Aktiv gemanagte Fonds oder passive ETFs?

06.07.2023 – Träumen Sie von einem Anlageprofi, der aus Aktien die optimale Rendite herausholt? Investmentfonds haben ihn schon! Mehr über aktiv gemanagte Fonds.

Zwei Menschen fliegen mit einem Fallschirm

Aktiv gemanagte Fonds: Warum lohnt es sich, zu investieren?

Seit einigen Jahren haben die Investmentfonds Konkurrenz bekommen – so scheint es jedenfalls. Die Indexfonds begeistern Anleger und es könnte der Eindruck entstehen, aktiv gemanagte Fonds hätten ihre Berechtigung verloren. Um das beurteilen zu können, müssen wir klären, welche Unterschiede zwischen den Fonds und den ETFs bestehen, welche Chancen aktiv gemanagte Fonds bieten und welche Anlageziele für die Investition in Investmentfonds sprechen.

Was sind aktiv gemanagte Fonds?

Investmentfonds kaufen mit dem Geld ihrer Anleger Anteile von Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen. Je nachdem, auf welche Anlage der Fonds spezialisiert ist, handelt es sich um Aktienfonds, Rentenfonds oder Mischfonds. Von „aktiv gemanagt“ spricht der Fachmann, wenn ein Spezialist – der Fondsmanager – sich um die Auswahl und den Handel der Aktien oder Anleihen kümmert. Der Fondsmanager pickt dabei die besten Wertpapiere einer Anlageklasse heraus.

Fonds gibt es auch für Anlagen in Immobilien oder Rohstoffe. Die Ausrichtung und Strategie eines aktiv gemanagten Fonds legen fest, in welche Aktien und Anleihen er das Kapital stecken darf. Infrage kommen zum Beispiel bestimmte Branchen und Regionen oder der Fondsmanager muss sich an Aktien aus einem Vergleichsindex halten. Anleger finden bei Fonds jede Risikoklasse vertreten. Die Rendite kommt je nach Fondsart aus dem Kursgewinn, aus Zinserträgen und im Fall von Aktienfonds auch aus Dividenden.

Was unterscheidet einen Indexfonds?

ETFs sind computergesteuert und orientieren sich an einem Vergleichsindex, dessen Aufbau sie zuverlässig nachbilden. Transaktionen finden beim Indexfonds nur statt, wenn sich auch am Index etwas verändert. Da sich kein Fondsmanager um das angelegte Kapital kümmern muss, sind die Verwaltungskosten vergleichsweise gering.

ETFs gibt es im Bereich Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien; dabei profitieren die Anleger der Indexfonds von Kursgewinnen. Dividenden werfen ETFs nur ab, wenn sie physisch nachgebildet sind. Indexfonds haben unterschiedliche Risikoausprägungen und es ist für jeden Anleger etwas dabei. Die Entwicklung der ETFs lässt sich für Anleger sehr leicht nachvollziehen, da sie lediglich den Vergleichsindex heranziehen müssen.

Aktiv gemanagte Fonds und passive ETFs im direkten Vergleich

Jeder Anleger möchte für sein Kapital die Rendite ausreizen, das ist ganz natürlich. Ähneln sich Finanzinstrumente wie gemanagte Fonds und ETFs, kommt die Frage auf, welche die bessere Wahl sind. Es existieren zahlreiche Studien, Artikel und Erfahrungsberichte, die zugunsten von Indexfonds ausfallen. Liegen diese Informationen immer richtig? Es ist nicht unbedingt der typische Äpfel-und-Birnen-Vergleich. Aber auch verschiedene Apfelsorten haben ihre Liebhaber! Darum sprechen aktiv gemanagte Investmentfonds und ETFs unterschiedliche Anleger an.

Vor- und Nachteile der Investmentfonds

ETFs sind Indexfonds und müssen sich streng an die Aktien und Gewichtung des Vergleichsindex halten. Sie haben wenig Chancen, eine höhere Rendite zu erzielen als der Index, gleichzeitig nehmen Indexfonds jeden Kurseinbruch auch voll mit. Im Gegenzug dazu ist für aktiv gemanagte Investmentfonds der Fondsmanager hinter den Kulissen tätig und zieht die Strippen. Sein Ziel ist es, Aktien zu kaufen, die besser performen als der Vergleichsindex und bei Einbrüchen umzuschichten, damit sein Aktienfonds trotzdem das bestmögliche Ergebnis erzielt. Der passive Indexfonds punktet mit niedrigen Gebühren und kennt keinen Ausgabeaufschlag, da er computergesteuert wenig Kosten verursacht. Hingegen liegen die Verwaltungsausgaben beim aktiv gemanagten Fonds deutlich höher. Diese Kosten müssen für die Rendite erst mal erwirtschaftet werden. Empfehlenswerte ETFs finden Sie bei unseren Wertpapier-Angeboten.

In welcher Marktphase gewinnt der aktiv gemanagte Fonds gegen den Indexfonds?

Bullenmarkt – die Kurse steigen:

Erfahrungsgemäß liegen ETFs durchschnittlich bei den bekannten und beliebten Aktienmärkten großer Nationen eine Nasenlänge vorn. Fondsmanager haben es hier schwer, die Gebühren zu erwirtschaften und gleichzeitig den Vergleichsindex zu schlagen. Tatsächlich gibt es einzelne aktive Aktienfonds, die trotzdem besser sind als Indexfonds. Dann hat der Fondsmanager ein gutes Händchen! Für Anleger ist es aber schwierig vorauszusehen, welcher Aktienfonds den Vergleichsindex schlagen könnte.

Bärenmarkt – die Kurse brechen ein:

Jetzt schlägt die Stunde der klassischen Investmentfonds. Während die ETFs mit ihrem Vergleichsindex absinken, begrenzt der geschickte Fondsmanager die Verluste der Aktien und kauft Wertpapiere, die vielleicht sogar noch eine Rendite einbringen. Der gemanagte Fonds ist durch die flexiblen Vorgaben und das Know-how der Fondsmanager auf einen Börsencrash besser vorbereitet als der Indexfonds.

Der Markt bewegt sich seitwärts:

Wieder eine Chance für aktiv gemanagte Fonds – der Indexfonds investiert weiter in die gleiche Gewichtung an Aktien seines Vergleichsindex. Der Fondsmanager des klassischen Investmentfonds hingegen kann sich auf die Aktien konzentrieren, die besser abschneiden als der Markt.

Langjährige Anlage:

Studien zeigen, dass durchschnittlich ETFs die Fondsmanager über einen langen Zeitraum hinweg schlagen, da die Performance eines Vergleichsindex über mehrere Jahre hinweg in der Regel ein stabiles Wachstum aufweist. Verluste und Gewinne von Aktien sowie Bullen- und Bärenmärkte gleichen sich über diesen Zeitraum aus. Langfristig orientierte Anleger entscheiden sich daher eher für Indexfonds.

Der aktiv gemanagte Fonds und das Marktsegment

Nischen, Emerging Markets und Anleihen sind das Spezialgebiet der aktiven Fonds. Hier gibt es für Anleger Möglichkeiten, überragende Renditen mit Renten- und Aktienfonds zu erwirtschaften und einen Vergleichsindex um Längen zu schlagen. Gerne zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Investmentfonds Ihr Kapital vermehren und eine optimale Rendite erwirtschaften.

Wie investieren Anleger erfolgreich in Fonds?

Diversifikation ist die Grundlage jeder stabilen Rendite. Das gilt auch für aktiv gemanagte Fonds, obwohl sie bereits ein eigenes Portfolio von Aktien oder Anleihen bilden, die allerdings meist zu einem bestimmten Marktsegment gehören. Deshalb füllen erfolgreiche Anleger ihr Depot nicht nur mit einem Aktienfonds. Gerne beraten wir Sie ausführlich, welche Indexfonds und aktiv gemanagte Fonds für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet sind.

Ziel eines Portfolios ist es,

  1. die Rendite verschiedener Branchen und Wertpapiere mitzunehmen.
  2. das Risiko für Verluste zu streuen.

Dabei ist es wichtig, nicht nur an Aktienfonds zu denken, sondern auch Anleihen, Immobilien und Rohstoffe unterzumischen. Dazu kommen Aktienfonds, die verschiedene Branchen, Länder und Regionen abdecken. Das gelingt mit spezialisierten Fonds oder Mischfonds. Es spricht auch nichts dagegen, verheißungsvolle gemanagte Fonds mit ETFs zu kombinieren. Dadurch verbinden Anleger die stabile Rendite der Indexfonds mit den Chancen auf eine Überrendite durch gemanagte Fonds. Wählen Sie die einzelnen Aktienfonds gezielt aus!

Was ist bei der Auswahl der Fonds wichtig?

Zunächst achtet jeder Anleger auf die Performance, die ein Fondsmanager in der Vergangenheit erreicht hat, oder auf die Kurssteigerung eines ETFs. Doch diese Werte allein sind noch keine Garantie für eine künftige gute Entwicklung eines Aktienfonds. Einige Kennzahlen geben einen guten Überblick über Risiko und Rendite, hier 2 Beispiele:

  • Volatilität: Sie zeigt die Schwankungen im Kurs des Aktienfonds an und ist ein Hinweis auf das verbundene Risiko.
  • Sharpe Ratio: Diese Ziffer gibt an, wie viel Rendite ein Aktienfonds im Vergleich zum eingegangenen Risiko erwirtschaftet hat.

Die richtige Strategie für Anleger

Egal, ob Sie sich für ETFs oder aktiv gemanagte Fonds entscheiden, benötigen Sie eine Anlagestrategie. Dabei geht es um Fragen wie:

  • Welches Risiko möchten Sie eingehen? Gerade Ihre Risikobereitschaft bestimmt, welche Renten- oder Aktienfonds für Sie als Anleger geeignet sind.
  • Wie viel Kapital möchten Sie wann einsetzen? Es gibt die Möglichkeit, eine Einmalanlage zu tätigen oder einen Sparplan zu beginnen. Nicht jeder Indexfonds ist sparplanfähig. Finden Sie jetzt ETFs und Fonds, die dafür infrage kommen.
  • Wie lange darf Ihr Geld gebunden sein? Der Anlagehorizont kann darüber entscheiden, ob Sie sich für aktiv gemanagte Fonds oder Indexfonds entscheiden sollten.
  • In welche Branchen und Anlageklassen möchten Sie einsteigen? ETFs und Investmentfonds gibt es in fast allen Märkten und Segmenten, die möglicherweise interessant für Sie sind.

Für Ihre Anlagestrategie benötigen Sie ein Depot und eine Bank als zuverlässigen Partner an Ihrer Seite.

Für wen sind aktiv gemanagte Fonds interessant?

Das hängt sehr stark von Ihren Anlagezielen und Wünschen ab:

  • Sie vertrauen eher Menschen als Computern? Dann entscheiden Sie sich für einen klassischen Investmentfonds inklusive Fondsmanager.
  • Sie legen Ihr Kapital eher mittelfristig an und setzen daher auf gezielte Auswahl von vielversprechenden Aktien und Anleihen durch einen Fondsmanager.
  • Sie erwarten einen Bärenmarkt und ziehen die Sicherheit einer Verlustbegrenzung durch den Fondsmanager vor.
  • Sie suchen für Ihr Portfolio eine hervorragende Mischung an ETFs und aktiv gemanagten Fonds, um die bestmögliche Diversifikation zu erreichen.

Aktiv und passiv gemanagte Fonds im Vergleich

Aktiv:

Beim klassischen Investmentfonds nimmt der Fondsmanager Ihr Kapital in die Hand und kümmert sich um die Anlage. Sein erklärtes Ziel ist es, besser abzuschneiden als der Vergleichsindex. Dafür wählt er sorgfältig vielversprechende Aktien und Anleihen aus. Um für seine Anleger ein besseres Ergebnis als die ETFs zu erreichen, muss er jedoch zuerst die höheren Gebühren und Kosten einfahren. Überdies ist ein Fondsmanager kein Hellseher und kann daher auch Fehlentscheidungen treffen. Sinken die Kurse am Markt, versucht der Fondsmanager, die Risiken seines Aktienfonds zu begrenzen.

Passiv:

Bei ETFs legen Sie Ihr Kapital in Werten eines Index an und warten ab, wie sich der Markt entwickelt. Indexfonds sind eng an den Vergleichsindex gekoppelt und können beim Ergebnis weder nach oben noch nach unten stark abweichen. Die Stärke der ETFs liegt im geringen Kostenaufwand. Da der Indexfonds sich auf das Marktsegment seines Vergleichsindex beschränkt, wird häufig vor der geringen Streuung gewarnt. Anleger setzen daher auf weltweit agierende Indexfonds oder mischen sich ein Portfolio mit verschiedenen Aktienfonds für eine ausreichende Diversifikation.

Tipp: Achten Sie bei der Anlage auf das Volumen Ihres Aktienfonds!

Bei der Auswahl von Aktienfonds, egal ob aktiv gemanagte Fonds oder Indexfonds, prüfen Sie unbedingt das Anlagevolumen! Immer wieder schließen Fondsgesellschaften unrentable Aktienfonds oder legen sie mit anderen zusammen.

ETFs oder aktiv gemanagte Fonds – die Anlagestrategie ist entscheidend

Ob Indexfonds oder klassische Investmentfonds die bessere Wahl sind, hängt davon ab, welche Strategie Sie als Anleger fahren. Für mittelfristige Investitionen, bei volatilen Märkten und für Nischen liegen Sie tendenziell mit aktiv gemanagten Fonds richtig. Bei ihnen sorgt ein Fondsmanager für die richtige Auswahl an Wertpapieren und kümmert sich um die Entwicklung. Langfristig orientierte Anleger greifen zu ETFs, die einen Vergleichsindex nachbilden. Niedrige Kosten verhelfen den Indexfonds zur profitablen Rendite.

Newsletter

Nie mehr etwas verpassen – bleiben Sie immer up-to-date zu Finanz- und alltäglichen Themen. Es erwarten Sie spannende Artikel, Tipps und Infos im InfoPoint, dem Newsletter der Commerzbank.