• Unsere Markteinschätzung – jeden Freitag neu

    Wochenausblick

    Ausgabe vom 12. April 2024

Konjunkturdaten aus den USA wohl weiter robust

  • USA: Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion dürften weiter wachsen
  • China: Wirtschaft expandiert wohl um 4,5% trotz Krise am Immobilienmarkt
  • ASML, L' Oreal, LVMH, Bank of America und Netflix legen Zahlen vor

In der kommenden Woche dürften Daten bestätigen, dass die US-Konjunktur weiterhin auf einem Wachstumspfad ist, obwohl die US-Notenbank ihren Leitzins kräftig um 5,25 Prozentpunkte nach oben angepasst hat. So erwarten wir für die Einzelhandelsumsätze (Montag) für den März einen Anstieg um 0,4% M/M, obwohl Branchendaten für einen leichten Rückgang der Autoverkäufe sprechen. Doch insbesondere die Umsätze mit Baumaterial dürften vom milden März-Wetter in den USA profitiert haben. Für die Industrieproduktion (Mittwoch) gehen die Markterwartungen ebenfalls von einem Wachstum von 0,4% aus. Damit hat die US-Wirtschaft in unserem Szenario genügend Schwung, um eine Rezession zu vermeiden, auch wenn das Wachstum nun nachlassen dürfte. So gehen wir für das erste Quartal von einem Wachstum mit einer Jahresrate von 2,0% aus nach 3,4% und 4,8% in den Vorquartalen.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Krise am chinesischen Immobilienmarkt dürften Investoren gebannt die chinesischen Konjunkturdaten studieren. Wir prognostizieren, dass das Bruttoinlandsprodukt (Dienstag) im ersten Quartal um 4,5% J/J gewachsen ist. Die Industrieproduktion (Dienstag) hat wohl im März um 5,5% J/J zugelegt, und für die Einzelhandelsumsätze (Dienstag) erwarten wir einen Zuwachs um 4,5% J/J. Wir liegen mit unseren Prognosen leicht unter den Markterwartungen.

Mit Beiersdorf (Dienstag) und Sartorius (Donnerstag) starten Unternehmen aus der zweiten Reihe die DAX-Gewinnsaison. In Europa dürften die Zahlen von LVMH (Dienstag) und L' Oreal (Donnerstag) im Mittelpunkt stehen, nachdem zuletzt Sorgen vor einer sich abschwächenden Nachfrage nach Luxusgütern auf dem Börsenparket die Runde gemacht haben. Bei Rio Tinto (Mittwoch) und BHP Group (Donnerstag) dürften Investoren auf Kommentare warten, ob sich im wichtigen China-Geschäft die Nachfrage belebt. Und mit ASML (Mittwoch) legt ein europäisches Technologie-Schwergewicht Quartalszahlen vor.

Im US-Bankensektor setzen Goldman Sachs (Montag), Bank of America (Dienstag) und Morgan Stanley (Dienstag) die Gewinnsaison fort. Die Zahlen von Regionalbanken wie Bank of New York Mellon (Dienstag) und U.S. Bancorp (Mittwoch) dürften auf Schwächesignale abgeklopft werden. Außerhalb des Bankensektors werden wohl die Quartalsberichte von Johnson & Johnson (Dienstag), Netflix (Donnerstag), Procter & Gamble (Freitag) und American Express (Freitag) im Mittelpunkt stehen.

Anleihen
Nach den überraschend hohen US-Verbraucherpreiszahlen handelten die Bundrenditen wieder in Schlagdistanz zu ihren Jahreshochs. Da nächste Woche nur wenig neue Impulse auf dem Datenkalender stehen, werden die Renditehochs aber wohl vorerst nicht überschritten.

Währungen
Der Fokus des Devisenmarktes dürfte in der nächsten Woche auf der UK-Inflation liegen. Haben die Verbraucherpreise erneut kräftig zugelegt, spricht viel für ein „Hoch für Länger“ und damit für ein mittelfristig stärkeres Pfund.

Aktien
Nach dem deutlichen Anstieg des DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 10 im Herbst 2023 auf aktuell 13 gönnt sich der deutsche Aktienmarkt derzeit eine Verschnaufpause. Für weitere Kursgewinne benötigt der Index wohl eine weitere Verbesserung der Frühindikatoren und ein Auslaufen der negativen DAX-Gewinnrevisionen.

Rohstoffe
Die Ölpreise dürften kommende Woche mangels wichtiger Daten vor allem durch die geopolitische Entwicklung getrieben werden. Den Industriemetallpreisen droht derweil Gegenwind aus China, da die BIP-Daten wohl etwas enttäuschen dürften.


Rückblick

Aktienmärkte konsolidieren vielerorts auf hohem Niveau
Die globalen Aktienmärkte zeigten sich in den zurückliegenden fünf Handelstagen weiterhin in einer recht robusten Verfassung. Die Indexveränderungen hielten sich auf Wochenbasis zumeist in recht engen Grenzen. Die Konsolidierung auf hohen Niveaus setzte sich fort.

Während der Nasdaq Composite-Index und der Nikkei 225-Index jeweils leicht um 1% zulegten, verharrte der Dax im Wochenvergleich auf der Stelle. Etwas schwächer tendierten dagegen A-Aktien in China, die durchschnittlich um 1,6% nachgaben. Auch in Hongkong gab es nach dem Aufwärtstrend der vergangenen zwei Monate Gewinnmitnahmen.

Für Gegenwind hatten vor allem gesunkene Zinssenkungshoffnungen in den USA gesorgt, wo die Wirtschaft einerseits sehr robust ist und die Verbraucherpreise andererseits erneut höher als erwartet ausfielen. Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins unverändert bei 4,5% und den Einlagenzins bei 4,0% zu belassen, hatte kaum Einfluss auf die Börsen, da dieser Schritt weitgehend so erwartet war. Allerdings deutete die EZB eine mögliche Zinswende für Juni an, sodass sich die Kurse in Europa am Freitagvormittag auch vor dem Hintergrund sinkender Renditen wieder spürbar erholten.

Auf Wochenbasis kletterte die Rendite für die zweijährige deutsche Bundesanleihe leicht von 2,87% auf 2,89% (Daten per Freitagvormittag 10 Uhr). Im Wochenhoch war sie kurz über 3% gestiegen. In den USA fiel der Renditeanstieg stärker aus. Die Rendite für die zehnjährige US-Staatsanleihe kletterte von 4,4% auf 4,53%. Hier belasteten die robusten Konjunkturdaten und die höher als erwartet ausgefallenen Verbraucherpreise.

Auf europäischer Sektorenebene waren auf Wochenbasis vor allem Titel aus dem Bereich Rohstoffe gesucht (+4,5%), wohingegen Versicherungstitel im Schnitt um 1,5% fielen. In den USA waren IT-Werte (+2,8%) am stärksten gesucht, und am Performanceende rangierten Immobilientitel (-1,4%).

Während der Ölpreis im Wochenvergleich um fast 2% nachgab, setzte der Goldpreis seine Hausse fort und gewann weitere 2,8%.


Ladevorgang...


Märkte in Zahlen

Renditen von Staatsanleihen - in Prozent

-1W -1M ggü.
31.12.
Deutschland
2 Jahre 3,06 0,10 0,16 0,39
5 Jahre 2,51 0,13 0,17 0,67
10 Jahre 2,46 0,12 0,18 0,46
Bund Future (Kurs) 131,34 0,31 0,43
USA
2 Jahre 5,01 0,31 0,43 0,68
5 Jahre 4,61 0,33 0,51 0,75
10 Jahre 4,57 0,27 0,47 0,71
10J-2J (Pkt.) -43,70 -39,80 -48,10 -46,80

Währungen - Änderung in Prozent1

-1W -1M ggü.
31.12.
USD pro EUR 1,0706 -1,50 -2,03 -3,09
GBP pro EUR 0,8551 -0,32 0,21 -1,32
CHF pro EUR 0,9756 -0,78 1,65 4,93

1 Positiver Wert: Aufwertung des EUR

Aktienmärkte - Änderung in Prozent

-1W -1M ggü.
31.12.
Europa
DAX 17.954,48 -2,44 1,17 7,18
MDAX 26.703,18 -2,07 2,56 -1,60
DJ Stoxx 600 504,55 -1,23 0,61 5,36
Euro Stoxx 50 4.966,68 -2,05 0,74 9,84
USA
S&P500 5.199,06 1,01 1,58 7,91
Dow Jones 38.459,08 -0,36 -0,80 2,04
Nasdaq Comp. 16.442,20 2,45 2,64 9,53
Asien
Nikkei 225 39.442,63 -0,83 1,60 17,87

Rohstoffe - Änderung in Prozent

USD -1W -1M ggü.
31.12.
Rohöl (Brent) 90,06 0,93 8,99 15,92
Gold 2339,12 2,03 7,07 13,25

Quelle: LSEG Datastream


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Rückblick: André Sadowsky, CEFA

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