Wie legen Sie in Gold an?

15.04.2022 – Warum ist Gold als Anlage so beliebt? Wie kauft man Gold? Wie sollten Sie es lagern und welche Faktoren sollten Sie vor dem Anlegen beachten?

Goldbarren - Gold anlegen

Ist Gold eine sichere Investmentquelle?

Gold ist sicher wie Fort Knox – oder doch nicht? Der Ruf des wertvollen Edelmetalls ist fast unerschütterlich. Kriege, Krisen und Pandemien haben Einfluss auf den Goldpreis. Sobald etwas die Wirtschaft bedroht, ist das Edelmetall daher eine beliebte Alternative zu Aktien und Co. Sie gehen davon aus, dass der Wert des Edelmetalls bei Inflation, Börsencrash und Rezession stabil bleibt. Wie sollten Anlegerinnen und Anleger es lagern und welche Faktoren sollten sie beachten, bevor sie ihr Geld anlegen?

Geld in Gold anlegen - Diese zwei Möglichkeiten gibt es

Das beliebte Edelmetall können Anlegerinnen und Anleger in Form von Barren und Münzen physisch kaufen. Der Goldpreis ist jedoch auch an der Börse notiert und so gibt es Wertpapiere, die den Wert des Goldes nachbilden. Beide Geldanlagen haben ihre Vorteile und decken unterschiedliche Bedürfnisse der Käufer ab. Möchten Sie Geld anlegen, sind Goldschmuck und Sammlermünzen weniger geeignet, da das Design beziehungsweise die Prägung sehr hohe Kosten verursachen, die Anlegerinnen und Anleger bei einem Verkauf nicht mehr realisieren kann.

Gold als Goldbarren oder Münzen kaufen – wie geht das?

Wenn Sie Ihr Geld anlegen, vertrauen Sie nur auf seriöse Goldhändler und Banken, denn die wenigsten Käufer sind in der Lage, den Goldgehalt zu bestimmen oder eine Fälschung zu erkennen. Für den Kauf gehen Sie entweder in eine Filiale Ihres Vertrauens oder bestellen die gewünschten Goldbarren und -münzen idealerweise bei Ihrer Bank online. Eine Bank benötigt ein Girokonto für die Abrechnung.

Bestellen können Sie bequem online und lassen Sie sich die Edelmetalle durch einen unserer Kurierdienste bequem an Ihre Wunschadresse oder Wunschfiliale mit Kassenservice liefern.

Wichtige Faktoren für den Wert von Goldmünzen und Goldbarren:

Der Goldpreis notiert an der Börse und wird in einer Feinunze (1Oz) gemessen, die wiederum mit einem US-Dollar-Kurs gehandelt wird. Doch beim Einkauf von Münzen oder einem Barren bezahlen Sie einen Aufschlag. Der Kaufpreis beinhaltet ebenfalls die Kosten für die Prägung. Außerdem fallen Gebühren für den Kauf und Versand an.

Info: Die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis nennt sich Spread.

Welche Münzen sind für Anlegerinnen und Anleger empfehlenswert?

Auf dem Markt finden sich sogenannte Sammlermünzen und Anlagemünzen. Sammlermünzen haben besondere Prägungen und sind verhältnismäßig teuer als andere Münzen. Außerdem müssen Käufer bei diesen Münzen Mehrwertsteuer bezahlen. Sie können schnell an Wert verlieren, wenn kein Sammelinteresse mehr besteht, da der Goldanteil in der Regel nur gering ist.

Anlagemünzen sind hingegen steuerfrei zu haben, wenn Sie bestimmte Anforderungen zum Feingoldgehalt, etc. erfüllen – das ist bei allen von der Commerzbank angebotenen Münzen der Fall. Die Münzen für Anlagegold müssen per Gesetz in ihrem Herkunftsland als Zahlungsmittel anerkannt sein. Prägungen ohne Nominalwert auf Grund z.B. bestimmter historischer Ereignisse sind daher im Regelfall nur Medaillen aber keine Anlagemünzen.

Zu bekannten Anlagemünzen gehören:

  • Krügerrand
  • Känguru
  • American Eagle
  • Wiener Philharmoniker
  • Maple Leaf
  • Britannia

Was müssen Sie beim Kauf von Goldbarren beachten?

Goldmünzen gibt es seitens der meisten Emittenten im Regelfall nur bis zu einer Feinunze. Möchten Sie eine größere Einheit kaufen, greifen Sie zum Goldbarren. Das hat auch den Vorteil, dass die Prägekosten im Verhältnis zur Gewichtsklasse sinken. Verkaufs- und Ankaufspreis sind dann näher beieinander und eher mit dem Goldpreis vergleichbar.

Worauf müssen Sie bei Goldbarren achten?

  • Goldanteil bei 99,99%
  • vorhandene Zertifizierung (meistens durch die London Bullion Market Association oder abgekürzt LBMA)

Tipp: Bei der Geldanlage einer größeren Summe sollten Sie sich überlegen, mehrere Barren oder Goldmünzen zu kaufen statt einem einzigen, großen Barren. Dann sind Sie beim Verkauf flexibler!

Gold als ETC oder ETF anlegen – ist das besser?

Im Regelfall sind diese ETCs Schuldverschreibungen beziehungsweise Zertifikate, die entweder mit physischem Gold als Sicherheit hinterlegt sind oder mit Termingeschäften auf den Goldpreis. Zusätzlich zum Kursrisiko tragen Anlegerinnen und Anleger auch das Risiko, dass ein Emittent zahlungsunfähig wird. Im Gegensatz zur direkten Geldanlage in Gold handelt es sich bei ETCs also um Wertpapiere mit anderem Risiko und anderer Gebührenstruktur. Investoren, die in ETCs anlegen, besitzen nach dem Kauf kein Edelmetall, sondern das Zertifikat.

ETFs sind Sondervermögen und müssen in Deutschland in mehrere Geldanlagen streuen. Sie dürfen daher nicht lediglich in Gold anlegen. ETFs investieren dabei breit gestreut aber nur in Unternehmen, die Goldminen fördern und den Abbau von Gold betreiben – nicht in das Edelmetall selbst. Daher deckt diese Anlage einen anderen Aspekt vom Investieren in Gold ab.

Wie können Anlegerinnen und Anleger ihr Gold richtig lagern?

Früher steckten Sparer ihre Münzen in die Zuckerdose oder unter die Matratze. Um das Ersparte vor Einbrechern zu schützen, müssen Anlegerinnen und Anleger auch heute erfinderisch sein. Doch hat ein Dieb das Versteck Ihrer Goldmünzen gefunden, sind sie schnell in seiner Tasche verschwunden. Diese Methode ist also nicht empfehlenswert.

Mehr Sicherheit haben Sie auf jeden Fall mit einem eigenen Safe. Bei dieser Lagerung sollten Sie jedoch auch an einen Notfall oder den Tod denken: Eine Vertrauensperson, ein Bevollmächtigter oder Ihre Erben sollten wissen, wie der Safe zu öffnen ist. Ideal ist dagegen die Verwahrung in einem Bankschließfach. Dort sind Ihre Goldbarren und -münzen am sichersten aufgehoben und Sie können eine Regelung für den Notfall treffen.

Sie möchten in Gold anlegen – worauf müssen Sie achten?

  • Kaufen Sie nur bei seriösen Händlern oder Banken – zum Beispiel bei der Commerzbank.
  • Münzen sollten einen hohen Goldanteil haben und als Anlagegold gelistet sein.
  • Barren benötigen ein Zertifikat der LBMA.
  • Eine Goldanlage kann Sicherheit vor Inflation bieten, ist jedoch eher als Beimischung zum Depot geeignet.
  • Lagern Sie das Edelmetall wie Geld in einem Safe oder einem Bankschließfach.

Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis?

Gold gehört zu den Rohstoffen. Daher verändert sich sein Wert durch die Nachfrage. Das Angebot ist ziemlich stabil, was dem Goldpreis seinen Ruf als krisensichere Geldanlage einträgt. Besonders beliebt ist Gold in jeder Art von Krise wie bei:

  • gefürchteter oder bereits vorhandener Inflation
  • Epidemie
  • Wirtschaftskrise oder Rezession
  • Bärenmärkten

Im Vergleich zu Aktien, hinter denen arbeitende Unternehmen stecken, erarbeitet sich das Edelmetall allerdings keinen eigenen Wertzuwachs. Außerdem beeinflussen die Devisenkurse den Wert des Goldes, denn der Goldpreis notiert in US-Dollar. Sinkt oder steigt der Kurs des Euros im Vergleich zum US-Dollar, hat das für Europäer Auswirkungen auf den Goldwert.

Warum sollten Sie Ihr Geld in Gold anlegen?

In erster Linie dient eine Investition in Gold zur Diversifikation der übrigen Geldanlage. Sie ergänzt das breit gestreute Depot, um das Verlustrisiko zu minimieren. Denn der Goldpreis verhält sich oft gegensätzlich zu den Aktien und kann so bei fallenden Kursen Wertverluste des Vermögens etwas ausgleichen. Das Edelmetall ist zudem ein Sachwert und könnte in kritischen Zeiten theoretisch sogar als Zahlungsmittel verwendet werden. Damit bietet es eine hohe Sicherheit bei Inflation, jedoch keine Garantie. Weitere Informationen zum Thema Goldanlage erfahren Sie im Interview mit Martin Roth.

Vorteile

  • Der Wert des Edelmetalls ist stabil und trotzt den meisten Krisen.
  • Der Goldpreis verhält sich häufig konträr zum Aktienmarkt und bietet nicht selten Gewinnchancen bei sinkenden Aktienwerten.
  • Der Kauf von Anlagegold unterliegt nicht der Mehrwertsteuer.
  • Beim Verkauf müssen Anlegerinnen und Anleger auf Kursgewinne von physischem Gold keine Abgeltungssteuer bezahlen, sofern sie die Barren oder Münzen länger als ein Jahr in ihrem Besitz hatten.

Nachteile

  • Beim Kauf und der Lagerung von Barren oder Münzen entstehen zunächst Kosten, die der Goldpreis erst wieder einbringen muss.
  • Außerdem konnte sich die Rendite beim Goldpreis in der Vergangenheit nicht mit der Entwicklung auf den weltweiten Aktienmärkten messen.
  • Wenn Sie in physisches Gold anlegen, gibt es keine Finanzaufsicht, die den Erwerb überwacht und betrügerische Verkäufer aussiebt.
  • Hinzu kommt das Risiko der Wertentwicklung und das Währungsrisiko.

Ist Gold für ein Einzelinvestment geeignet, oder nicht?

Obwohl das Edelmetall nicht in die höchsten Risikoklassen eingestuft wird, sollte Anlegerinnen und Anleger ein möglicher Wertverlust bewusst sein. Expertinnen und Experten empfehlen immer, das Risiko zu reduzieren, indem Anlegerinnen und Anleger ihre Investments streuen und sinnvoll diversifizieren. Zusätzlich arbeitet Gold nicht und ist vollständig von der Nachfrageentwicklung am Markt abhängig. Ist diese über einen längeren Zeitraum rückläufig, vermindert sich das ganze Vermögen. Anlegerinnen und Anleger sollten auch die Kosten für die Anschaffung und Lagerung von Gold bedenken.

Martin Roth ist Expertin für Asset Allocation und Musterportfolios bei der Commerzbank. In einem Interview erklärt er, auf was Sie beim Goldkauf achten sollten und wie Sie Ihr Portfolio mit Gold aufwerten können. Hier geht es zum Interview.

In Gold anlegen: Kann das nachhaltig sein?

Tatsächlich bietet der Edelmetallmarkt in der Zwischenzeit Barren mit Zertifizierung an, die nachhaltige Ziele bestätigen. Dazu zählt:

1. Fairtrade-Gold

Dieses Siegel konzentriert sich auf die Behandlung, Bezahlung und Gesundheit von Minenarbeitern. Es sichert Arbeitsbedingungen und sorgt für ein gutes, soziales Umfeld.

2. Responsible-Gold

Außer den Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter ist bei diesem nachhaltigen Produkt auch der Umweltschutz ein großes Thema. Schädliche Chemikalien werden reduziert angewandt und kein Regenwald darf für die Minen abgeholzt werden. Zusätzlich streben die Verantwortlichen an, den Ausstoß von CO² zu mindern.

3. Recycltes Gold

In vielen ausgedienten Geräten und Maschinen findet sich Altgold. Das Edelmetall ist bereit für die Wiederaufbereitung und kann mit einem Goldanteil von 99,99% recycelt werden.

In Gold anlegen: Wann lohnt sich das Edelmetall?

Noch immer gehört Gold zum beliebtesten Anlageprodukt der Deutschen. Wer sein Geld darin anlegen möchte, erwirbt Barren oder Münzen, die er sicher lagern muss. Die Feinunze kann ohne weitere Komplikationen verschenkt werden. Alternativ ist ein Investment in ETCs oder ETFs möglich, doch diese Wertpapiere bieten nicht die gleiche Sicherheit in Krisenzeiten. Der Goldpreis konnte bei der Wertentwicklung in der Vergangenheit nicht mit der Weltmarktentwicklung von Aktien mithalten und der Goldkauf bringt Kosten mit sich. Deshalb sollte eine Anlage in Gold nur als Beimischung zur Risikostreuung Ihres Depots in Betracht gezogen werden und nicht als einzige Anlageform genutzt werden.

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