erstellt werden. Vorlagen für Redaktionspläne sind online verfügbar, zum Beispiel hier.

Bilder & Videos einbinden

Bilder und Videos sind Aufmerksamkeitsgaranten und gehören auf Social-Media-Plattformen daher zu den Inhalten immer dazu. Bild- und Videomaterial sollten professionell wirken. Urheberrechte und Lizenzen sind dabei stets zu beachten.

Kanalspezifische Sprache verwenden

Schauen Sie sich an, welche Sprache auf der jeweiligen Plattform üblich ist – und was zu Ihrem Unternehmen passt. Der richtige Einsatz von Hashtags, Emojis oder Aufzählungen erhöhen die Aufmerksamkeit und sprechen Ihre Zielgruppe an.

Qualität vor Quantität

Es geht nicht darum, möglichst viel zu posten, sondern darum, mit den Inhalten Mehrwert zu liefern. Sinnvoll kann eine Analyse von Wettbewerber-Präsenzen sein: Was funktioniert dort gut, was kann ich für mein Unternehmen daraus lernen?

Reichweite aufbauen

Laden Sie Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden ein, Ihrem Social-Media-Profil zu folgen. So generieren Sie Reichweite und Follower und können testen, wie Ihre Inhalte ankommen. Auch eine ergänzende Anzeigenkampagne ist sinnvoll.

Interaktion mit der Zielgruppe

Engagement heißt das Zauberwort: Die Interaktion mit Nutzern auf Augenhöhe gehört zum Social Media Alltag. Definieren Sie für Ihr Unternehmen Guidelines für eine geregelte Interaktion, die u. a. Reaktionszeit und Standard-Antworten beschreiben.

Erfolgsmessung nicht vergessen

Die regelmäßige Auswertung Ihrer Social-Media-Statistiken, die Facebook und Co. zur Verfügung stellen, ist Pflicht. Nur so können Sie herausfinden, welche Inhalte gut performen oder ob die Anzeigenkampagne erfolgreich ist.

Webshop aufbauen

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Drei Insights von einem Social-Media-Experten

Eine Person, die sich mit Social-Media-Marketing für kleine, mittlere und auch große Unternehmen auskennt, ist Dr. Sascha Himmelreich, Head of Content Development bei Profilwerkstatt.

Nachfolgend beantwortet er einige der häufig gestellten Fragen:

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    https://omr.com/de/social-media-plattformen-ein-ueberblick-ueber-werbepotenziale-und-nutzungsverhalten/