Glossar

Tafelgeschäft

Beim Tafelgeschäft erfolgen am Bankschalter Leistung und Gegenleistung Zug um Zug ohne Ansprechen eines Kundenkontos, z.B. Umtausch von Mark bzw. Euro in Reisedevisen (Sorten) oder Kauf von Wertpapieren gegen Bargeld.

Bei Kupon-Einlösungen über Tafelgeschäft wird die Abgeltungsteuer von der Bank einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.

Tagesauszug

siehe Kontoauszug.

Tagesgeld

Kreditaufnahme bzw. Geldanlage unter Banken mit eintägiger Rückzahlungsfrist.

Talon

siehe Mantel/Bogen.

Taxkurs

siehe Kurszusätze.

TCP/IP

„Transmission Control Protocol / Internet Protocol“. Standard zur Übertragung von Daten im Internet. TCP beschreibt, wie Nachrichten in Pakete zerlegt werden und am Ziel wieder zur Originalnachricht zusammengesetzt werden können. IP, oder „Internet Protocol“, wird benötigt, um die Pakete so zu adressieren, dass sie über diverse Knoten oder auch Netzwerke mit verschiedensten Übertragungsstandards ihren Weg (ihre Route) finden.

TecDAX

Im Zuge der Neustrukturierung des Frankfurter Aktienmarktes gestaltet die Deutsche Börse im Jahr 2003 ihre Aktienindizes um. An die Stelle des skandalträchtigen Neuen Marktes tritt der so genannte TecDax. Er enthält die 30 wichtigsten High-Tech-Unternehmen, die an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Zum Indizes-Start am 24. März setzt sich der TecDax aus ehemaligen MDax- und Nemax-Mitgliedern zusammen. Der Blue-Chip-Index steht auch ausländischen Technologiewerten offen.

Der TecDax ist Bestandteil des Prime Standards, des höchsten Qualitätssegments an der Frankfurter Börse. Der Prime Standard strukturiert sich in vier Aktienindizes, die zusammen 160 Gesellschaften umfassen. Zu ihm gehören der Leitindex Dax (30 Werte), der auf Midcapwerte spezialisierte MDax (50), der auf Smallcaps ausgerichtete SDax (50) und der technologielastigeTecDax (30). Weitere 210 Firmen stehen im Prime Standard als Nachrückkandidaten für die vier Indizes zur Verfügung.

Technische Analyse

siehe Charts.

Teilfreistellung

Zur Abmilderung der Besteuerung von Kapitalerträgen, die dem Privatanleger im Zusammenhang mit einem Investmentfonds (z. B. Veräußerung des Fondsanteiles, Ausschüttung aus dem Fonds, Besteuerung der Vorabpauschale) entstehen, sind seit 01.01.2018 Teilfreistellungssätze (TFS) auf Anlegerebene eingeführt worden. Diese werden bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Kapitalertragsteuer steuermindernd berücksichtigt.

Die Höhe des fondsspezifischen Teilfreistellungssatzes (TFS) richtet sich nach der Art des Fonds:

  • Für Privatanleger in Aktienfonds beträgt der TFS 30 %; dabei müssen mehr als 50 % des Fondsvermögens in Aktien investiert sein
  • Für Privatanleger in Mischfonds beträgt der TFS 15 %; dabei müssen mindestens 25 % des Fondsvermögens in Aktien investiert sein
  • Für Privatanleger in offenen Immobilienfonds beträgt der TFS 60 %
  • Für Privatanleger in offenen Immobilienfonds mit Anlageschwerpunkt im Ausland beträgt der TFS 80 %; dabei müssen mehr als 50 % des Fondsvermögens in Auslandsimmobilien oder Auslandsimmobiliengesellschaften investiert sein

Anlegerspezifische Teilfreistellungssätze, z. B. für betriebliche Anleger, finden ausschließlich im Rahmen der Veranlagung Berücksichtigung.

Teilgesicherte Aktienlaufzeitfonds

Teilgesicherte Aktienlaufzeitfonds sind eine Sonderform der Investmentfonds. Der Kauf des Fonds ist nur innerhalb einer bestimmten Frist möglich und die Gesamtlaufzeit ist auf einen vorher bestimmten Termin befristet. Im Gegensatz zu einem Aktienfonds ist das Verlustrisiko bei diesem Fonds durch einen Sicherheitspuffer von z. B. 20 % teilweise abgesichert. Bei einem Kursrückgang des entsprechenden Aktienmarktes innerhalb des Pufferbereichs erhält der Anleger zum Laufzeitende 100 % des eingesetzten Kapitals (abzüglich Ausgabeaufschlag) zurück. Erst an darüber hinausgehenden Kursverlusten ist der Anleger beteiligt. Während der Laufzeit nimmt der Anteilspreis zu einem bestimmten Prozentsatz an der Entwicklung des jeweiligen Aktienmarktes teil.

Teilrente

Versicherte können durch den Bezug einer Teilrente bei entsprechender Einschränkung ihrer Erwerbstätigkeit in den Ruhestand hineingleiten. Die Teilrente kann in Höhe von einem Drittel, der Hälfte oder zwei Dritteln der vollen Altersrente bezogen werden. Eine Teilrente kann beanspruchen, wer die Voraussetzungen für eine Altersrente erfüllt.

Tenderverfahren

Das Tender- oder Ausschreibungsverfahren ist eine Methode, bei der Wertpapiere ­ in der Regel Anleihen ­ über Gebote emittiert (Emission) werden: Der Anbieter sammelt die eingehenden unterschiedlichen Gebote und teilt auf deren Grundlage zu. Bei der Zuteilung haben die Bieter mit den höchsten Geboten Vorrang. Es können unterschiedliche Zuteilungsmethoden angewendet werden. Die Europäische Zentralbank stellt über solche Tenderverfahren den Kreditinstituten Liquidität zur Verfügung (Offenmarktgeschäft, Refinanzierung). Zu unterscheiden sind Zinstender und Mengentender. Beim Zinstender bieten die Kreditinstitute Betrag und Zinssatz, zu denen sie mit dem Eurosystem Geschäfte tätigen wollen. Die Zuteilung erfolgt entweder zu einem einheitlichen Satz („holländisches“ Verfahren) oder zu den individuellen Bietungssätzen („amerikanisches“ Verfahren). Dabei werden Gebote, die über dem niedrigsten noch zum Zuge kommenden Satz liegen, voll zugeteilt, während die Gebote zu diesem Satz gegebenenfalls repartiert werden.

Beim Mengentender legt die Zentralbank den Zinssatz im voraus fest und die teilnehmenden Geschäftspartner bieten den Geldbetrag, für den sie zum vorgegebenen Zinssatz abschließen wollen. Sind die Bietungen der Banken höher als die von der Notenbank angestrebte Zuteilungsmenge, werden die individuellen Gebote nur entsprechend einer bestimmten Quote zugeteilt.

TER

Die Total Expense Ratio (TER) zeigt die Summe aller Kosten und Gebühren im Verhältnis zum Volumen eines Investmentfonds. Nur der Ausgabeaufschlag wird dabei nicht beachtet. Vorteil für den Anleger: Durch die TER werden, im Unterschied zur reinen Managementgebühr, alle Kostenfaktoren, die die Wertentwicklung eines Fonds beeinflussen, miteinbezogen. Der Anleger kann mit Hilfe der TER sehr genau vergleichen, welcher Fonds wirklich teuer bzw. günstig ist.

In Publikumfonds wurde dem Anleger bisher der Eindruck vermittelt, dass die Kostenbelastung im Fonds, die sich immer negativ auf die Wertentwicklung auswirkt, auf die Verwaltungsgebühr beschränkt ist. Dies ist jedoch nicht richtig. Es fallen weitere Kosten an. Dazu gehören zum Beispiel Ausgaben für die Prüfungsgesellschaft, Anwaltskosten, Depotgebühren, Verwaltungskosten für den Fonds (interne und externe Verwaltungskosten), Aufwändungen für das Marketing und sonstige rechtliche Unterlagen. Zwischen den beiden Größen, der bloßen Managementgebühr und den Gesamtkosten, bestehen nicht selten erhebliche Differenzen. Um mehr Kostentransparenz zu schaffen, setzen immer mehr Fondsgesellschaften auf die aussagekräftigere TER.

Termineinlagen

Termineinlagen sind Gelder, die einer Bank für eine begrenzte Zeit auf „Termin“ zur Verfügung gestellt werden. Bei Fälligkeit können sie erneut festgelegt oder auch abgezogen werden. In der Regel wird eine Einlagedauer von einem Monat bis zu vier Jahren, aber auch darüber, vereinbart.

Die Verzinsung richtet sich grundsätzlich nach der jeweiligen Geldmarkt-Lage. Darüber hinaus spielen die vereinbarte Festlegungsfrist sowie die Höhe der Einlage eine Rolle. Der Zinssatz für Termingelder schwankt stärker als der Sparzins.

Während Spareinlagen vorzugsweise der längerfristigen Anlage von privaten Ersparnissen dienen, werden Termingelder überwiegend für einen bestimmten Zweck angesammelt, etwa von Unternehmen für die geplante Anschaffung neuer Maschinen oder für Steuerzahlungen. Die Bewegung auf den Terminkonten ist daher größer als bei den Sparguthaben.

Im Mai 2001 waren von inländischen Nichtbanken bei den deutschen Kreditinstituten Termineinlagen in Höhe von rund 1.125 Mrd Euro angelegt.

Termingeschäfte

Als Termingeschäfte bezeichnet man Käufe und Verkäufe, bei denen nicht sofort, sondern erst zu einem vereinbarten späteren Zeitpunkt geliefert und bezahlt wird. Alle Einzelheiten einschließlich des Preises werden schon bei Vertragsabschluss verbindlich festgelegt. Besonders häufig werden Termingeschäfte an den internationalen Waren-, Wertpapier- und Devisenmärkten (Börse) abgeschlossen. Das Industrieunternehmen, das sich seine Rohstoffe zu einem festen Preis im voraus sichern will, ist ebenso daran interessiert wie etwa ein überseeischer Kupferproduzent, der eine feste Höhe seines Verkaufserlöses einplanen möchte, lange bevor er den Rohstoff verschifft. Der Exporteur, der seinem Kunden ein Zahlungsziel von einigen Wochen oder Monaten eingeräumt hat, kann die für das Ende der Frist zu erwartenden Devisen sofort „per Termin“ verkaufen, um das Kursrisiko auszuschalten. Denn in der Regel weicht der Terminpreis vom Tages- oder Kassapreis nach oben oder unten ab (Options & Futures).

Terminhandel

Thesaurierende Fonds

Anderer Begriff für „akkumulierende Fonds“. Bei diesen Investmentfonds verbleiben die im Geschäftsjahr erwirtschafteten Erträge - Dividenden aus Aktien oder Zinserträge aus Anleihen - dauerhaft im Fondsvermögen und erhöhen so permanent den Anteilswert.

Thesaurierung

Aus dem Griechischen (thesauros = Schatz) übernommen, bedeutet dieser Begriff etwa: Schätze ansammeln. Unternehmen betreiben eine Thesaurierungspolitik, wenn sie aus ihrem Jahresüberschuss einen Anteil den offenen Rücklagen zuweisen. (Selbstfinanzierung).

Thesaurierende Fonds sind Investmentfonds (Investmentsparen), die satzungsgemäß die erzielten Erträge nicht an die Zertifikatsinhaber ausschütten, sondern im Fondsvermögen belassen. Die Wertsteigerung drückt sich dann allein in den Preisen der Ansteilsscheine aus. Zur Versteuerung der Einkünfte wird ein Tag festgelegt, an dem die Erträge dem Anleger fiktiv „zufließen“.

Tilgung

siehe Annuität.

Alles rund um Tilgung von Kredit und Darlehen finden Sie außerdem in unserem Ratgeber.

Tilgungsfonds

Timing

Wahl des „richtigen“ Anlagezeitpunkts bzw. des „richtigen“ Ausstiegs. Fachleute raten allerdings Privatanlegern davon ab, ein Timing zu versuchen. Untersuchungen zeigen, dass die überwiegende Mehrzahl der Privatanleger nicht den richtigen Zeitpunkt findet. Das Timing-Problem kann der Anleger mit Sparplänen durch das Cost-Averaging vermeiden.

Todesfallleistung (konstante)

Die Todesfallleistung bleibt während der gesamten Versicherungsdauer konstant und entspricht der vereinbarten Erlebensfallsumme. Diese Form der Versicherung kombiniert in idealer Weise die Alters- und Hinterbliebenenabsicherung und kann wahlweise um eine Berufsunfähigkeitsabsicherung ergänzt werden. Sie eignet sich ideal zur Absicherung von Familien (mit Kindern).

Todesfallleistung (steigende)

Die Todesfallleistung steigt ab dem zweiten Versicherungsjahr jährlich um einen gleichbleiben-den Betrag, bis die Erlebensfallsumme im letzten Jahr der Versicherungsdauer erreicht ist. Diese Form der Versicherung eignet sich vor allem für Personen, die anfänglich weniger Todesfallschutz benötigen (z.B. Singles).

Tombstone

Die in der internationalen Finanzpresse nach Platzierung einer Emission veröffentlichte Anzeige wird „Tombstone“ (Grabstein) genannt; sie informiert über den Emittenten, über die wesentlichen Ausstattungsmerkmale der Emission wie Verzinsung und Laufzeit sowie die Zusammensetzung des Konsortiums.

Top-Down-Ansatz

Fonds werden auf verschiedene Art und Weise verwaltet.
Bei dieser Vorgehensweise werden zunächst die Länder festgelegt und anschließend die Titel für den Fonds ausgewählt.
Siehe auch Managementansatz.

Topix-Index

Der Topix-Index wurde 1998 neu an der Börse in Tokio für den aufgenommenen Handel mit Index-Terminkontrakten eingeführt. Er enthält sämtliche 1111 Aktien-Werte der Ersten Sektion der Tokioter Börse, was dem amtlichen Handel in Deutschland entspricht. Im Gegensatz zum Nikkei-225-Index beinhaltet der Topix-Index vor allem moderne Industrien, Finanzinstitute und Unternehmen der Elektroindustrie.

Trading

Kurzfristiger Kauf- und Verkauf von Wertpapieren. Hauptsächlich mit dem Ziel durch Marktschwankungen Kursgewinne zu erzielen..

Traffic

Der „Verkehr“ eines Online-Angebots. Ziel ist die Maximierung von Nutzerzahlen. Die Kontrolle der Datenmenge ist wichtig, um ideale Leitungskapazitäten zur Verfügung stellen zu können.

Tranche

Teilbetrag einer Emission, die beispielsweise zu verschiedenen Terminen und möglicherweise auch verschiedenen Zinssätzen oder in verschiedenen Währungen aufgelegt wird.

Transaktionskosten

Kosten, die beim An- und Verkauf von Wertpapieren anfallen und dem Fondsvermögen belastet werden.

Transaktionsnummer (TAN)

Für die Übermittlung von Aufträgen im Online Banking wird neben der PIN die Transaktionsnummer (TAN) als zusätzlicher Sicherheitsmechanismus verwendet. Jede TAN ist nur für eine Auftragsübermittlung gültig. Jeder Online Banking-Nutzer besitzt eine persönliche Liste mit gültigen TANs, den sogenannten TAN-Brief.

Der TAN-Brief ist stets unter Verschluss zu halten und darf keinem Dritten zugänglich gemacht werden.

Transferable Loan-Instruments

Verbriefte, handelbare Kreditanteile.

Treuhandauftrag

Treuhandaufträge werden an Notare und Banken bei Darlehensauszahlung erteilt, wenn z.B. noch nicht alle Sicherheiten bestellt sind. Der Darlehensgeber überweist in derartigen Fällen z.B. einen Betrag in Höhe des Kaufpreises an einen Notar (oder eine andere Bank) „zu treuen Händen“. Der Notar darf über das Geld nur verfügen, wenn er sicherstellen kann, dass dann auch die Auflagen (z.B. Grundschuldbestellung) erfüllt werden.

Trojanische Pferde

Trojanische Pferde sind Programme, die dem Nutzer eine nützliche Funktion vorgaukeln, in Wirklichkeit aber dazu programmiert worden sind, Daten zu verändern, Tastatureingaben abzuhören und an den Angreifer zu senden oder auch die Festplatte zu formatieren. Anders als die meisten Viren, kopieren und verbreiten sich Trojaner nicht selbständig.

Trust

Englische Bezeichnung für Investmentfonds.

Trustcenter

Ein Trustcenter (deutsch: Zertifizierungsstelle) ist eine Organisation, die digitale Zertifikate herausgibt. Ein digitales Zertifikat ist gewissermaßen das Cyberspaceäquivalent eines Personalausweises und dient dazu, einen bestimmten öffentlichen Schlüssel einer Person oder Organisation zuzuordnen.

Diese Zuordnung wird von der Zertifizierungsstelle beglaubigt, indem sie sie mit ihrer eigenen digitalen Unterschrift versieht.

Die Zertifikate enthalten „Schlüssel“ und Zusatzinformationen, die zur Authentifizierung sowie zur Verschlüsselung und Entschlüsselung sensitiver oder vertraulicher Daten dienen, die über das Internet und andere Netze verbreitet werden. Als Zusatzinformationen sind zum Beispiel Lebensdauer, Verweise auf Zertifikatsperrlisten, etc. enthalten, die durch die Trustcenter mit in das Zertifikat eingebracht werden.

Die Aufgabe einer Beglaubigungsinstitution ist es, solche digitalen Zertifikate herauszugeben und zu überprüfen. Sie ist dabei für die Bereitstellung, Zuweisung und Integritätssicherung der von ihr ausgegebenen Zertifikate verantwortlich..