Betrug per Chat, Betrugsmasche auf WhatsApp: Hallo-Mama-Trick
Haben Sie schon mal unerwartet eine Textnachricht mit den Worten „Hallo Mama, meine Nummer hat sich geändert“ erhalten? Seien Sie vorsichtig – oft steckt dahinter der Hallo-Mama-Trick.
Betrugsmasche auf WhatsApp, Das Wichtigste in Kürze
- Beim Hallo-Mama-Trick geben sich Betrüger per WhatsApp als Verwandte aus und fordern von zum Beispiel Eltern oder Großeltern Geld wegen einer angeblichen Notlage.
- Ungewöhnliche Sprache, eine hohe Dringlichkeit, unbekannte Rufnummern und ausweichende Antworten auf Nachfragen sind typische Hinweise auf WhatsApp-Betrug.
- Lassen Sie sich niemals zu Überweisungen zwingen, geben Sie keine sensiblen Daten weiter und melden Sie verdächtige Nachrichten, z. B. bei der Bundesnetzagentur.
Definition, WhatsApp-Betrug: Was ist der Hallo-Mama-Trick?
Der „Hallo-Mama-Trick“ ist eine häufige Betrugsmasche auf WhatsApp. Dabei geben sich die Täter in sogenannten Scam-Nachrichten bzw. SMS als Sohn, Tochter, Enkel, Nichte oder andere Verwandte aus und erfinden eine Notlage, um an Geld zu kommen. Die Cyberkriminellen schicken zum Beispiel solche Kurznachrichten: „Hallo Mama, meine Handynummer hat sich geändert …“ oder „Hallo Papa, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Nummer.“
Sobald das Opfer antwortet, täuschen die Täter eine dringende finanzielle Notsituation vor. Das kann ein blockierter Online-Zugang oder eine vermeintlich offene Rechnung sein, die angeblich eine schnelle Geldüberweisung erfordert.
Hallo-Mama-Trick: Neue Art des Enkeltricks
Der Hallo-Mama-Trick ähnelt dem bekannten Enkeltrick, der allerdings in erster Linie per Telefon statt über Messenger-Dienste erfolgt. Beim klassischen Enkeltrick wählen die Täter z.B. anhand von altmodischen Vornamen im Telefonbuch gezielt potenzielle Opfer aus und kontaktieren sie per Festnetztelefon. Im Gegensatz zum Enkeltrick zielt der Hallo-Mama-Trick auf eine breitere Altersgruppe ab.
Bei diesen Betrugsmaschen spielen Betrüger gezielt mit menschlichem Vertrauen und Emotionen, um ihre Opfer zu manipulieren – ein klassisches Beispiel für Social Engineering.
Typischer Ablauf, Wie laufen Betrugsmaschen per WhatsApp ab?
Kontaktaufnahme über unbekannte Nummer
Die Täter schreiben auf WhatsApp von einer Nummer, die dem Opfer nicht bekannt ist.
Vortäuschen einer falschen Identität
Die Cyberkriminellen geben sich als vertraute Personen aus, etwa als Kind, Enkel oder andere nahestehende Verwandte.
Glaubwürdige Erklärung
Mit einer plausiblen Geschichte – zum Beispiel einem verlorenen oder defekten Handy – begründen sie, warum sie unter einer „neuen“ Nummer schreiben.
Schilderung einer Notlage
Es wird eine dringende Situation erfunden, etwa eine hohe Rechnung, die sofort beglichen werden müsse, sowie eine Erklärung, warum die Person gerade nicht auf das eigene Online Banking zugreifen kann.
Aufbau von Druck
Die Täter drängen auf schnelles Handeln, damit das Opfer keine Zeit hat, nachzufragen oder Nachforschungen anzustellen.
Aufforderung zur Geldüberweisung oder Datenweitergabe
Schließlich wird das Opfer gebeten, Geld zu überweisen oder sensible Informationen wie Bankdaten preiszugeben.
Wenn Betrüger per SMS versuchen, sensible Daten abzugreifen, spricht man auch von Phishing-SMS bzw. Smishing. Eine weitere Betrugsform ist der Telefonbetrug, bei dem Täter sich als jemand anderes ausgeben, um Opfer zur Herausgabe ihrer Bankdaten zu verleiten.
Warnzeichen, Wie erkenne ich Fake-Nachrichten?
- Ungewohnte Ausdrucksweise:
Die Fake SMS oder Fake WhatsApp klingen anders als Sie es vom vermeintlichen Absender gewohnt sind – zum Beispiel kürzer, umgangssprachlicher oder ungewöhnlich formell. Sprachliche Abweichungen können ein Hinweis darauf sein, dass nicht wirklich Ihr Angehöriger schreibt. - Unpräzise Antworten:
Wenn Sie Details erfragen – etwa, wofür das Geld gebraucht wird oder was genau passiert ist – bleiben die Antworten häufig unklar oder ausweichend. - Dringlichkeit:
Die Betrüger drängen auf sofortige Überweisungen, oft mit der Begründung, dass nur Online Banking oder Instant Payment „rechtzeitig“ helfen könne. - Unbekannte Nummer:
Es lohnt sich, Ihre Kontakte im Smartphone einzuspeichern – so können Sie unbekannte Anrufer von bekannten unterscheiden. Aber Vorsicht: Auch eine bekannte Nummer ist keine Sicherheit – durch sogenanntes „Spoofing“ können Betrüger andere Rufnummern nachahmen. - Unstimmiger Inhalt:
Die geschilderte Situation wirkt konstruiert oder ganz untypisch für Ihren Angehörigen.
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, ob es sich tatsächlich um eine Betrugsmasche per WhatsApp oder bspw. SMS handelt, stellen Sie der kontaktierenden Person eine persönliche Frage, deren Antwort nur Ihr echtes Kind oder Enkelkind kennen kann – zum Beispiel den Namen des ersten Haustiers.
Prävention, WhatsApp-Betrugsmaschen: Wie schütze ich mich?
Empfängerdaten genau prüfen
Achten Sie bei Geldforderungen unbedingt auf die Kontodaten, die Ihnen genannt werden. Besonders verdächtig sind Kontonummern im Ausland bzw. unbekannte oder abweichende Empfängernamen.
Keine Geldforderungen erfüllen
Überweisen Sie Betrügern niemals Geld – egal wie dringlich oder plausibel ihre Geschichte klingt.
Auf Ausreden vorbereitet sein
Betrüger versuchen oft, plausible Erklärungen zu liefern – zum Beispiel, dass das genannte Konto einem Freund gehört, der gerade besseren oder schnelleren Zugang zum Geld hat und deshalb die Überweisung entgegennimmt. Lassen Sie sich davon nicht täuschen und fragen Sie im Zweifelsfall noch einmal genauer nach.
Datenschutz ernst nehmen
Gehen Sie sparsam mit persönlichen Daten wie Ihrer Handynummer um und teilen Sie diese nur, wenn es unbedingt nötig ist. Passwörter, Online-Banking-Daten, TANs oder PINs sollten Sie niemals weitergeben – auch nicht auf Nachfrage per WhatsApp oder SMS.
Informiert bleiben
Bleiben Sie auf dem Laufenden über neue WhatsApp-Betrugsmaschen. Nutzen Sie dafür vertrauenswürdige Quellen wie Ihre Bank, Verbraucherzentralen oder das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Wer informiert ist, erkennt Risiken schneller und kann sich besser schützen.
Im Verdachtsfall
Reagieren Sie keinesfalls auf verdächtige Nachrichten. Blockieren Sie den Absender sofort und melden Sie verdächtige Telefon-Nummern Ihrem Mobilfunkanbieter sowie über das Beschwerdeformular der Bundesnetzagentur.
Reaktion im Ernstfall, Was können Opfer von WhatsApp-Betrugsmaschen tun?
Bank kontaktieren:
Wenden Sie sich über die offiziellen Kanäle an Ihre Bank. Sie hilft Ihnen, den Vorfall zu klären und unterstützt Sie bei den nächsten Schritten. Die Commerzbank ist rund um die Uhr unter folgenden Telefonnummern erreichbar:
Zugänge sperren:
Wenn Sie Ihre Zugangsdaten zum Online Banking mit Betrügern geteilt haben, sperren Sie Ihr Online Banking selbst oder rufen Sie Ihre Bank an. Die Sperr-Hotline der Commerzbank ist rund um die Uhr unter der Rufnummer +49 69 50 50 27 86 erreichbar.
Überweisung rückabwickeln:
Wenn Sie Geld an Betrüger im Rahmen des Hallo-Mama-Tricks überwiesen haben, wenden Sie sich sofort an Ihre Bank, um eine Rückbuchung zu veranlassen, sofern dies noch möglich ist. Handeln Sie schnell, denn die Täter leiten das Geld oft sofort auf andere Konten weiter oder heben es ab, damit eine Rückholung nicht mehr gelingt.
Warnhinweise beachten:
Wenn Ihre Bank Sie auf verdächtige Transaktionen oder mögliche Betrugsversuche aufmerksam macht, prüfen Sie die Hinweise und reagieren Sie umgehend – oft kann schnelles Handeln größeren Schaden verhindern.
Polizei informieren:
Wenn Sie durch den Hallo-Mama-Trick geschädigt wurden, informieren Sie umgehend die Polizei. Sammeln Sie alle wichtigen Beweise, wie Screenshots der WhatsApp- oder SMS-Nachrichten, um den Betrug zu melden. Wenden Sie sich dazu an Ihre örtliche Polizeidienststelle oder nutzen Sie die Online-Wache, um eine Anzeige zu erstatten.
Sicherheit bei der Commerzbank, Vertrauen Sie auf höchste Sicherheitsstandards
Modernste Sicherheitsstandards:
Unsere spezialisierten Sicherheitsteams überwachen regelmäßig unser Online und Mobile Banking. Wir führen kontinuierlich Tests durch und entwickeln unsere Sicherheitsmaßnahmen ständig weiter.
Abschaltung betrügerischer Webseiten:
Sollten gefälschte Commerzbank-Webseiten im Umlauf sein, sorgen wir dafür, dass diese umgehend abgeschaltet werden.
2-Faktor-Authentifizierung:
Mit der 2-FA bieten wir Ihnen einen zusätzlichen Schutz beim Online Banking. So wird es für Betrüger deutlich schwieriger, unbefugte Transaktionen mit Ihren Daten vorzunehmen.
Individuelle Beratung:
Bei Fragen oder Bedenken stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie einfach unsere Kundenhotline für eine persönliche Beratung.
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