Kosten neuer Winterreifen
01.05.2022 – Der Winter kommt schneller als man denkt und die Straßenverhältnisse werden überraschend schlechter. Eine Investition in qualitativ hochwertige Winterreifen lohnt sich.

Winterreifen sind Pflicht
Sicher mit dem Fahrzeug durch Matsch und Schnee
Naht der Winter werden in vielen Regionen die Straßenverhältnisse schlechter und die Zeit für den Reifenwechsel von Sommerreifen auf Winterreifen ist da. Glatteis, Schnee und Kälte machen Autofahrerinnen und Autofahrer das Leben schwer. Wer sicher ans Ziel kommen will, muss beim Kauf von Winterreifen einiges beachten. Je nach Fahrzeug spielt, neben angepasster Geschwindigkeit, vor allem die Bereifung des Fahrzeugs eine große Rolle. Die Winterreifen sorgen für ausreichend Haftung auf schneeglatten Straßen und überzeugen durch einen kürzeren Bremsweg. Wer sich für neue Winterreifen interessiert, steht in der Werkstatt vor vollen Regalen oder wählt aus einem riesigen Angebot im Internet. Aber worauf kommt es an? Eines vorweg: Der Kauf qualitativ hochwertiger Winterreifen lohnt sich – Sie investieren damit direkt in Ihre Sicherheit!
Kostenfaktoren bei Winterreifen
- Qualität der Reifen: Generell sind die Reifen der Markenhersteller im Premiumsegment am teuersten
- Die Fahrzeugklasse bestimmt die Kosten für die Winterreifen
- Reifen für hohe Geschwindigkeiten sind teurer
- Reifensysteme mit Notlaufeigenschaften treiben die Kosten in die Höhe
- Material und Bauart der Felgen: Alufelgen sind teurer als Stahlfelgen
- Reifen mit integrierten Druckluftsystemen sind ebenfalls teurer
Fiktives Rechenbeispiel für Winterkompletträder für einen Audi A3
Ein Audi A3 benötigt neue Winterräder in 16 Zoll und mit schwarz polierten Felgen aus Aluminium. Wir entscheiden uns für ein Winter-Komplettrad Aluett (Typ 56 7,0x16 LK5/112 ET48 schwarz poliert, mit Michelin Alpin 6 205/55 R16 91H M+S Winterreifen):
- Kosten pro Stück 189,33€
Für einen Satz Winterkompletträder müssen die Kosten mal vier genommen werden:
- 4 x 189,33€ = 757,32€
Finanzierungsmöglichkeiten eines Satzes Winterreifen
Winterreifen gehört zur Standardausstattung eines Fahrzeugs und alle paar Jahre muss ein neuer Satz angeschafft werden. In manchen Ländern und Regionen besteht sogar eine Winterreifenpflicht, so dass Sie um einen Kauf nicht herumkommen. Wir unterstützen Sie gerne dabei, wenn Sie gerade nicht über das nötige Geld verfügen. Jederzeit können Sie zur Begleichung der Rechnung für neue Reifen, Reifenwechsel und Werkstatt den Dispokredit auf Ihrem Girokonto nutzen. Auch ein Privatkredit mit derzeitig günstigen Konditionen hilft, die neuen Winterreifen zu bezahlen.
4 Spartipps beim Winterreifenkauf
Winterreifen antizyklisch kaufen
Wer beim Winterreifenkauf ein Schnäppchen machen will, sollte im Frühling oder Sommer nach einer neuen Bereifung Ausschau halten. Bei Reifenhändlern vor Ort oder auch im Internet lagern häufig noch Restbestände vom Vorjahr, die Sie zu einem Sonderpreis erwerben können. Somit lassen sich ganz einfach die Kosten für neue Winterreifen sparen.
Stahl statt Alu bei den Felgen nutzen
Stahlfelgen sind wesentlich günstiger als Alufelgen. Wem das Aussehen egal ist, kann einfach Kosten sparen.
Auf Qualität achten
Wer zu bekannten Reifenherstellern greift, zahlt den Namen, bekommt aber auch eine hervorragende Qualität. Viele bekannte Hersteller produzieren aber nicht nur Premium-Reifen, sondern häufig auch unter anderem Namen gute Qualitätsreifen, die meist wesentlich günstiger sind. Informieren Sie sich über die Alternativen.
Gebrauchte Winterreifen kaufen
In manchen Fällen kann es auch Sinn ergeben, einen Satz gebrauchte Winterreifen zu kaufen. Achten Sie hierbei unbedingt auf die Profiltiefe und das Alter des Reifens. Direkt hinter der Reifengröße an der Seitenwand steht die DOT-Nummer. Die vierstellige Zahl am Ende gibt die Kalenderwoche und das Jahr der Produktion an.
Welche Winterreifen gibt es?
Winterreifen
Winterreifen sind von ihren Eigenschaften her den schwierigen Straßenbedingungen in der dunklen Jahreszeit perfekt angepasst. Vor allem folgende Eigenschaften zeichnen diese Reifen aus:
Materialzusammensetzung
Die Gummimischung von Winterreifen besitzt einen höheren Anteil an Naturkautschuk. Die Reifen sind somit weich und geschmeidig, sorgen für guten Grip und damit für ein präzises Fahrverhalten. Winterreifen sind für niedere Temperaturen ausgelegt und spielen ihre Vorteile bei einer Temperatur unter 7°C aus. Die Materialmischung bei Sommerreifen verhärtet hingegen bei niederen Temperaturen.
Profiltiefe
Winterreifen machen sich mit einem tiefen und breiten Profil die Eigenschaft zunutze, dass Schnee auf Schnee besonders gut haftet. Der auf der Fahrbahn liegende Schnee drückt sich in die breiten Reifenkanäle, verstärkt den Grip und den Vortrieb auf vereisten und verschneiten Straßen.
Aufbau der Profilfläche
Auf der Profilfläche eines Winterreifens finden sich tausende von winzig kleinen Einschnitten, die sogenannten Lamellen. Sie verbessern die Haftung auf der Straße, indem sie sich mit Schnee, Eis und Matsch verkanten. Zudem schützen die Lamellen vor Aquaplaning, da sie das Wasser auf der Straße ableiten.
Sommerreifen
Sommerreifen sind für nasse und trockene Straßenverhältnisse ausgelegt sowie für Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt. Hier spielen Sommerreifen ihre Vorteile aus und verleihen dem Fahrzeug Halt und Stabilität auch in schwierigen Fahrsituationen. Der Bremsweg ist deutlich kürzer und mit einem Sommerreifen benötigt Ihr Fahrzeug weniger Kraftstoff als mit Winterreifen. Bei Sommerreifen sollte das Profil mindestens 3 Millimeter betragen.
Allwetterreifen
Allwetterreifen sind für den Einsatz über das ganze Jahr hinweg ausgelegt. Der halbjährliche Reifenwechsel entfällt somit beim Einsatz dieses Reifentyps. Außerdem entfallen die Einlagerungskosten der Reifen. Die Materialmischung der Lauffläche und das Profil bilden ein Kompromiss für die Anforderungen von sommerlichen und gleichzeitig winterlichen Straßenverhältnissen. Die Allwetterreifen eignen sich bei generell milden Wintern und wenn Sie nicht zwingend auf Ihr Fahrzeug angewiesen sind. Das Profil von Allwetterreifen sollte mindestens 4 Millimeter betragen.
Kompletträder beinhalten immer die Felgen
Die Begriffe Winter- und Sommerreifen beschreiben im eigentlichen Sinne nur die Bereifung. Ein Reifenwechsel bedeutet, dass eine neue Bereifung auf bestehende Felgen aufgezogen wird. Bei Kompletträdern hingegen handelt es sich um Räder inklusive den passenden Felgen. Achten Sie beim Kauf der Räder immer darauf, ob es sich um einen einzelnen Reifen handelt oder um einen ganzen Reifensatz. Bei den Felgen entscheidet sich, was die Räder insgesamt kosten. Felgen aus Stahl sind preiswert, aber optisch wenig ansprechend. Wenn Ihnen der Look Ihres Autos im Winter nicht egal ist, sollten Sie sich für Räder mit hochwertigen und modernen Felgen aus Aluminium entscheiden. Diese Felgen werden übrigens auch in unterschiedlichen Farben angeboten.
Winterreifen mit Reifendrucksensoren
Seit 2014 ist für alle neu in der EU zugelassenen Fahrzeuge ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) Pflicht. Dieses Kontrollsystem dient zur allgemeinen Sicherheit im Straßenverkehr, weil ein zu niedriger Reifendruck vor allem bei Nässe den Bremsweg des Fahrzeugs verlängert. Zudem wird bei einem korrekten Reifendruck weniger Kraftstoff verbraucht und somit die Umwelt geschont. In der Praxis setzen die Hersteller auf unterschiedliche Systeme im Fahrzeug, die sich wiederum auf die Kosten der Winterreifen auswirken können. Zum einen kann der Luftdruck über Daten aus dem ABS grob berechnet werden. Wesentlich genauer, aber auch teurer sind Reifen mit integrierten Drucksensoren, die genaue Daten liefern.
Winterreifensysteme mit Notlauf
Bei den Standardreifensystemen, die auf dem Markt angeboten werden, handelt es sich üblicherweise um Radialreifen. Bei diesem Reifentyp sind konstruktionsbedingt die Flanken sehr geschmeidig, was zu Vorteilen bei den Fahreigenschaften führt. Darüber hinaus erhalten Sie in der Werkstatt Reifensysteme, die über begrenzte Notlaufeigenschaften bei Reifendruckverlust verfügen. Sollte sich ein spitzer Gegenstand während der Fahrt in Ihren Reifen bohren, entfällt ein sofortiger Reifenwechsel.
Runflat-Reifen
Die Seitenwand von Runflat-Reifen ist gegenüber Standardreifen verstärkt. Bei einem Druckverlust wird die Einsenkung des Reifens vermindert und selbst bei einem komplett entlüfteten Reifen ist eine Weiterfahrt noch möglich. Der Fahrer bemerkt einen Druckverlust in einem Runflat-Reifen häufig nicht, deshalb muss ein Luftdrucküberwachungssystem im Fahrzeug den Reifendruck überwachen.
PAX-Reifen mit Stützringsystem
Beim Stützringsystem oder auch sogenanntes PAX-System kann durch den Einsatz eines Stützrings die Fahrt mit einem luftleeren Reifen über eine begrenzte Laufstrecke fortgesetzt werden und ein sofortiger Reifenwechsel entfällt.
Seal-Reifen
Eine Schutzschicht unter der Lauffläche des Reifens dichtet bei der Beschädigung der Lauffläche den Schadenbereich ab. Selbst wenn der Fremdkörper herausgeschleudert wird, verhindert diese Technik einen unmittelbaren Druckverlust und die Fahrt kann weitergehen.
Das sollten Sie bei den Winterreifen beachten
Gibt es eine Winterreifenpflicht in Deutschland?
Nach der Straßenverkehrsordnung (StVO §2, Absatz 3a) in Deutschland darf ein Auto bei Schnee, Matsch oder Glatteis ausschließlich mit Winterreifen gefahren werden. Wer gegen diese situative Winterreifenpflicht verstößt und mit Sommerreifen unterwegs ist, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet wird. Einen genauen Zeitpunkt für den Winterreifenwechsel sieht der Gesetzgeber hingegen nicht vor.
Hinweis: Beachten Sie, dass es in einigen europäischen Ländern eine Winterreifenpflicht gibt. Erkundigen Sie sich im Vorfeld einer Reise über die genauen Bestimmungen der Winterreifenpflicht im jeweiligen Land.
Wann ist ein Reifenwechsel fällig?
In der Regel stehen im Frühjahr und im Herbst die Termine für den jährlichen Reifenwechsel in der Werkstatt an. Für den Reifenwechsel gilt die grobe Faustregel „von O bis O“ (von Oktober bis Ostern). Letztendlich sollten Sie den Wechsel auf Winterreifen von den klimatischen Bedingungen abhängig machen. Ein Reifenwechsel ist aber immer auch dann nötig, wenn die Profiltiefe zu gering oder der Reifen zu alt ist. Wer handwerklich begabt ist und das Werkzeug zu Hause hat, kann den Reifenwechsel auch selbst erledigen und spart somit Kosten für die Werkstatt.
Tipp: Der Rand einer 1-Euro-Münze ist 3 Millimeter breit und sie können damit leicht die Profiltiefe am Reifen abschätzen. Die Werkstatt hingegeben nutzt ein spezielles Messgerät.
Zu wenig Profiltiefe
Die Mindestprofiltiefe bei Reifen ist gesetzlich vorgeschrieben und darf aus Gründen der Verkehrssicherheit 1,6mm nicht unterschreiten. Automobilclubs wie der ADAC empfehlen den Austausch der Reifen sogar schon bei einer Profiltiefe von weniger als 4 mm. Der Grund: Bereits ab diesem Wert haftet der Reifen schlechter auf nasser Fahrbahn und die Gefahr von Aquaplaning steigt.
Hohes Alter des Reifens
Wer wenig fährt, schont natürlich auch das Profil des Reifens. Dennoch können Sie den Reifen nicht zeitlich unbegrenzt fahren. Die Gummimischung wird hart und spröde und der Reifen wird dadurch ein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr. Nach Empfehlung des ADACs sollten Reifen nach spätestens 8 Jahren ersetzt werden.
Tipp: Durch die richtige Lagerung kann der Alterungsprozess von Reifen positiv beeinflusst werden. Wärme, Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung lassen den Reifen vorzeitig altern. Ein kühler, trockener und dunkler Lagerraum schützt den Reifen und verlängert die Lebensdauer.
Wie schnell dürfen Sie mit Winterreifen fahren?
Alle Winterreifen haben eine Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung. Die Grenzwerte unterscheiden sich je nach Beschaffenheit und Qualität des Reifens. Im Sichtfeld des Fahrers signalisiert ein Aufkleber die erlaubte Höchstgeschwindigkeit der montierten Winterreifen.
Welche Winterreifen passen auf das Auto?
Bei der Ermittlung der Winterreifengröße verlassen sich viele Autofahrer auf die Aussagen der Werkstatt ihres Vertrauens. Dabei ist es gar nicht schwierig, selbst die Reifengröße für das eigene Fahrzeug zu bestimmen. Ein Code aus 4 Bausteinen liefert dazu die notwendigen Informationen. Die Zahlen-Buchstaben-Kombination finden Sie im Fahrzeugschein an den Stellen 20-23, direkt auf dem bereits montierten Reifen oder bei manchen Fahrzeugen auch auf der B-Säule der Fahrerseite. Meist dürfen Sie noch weitaus größere Dimensionen für die Bereifung Ihres Fahrzeugs verwenden und ein Blick in die Betriebsanleitung gibt über weitere zulässige Optionen Aufschluss.
Beispiel: 245 / 45 R 18
- Die Zahl 245 steht für die Reifenbreite in Millimeter
- Die Zahl 45 gibt den Profilquerschnitt in Prozent an (Verhältnis von Flankenhöhe zu Reifenbreite von 45%)
- Der Buchstabe steht für die Bauart des Reifens (R für Radialreifen)
- Die Zahl 18 gibt die Felgengröße in Zoll an
Das Alpine-Symbol ist bei Winterreifen Pflicht
Das seit Jahrzehnten bekannte M+S-Zeichen (Matsch und Schnee) auf der Flanke des Reifens reicht nicht mehr aus: Seit 1. Januar 2018 ist für alle Allwetter- oder Winterreifen das sogenannte Alpine-Symbol verpflichtend vorgeschrieben. Das Bergpiktogramm mit der Schneeflocke in der Mitte ist seither auf allen produzierten Winterreifen neben dem M+S-Zeichen zu finden. Für ältere Winterreifen gibt es noch eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024. Die Umrüstung auf neue Winterreifen mit dem Alpine-Zeichen empfiehlt sich aber schon früher. Das Zeichen steht für geprüfte Qualität und diese Reifen mussten ihre Zuverlässigkeit bei einem genormten Bremstest auf Schnee unter Beweis stellen. Zudem wird in Regionen mit Winterreifenpflicht sehr auf dieses Symbol geachtet.
Das EU-Reifenlabel dient der Orientierung
Das EU-Reifenlabel führt Eigenschaften eines Reifens auf, um einen besseren Vergleich einzelner Modelle zu ermöglichen. Folgende Kriterien werden dabei berücksichtigt:
- Rollwiderstand beziehungsweise Kraftstoffeffizienz
- Nassbremseigenschaft
- Außenfahrgeräusch
Gute Winterreifen – eine Investition in Ihre Sicherheit
Sind die Winterreifen abgefahren, müssen Sie auf jeden Fall neue anschaffen, sonst riskieren Sie neben der Sicherheit aller beteiligten Verkehrsteilnehmer auch ein Bußgeld. Standardreifen mit guter Qualität bekommen Sie schon relativ günstig. Teurer wird es, wenn Druckluftsensoren und Notlaufeigenschaften in den Reifen integriert sind. Da die Winterreifen aber maßgeblich für die sichere Teilnahme am winterlichen Straßenverkehr verantwortlich sind, lohnt es sich, beim Kauf nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf die Qualität zu achten.