Renovierungskosten für Haus und Wohnung im Überblick

05.05.2022 – Mit welchen Kosten sollten Sie bei einer Renovierung oder Sanierung rechnen?

Junge Familie sitzt vor frischgestrichener Wand - Renovierungskosten

Wie viel kostet eine Renovierung?

Eine Renovierung wird häufig mit hohen Kosten und viel Aufwand verbunden. Doch mit einer gelungenen Planung und dem nötigen Überblick muss dies nicht sein. Die vielfältigen Unterschiede zwischen Haus und Wohnung zeigen Ihnen, worauf es bei einer gelungenen Umsetzung Ihrer Projekte ankommt. In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Renovierungskosten Sie rechnen müssen und wie Sie von gelungenen Renovierungsarbeiten profitieren.

Was unterscheidet Renovierung und Sanierung?

Damit dieses kleine Missverständnis geklärt ist, haben wir für Sie die Unterschiede kurz zusammengefasst:

Renovierung

Viele Mieter und Hauseigentümer assoziieren Renovierungen in der Regel mit der Behebung eines konkreten Schadens. Doch eine Renovierung ist etwas anderes. Das Ziel von Renovierungsarbeiten ist es, den ursprünglichen Zustand einer Umgebung wiederherzustellen oder für eine optische Verschönerung zu sorgen. Besonders das Streichen und Tapezieren sind beliebte Aufgaben, die während der Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, um die Funktionalität der Immobilie zu steigern.

Sanierung

Wenn es hingegen um die konkrete Behebung von Beschädigungen geht, muss von einer Sanierung gesprochen werden. Die Sanierungskosten liegen in der Regel deutlich über den Renovierungskosten, da konkrete Schäden beseitigt werden müssen. Bei einer Sanierung können beispielsweise Schimmel oder andere Baumängel beseitigt werden, die durch eine dauerhafte Nutzung oder durch Baupfusch entstanden sind.

Renovierung und Sanierung in der Wohnung

Wenn Sie sich für die komplette Wohnungssanierung entscheiden, werden grundsätzlich alle Bereiche innerhalb der Wohnungseinrichtung repariert. Ohne ein entsprechendes Gutachten sollten Sie gar nicht erst mit der Arbeit an der Immobilie beginnen, damit sich der Aufwand abschätzen lässt. Häufig entdecken Sie während der Sanierung viele zusammenhängende Probleme und Beschädigungen, die sich in Verbindung deutlich kostengünstiger beheben lassen.

Die Einsatzbereiche sind in der Renovierung nicht anders, die Dringlichkeit der Arbeiten ist jedoch deutlich geringer. Bei einem Renovierungsfall handelt es sich in der Regel nicht um eine akute Maßnahme, da keine gravierenden Beschädigungen in der Bausubstanz oder in anderen Wohnungsbereichen zu finden sind. Wer seine Wohnung durch einen neuen Bodenbelag ausstatten möchte oder gerne die Farbe der Wände verändert, ist mit der eigenen Renovierung auf der sicheren Seite.

Aus diesen Gründen sollten Sie renovieren!

Es gibt keinen Grund Renovierungsarbeiten stehen oder gar in die Zukunft zu schieben. Die Kosten, die im Rahmen von Renovierungs- beziehungsweise Sanierungsarbeiten entstehen, werden in Zukunft jedoch höher. Wir zeigen Ihnen, warum sich Renovierungen lohnen.

Sie möchten mehr Wohnkomfort

Wenn Sie sich mit der bisherigen Einrichtung oder Gestaltung nicht wohlfühlen, muss dies kein Grund zum Umzug sein. Mit einigen Handgriffen lässt sich aus der eigenen Wohnungsumgebung in vielen Fällen noch eine idyllische Atmosphäre kreieren, um Ihrem Geschmack gerecht zu werden.

Ihre Wohnung muss umweltfreundlicher werden

Auch Energiesysteme werden immer häufiger zu einem zentralen Grund für Renovierungsarbeiten um das Heizsystem zu verändern oder auf eine höhere Wärmekapazität zurückzugreifen. Die Bereiche Heizung, Wärmedämmung, Lüftung und Stromerzeugung sind wesentliche Faktoren, die sich ebenfalls bei einer Renovierung umsetzen lassen.

Sie erwarten mehr Sicherheit

Selbst wenn Ihre Immobilie optisch jedem Anspruch gerecht wird, ist auch das Bedürfnis nach Sicherheit von zentraler Bedeutung. Auf Wunsch lässt sich daher für einen modernen Brandschutz, Einbruchschutz oder Stromschutz sorgen, sodass Sie in Ihrer eigenen Wohnung jederzeit abgesichert sind.

Die wichtigsten Faktoren für Renovierungen an der Wohnung

Bevor Sie mit der Planung Ihrer Renovierungsarbeiten beginnen, sollten die wesentlichen Entscheidungen getroffen werden. Möchten Sie die Arbeiten selbstständig durchführen oder vertrauen Sie diese Arbeiten besser den Experten?
Nicht in jedem Mieter oder Eigentümer steckt auch ein Heimwerker, weshalb eine fremde Expertise nicht schaden kann.

Nachdem Sie diese Entscheidung getroffen haben, sollten die folgenden Überlegungen angestellt werden:

  • Was ist das Ziel der Renovierungsarbeiten? In welchem Bereich möchten Sie für eine Veränderung sorgen?
  • Wie ist der derzeitige Zustand in der Wohnung? Welche Bereiche sind zu verändern?
  • Wie sieht Ihr Budget für die Renovierungskosten aus? Welche Möglichkeiten zur Finanzierung stehen Ihnen zur Verfügung?
  • Welche Optionen zur Umsetzung haben Sie? Wann beginnen Sie mit der Maßnahme?

Diese Rechte und Pflichten haben Sie als Mieterin und Mieter

Die Renovierungskosten für größere Arbeiten werden zwar durch die vermietende Person getragen, die sogenannten „Schönheitsreparaturen“ lassen sich laut Rechtsprechung jedoch auf Mieterinnen und Mieter übertragen. Hierzu gehören beispielsweise das Tapezieren, das Anstreichen oder die Reinigung.

Falls sich in Ihrem Mietvertrag noch eine starre Renovierungsklausel befinden sollte, ist diese heute rechtlich nicht mehr wirksam. In dieser wurden konkrete Terminvorgaben und Verpflichtungen für den Zeitraum von Renovierungen vorgegeben, ohne dass diese anhand des Zustands belegt werden mussten. Das Grundprinzip der Rechtsprechung ist daher, dass Mieterinnen und Mieter so viel renovieren müssen, wie wirklich durch das eigene Wohnen abgenutzt wurde. Die folgenden Festlegungen rund um die Renovierungsarbeit sind ebenfalls unzulässig:

  • Verpflichtungen zur Kooperation mit Fachbetrieben
  • Konkrete Bestimmungen zur Farbwahl
  • Durchführung von Kleinreparaturen von mehr als 100€
  • Umsetzung hochmechanischer oder elektrischer Aufgaben

Verfügen die im Vertrag enthaltenen Klauseln über eine gewisse Allgemeingültigkeit, gelten diese als flexibel und sind weiterhin gültig. Auf die eigenen Renovierungskosten haben die Schönheitsreparaturen einen eher geringen Einfluss, da nur die eigens verursachten Nutzungsspuren wirklich behoben werden müssen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, selbst über den Bereich der Renovierungen zu bestimmen und im gewünschten Bereich an einer Verbesserung zu arbeiten.

Die wichtigsten rechtlichen Grundlagen für Vermieterinnen und Vermieter

Laut dem Bürgerlichen Gesetzbuch liegt die Renovierungspflicht beim Vermieter. Dennoch kann dieses Recht aufgrund seiner Abdingbarkeit durch einen Vertrag abweichen. Als Vermieterinnen und Vermieter können Sie im Mietvertrag beispielsweise konkrete Zeiträume für verpflichtende Renovierungen vorgeben, um den ursprünglichen Zustand der Wohnung wiederherzustellen. Zwar dürfen keine konkreten Angaben zur Stärke der Renovierungsarbeiten gemacht werden, die tatsächlichen Renovierungskosten belaufen sich auf der Höhe der Abnutzung durch den Mieter.

Beachten Sie zudem, dass Mieterinnen und Mieter beim Auszug nur dann für Renovierungen sorgen müssen, wenn diese beim Einzug selbst eine renovierte Wohnung erhalten haben. Ist dies geschehen, sind derartige Forderungen vollständig gerechtfertigt. Sollten Mieterinnen und Mieter der Renovierungsverpflichtung nicht nachkommen, können die Kosten rechtlich eingefordert werden. Der Schadenersatzanspruch ist für Vermieterinnen und Vermieter ein effektives Mittel, um die getätigten Renovierungskosten trotz Gegenwehr wieder zurückzuerhalten.

Kostenbeispiel - so teuer ist die Wohnungsrenovierung

Familie Müller möchte ihr Wohnzimmer renovieren. Der bisherige Laminatbelag soll gegen Fliesen ausgetauscht werden, um für einen optisch hochwertigeren Eindruck zu sorgen. Das Wohnzimmer hat eine Größe von 27,5 Quadratmetern (qm). Zudem sollen Wand und Decke neu tapeziert werden, um eine passende Verbindung zu den neuen Fliesen zu schaffen:

  • Kosten für Fliesenbelag etwa 22€/m² x 27,5m² = 605€
  • Materialkosten (+ Fachpersonal) 605€ + 1.000€ = 1.605€
  • Kosten für Tapezierung (Decken + Wände) etwa 5€/m² x 27,5m² + 50,4m²) = 389,50€
  • Materialkosten (+ Fachpersonalkosten) 389,50€ + 260€ = 649,50€

Die Kosten für die gesamte Renovierung beträgt 2254,50€

Hierbei handelt es sich um ein fiktives Beispiel. Die tatsächlichen Kosten können in der Praxis je nach Region und Handwerker abweichen.

Renovierungs- und Sanierungskosten im Haus

Auch wenn sich am Ablauf der Renovierungsarbeiten im Haus im Vergleich zur Wohnungseinrichtung nicht viel verändert, unterscheiden sich die Kosten in der Regel stark voneinander. Durch die Vielzahl an Zimmern und unterschiedlichen Umgebungen steigt der Planungsaufwand deutlich an. Dies führt zu höheren Renovierungskosten, da die beauftragten Handwerker somit in vielen Bereichen tätig werden müssen.

Durch die Verbindung mit mehreren Stockwerken entstehen häufig zusätzliche Belastungen wie die Barrierefreiheit, für die in einer Wohnung durch den Vermieter zu sorgen ist. Achten Sie bei der Suche nach einem Angebot zur Barrierefreiheit aus diesem Grund auf die exakte Begrifflichkeit, um von der Baunorm DIN 18040-2 zu profitieren.

Zudem wird auch die Gartenfläche zu einem möglichen Ort der Renovierungsarbeiten, wenn diese beispielsweise über zusätzliche Gartenhäuschen oder eine neue Terrasse verfügt. Die Möglichkeiten der Hausrenovierung sind deutlich tiefgreifender als die möglichen Maßnahmen in einer Mietwohnung, die meist mit anderen Wohneinheiten zusammengefasst wird.

Vielfältige Möglichkeiten für Renovierungen am Haus

Wenn Ihnen das Gebäude gehört, müssen Sie sich in der Regel keine Gedanken über die zeitliche Gestaltung der Renovierungen machen. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Pflege der Außenanlagen, die Überprüfung und Ausbesserung des Daches, die Verbesserung der Fassade oder die Sicherung der Fenster. Die Möglichkeiten der Haussanierung sind praktisch unbegrenzt und orientieren sich nicht an den starren Vorgaben eines Vermieters.

Besonders für Altbauten besteht an vielen Stellen Renovierungsbedarf, der im besten Fall eine Verbindung zu vielen Baubereichen ermöglicht. So müssen nicht die einzelnen Komponenten Stück für Stück optimiert werden, wodurch sich die eigenen Renovierungskosten spürbar reduzieren lassen. Kombinieren Sie aus diesem Grund die Anschaffung neuer Sanitäranlagen mit der Integration einer moderneren Heizungsanlage oder mit dem neuen Anstrich Ihrer Fassaden.

Wenn Sie bisher noch kein eigenes Haus besitzen, aber bereits mit dem Gedanken einer solchen Anschaffung gespielt haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Im Beitrag zu den Kosten für den Hausbau erfahren Sie alle relevanten Informationen, die Sie für Ihren Projektstart wissen müssen.

Kostenbeispiel - so teuer ist die Hausrenovierung

Familie Meier möchte im Flur mit der Größe 21 Quadratmeter für einen neuen Fliesenbelag sorgen. Auch der Flur im Obergeschoss mit der Größe 14 Quadratmeter soll die identischen Fliesen erhalten. Zudem soll der gesamte Innenraum des 121 Quadratmeter-Hauses einen neuen Anstrich erhalten.

  • Kosten für Fliesenbelag etwa 22€/m² x 35m² = 770€
  • Materialkosten (+ Fachpersonalkosten) 770€ + 1.225€ = 1.995€
  • Kosten für Tapezierung etwa 5€/m² x (121m² + 105,6m²) = 1.133€
  • Materialkosten (+ Fachpersonalkosten) 1.133€ + 700€ = 1.833€

Die Renovierungskosten belaufen sich auf 3.828€

Hierbei handelt es sich um ein fiktives Beispiel. Die tatsächlichen Kosten können in der Praxis je nach Region und Handwerker abweichen.

Noch kein eigenes Haus?

Wenn Sie bisher noch kein eigenes Haus besitzen, aber bereits mit dem Gedanken einer solchen Anschaffung gespielt haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Im Beitrag zu den Kosten für den Hausbau erfahren Sie alle relevanten Informationen, die Sie für Ihren Projektstart wissen müssen.

In unserem Ratgeberartikel - Was kostet ein Hausbau? - erfahren Sie mehr.

Förderung und Finanzierung der Sanierungs- und Renovierungsarbeiten

Auf Renovierungen im Allgemeinen gibt es in der Regel keine konkreten Förderungen. Allerdings können Eigentümer 20% der Handwerkerkosten von ihrer Steuerschuld abziehen. Diese 20% dürfen jedoch die Obergrenze von 1.200€ im Jahr nicht überschreiten. Vermieterinnen und Vermieter hingegen haben die Möglichkeit, Erhaltungsaufwände im Jahr der Zahlung als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Dazu können diese auch Herstellungsaufwände über mehrere Jahre abschreiben.

Möchten Sie sich zur Renovierung Ihres Hauses finanzielle Unterstützung sichern, haben Sie verschiedene Optionen: Je nach Vorhaben bieten Ihnen ein Modernisierungskredit, ein Renovierungskredit oder auch eine Baufinanzierung eine hervorragende Möglichkeit zur Finanzierung der Renovierungskosten.

Lassen Sie sich gerne von unseren Experten beraten.

Die wichtigsten 5 Tipps für Sanierung und Renovierung

Wie bei jedem großen Vorhaben sollten Sie Ihre Sanierungs- und Renovierungsarbeiten sorgfältig planen. Das hat nur Vorteile: Sie können viele Kosten vermeiden und das Geld in die Qualität der Materialien investieren. Mit diesen Tipps gelingt Ihnen Ihre Immobilienaufwertung.

Vergleichen Sie Angebote

Vergleichen spart Geld! Wählen Sie aus diesem Grund nie das erstbeste Angebot.

Warten Sie nicht zu lang

Analysieren Sie über die Jahre regelmäßig Ihren Renovierungsbedarf, um hohe Sanierungs- und Renovierungskosten zu vermeiden.

Packen Sie mit an

Übernehmen Sie möglichst viele Aufgaben selbstständig.

Achten Sie auf Qualität

Sparen Sie nicht am Material. Eine hohe Renovierungsqualität ist entscheidend.

Fragen Sie Freunde und Bekannte

Handwerker finden Sie am besten über persönliche Empfehlungen und Erfahrungsberichte.

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