Was kostet ein Schwimmteich?

01.07.2021 – Ein Schwimmteich ist eine natürliche Alternative zum eigenen Pool. Worauf sollten Sie bei Planung und Bau achten und welche Kosten kommen auf Sie zu?

Kinder plantschen im Wasser eines Schwimmteiches - Schwimmteich Kosten

Alle Kosten eines Schwimmteichs im Überblick

Ein Swimmingpool ist zwar eine tolle Attraktion im Sommer, steht an den kühleren Tagen im Jahr (also leider einem Großteil) aber eher nutzlos im Garten herum und verschwendet Platz. Nicht so ein Schwimmteich: Die pflegeleichte Alternative vereint die dekorative Optik eines Gartenteichs mit der erfrischenden Kühle eines Schwimmbeckens – ganz ohne Chemikalien oder laute Pumpgeräusche. Im Gegensatz zum Swimmingpool fügt sich ein Schwimmteich über alle Jahreszeiten hinweg harmonisch in die Gartenlandschaft ein und bereichert sie mit seiner Wasserfläche und den Pflanzen. Die Nähe zur Natur sowie der praktische Nutzen sind in einem Schwimmteich also perfekt vereint. Alle wichtigen Informationen über den Bau, die Pflege und die Kosten eines Schwimmteichs erhalten Sie im Folgenden.

Die Natur als Vorbild: ein Gartenteich zum Schwimmen

Mit einem Schwimmteich im Garten legen Sie sich einen richtigen See mit Ökosystem im Kleinformat zu. Wie auch beim großen Vorbild übernimmt die Natur selbst das Reinigen des Teichwassers. Dazu werden zwei Zonen benötigt: die Badezone als auch die Klärzone, schöner ausgedrückt: die Regenerationszone mit Uferbereich. Das Wasser ist hier flacher und die verschiedenen Wasserpflanzen, zum Beispiel Schilfgewächse, Seerosen, Rohrkolben, können ungestört die überschüssigen Nährstoffe aufnehmen, wachsen und dabei noch das Wasser auf natürliche Weise reinigen. Dabei helfen natürliche Mikroben, während Chlor, Ozon und weitere chemische Zusätze unnötig sind. Das Wasser eines Schwimmteiches ist daher angenehm weich und brennt nicht in den Augen. Mit einem Sonnendeck oder Badehaus wird Ihr Schwimmteich zu einem echten Naherholungsgebiet.

Schwimmteich oder Naturpool – was ist der Unterschied?

Beim Begriff „Naturpool“ denken viele automatisch an ein rechteckiges Schwimmbecken. Dies muss aber nicht unbedingt so sein. Es gibt organisch geformte Naturpools, genauso wie eckig geformte Schwimmteiche. Der Unterschied beider Anlagen ist die Technik zur Wasserreinigung. Bei einem Naturpool regeln Mikroorganismen in Form eines Biofilms den Großteil der Wasserklärung. So kann der Flächenbedarf für den Regenerationsbereich auf circa 15 Prozent der Gesamtfläche gesenkt werden. Dafür steigt aber der Technikeinsatz.

Gegenteilig kommt ein Schwimmteich komplett ohne Technik aus, denn hier übernehmen Pflanzen wie Zoo- und Phytoplankton den Großteil der Wasseraufbereitung. Hierfür wird eine größere Regenerationszone benötigt, etwa 50 Prozent der Gesamtfläche. Durch den hohen Anteil des Planktons erfolgt wie bei Naturseen auch eine gewisse Sedimentation. Wesentlich bei einem Schwimmteich ist der Einsatz von Unterwasserpflanzen. Zwar ist ein üppiger Pflanzenwuchs im Röhricht Bereich optisch ein Vorteil, doch spielt er bei der Wasserreinigung nur eine untergeordnete Rolle. Bei einer exponierten Lage kann allerdings eine Wasseroberflächen-Absaugung sinnvoll sein.

Naturpool

  • biologischer Filter für Wasserreinigung zuständig
  • klares Wasser
  • Biofilm-aufbauender Filter und permanenter Einsatz der Pumpe über die komplette Saison
  • Regenerationsbereich 15% der Fläche
  • keine Bepflanzung notwendig,
  • schmale oder gar keine Bepflanzungszonen

Schwimmteich

  • Reinigung durch Plankton Sedimentation
  • Seerosen und Unterwasserpflanzen, üppige Natur
  • Lebensraum vieler Tiere
  • Pflanzenzone mindestens 50% der Gesamtfläche
  • wechselnde Sichttiefen
  • empfohlene Mindesttiefe 2,5 Meter

Schwimmteich planen und anlegen – auf einen Blick

Hier erhalten Sie kurz eine Übersicht, wie Sie Ihren Schwimmteich planen können und worauf Sie auch während des Schwimmteichbaus achten sollen.

Sicherheit am Badeteich

Eine künstlich angelegte Wasserfläche stellt immer auch eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Durch entsprechende Baumaßnahmen muss ein Zutritt von Unbefugten – hierzu zählen besonders Kleinkinder, die noch nicht schwimmen können – verhindert werden. Im besten Fall planen Sie Ihren Schwimmteich erst dann, wenn die eigenen Kinder bereits ihr Seepferdchen-Schwimmabzeichen gemacht haben. Ansonsten sollte der Teich auf jeden Fall eine eigene Einzäunung mit abschließbarem Tor haben. Planen Sie diese zusätzlichen Ausstattungen mit.

Die verschiedenen Bauweisen für Schwimmteiche

Schwimmteich ist nicht gleich Schwimmteich, auch in diesem Bereich gibt es Unterschiede. Diese Unterschiede sind entscheidend beim Schwimmteichbau: Anlage, Aufwand und Technik.

Schwimmteich ohne Technik

Der Bau eines Schwimmteiches ganz ohne Technik ist eine besondere Herausforderung, denn Dimensionierungen, Materialien und Pflanzen müssen genau aufeinander abgestimmt werden. Die Wasseraufbereitung wird beim Schwimmteich ohne Technik komplett von den Sumpf-, Unterwasser- und Röhricht-Pflanzen übernommen.

Das richtige Verhältnis bei der Pflanzenauswahl ist daher unabdingbar. In der richtigen Komposition und Anordnung übernehmen sie die natürliche Wasseraufbereitung sehr gut. Wichtig ist allerdings, dass die Wasserpflanzen regelmäßig zurückgeschnitten sowie Sedimentation und Verunreinigungen von außen (Wasserfläche) entfernt werden. Der Beckenboden kann mithilfe eines Laubkeschers oder Poolroboters gesäubert werden. Diese Arbeiten können Sie auch von einem Fachbetrieb durchführen lassen.

Schwimmteich mit Technik

Während bei einem Naturpool ein Pumpsystem für die Filter Durchströmung verwendet wird, dient es beim Schwimmteich einzig dazu, die Wasseroberfläche regelmäßig zu säubern. Besonders in erhöhten oder windigen Lagen, sowie bei starkem Baumbewuchs mit erhöhter Verunreinigung durch Blätter oder Pollen ergibt dies Sinn. Der Skimmer muss regelmäßig gereinigt werden, damit die unnötigen Nährstoffe entfernt werden können.

Bei der Pflege unterscheiden sich die beiden Schwimmteich-Arten nur darin, dass beim Schwimmteich mit Technik zusätzlich noch der Oberflächenabsauger gereinigt werden muss. Trotz regelmäßiger Reinigung kann es durch die natürliche Sedimentation im Frühsommer und Frühherbst zu Eintrübungen kommen, was die Qualität des Wassers jedoch keineswegs beeinträchtigt.

Planung und Bau eines Schwimmteiches

Für einen funktionierenden Schwimmteich sollten Sie mindestens 50 Quadratmeter in Ihrem Garten zur Verfügung haben. Größere Varianten, zum Beispiel mit 100 oder 200 Quadratmetern, haben sich als stabiler erwiesen, denn schließlich sorgt das Ökosystem mit seinen Wasserpflanzen für die Reinigung des Wassers. Größere, tiefere Teiche heizen im Sommer weniger auf, sodass die Algenbildung geringer und das Wasser klarer ist. In jedem Fall sollte der Teich eine Tiefe von mindestens zwei bis zweieinhalb Metern haben, damit Sedimente vom Grund nicht so schnell hochgewirbelt werden.

Lage und Gestaltung

Neben der Größe spielt auch die Lage des Teiches eine wichtige Rolle. Er sollte nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein, da sich sonst die Algen explosionsartig vermehren würden. Sinnvoller ist deshalb ein Platz direkt am Haus, sodass der Teich zumindest in den heißen Mittagsstunden etwas Schatten abbekommt. Bäume sollten besser nicht am Wasser stehen, da das herabfallende Laub den Teich verunreinigen würde. Besonders schön dagegen ist es, wenn Sie die Terrasse als Badesteg direkt an Ihrem Schwimmteich errichten oder der Teich vom Ess- oder Wohnzimmer zu sehen ist. Wer ein klares Becken mit geometrischem Grundriss bevorzugt, kann auf einen vorgefertigten Schwimmteich zurückgreifen. Eine natürliche Optik entsteht aber durch einen geschwungenen Verlauf des Ufers. Durch die Pflanzen in der Regenerationszone haben Sie so einen fließenden Übergang zu Ihrem Garten. Für die geschwungene Form wird anstatt fester Baumaterialien eine flexible Teichfolie verwendet. Diese lässt sich in Bahnen leicht in der ausgehobenen Teichgrube anbringen und wird anschließend verschweißt. Dunkle Teichfolie eignet sich besonders gut bei kleineren Teichen, da die dunkle Farbe eine gewisse Tiefe vermittelt und den Schwimmteich so größer erscheinen lässt.

Pflege von Schwimmteichen

Damit das Wasser klar bleibt, sollte es möglichst nährstoffarm gehalten werden. Ansonsten benötigt der Teich besonders im Herbst Pflege, denn eventuell hinein fallendes Laub sowie abgestorbene Teile der Wasserpflanzen können das Wasser düngen und beim Verrotten dem Teich Sauerstoff entziehen, was sich wiederum negativ auf die Mikroorganismen auswirkt. Daher sollte die Regenerationszone in regelmäßigen Abständen von abgestorbenen Wasserpflanzen bzw. Pflanzenteilen befreit werden. Hilfreich können auch Netze sein, die im Herbst über die Wasseroberfläche gespannt werden und so das herabfallende Laub auffangen (z.B. Teichfolien).

Wie hoch sind die Kosten für einen Schwimmteich?

In Fachpresse, Fachbüchern und Werbematerialien liest man von den unterschiedlichsten Preisen, die man für einen Schwimmteich bezahlen muss. Ein Schwimmteich sollte aber individuell für Ihre Bedürfnisse und Ihre Gartensituation geplant werden, erst dann kann Ihnen ein seriöser Anbieter einen Überblick über die zu erwartenden Kosten geben.

Bei den Kosten sind folgende Faktoren maßgeblich:

  • Größe und Tiefe der Schwimmzone
  • Wandausführung (senkrecht oder erdmodelliert?)
  • Grundstückslage (Hanglage oder ebene Fläche?)
  • Zugänglichkeit der Baustelle, welche Maschinen können benutzt werden? Muss alles durch die Garage gefahren werden oder kann ein großer Bagger direkt auf den Sattelzug laden?
  • Grundwasserspiegel (Muss er während der Bauphase abgesenkt werden?)
  • Wie ist der Untergrund beschaffen (Fels, Sand, Lehm)?
  • Höhe der Deponiekosten
  • Größe der Flachwasserzonen
  • Abdichtungsvarianten (Folie, Beton, Edelstahl)
  • Qualität des Füllwassers
  • Material des Holzdecks

Selber buddeln und Kosten senken?

Wenn Sie selbst Hand anlegen und die Grube für den Schwimmteich mit einem Minibagger ausheben wollen, können Sie einiges an Kosten sparen. Vorher sollte jedoch geklärt werden, was mit dem Erdaushub geschieht, denn bei einer Fläche von z. B. 100 Quadratmetern bekommen Sie locker 240 Tonnen Erde zusammen. Bei den Kosten für den Bagger können Sie mit ungefähr 80€ pro Tag rechnen. Weitere Rechnungspositionen, die zu den Preistreibern bei Ihrem Schwimmteich zählen und daher hinsichtlich des Do-it-yourself-Prinzips überdacht werden sollten, sind:

  • der Erdaushub und Abtransport/Verteilung auf Ihrem Grundstück
  • die Teichfolie und ihre Verarbeitung (Schweißen)
  • der Einkauf der Substrate für Grünpflanzen
  • Land- und Wasserpflanzen zur Begrünung in und um den Teich
  • die technische Ausstattung, Filter- und Pumpentechnik
  • die gärtnerische Gestaltung der teichnahen Bereiche durch Natursteine, eine Holzterrasse usw.

In Eigenregie können somit auf den ersten Blick die Kosten für einen Schwimmteich gesenkt werden. Zur Vermeidung weiterer Kosten durch Bauschäden ist es jedoch ratsam einen erfahrenen Fachbetrieb zu beauftragen. Die anfänglichen Investitionskosten sind hierbei zwar gegebenenfalls höher als in Eigenregie, doch lässt sich auf diese Weise das Risiko hoher Folgekosten minimieren.

Finanzierung eines Schwimmteichs

Bevor Sie mit der Planung Ihres Schwimmteichs loslegen, sollten Sie über die Finanzierung der Kosten nachdenken. Verfügen Sie über ausreichend Eigenkapital, das Sie flexibel und ohne Verlust abrufen können? Vielleicht haben Sie ja Gespartes auf Ihrem
Tagesgeldkonto oder Ihr Bausparvertrag wird demnächst fällig?

Falls Sie aktuell nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen oder Ihr Kapital fest angelegt ist, müssen Sie dennoch nicht länger auf Ihren Schwimmteich verzichten. In diesem Fall bietet sich für die Finanzierung ein Privatkredit an. Einen solchen Ratenkredit zahlen Sie bequem monatlich ab. Die Kreditsumme können Sie übrigens flexibel einsetzen, also auch über den Bau eines Schwimmteiches im Garten hinaus. Das ist zum Beispiel dann besonders praktisch, wenn Sie im gleichen Zuge auch die Neugestaltung Ihres Gartens oder der Terrasse in Angriff nehmen möchten.

Können Sie sich in puncto Schwimmteich hingegen noch etwas in Geduld üben, hilft Ihnen ein monatlicher Fonds- oder ETF-Sparplan dabei, die benötigte Summe für Ihren Schwimmteich anzusparen.

Pflanzen, Fische & Co. – was lebt alles im Schwimmteich?

Wasserpflanzen sind ein weiterer Punkt, den Sie beim Schwimmteichbau ebenfalls beachten müssen. Von Natur aus wird jeder Badeteich von Mikroorganismen bevölkert, die darin für ein stabiles ökologisches Gleichgewicht sorgen. Wichtig ist die richtige Bepflanzung, denn die Wahl der passenden Wasserpflanzen ist jeweils von ihrem Standort und der Wassertiefe abhängig. So benötigen Tief- und Flachwasserzonen unterschiedliche Pflanzenarten. Für den Sumpfbereich mit maximal 10 Zentimetern Wassertiefe eignen sich Gräser und Binsengewächse wie Wasserminze, die keine ständige Überflutung benötigen. In die Flachwasserzone mit maximal 30 Zentimetern Tiefe kommen Pflanzen, welche vom Randbereich aus in die Zone hineinwachsen und so das Wasser mit Sauerstoff anreichern, zum Beispiel Rohrkolben oder Binsengewächse. Die Regenerationszone ist bis zu 50 Zentimeter tief. Je weniger Technik der Schwimmteich aufweist, desto stärker sollte dieser Teil bepflanzt werden, um eine gute Wasserqualität zu gewährleisten. Gut geeignet sind Unterwasserpflanzen wie Wasserhahnenfuß oder Lauchkraut. Für den Schwimmbereich mit einer Tiefe ab 50 Zentimetern eignet sich aus praktischen Gründen eher eine spärliche Bepflanzung, zum Beispiel mit Seerosen oder Wasserknöterich. Holen Sie sich für die Bepflanzung ihres Schwimmteichs Tipps von Fachkräften.

Kann man auch Fische in den Schwimmteich setzen?

Der Gedanke, im eigenen Teich mit Fischen zu schwimmen, ist im ersten Moment sehr entspannend, dennoch nicht möglich. Leider gehören Fische eher nicht in einen Schwimmteich, denn das Fischfutter sowie die Ausscheidungen der Tiere können das Wasser zu stark düngen und so das kleine Ökosystem kippen lassen. In diesem Fall müsste der Teich saniert werden, was natürlich einiges an Kosten mit sich zieht.

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