Black Friday: ein Trend in Deutschland
14.11.2022 – Informationen, Entwicklung und Tipps zur Schnäppchenjagd: Wie Sie mit Rabattaktionen, Produkte günstig erwerben können.

Schnäppchen am Black Friday
Black Friday ist auch in Deutschland inzwischen ein Trend. Jedes Jahr Ende November reduzieren Händlerinnen und Händler online wie offline zahlreiche Preise und ködern Verbraucherinnen und Verbraucher mit verlockenden Schnäppchen. Wer systematisch vorgeht und Preise vergleicht, kann kräftig sparen. Aber woher kommt der Black Friday? Welche Deals lohnen sich? Das erfahren Sie hier.
Preisschlacht am letzten Novemberwochenende
Rabatte, Sonderangebote und spezielle Aktionen sorgen für volle Warenkörbe – und das nicht nur am Freitag, sondern bereits in der Woche davor und auch am darauffolgenden Cyber Monday ist das Shopping besonders günstig. Ein Trend, der wohl anhalten dürfte.
Woher kommt der Black Friday?
Die Tradition des Black Friday, mit dem im Einzelhandel das Vorweihnachtsgeschäft eingeläutet wird, stammt ursprünglich aus den USA. Dort ist der vierte Freitag im November als Brückentag nach Thanksgiving der Shopping-Tag schlechthin. Viele US-Bürgerinnen und Bürger nehmen sich diesen Tag frei, um sich vom Festmahl an Thanksgiving zu erholen, mit der Familien einen Ausflug zum Shopping einzulegen und erste Weihnachtseinkäufe zu erledigen. So stiegen die Konsumausgaben an diesem Tag in den USA in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter an.
Bereits seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts nutzen Händlerinnen und Händler diesen Ritus des freien Familientags nach Thanksgiving und befeuern mit kräftigen Rabatten, Sonderangeboten und Werbegeschenken den Run der Verbraucherinnen und Verbraucher auf begehrte Waren und günstige Preise. Viele Geschäfte öffnen traditionell bereits in den frühen Morgenstunden, mitunter sogar schon nachts ihre Pforten. Um die besten Angebote abzugreifen, stehen Verbraucherinnen und Verbraucher auch oft schon nachts vor den Läden – Staus und lange Schlangen sind am Tag nach Thanksgiving keine Ausnahme.
Als Antwort auf die Rabattschlacht in den Einkaufszentren etablierten die Onlinehändler Anfang der 2000er den Cyber Monday. Am auf den Black Friday folgenden Montag gibt es nun zahlreiche Spar- und Gratis-Aktionen in den Shops des World Wide Web.
Black Friday in Deutschland
Schon vor einigen Jahren schwappte der Trend, am letzten Novemberwochenende nach Thanksgiving kräftig an der Preisschraube zu drehen, aus den USA nach Deutschland über. Auch wenn Thanksgiving in Deutschland kein Feiertag ist, findet doch der Black Friday auch hierzulande seit Anfang der 2000er immer mehr Interessenten. Mit dem Ende von Sommer- und Winterschlussverkauf in den frühen 2000ern fehlte den Schnäppchenjägern in der Bundesrepublik die konkrete und immer wiederkehrende Jagdsaison. Gleichzeitig wurde der Trend zur Rabattschlacht um das Thanksgiving-Wochenende aber dank Funk, Fernsehen und Social Media auch in der Bundesrepublik immer populärer. Vor allem die US-amerikanischen Online-Riesen brachten den Black Friday schließlich nach Deutschland. Black Friday und Cyber Monday sind zu einer festen Größe im deutschen Einzelhandel geworden. Verbraucherinnen und Verbraucher in der gesamten Republik begeben sich an diesen beiden Super-Shoppingtagen auf Schnäppchenjagd.
Seit 2006 gewährt der Technologie-Hersteller Apple auch deutschen Kunden am letzten Freitag im November ordentliche Schnäppchen, anfangs noch unter dem Begriff „Shopping-Event“. Im Jahr 2013 folgten dem iPhone-Bauer schon rund 500 Händler in die Rabattschlacht – erstmals sprachen sie auch vom Black Friday. In den vergangenen Jahren bauten die Onlinehändler den Rabattzeitraum immer weiter aus. Allen voran reduziert Amazon auch dieses Jahr während seiner „Black Friday Woche“ an 11 Tagen die Preise für viele Produkte.
Heute kennen 96% der Deutschen den Begriff und die große Mehrheit legt sich jedes Jahr Einkaufslisten für diesen speziellen Shopping-Tag zurecht.
Wer nicht mitmacht, kann einpacken
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung und Online-Vermarktung sind die Rabatttage Black Friday und Cyber Monday auch für den deutschen Einzelhandel zu einer festen Größe im Vorweihnachtsgeschäft geworden. In den Geschäften als auch online werden in der letzten Woche des Novembers Umsatzrekorde gebrochen. Ein Problem für all jene, die sich dem Trend des Black Friday bis heute verwehren. Vor allem Händlerinnen und Händler gefragter Waren – allen voran Elektronikartikel und Bekleidung – haben es schwerer, wenn sie an Black Friday und Cyber Monday nicht dabei sind. Denn so wie die Einzelhandelsumsätze in der letzten Woche im November steigen, weil viele deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Weihnachtsgeschenke nun bereits in der Black Week kaufen, gehen sie im Dezember im stationären Einzelhandel tendenziell zurück.
Gleichzeitig ist aber der Werbeeffekt enorm: Geschäfte, die an Black Friday und Cyber Monday großzügige Rabatte gewähren, bleiben das ganze Jahr positiv in der Erinnerung der Kundinnen und Kunden haften. Auch bei unterjährigen Einkäufen werden diese Kunden erneut das Geschäft oder den Online-Shop dieses Händlers besuchen und auf diese Weise dort mehr Geld ausgeben und die Umsätze in die Höhe treiben.
Zudem sind alle Verbraucher an solchen Aktionstagen eher gewillt, höherwertige Produkte in den Einkaufskorb zu legen. So steigt der Durchschnittspreis also auch dann deutlich an, wenn die einzelnen Waren kräftig reduziert sind. Händler können durch diesen Effekt höhere Gewinne verbuchen, selbst wenn die einzelnen Margen für die im Preis gesenkten Produkte geringer sind.
Achtung: Nicht immer gibt es wirklich die besten Angebote!
Nicht immer sind die zum Black Friday und Cyber Monday ausgewiesenen Sonderangebote auch wirklich die besten Angebote! Die Verbraucherzentralen warnen Kunden, sich bei der Rabattschlacht nicht vom Rotstift übertölpeln zu lassen. Denn manche Angebote und Rabatte seien nicht so gut, wie es den Anschein hatte. So hatten verschiedene Händler in den vergangenen Jahren Produktpreise einige Wochen vor dem Black Friday künstlich aufgebläht, um am Aktionstag entsprechend rabattierte Angebote ausweisen zu können. Weiterhin kritisierten die Verbraucherzentralen, dass viele Rabatte sich auf völlig überzogene Mondpreise oder aber auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, die im Handel oft gar nicht durchgesetzt werden kann, beziehen. Hier gilt es, wachsam zu sein und sich nicht von hohen Ermäßigungen und vermeintlich einmaligen Schnäppchen ködern zu lassen.
Und auch bei zu großen Schnäppchen sollten Verbraucher misstrauisch werden. So warnte der Bundesverband der Verbraucherzentralen im vergangenen Jahr zum Beispiel vor falschen Angeboten, bei denen Verbraucher auf dubiosen Seiten, aber auch auf den Marktplätzen etablierter Händler in Vorkasse gehen sollen. Oftmals sei das unerhört günstige Schnäppchen dann niemals beim Kunden angekommen.
Dennoch: Am Black Friday waren rund 61% der untersuchten Produkte tatsächlich günstiger als im vorhergehenden Monat Oktober, so das Ergebnis der Preisvergleichsseite Idealo, die die Preisentwicklung von mehr als 2.500 Produkten zum Black Friday analysiert hatte. Verbraucher können beim Shopping an Black Friday und Cyber Monday also tatsächlich kräftig sparen – wenn sie denn einige Tricks und Kniffe beachten.
5 Tipps, wie Sie am Black Friday an die besten Schnäppchen kommen
Einkaufsliste schreiben
Ein neues Handy, die Spielekonsole für das Kind und die schicke Uhr für Sie selbst? Sie wissen genau, was Sie wollen. Gut so! Notieren Sie sich bereits einige Wochen vor dem Black Friday, welche Wünsche Sie haben und auf welche Angebote Sie besonders achten möchten.
Preise vergleichen
Mit dieser Einkaufsliste ist es nun denkbar einfach, die Preise zu vergleichen und so die wirklichen Schnäppchen zu finden. Notieren Sie dazu einfach bereits einige Wochen vor dem Shopping-Event die durchschnittlichen Preise und Angebote für Ihre Wünsche. Preisvergleichsseiten helfen dabei. Beobachten Sie die Preisentwicklung dann über die Zeit.
Überzogene Rabatte enttarnen
Mit Ihrem Preisvergleich enttarnen Sie auch Fantasierabatte und unseriöse Deals. Denn bedenken Sie: Eine Ersparnis von mehr als 50% wäre für den Händler ein Minusgeschäft und ist somit mehr als unwahrscheinlich.
Starttag nicht verpassen
Um in den Weiten des Internets die Übersicht zu bewahren, starten einige Händler, allen voran Amazon, bereits in der Woche vor dem Black Friday mit der Rabattschlacht und weiten diese bis auf den Cyber Monday aus. Der Haken dabei: Jeden Tag sind nur bestimmte Produkte im Angebot. Achten Sie also auf die unterschiedlichen Aktionstage!
Nicht stressen lassen
Die Uhr tickt, die Lagerbestände leeren sich – unaufhörlich läuft der Countdown gegen Null. Lassen Sie sich von diesen Marketing-Tools nicht unter Kaufdruck setzen! Denn Sie kennen die Referenzgröße nicht. Selbst wenn der Balken fast am Ende ist, wissen Sie nicht, ob nur noch ein oder gar 1.000 Artikel vorrätig sind.
Black Friday – der Trend setzt sich fort
Am letzten Freitag im November, oftmals bereits in der Woche davor, ist also die Zeit, Schnäppchen zu jagen. Black Friday und Cyber Monday haben sich auch in Deutschland zu festen Größen im vorweihnachtlichen Einzelhandelsgeschäft gemausert. Verbraucher können enorm sparen – wenn Sie sich mit kühlem Kopf und klarem Verstand auf die Jagd nach den begehrten Schnäppchen begeben.