Wasserkosten im Überblick: dafür zahlen Sie
Die Wasserkosten pro Jahr können die Finanzen belasten. Wie sich der Wasserpreis zusammensetzt und wie Sie dabei sparen können, erfahren Sie hier.

Was macht die Wasserkosten aus?
Die Wasserkosten spiegeln Ihren gesamten Verbrauch. Sie bezahlen für das Trinkwasser aus Ihren Wasserhähnen sowie für das Abwasser. Diese beiden Größen werden zusammen abgerechnet, da das genutzte Trinkwasser wieder abgeführt werden muss. Ebenso belasten die natürlichen Niederschläge das Abwassernetz. Sie sind damit ebenfalls Bestandteil der Wasserkosten.
Beachtenswert sind ferner die Warmwasserkosten. Energie ist erforderlich, um das Wasser auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Somit hat das Warmwasser einen direkten Bezug zur Heizkostenabrechnung. Seit 2014 gibt es die Vorschrift, einen Wärmemengenzähler oder zentralen Warmwasserzähler zu nutzen. Auf diese Weise lässt sich der Anteil des Brennstoffs berechnen, der für die Warmwasserbereitung erforderlich ist.
Der Wasserpreis setzt sich aus drei Faktoren zusammen:
- Grundgebühr
- Wasser an sich
- Abwasser
Für den Hausanschluss fällt eine Grundgebühr an, bei der es sich um Fixkosten handelt. Auf diesen Grundpreis hat der Wasserverbrauch keinen Einfluss. Darüber hinaus steckt in den Wasserkosten ein Arbeitspreis. Der Fixkostenanteil bei den Wasserkosten macht rund 80% aus. Dies liegt daran, dass die Bereitstellung des Wassers mit einem hohen finanziellen Aufwand einhergeht. Darunter fallen die Infrastruktur, die Wartung der Wasseranlagen, das Personal und der Gewässerschutz. Somit haben Sie als Verbraucherin und Verbraucher auf einen Großteil des Wasserpreises keinen Einfluss. Ein weiterer Kostenfaktor ist das Abwasser.
Aufgrund von verschiedenen Faktoren lässt sich ein Vergleich nur schwierig ziehen. Ein grober Vergleich mit anderen europäischen Staaten zeigt, dass in Deutschland die Wasserkosten höher sind als beispielsweise in England oder Österreich. In Frankreich wiederum sind sie niedriger. Dennoch spielen relevanten Faktoren wie Tarifstrukturen, Steuerlasten, Abrechnungsmodalitäten, Subventionen und die Qualität der Trinkwasserversorgung eine wichtige Rolle, weshalb bei einem EU-Ländervergleich die Unterschiede bezüglich der Höhe der Wasserkosten nicht signifikant sind.
Ein Blick auf die Bundesländer zeigt jedoch, dass sich die Wasserkosten pro Kubikmeter in den verschiedenen Regionen unterscheiden. Die Geologie vor Ort und die Geländestruktur beeinflussen den Wasserpreis, da diese Einfluss darauf nehmen, wie aufwendig die Gewinnung und der Transport des Wassers sind. Darüber hinaus muss die Siedlungsstruktur mit einbezogenen werden. Es leuchtet ein, dass in stark zersiedelten Regionen die Wasserleitungen länger sein müssen. Das treibt den Wasserpreis nach oben. In Thüringen, Baden-Württemberg und Berlin ist das Trinkwasser pro Kubikmeter am teuersten. Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern sind diesbezüglich am preiswertesten, was die Kosten angeht. Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen verzeichnen hohe Wasserkosten bei der Grundgebühr. Berlin, Baden-Württemberg und Hessen sind hingegen am günstigsten.
Trotz des in Deutschland vorhandenen Wassermanagements und der Weiterverarbeitung des Abwassers, kann ein Anstieg der Wasserkosten nicht vermieden werden. Der Wasserverbrauch pro Person ist in Deutschland seit Jahren gefallen, dennoch steigen. Die Wasserkosten steigen hingegen. Das wird vermutlich auch weiterhin so bleiben, da die Fixkosten bei der Berechnung der Wasserkosten den Löwenanteil ausmachen. Sie werden auch weiterhin anfallen und sind mit teuren Sanierungen der Rohre sowie weiteren Maßnahmen verbunden. Die Kosten für die Maßnahmen steigen. Auch beim Abwasser ist kein Abwärtstrend bezüglich der Wasserkosten zu erwarten. Immerhin orientiert sich sein Wert am Trinkwasser, weswegen diesbezüglich keine Senkung der Wasserkosten wahrscheinlich ist.
Ihre Wasserkosten hängen von folgenden Faktoren ab:
- Ihr Wohnstandort
- Anzahl der Personen im Haushalt
- Wasserverbrauch im Haushalt
- für was der Verbrauch des Wassers erfolgt
- ob Sie eine Brauchwasseranlage oder
- Regenwassernutzungsanlage haben
- ob Sie den Verbrauch des Wassers durch einen Brunnen reduzieren
Rechenbeispiel
Wasserverbrauch und Wasserkosten in einem deutschen Haushalt
Der durchschnittliche Wasserverbrauch von einer Person in einem deutschen Haushalt beläuft sich auf 122 Litern pro Tag. Das ist ein niedrigerer Wert als noch vor rund 30 Jahren. Damals lag er bei 144 Litern. Für die einzelnen Posten lassen sich folgende Verbrauchswerte veranschlagen:
- 40 Liter für Toilettenspülung
- 40 bis 20 Liter für Duschen
- 30 Liter für Waschmaschinennutzung
- 15 bis 5 Liter für Händewaschen und Körperpflege
- 7 Liter für Geschirr spüren
- 7 bis 5 Liter für Reinigung und Küche
- 3 Liter für Trinken und Essenszubereitung
Leben zwei Personen in dem Haushalt in Stuttgart, die ähnliche Verbrauchswerte aufweisen, kommen Sie damit auf Wasserkosten von 423,32€ pro Jahr.
Übrigens: Als Mieter zahlen Sie für das Wasser inklusive eines geschätzten Wasserverbrauchs eine Pauschale. Für ein termingerechtes und komfortables Bezahlen nutzen Sie am besten das bequeme Online-Banking, was Ihnen die Commerzbank anbietet. Entdecken Sie die Banking-App!
Spartipps bei den Wasserkosten
In Deutschland ist die Wasserversorgung sehr zuverlässig und von hoher Qualität. Sie können das Wasser aus dem Hahn als Trinkwasser nutzen sowie es uneingeschränkt zum Putzen sowie Kochen verwenden. Für diese exzellente Wasserversorgung fällt ein Wasserpreis pro Kubikmeter bzw. Liter an. An den Wasserkosten pro Jahr können Sie in Teilen etwas ändern. Während Sie an den grundsätzlichen Wasserpreisen nichts verändern können, können Sie indirekt den Wasserpreis pro Jahr reduzieren. Dafür verringern Sie Ihren Verbrauch von Wasser pro Kubikmeter bzw. Liter pro Jahr. Keine Sorge: Ihren Komfort müssen Sie dafür nicht drastisch einschränken. Hier sind Tipps, wie Sie Ihren Wasserverbrauch senken können.
Verwendung eines Sparduschkopfes
Ein Großteil des Wasserpreises entsteht durch einen hohen Verbrauch an Wasser durch die Körperpflege. Sie können am Verbrauch pro Kubikmeter sparen, indem Sie auf einen Sparduschkopf setzen. Er reduziert sogar den Verbrauch an Warmwasser, was sich positiv auf die Heizkosten niederschlägt.
Wasser als Lebensmittel richtig verbrauchen
Zur hervorragenden Wasserversorgung in Deutschland gehört eine hohe Qualität. Das Wasser ist Trinkwasser, weswegen Sie es zum Kochen und Trinken nutzen können. Doch verschwenden Sie das Trinkwasser nicht. Wenn Sie stets genau abschätzen, wie viel Trinkwasser Sie zum Kochen und zur Getränkezubereitung tatsächlich benötigen, sparen Sie jedes Jahr wertvolle Kubikmeter ein.
Wasserversorgung zur durchdachten Rasenpflege nutzen
Das Trinkwasser Ihrer Wasserversorgung aus dem Hahn ist ideal zum Rasensprengen. Am besten stellen Sie den Sprenger morgens oder abends auf, um die Verdunstung zu minimieren. Ergänzend dazu nutzen Sie eine Regentonne oder eine Zisterne. Durch sie müssen Sie nicht auf die reguläre Wasserversorgung aus dem Hahn zurückgreifen und sparen wertvolles Trinkwasser. Das senkt den Wasserpreis!
Trinkwasser zweimal nutzen
Obst und Gemüse waschen Sie vor dem Verzehr mit Trinkwasser. Tun Sie dies in einer separaten Schale, die das Trinkwasser auffängt. Im Anschluss nutzen Sie das Wasser zum Begießen der Zimmerpflanzen. So reduziert sich der Wasserverbrauch pro Kubikmeter pro Jahr deutlich.
Durchdachte Körperpflege
Wie bereits erwähnt, wird die tägliche Wasserversorgung vor allem zur Körperpflege verwendet. Wenn Sie duschen und nicht baden, sparen Sie an Kubikmetern an Trinkwasser im hohen Bereich. So liegt der Wasserverbrauch beim Baden bei rund 200 Litern. Beim Duschen beträgt er rund 50 Liter.
Zudem sollten Sie das Wasser nicht laufen lassen, wenn Sie sich rasieren oder die Zähne putzen. Dies käme einer Verschwendung von wertvollem Trinkwasser gleich.
Ähnlich wie beim Baden verbrauchen Sie auch bei der Toilettenspülung viel Wasser. Bei einem so hohen Wasserpreis pro Kubikmeter wie in Deutschland ist es ratsam, dies im Hinterkopf zu haben. So können Sie mithilfe der Stopp-Funktion von modernen Toiletten den Wasserverbrauch um 50% reduzieren. Das ist ein einfacher Schritt, um die Wasserversorgung smart zu nutzen.
Wasserversorgung nicht zur Handwäsche des Pkws verwenden
Die Wasserversorgung aus dem Hahn ist zu schade fürs Autowaschen per Hand. Viel Wasser geht so verloren. Daher ist es ratsamer, mit dem Wagen in eine Waschanlage zu fahren, die mit dem Blauen Engel und ähnlichen Auszeichnungen versehen ist.
Wasserversorgung smart nutzen:
- Warmwasser durch Sonnenenergie
- Wassersparende Waschmaschine und
- Geschirrspülmaschine
- Rohre prüfen und Lecks beseitigen
- Wassertemperatur optimal regeln
- Durchlauferhitzer mit Wasserspeicher inklusive automatischer Abschaltung
Wasserkosten bieten Sparpotenzial
Die Höhe Ihrer Wasserkosten hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Den fixen Wasserpreis pro Kubikmeter und die Grundkosten können Sie nicht ändern. Sie hängen von Ihrem Wohnstandort ab. Allerdings haben Sie die Möglichkeit, am Verbrauch zu schrauben. Die oben genannten Tipps helfen dabei, die Wasserkosten zu reduzieren, ohne den Alltag gänzlich umzugestalten. Gehen Sie hierbei konsequent vor, können Sie Kosten in zwei- oder gar dreistelliger Höhe pro Jahr einsparen. Leben bei Ihnen Kinder im Haushalt, erklären Sie ihnen die Wichtigkeit der Wasserversorgung und wie wertvoll dieses Gut ist. So helfen schon die Kleinen mit, Wasser zu sparen. Das hilft der Umwelt und Ihrem Geldbeutel.