Spenden zu Weihnachten: Oh du fröhliche Zeit der Spende

13.12.2023 – Wenn das Jahr zu Ende geht, wächst in vielen Menschen der Wunsch, anderen etwas Gutes zu tun – daher ist die Weihnachtszeit immer auch Spendenzeit. Wohin am liebsten gespendet wird und worauf es dabei ankommt, erfahren Sie hier.

Ein Kind umarmt eine Frau vor einem Weihnachtsbaum und schaut glücklich und zufrieden

Deutsche spenden großzügig

Trotz Inflation und Energiekrise ist das Spendenniveau in Deutschland hoch. Knapp 5,67 Milliarden Euro haben die Deutschen im Jahr 2022 für gemeinnützige Zwecke gespendet.1 Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005, so der Deutsche Spendenrat. Vor allem die Spenden für Not- und Katastrophenhilfe sind seit Beginn der Ukraine-Krise gestiegen. Zwischen Februar und Oktober 2022 wurden Spenden in Höhe von 862 Millionen Euro für die Ukraine gesammelt. Absolut gesehen, also ohne Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie der Inflation, ist das die höchste Summe, die je für ein Katastrophenereignis gespendet wurde.2

Weihnachtszeit steigert Spendenbereitschaft

Weihnachtszeit ist Spendenzeit: Auch 2022 war der Dezember wieder der spendenreichste Monat. Laut dem Deutschen Spendenrat werden im Dezember 20% der Jahresspenden gesammelt.2 Spenden als eine Form der Nächstenliebe spielt in der besinnlichen Weihnachtszeit eine besondere Rolle. Ein ähnlich hohes Spendenaufkommen wie zu Weihnachten gibt es nur in Zeiten großer Krisen, wie z. B. während des Russland-Ukraine-Kriegs.

Was motiviert uns zu spenden?

Spenden sind freiwillige finanzielle Leistungen, für die man keine gleichwertige materielle Gegenleistung erhält. Ökonomische Gründe für das Spenden gibt es also nicht – viel eher sind es Gefühle wie Mitleid und Empathie, die Menschen zum Spenden motivieren. Wenn uns schreckliche Nachrichten von Naturkatastrophen oder Kriegsgebieten ereilen und wir machtlos das Leiden der Menschen vor Ort verfolgen, kann eine Spende das Gefühl geben, ein wenig Gutes getan zu haben und unser Gewissen beruhigen. Generell löst Spenden beim Spender positive Gefühle aus, das konnte wissenschaftlich bestätigt werden. Man spricht dabei vom „Helper’s High“: Das Belohnungszentrum wird beim Spenden aktiviert und das Glückshormon Oxytocin wird ausgeschüttet. Daran liegt es vermutlich, dass Menschen, die einmal gespendet haben, mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder spenden werden.

Wohin wird gespendet?

Es gibt viele Möglichkeiten, Geld für einen guten Zweck zu spenden. Wir zeigen Ihnen die beliebtesten Spendenziele. Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Not- und Katastrophenhilfe

Die Not- und Katastrophenhilfe ist Teil der humanitären Hilfe. Sie hilft Menschen, die durch Naturkatastrophen, Kriege oder Epidemien in Not geraten sind. Im letzten Jahr verzeichnete die Not- und Katastrophenhilfe, vor allem durch die Ukrainehilfen, einen deutlichen Zuwachs. Insgesamt sind ein Drittel aller privaten Spenden der Deutschen diesem Bereich zuzuordnen.

Tierwohl

Tierschutzorganisationen setzen sich gegen Tierleid ein. In erster Linie geht es um die Förderung artgerechter Tierhaltung und die Abschaffung von Tierversuchen und Massentierhaltung. Auch Tierheime, die sich um den Schutz und die Betreuung herrenloser Tiere kümmern, sind auf Spenden angewiesen. Aktuell sind viele Tierheime stark überlastet und nicht mehr in der Lage, gestiegene Energie- und Personalkosten zu stemmen. 7,4 Prozent der deutschen Privatspenden flossen im Jahr 2022 in den Bereich Tierwohl.3

Kinder- und Jugendhilfe

Kinderarmut hat im Vergleich zu den Vorjahren in allen Bevölkerungsschichten sichtbar zugenommen, so eine repräsentative Befragung der Robert Bosch Stiftung aus dem Jahr 2023. Mit einer Spende an Kinder und Jugendliche ermöglichen Sie jungen Menschen bessere Bildungschancen, gesellschaftliche Teilhabe und eine aussichtsreichere Zukunft. Knapp ein Viertel der Spenden wanderten vergangenes Jahr an Kinder- und Jugendhilfe. Auch die Gelder der Commerzbank Weihnachtsspendenaktion gehen dieses Jahr an bedürftige Kinder.

Umwelt- und Klimaschutz

Zunehmendes Umweltbewusstsein sorgt dafür, dass mehr Spenden in Richtung Umwelt und Klimaschutz fließen. Damit kann zum Beispiel die Renaturierung von Mooren, Aufforstung oder Waldschutz finanziell unterstützt werden. Ungefähr 3,4 Prozent der privaten Spenden gingen im Jahr 2022 an den Umwelt- und Naturschutz.

Was sollten Sie beim Spenden beachten?

Geldspenden statt Sachspenden:

Geldspenden sind flexibler und effizienter als Sachspenden. Eine Sachspende ist dann sinnvoll, wenn gezielt dazu aufgerufen wird. In vielen Fällen können Probleme und Missstände aber mit Geld effizienter angegangen werden als mit gespendeten Kleidern oder Spielzeugen.

Eine größere Spende statt vieler kleiner:

Spenden Sie lieber einen großen Betrag an eine Organisation, der sie vertrauen, statt kleinere Beträge auf mehrere Organisationen zu verteilen. Bei jeder Spende fallen Verwaltungskosten an. Wenn sie 4-mal kleine Beiträge spenden, fallen auch 4-mal Verwaltungskosten an, statt nur einmal bei einer großen Spende – das heißt, wenn Sie einmal einen größeren Betrag spenden, kommt mehr von Ihrer Spende bei den Begünstigten an.

Dauerspender werden:

Für Organisationen bedeuten Dauerspender bessere finanzielle Planbarkeit und Sicherheit. Außerdem reduziert sich der Verwaltungsaufwand, wenn der Betrag automatisch per Lastschrifteinzug abgebucht wird, sodass sich auch kleinere Spenden lohnen. Entscheiden Sie nach Ihren persönlichen Präferenzen und Möglichkeiten, ob für Sie eher eine Einmalspende oder eine Dauerspende in Frage kommt.

Zweckungebunden spenden:

Bei vielen Spendenorganisationen können Spender einen speziellen Verwendungszweck wählen. Dann wissen Spender, dass ihr Geld beispielsweise für Nähmaschinen oder sogar Ziegen für Kinder in Bolivien zum Aufbau beruflicher Existenzen verwendet wird. Es gibt aber selbstverständlich auch immer die Möglichkeit einer freien Spende. Entscheiden Sie sich für eine Organisation, der Sie vertrauen, können Sie ohne Bedenken eine freie Spende wählen und das Geld kann dort eingesetzt werden, wo es am dringendsten benötigt wird.

Auf Siegel achten:

Spendensiegel geben Orientierung bei der Auswahl einer seriösen Spendenorganisation. Sehr bekannt ist das Siegel vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Das DZI prüft Spendenorganisationen jährlich nach strengen Kriterien – dabei werden unter anderem die Mittelverwendung, die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit sowie die Qualität des Werbe- und Informationsmaterials geprüft. Für die Bearbeitung und Prüfung erhebt das DZI eine Gebühr bei den Spendenorganisationen. Es gibt aber auch Siegel, die kostenlos vergeben werden, wie das Wirkt-Spendensiegel von Phineo.

Informationen einholen:

Informieren Sie sich über Spendenorganisationen, beispielsweise auf deren Website oder den Social-Media-Kanälen, per Telefon oder vor Ort. So bekommen Sie einen direkten Eindruck von der Organisation und ihrer Arbeit.

Gutes tun wird belohnt

Der Staat belohnt Spenden steuerlich. Spenden können bis zu einer Höhe von 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden. Ein Beispiel: Bei einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro könnten Sie Spenden bis zu einer Höhe von 8.000 Euro steuerlich geltend machen. Voraussetzung ist, dass die Spende an steuerbegünstigte Organisationen zur Förderung mildtätiger, religiöser, wissenschaftlicher, kultureller oder anderer gemeinnütziger Zwecke geht. Bei Spenden bis zu 200 Euro reichen dem Finanzamt Zahlungs- oder Buchungsbelege aus, bei höheren Beträgen ist eine Spendenbestätigung der Organisation auf einem amtlichen Vordruck notwendig.

Auch Sachspenden wie Kleidung oder Spielzeug können steuerlich abgesetzt werden. Dafür muss der Spendenempfänger einen Nachweis ausstellen, der die Bezeichnung und das Alter des gespendeten Gegenstandes, seinen Zustand, den ursprünglichen Kaufpreis sowie den Wert und den Tag, an dem er gespendet wurde, enthält.

Spenden lohnt sich!

Warum jemand spendet, kann unterschiedliche Gründe haben. Auch an wen man gerne spendet, ist sehr individuell. Fakt ist: Spenden ist eine gute Sache, egal in welcher Form und aus welchem Motiv heraus. Mittlerweile findet sich für fast jedes Budget und jedes Anliegen eine passende Organisation. Die Commerzbank hat auch dieses Jahr eine Weihnachtsspendenaktion ins Leben gerufen – zusammen mit einem ganz besonderen Verein.

Commerzbank und brotZeit e.V.

brotZeit hilft hungrigen Kindern und gibt momentan an 360 Grund- und Förderschulen in Deutschland kostenloses Schulfrühstück aus. Das fördert die Integration und legt einen Grundstein für mehr Chancengleichheit. Helfen Sie mit und spenden Sie, damit Hunger an deutschen Schulen kein Thema mehr ist und Kinder unbeschwert lernen können.

Tipp: Spenden verschenken und doppelt Freude bereiten

Übrigens: eine Spende kann auch ein gutes Geschenk sein. Statt aus der Not heraus ein Geschenk zu kaufen, das der oder die Beschenkte gar nicht wirklich braucht, verschenken Sie mit einer Spende das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Spenden Sie dafür einfach eine bestimmte Summe an eine Spendenorganisation Ihrer Wahl. Die Organisation sollte Werte und Überzeugungen vertreten, die der beschenkten Person besonders wichtig sind. Zum entsprechenden Anlass, also etwa am Heiligabend, können Sie symbolisch den Spendenbeleg überreichen. Viele Organisationen bieten außerdem an, Beschenkten Grußkarten oder Spendenurkunden zukommen zu lassen.