Ifo mit klarem Aufwärtssignal

Mit dem dritten Anstieg in Folge geht vom Ifo-Geschäftsklima (89,4 nach 87,9 im März) mittlerweile ein recht klares Aufwärtssignal aus.

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Dr. Jörg Krämer

Commerzbank Economic Research

25. April 2024

Von nun an sollte die deutsche Wirtschaft wieder wachsen, nachdem sich die Unternehmen an die höheren Leitzinsen gewöhnt haben und die Energiekosten wieder gefallen sind. Die Phase fallender Konjunkturprognosen dürfte vorüber sein. Dennoch stehen wir nicht vor einem starken Aufschwung, weil die Standortqualität seit den Merkel-Jahren erodiert und die Bundesregierung nicht entschlossen gegensteuert.

Das Ifo-Geschäftsklima ist im April erneut deutlich gestiegen – von 87,9 auf 89,4. Das Plus lag über den Erwartungen (Konsens: 88,8; Commerzbank: 88,5). Wie in den Vormonaten haben sich vor allem die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate verbessert (89,9 nach 87,7 im März); die Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage stieg nicht so stark (88,9 nach 88,1). Das Geschäftsklima hat sich in allen großen Sektoren aufgehellt, wobei das Plus im Handel gering war.

Ein recht klares Aufwärtssginal, ...

Das ist der dritte Anstieg in Folge. Für ein recht klares Aufwärtssignal spricht auch, dass der Sechs-Monatsdurchschnitt des Geschäftsklimas den zweiten Monat in Folge gestiegen ist und der richtungsweisende Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe im Euroraum mittlerweile ebenfalls klar nach oben weist. Von nun an sollte die deutsche Wirtschaft wieder wachsen, nachdem sie im vierten Quartal noch etwas geschrumpft war. Die Phase fallender Konjunkturprognosen dürfte vorüber sein. Wir sehen Aufwärtschancen für unsere 2024er Prognose von -0,3%.

... weil der Schmerz nachlässt

Die sich mehrenden Aufwärtssignale spiegeln vor allem einen nachlassenden Schmerz wider. Die sehr starken Leitzinserhöhungen im Euroraum und in den USA liegen mittlerweile mehr als ein Jahr zurück, viele Unternehmen (nicht die Bauwirtschaft) haben sich an die höheren Zinsen gewöhnt. Außerdem hat in Deutschland der durchschnittliche Energiepreis der Unternehmen rund die Hälfte des vorherigen Anstiegs rückgängig gemacht.

Aber kein kräftiger Aufschwung

Dennoch stehen wir wohl nicht vor einem kräftigen Aufschwung. Das liegt nicht nur am geringen Rückenwind aus China, sondern auch an strukturellen Gründen. So erodiert die Standortqualität seit den Merkel-Jahren, ohne dass die Bundesregierung entschieden gegensteuert. Viele Unternehmen sind enttäuscht und halten sich hierzulande mit Investitionen zurück.

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