Was kostet ein Hausbau? – Alle Kosten im Überblick!

01.12.2021 – Erfüllen Sie sich jetzt Ihren Traum vom eigenen Haus! Alle Hausbaukosten in der Übersicht sowie wertvolle Tipps und Tricks zur Planung finden Sie in diesem Ratgeber.

Mann und Frau schauen sich ein Bauplan an

Alle Hausbaukosten im Überblick

Ein weiser Spruch rät dem, der einen Turm bauen will, sich zuvor hinzusetzen und die Kosten zu berechnen. Kein schlechter Rat für alle, die ein Bauwerk in Angriff nehmen. Der uralte Traum vom Eigenheim wird bei guter Planung zur freudigen Realität. Die Kosten auf einem Blick zu haben, hilft beim Bauvorhaben den Überblick zu behalten.

Für einen Hausbau Kosten bis auf den letzten Cent zu kalkulieren, ist nahezu unmöglich, da unzählige Faktoren den Preis beeinflussen. Allerdings gibt ein ausgeklügeltes Budget während der Bauzeit Sicherheit, erleichtert die Finanzierung und hilft zukünftigen Eigentümerinnen und Eigentümern, die Gesamtkosten im Griff zu behalten.

Beim Hausbau Kosten richtig berechnen:

Die Auflistung der Kosten beim Hausbau helfen einzuschätzen, welche Finanzierungssumme notwendig ist. Zudem verdeutlicht der Überblick, wo die meisten Kosten entstehen. Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte aufgezählt.

Nur in seltenen Fällen erhalten Sie einen Festpreis für Ihr neues Eigenheim. Manche Bauträger bieten eine Kombination aus Einfamilienhaus und Grundstück an, meist ist der Kaufpreis jedoch noch um Baunebenkosten, die Außenanlage und eventuelle Eigenleistungen zu ergänzen. Scheuen Sie sich nicht nach weiteren Kosten, die womöglich noch auf Sie zukommen werden, zu fragen.

Grundsätzlich haben Sie die Wahl, ein solches Komplettangebot anzunehmen oder sich das Grundstück für den Hausbau selbst zu suchen. Das Gebäude zum eigenen Grundstück lassen Sie in Massivbauweise oder als Fertighaus errichten, vom vollständig vorgeplanten Grundriss bis zur individuellen Hausplanung ist dabei alles möglich. Dazu nehmen Sie entweder den Weg über einen Architekten, einen Bauträger oder den Fertighaushersteller. Unabhängig für welchen Weg Sie sich entscheiden, die Kosten spielen in jeder Hinsicht eine entscheidende Rolle. Welche Ausgaben auf Sie zukommen, erfahren Sie in diesem Hausbau Kosten Ratgeber.

Das Grundstück

Wie viel Sie ein Grundstück kosten wird, richtet sich in erster Linie nach Region und Lage. In der Regel heißt es: je näher Sie einer Metropole kommen, desto teurer. Auch innerhalb einer Stadt oder einer Gemeinde variieren die Quadratmeterpreise nach Stadtviertel oder Gebiet.

Anhaltspunkte über die Preise in Ihrer Gegend finden Sie in Bodenrichtwertkarten der Gemeindeverwaltungen. Allerdings handelt es sich dabei um in der Vergangenheit erzielte Kaufpreise, weshalb Sie oft mit einem Aufschlag rechnen müssen.

Diese Kosten planen Sie beim Erwerb Ihres Grundstücks ein:

  • Kaufpreis
  • Grunderwerbsteuer: ca. 3,5 – 6,5%
  • Notar- und Grundbuchkosten: ca. 2%
  • Maklerprovision bei vermittelten Objekten: ca. 3 – 6%, dazu kommt noch die Mehrwertsteuer

Die Prozente variieren von Bundesland zu Bundesland und sind vom Kaufpreis des Grundstücks zu entrichten, kaufen Sie Grundstück und Haus im Paket, fallen die Kosten für den Gesamtpreis an.

Die Baukosten

Wie tief Sie für Ihren Hausbau in die Tasche greifen, hängt von der Hausform, der Qualität und der Ausstattung ab. Vergleichen Sie Angebote für Ihr Haus anhand der Quadratmeterpreise je Quadratmeter Wohnfläche und den Bauleistungsbeschreibungen.

Auch wen Sie mit dem Hausbau beauftragen, nimmt Einfluss auf die Höhe der Ausgaben: Nutzen Sie die Dienste eines Architekten oder darf es ein Haushersteller sein, der Planung und Statik mit im Paket anbietet? Der Architekt rechnet seine Arbeit nach einer festgelegten Honorarordnung ab und Sie bezahlen Ihre Handwerker nach Fertigstellung des jeweiligen Auftrags.

Bauträger und Fertighaushersteller erstellen meist einen Zahlungsplan, der sich nach der Makler- und Bauträgerverordnung richtet. Dabei begleichen Sie fällige Raten nach Fertigstellung bestimmter Baufortschritte.

Rechnen Sie mit folgenden Posten:

  • Architektenhonorar: ca. 15% zusätzlich zu den Baukosten
  • Der Rohbau macht etwa die Hälfte der Baukosten aus.
  • Heizung, Hauselektrik und Sanitärausstattung nehmen rund 20% der Baukosten ein.
  • Der Innenausbau benötigt den Rest der Baukosten.

Die Baunebenkosten

Baunebenkosten sind keine Kleinigkeit und sollten bei der Planung des Eigenheims nicht vernachlässigt werden. In vielen Komplettangeboten sind bereits einige dieser Kosten enthalten, meist aber nicht alle. Darum prüfen Sie, was noch auf Sie zukommen kann.

Die folgenden Baunebenkosten entstehen bei der Herstellung eines Einfamilienhauses und erhöhen unter Umständen die Hausbaukosten:

  • Vermessung des Grundstücks und Eintrag ins Liegenschaftskataster
  • Erschließungs- und Anschlusskosten
  • Abrisskosten
  • Bodengutachten
  • Baugenehmigung
  • Aushub und Abtransport des Bodens: Für einen Kellerbau fallen hier höhere Kosten an, als für eine Bodenplatte.
  • Keller oder Bodenplatte
  • Baustrom und -wasser
  • Prüfstatiker und Einmessung der Bauten
  • Bauherrenhaftpflichtversicherung, Feuerrohbauversicherung, Bauleistungsversicherung
  • Richtfest
  • Endreinigung
  • Zins und Tilgung Ihrer Baufinanzierung während der Bauzeit

Sind beim Hausbau Kosten wie Erdaushub, Keller beziehungsweise Bodenplatte bereits enthalten, können Sie bei den Nebenkosten mit etwa 15% bis 20% der Bausumme rechnen.

Zusätzliche Hausbaukosten

Zur Fertigstellung Ihres Einfamilienhauses gehören noch weitere Arbeitsschritte. Bei der Planung entstehen Fragen wie: Reicht die Qualität der geplanten Ausstattung aus? Werden Sie eine neue Kücheneinrichtung und andere Einbauten benötigen? Soll das Auto in einer Garage stehen oder reicht ein Carport? Wie sollen die Außenanlagen aussehen?

Zu einem umfassenden Budget gehören deshalb die Kostenplanungen für:

  • hochwertigere Ausstattungen bei der Bemusterung
  • Einbauschränke und -küche
  • Garage, Carport, Stellplatz
  • Außenanlage: Terrasse, Eingangspodest, Außentreppen, Einfahrt, Zaun, Mutterboden, Beete und Rasen

Hausbaukosten anhand eines Beispiels

Durch die zahllosen Variablen beim Hausbau ist es nicht leicht, sich vorab einen Überblick zu verschaffen. Eine Beispielrechnung hilft, die Kosten zu überschlagen, und ermöglicht einen schnellen Vergleich unterschiedlicher Angebote. Ihre Rechnung könnte so aussehen (Bei den folgenden Zahlen handelt es sich um fiktive Angaben, sie sollen lediglich einen Anhaltspunkt liefern, wie eine Baukostenrechnung aussehen kann.):

  • Hausbau mit einem Fertighaushersteller
  • Grundstückskosten (450m², 190€ nach Bodenrichtwertkarte) 85.500€
  • Angebotshaus (80m², ohne Bodenplatte, bezugsfertig) 188.000€
  • Bodenplatte (geschätzt nach Internetrecherche) 14.000€
  • Nebenkosten (15% der Gesamtkosten) 43.125€
  • Carport (geschätzt nach Internetrecherche) 7.000€
  • Außenanlage (8% der Baukosten) 16.160€
  • Gesamtkosten 353.785€

Beim Hausbau Kosten einsparen

Für den Bauherrn sind die Gesamtkosten eines Einfamilienhauses eine bedeutende Investition und Einsparungen sind deshalb jederzeit willkommen. Welche Sparmöglichkeiten gibt es und welche sind tatsächlich sinnvoll?

Grundstückskauf

Schon bei der Wahl des Grundstücks können Sie bares Geld sparen. Dabei müssen Sie nicht gleich eine schlechte Lage oder einen unvorteilhaften Grundstücksschnitt nehmen. Im Gegenteil, starkes Gefälle und unregelmäßige oder schmale Grundstücksformen produzieren beim Hausbau Kosten, die Sie vermeiden können. Kaufen Sie Grundstücke direkt bei der Gemeinde, liegen Sie günstiger als beim Kauf von Privat oder einem Makler. Grundstücke in Mischgebieten kosten weniger als in Wohngebieten.

Keller

Einen Keller bauen oder lieber nicht? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Auf jeden Fall ist ein Keller durch den tieferen Aushub und die zusätzlichen Baukosten eine höhere Ausgabe, als es eine Bodenplatte der besten Ausführung sein wird. Trotzdem lohnt sich diese Investition, wenn Sie dadurch Wohnraum im Haus einsparen. Die Entscheidung hängt also sehr stark davon ab, wie Sie den zusätzlichen Platz unter der Erde nutzen werden.

Rohbau

Einen großen Anteil an den Baukosten haben Bauteile wie Erker, Balkone, Gauben und Vorbauten. Außerdem verkleinert jeder eingesparte Quadratmeter Wohnfläche beim Hausbau Kosten. Als Faustregel gilt: je kleiner und je einfacher Form und Haustyp, desto billiger die Ausführung. Fertighäuser sind traditionell günstiger als ein massiv gebautes Haus. Das liegt an den verwendeten Materialien. Aber auch wenn Sie Stein auf Stein bauen, haben Ihre Gesamtkosten Einsparpotential. Dabei lässt sich in jedem Gewerk sparen, angefangen beim Material der Wände oder der Anzahl an Fenstern bis hin zur Qualität der Dachziegel. Allerdings sind nicht alle kostengünstigen Lösungen auch langfristig die billigsten. Achten Sie daher bei der Wahl Ihrer Materialien und Ausstattungen auf die Lebensdauer und Folgekosten, die entstehen können oder werden.

Ein Beispiel: Eine Standard-Ölheizung mag auf den ersten Blick preiswerter als eine moderne Wärmepumpe sein, da die Anschaffungskosten günstiger sind. Die hohen Ölpreise sorgen jedoch dafür, dass im Laufe der Zeit die Wärmepumpe zur rentablen Investition wird.

Innenausbau und Außenanlage

Auch hier gibt es viele Möglichkeiten die Kosten zu bremsen. Stellen Sie sich Fragen wie:

  • Müssen es elektrische Rollläden sein oder reicht die Variante zum Kurbeln?
  • Wie umfangreich sollen die Elektroinstallationen sein?
  • Fliesen und Parkett vom Feinsten oder lieber ein hochwertiges Laminat verarbeiten?
  • Soll im Garten der Rollrasen gedeihen oder sehen Sie Ihren Grassamen gerne beim Keimen zu?
  • Der Bauherr steht bei der Planung der Inneneinrichtung außerdem vor der Frage: Kann ich einige der Arbeiten in Eigenleistung erbringen?

Oft greifen handwerklich begabte Freunde und Verwandte dabei gerne unter die Arme und helfen beim Hausbau.

Tipp

Überlegen Sie sich, welche Arbeiten Sie tatsächlich fachgerecht durchführen können. Fehler beim Streichen beeinträchtigen nur die Schönheit, Fehler bei der Elektrik oder der Heizungsinstallation können gefährlich sein.

Hausbau Kosten vs. Hauskauf Kosten im Vergleich

Zum Eigenheim gelangen Sie auch, wenn Sie ein bereits genutztes Haus kaufen. In Internetportalen, im Aushang von Banken und bei Maklern stoßen Sie auf zahlreiche Verkaufsangebote in Ihrer Gegend. Ist das vorteilhaft? Welche Kosten kommen dabei auf Sie zu?

Vorteile Hauskauf

Sie erwerben ein bereits fertiggestelltes Gebäude zum festgelegten Preis und mit wenig Zeitaufwand. Theoretisch können Sie nach der Kaufabwicklung gleich einziehen. Der Preis bestimmt sich über

  • Alter
  • Zustand
  • Lage der Immobilie
  • Ausstattungsqualität

Denken Sie beim Kauf eines Hauses auch an zukünftige Modernisierungsmaßnahmen. Legen Sie schon ab dem Kaufdatum etwas dafür zurück.

Vorteile Hausbau

Bauen Sie selbst, dann wählen Sie Haus und Ausstattung, wie sie Ihnen gefällt. Sie müssen sich nicht mit dem Geschmack eines anderen arrangieren. Außerdem wissen Sie später genau, welche Materialien verwendet wurden.

  • Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
  • Alles ist neu
  • Sie wissen was verwendet wurde

Für viele Menschen ist der Traum vom eignen Haus auch in der individuellen Gestaltung begründet.

Wie Sie Ihre Hausbau Kosten richtig finanzieren

Nur wenige bezahlen die Gesamtkosten eines Einfamilienhauses aus der Portokasse. Bei der Begleichung der Rechnung greift der Bauherr deshalb zur Baufinanzierung. Sie besteht aus mindestens zwei Teilen: dem Eigenkapital und dem Baudarlehen.

Wie viel Eigenkapital ist nötig?

Als Eigenkapital bezeichnen Kreditgeber alle Finanzmittel, die der Bauherr selbst aufbringt. Dazu gehören:

  • Sparguthaben
  • Wertpapiere
  • ein vorhandenes Grundstück
  • Schenkungen oder Erbe

Als gute Basis betrachten Fachleute ein Eigenkapital von etwa 20% der Gesamtkosten (ohne Kaufnebenkosten). In der Praxis sind Baufinanzierungen bis 100% üblich, dabei wird vom Käufer allerdings die Zahlung der Kaufnebenkosten erwartet. Allerdings verteuert ein niedriges Eigenkapital die Finanzierung, denn das höhere Ausfallrisiko schlägt sich auf den Zinssatz des Kredits nieder.

Das Basiswerkzeug – der Baufinanzierungskredit

Beim Baufinanzierungskredit lohnt sich immer eine ausgiebige Beratung und ein Vergleich der Konditionen. Nicht nur ein niedriger Zinssatz, sondern auch die Tilgung, die Möglichkeit für Sondertilgungen, die richtige Laufzeit und die Bereitstellungsprovision sind Variablen, die die Finanzierungskosten stark beeinflussen. Zusätzlich ist es ratsam zu prüfen, ob Förderungen der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) im Rahmen von vergünstigten Darlehen oder Zuschüssen für Ihren Hausbau infrage kommen.

Wozu ist ein Bausparvertrag gut?

Besitzen Sie bereits einen Bausparvertrag, bei dem Sie mindestens 40% der Bausparsumme angespart haben, ist er eventuell zuteilungsreif. Sie können ihn für Ihre Finanzierung nutzen. Dabei gilt der angesparte Teil ebenfalls als Eigenkapital, den Rest der Bausparsumme erhalten Sie als Baudarlehen ausgezahlt.

Die andere Möglichkeit besteht darin, ein endfälliges Darlehen für die Baufinanzierung zu beantragen und gleichzeitig einen Bausparvertrag abzuschließen, den Sie ansparen. Während der Sparphase erbringen Sie für das endfällige Darlehen nur die Zinsen. Ist der Bausparvertrag zuteilungsreif, lösen Sie mit der Bausparsumme das endfällige Darlehen ab. Nun leisten Sie Zins und Tilgung für die Restschuld nach Vereinbarung im Bausparvertrag.

Die Zukunft planen – Modernisierungskredit und Forward Darlehen

Der Zahn der Zeit nagt auch an Ihrem Einfamilienhaus und irgendwann kommen größere Reparaturen auf Sie zu. Vielleicht verlangen Ihre persönlichen Umstände eine bauliche Veränderung oder Sie wünschen sich nur eine neue Einbauküche oder einen schicken Wintergarten. Der Modernisierungskredit ist eine schnelle und unbürokratische Weise, die nötigen Finanzmittel für diese Maßnahmen zu erhalten.

Wie sichern Sie sich günstige Zinsen, wenn Sie das Baudarlehen erst in einiger Zeit benötigen? Dabei hilft das Forward Darlehen. Sie schließen mit dem Finanzgeber einen Vertrag über die zukünftige Baufinanzierungssumme und den gewünschten Zinssatz ab. Das Darlehen erhalten Sie dann zum vereinbarten Termin in der Zukunft.

Fazit - Deshalb lohnt sich der Hausbau

Als Bauherr stecken Sie viel Arbeit und Zeit in Ihren Hausbau, doch ein eigenes Heim ist die Mühe wert. Ab sofort zahlen Sie die Miete in Ihre eigene Tasche und bestimmen selbst über Ihr Eigentum. Keine Wohnungsnachbarn sitzen Ihnen auf der Pelle und Lärm macht keinen Ärger mehr. Gleichzeitig investieren Sie in Ihre Rente und sparen mit jeder Tilgung für die Zukunft an. Genießen Sie das Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit, das Ihr Haus Ihnen vermitteln kann.

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