ETFs als Sparplan oder als Einmalanlage?

23.11.2022 – Was Sie zu ETF-Sparplänen und Einmalanlagen wissen sollten.

Mann fährt mit seinem Fahrrad durch ein Park

Das sollten Sie über einen ETF-Sparplan und eine Einmalanlage wissen

ETFs bieten Anlegern mit verschiedenen Interessen die richtige Lösung für eine mittel- und langfristige Geldanlage. Sowohl regelmäßige Sparer, die gerne Beträge ab 25€ oder eine höhere Sparrate auf die Seite legen möchten, als auch Anleger von einmalig größeren Summen können hier profitieren. Erfahren Sie, welche Form sich für wen eignet und welche wesentlichen Aspekte einen ETF-Sparplan oder eine Einmalanlage auszeichnen.

Was ist ein ETF-Sparplan?

Ein Exchange Traded Funds bildet in seiner Grundeigenschaft einen Index nach. Ein solcher Index kann zum Beispiel der DAX oder der MSCI World Index sein. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds gibt es keine aktiven Manager. Ein ETF ist ein passiver Fonds, der sich wie sein nachzubildender Index zusammensetzt. Anders als bei einer reinen Aktienanlage partizipieren Anleger mit einem ETF an vielen verschiedenen Unternehmen. Die Rendite des ETFs orientiert sich stark an dem abgebildeten Index und liegt häufig nur marginal darunter.

Bereits ab einer Mindestanlage von 25€ monatlich genießen Anleger die Vorteile eines ETF-Sparplans. Höhere Beträge sind darüber hinaus immer möglich. Der Investor legt den Turnus des Sparplans fest. Die Spanne reicht dabei von der Monats- bis zur Jahresrate. Daraus ergibt sich die so genannte regelmäßige Sparrate, also der Betrag, den Sie innerhalb eines bestimmten Zeitabschnitts von Ihrem Einkommen sparen. Mit jeder regelmäßigen Einzahlung erwerben Anleger Anteile an dem ETF. Für die Einbuchung/Kauf der Anteile benötigen Sie ein Wertpapierdepot.

Was ist eine Einmalanlage?

Vielleicht haben Sie höhere Beträge angespart oder sind z. B. durch eine Erbschaft zu Geld gekommen? Falls Sie das Geld nicht für Konsumgüter ausgeben und stattdessen Ihr Vermögen vermehren möchten, kann eine Einmalanlage in ETFs attraktive Renditechancen bieten. Wie bei einem regelmäßigen Sparplan benötigt der Sparer hierfür ein Wertpapierdepot, welches er online führen kann.

Was ist der Cost-Average-Effekt?

Mit dem Beginn einer regelmäßigen Sparrate erwerben Sie für einen fest vereinbarten Betrag Anteile an einem ETF. Da sich der Kurs gemäß Angebot und Nachfrage permanent ändert und größere Schwankungen nicht ausgeschlossen sind, erhalten Sie unterschiedlich viele Anteile pro Kauf. Bei niedrigeren Kursen bekommen Sie für 50€ mehr Anteile des Fonds und bei höheren Kursen weniger Anteile. Haben Sie also viele Anteile sehr günstig erworben, erhöht sich der Wert Ihrer Anlage mit steigenden Kursen umso mehr.

Dieser Cost-Average-Effekt, zu Deutsch Durchschnittskosteneffekt, wirkt sich positiv auf Ihre Geldanlage aus: Steigt der Index und somit auch der ETF, entwickelt sich auch der Wert Ihrer Anteile positiv. Bei einer Einmalanlage kaufen Sie dagegen Anteile zum aktuellen Tagespreis. Hiermit besteht eine gewisse Abhängigkeit von der zukünftigen Kursentwicklung.

Die Vor- und Nachteile von ETF-Sparplänen und Einmalanlagen

Vorteile

ETF-Sparplan

  • Ein ETF-Sparplan stellt bereits für den Kleinsparer eine attraktive Möglichkeit zur Geldanlage dar. Schon ab 25€ monatlich können Sie in einen ETF investieren.
  • Sie verfügen über eine hohe Flexibilität bei Änderungen: Die Höhe der Sparrate und die Häufigkeit des Sparplans können jederzeit angepasst werden.
  • Möchten Sie den Sparplan vorübergehend aussetzen oder komplett löschen, ist das kostenlos möglich.
  • Legen Sie regelmäßig und langfristig Geld in den ETF an, profitieren Sie vom Durchschnittskosteneffekt und müssen weniger auf einen günstigen Einstiegszeitpunkt achten.

Einmalanlage

  • Mit dem passenden Einstiegszeitpunkt für Ihre Einmalanlage profitieren Sie maximal vom Zinseszinseffekt.

Nachteile

Sparplan und Einmalanlage

Unabhängig davon, ob Sie sich für einen ETF-Sparplan oder eine Einmalanlage entscheiden, gibt es einige Risiken zu beachten:

  • Der Kurs des ETFs kann sich negativ entwickeln.
  • Sie gehen ein Marktrisiko ein: Verläuft der zugrundeliegende Index nicht erwartungsgemäß, so wirkt sich das in der Regel unmittelbar auf den passiven Fonds aus.
  • Entscheiden Sie sich für einen Fonds in einer Fremdwährung, so können Währungsverluste in der Kursumrechnung der Beträge entstehen.
  • Bei Swap-basierten ETFs kann der Geschäftspartner im Rahmen des Tauschgeschäfts ausfallen.

Kosten eines Sparplans

Beim Kauf von Anteilen eines ETFs fallen unterschiedliche Gebühren an. Im Vergleich zu klassischen aktiv gemanagten Fonds entstehen hierbei deutlich geringere Kosten.

  • Die Bank verlangt in der Regel eine Depotgebühr. Führen Sie Ihr Depot online, z. B. bei der Commerzbank, verringert sich oftmals die Gebühr, teils können Online-Depots sogar kostenlos geführt werden. Dies ist beispielsweise mit dem StartDepot für junge Menschen bis 30 Jahre möglich oder für Sparer, die mindestens einen Handel pro Quartal im DirektDepot der Commerzbank abschließen.
  • Je nach Anbieter und ETF kann eine Ordergebühr für den an der Börse gehandelten ETF anfallen. Diese beträgt bei der Commerzbank 0,25% vom Anlagebetrag. Bei einem monatlichen Sparplan wird diese Kaufgebühr regelmäßig von den Beträgen der Sparrate abgezogen.
  • Der Verwaltungsaufwand für einen ETF bewegt sich in der Regel im Bereich zwischen 0,10 und 1,00% pro Jahr. Diese Gebühr wird einmal jährlich Ihrem Fondsguthaben entnommen. Auch hier hängt die Gebühr vom Anbieter und ETF ab.

Rechenbeispiel

Angenommen, Ihr ETF erzielte in 10 Jahren einen Zuwachs von 50%, dann würde sich ihr Depotvermögen um rund 50% vermehren – zuzüglich etwaiger Zinseszinseffekte mit thesaurierenden ETF-Sparplänen oder einer Einmalanlage sowie abzüglich aller anfallenden Gebühren für die Orders und Verwaltung. Weitere Rechenbeispiele zu Wertpapiersparplänen finden Sie in unserem Sparplan-Ratgeber mit vielen Tipps für Einsteiger.

ETF-Sparplan oder Einmalanlage? Was lohnt sich mehr?

Welche Art der Geldanlage sich am besten eignet, kommt auf das vorhandene Geldvermögen und den Anleger an. Wenn keine größeren Beträge zur Verfügung stehen, greifen Sie am besten auf einen regelmäßigen Sparplan zurück, der in Ihrem monatlichen Überschuss liegt.

Oder doch lieber ETF-Sparplan in Kombination mit der Einmalanlage?

Für alle, die Geld zur Investition zur Verfügung haben und denen monatlich eine konstante Summe übrigbleibt, lohnt sich eine Kombination aus Einmalanlage und Sparplan. Falls nach dem Kauf der Einmalanlage der Kurs sinkt, kann dieser Kursverlust durch die Anlage eines Sparplans ausgeglichen werden. Somit nehmen Sie etwas Risiko raus und profitieren zusätzlich vom Aufbau eines stetig wachsenden Vermögens.

Schritt für Schritt zum ETF-Sparplan

Mit einer von Ihnen gewählten Sparrate können Sie einen ETF-Sparplan besparen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den richtigen, für Sie passenden Sparplan wählen:

ETF-Sparplan auswählen

Aus der vorhandenen Vielfalt entscheiden Sie sich für Ihren ETF-Sparplan. Dabei wählen Sie einen ETF, der sich z. B. regional, europa- oder weltweit orientiert. Weitere Präferenzen wie Branchen oder Währungen und die Zusammensetzung des Fonds in Bezug auf Aktien- und Anleihen lassen sich hier verwirklichen.

Depot eröffnen

Wenn Sie bisher noch kein Wertpapierdepot bei der Commerzbank haben, bieten wir Ihnen die Möglichkeit, auf die attraktiven Modelle der Commerzbank zurückzugreifen. Von der klassischen Rundumbetreuung bis zur Online-Führung haben Sie freie Hand.

Sparplan eröffnen

Unter dem Menüpunkt „Sparplan eröffnen“ erstellen Sie Ihren Wunschsparplan. Möchten Sie eine hohe Risikostreuung in Ihrem Depot wahrnehmen, setzen Sie am besten auf mehrere Sparpläne in unterschiedlichen Sparten. Jeder ETF hat eine eigene Wertpapierkennnummer (kurz WKN oder ISIN). Mit der Eingabe dieser Kennung stellen Sie sicher, den richtigen ETF zu wählen.

Beträge, Ausführungszeitpunkt und Intervall festlegen

Nun erfassen Sie die gewünschten Beträge und legen außerdem den Ausführungszeitpunkt (vorzugsweise nach einem Gehaltseingang) fest. Mit der Eingabe der IBAN und dem Abbuchungskontoinhaber legen Sie fest, von welchem Konto der Sparplan zukünftig belastet wird. Außerdem überlegen Sie sich, in welchem Turnus die Sparrate vom Verrechnungskonto abgebucht werden soll.

Schritt für Schritt zur Einmalanlage

Sie haben sich dafür entschieden, einmalig eine große Summe zu investieren? So gehen Sie vor:

Für einen ETF entscheiden

Aus unserem breiten Angebot wählen Sie den ETF, der am besten zu Ihnen und Ihrem Risikoprofil passt. Halten Sie am besten die Wertpapierkennnummer (kurz WKN oder ISIN) bereit, die sie bei uns direkt in den Details zum ETF finden. So sind Sie bei der Ordererfassung auf der sicheren Seite.

Depot eröffnen

Falls Sie noch keines besitzen, sollten Sie im ersten Schritt ein Wertpapierdepot bei der Commerzbank eröffnen. Ihnen steht unsere Produktpalette für ein Depot zur Verfügung. Für genauere Details klicken Sie sich durch unser Angebot.

Betrag festlegen

Nach der Depoteröffnung erfassen Sie Ihre Einmalanlage. Neben der Wertpapierkennnummer geben Sie den gewünschten Betrag an.

Referenzkonto und Ausführungszeitpunkt erfassen

Geben Sie Ihr Referenzkonto inklusive IBAN an. Anschließend können Sie Ihre Investition direkt über die Börse ausführen.

ETF-Analysen bei der Commerzbank

Anleger eines ETF-Sparplans oder einer Einmalanlage kommen bei der Commerzbank bequem und einfach zum Zug. Ganz gleich, ob Wertpapierprofi oder Laie: Mit unseren kontinuierlichen Analysen zeigen wir Ihnen die aktuelle Marktsituation und verhelfen Ihnen entsprechend Ihrem Risikoindikator zu Ihrer persönlichen Geldanlage.

5 Tipps für das richtige Verhalten

Nachdem Sie sich für einen Sparplan oder eine Einmalanlage entschieden haben, sollten Sie sich mit dem Depot und den vorhandenen ETFs beschäftigen. Mit diesen 5 Tipps gelingt es Ihnen, den Überblick zu behalten.

Eigenes Rendite-Risiko-Profil beachten

Alle Anleger haben eine andere Einstellung zu Chancen und Risiken bei ihrer Geldanlage. Eine höhere Rendite geht meist mit einem höheren Risiko einher – und umgekehrt. Überlegen Sie sich am besten vorab, welches Risiko Sie bereit sind einzugehen. Bei der Commerzbank können Sie aus einer Vielzahl an möglichen ETFs diejenigen auswählen, die am besten zu Ihrem eigenen Risikoprofil passen.

Auf ausgewogene Depotstruktur setzen

Sie sollten stets auf eine vernünftige und ausgewogene Depotstruktur setzen. So lassen sich neben weltweiten ETFs auch regionale, nachhaltige oder branchenorientierte ETFs beimischen. Läuft eine Sparte vorübergehend nicht wie erwartet, kann ein anderes Standbein zum Ausgleich beitragen. Es ist also durchaus möglich und sinnvoll, mehrere ETF-Sparpläne anzulegen, um das eigene Portfolio breiter aufzustellen.

Beträge nach Bedarf anlegen

Verwenden Sie für Ihre Einmalanlage oder Ihre Sparrate Geld, das Sie derzeit nicht benötigen. Wenn Sie Ihr Geld allerdings nur kurzfristig auf die Seite legen, um beispielsweise im nächsten Jahr ein Auto zu finanzieren, kommt eher ein klassisches Spar- oder Festgeldkonto infrage. Wie viel Geld Sie monatlich anlegen, hängt von dem Ziel ab, das Sie mit Ihrer Anlage verfolgen.

Zeit lassen für die Geldanlage

Am besten lassen Sie Ihr Geld mittel- bis langfristig in einem Wertpapier-Sparplan für sich arbeiten. So erhalten Sie sich eine attraktive Durchschnittsrendite und kleinere Kursschwankungen können Ihnen nichts anhaben.

Rendite im Blick behalten

Mit Ihrer Depotübersicht im eingeloggten Bereich haben Sie jederzeit einen Blick über Ihren aktuellen Depotstand. Während manche Menschen einmal im Jahr die Wertentwicklung betrachten, möchten andere deutlich häufiger den aktuellen Stand verfolgen.

ETFs erzielen einen positiven Wertzuwachs

Unabhängig davon, ob Sie regelmäßig Geld von Ihrem Einkommen auf die Seite legen möchten oder ob Ihnen Geld zur Verfügung steht, das stetig vermehrt werden soll: Als Anleger eines ETFs nehmen Sie direkt am Markt teil und können mittel- und langfristig einen positiven Wertzuwachs erzielen. Ein kompletter Verlust des gesamten Depotvermögens ist bei breit gestreuten ETFs verhältnismäßig unwahrscheinlich, da der Wert für alle Aktien und Anleihen auf null fallen müsste.

Nach erfolgreicher Depoteröffnung entscheiden Sie, welcher ETF für Sie infrage kommt, und legen ihn als regelmäßigen Sparplan oder als Geldanlage mit einem größeren Betrag an. Achten Sie dabei immer auf eine ausgewogene Depotstruktur, um schlecht laufende Sparten mit anderen Anteilen aufzufangen.

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