China – Zentralbank will Wirtschaft anschieben
Die chinesische Notenbank (PBoC) hat heute ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Stimulierung der Wirtschaft beschlossen.
Commerzbank Economic Research
24.09.2024
Ein ganzes Bündel an Maßnahmen
Die PBoC hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die Wirtschaft zu unterstützen. Zum einen soll eine lockerere Geldpolitik offensichtlich die Konjunktur stabilisieren und das Erreichen des Wachstumsziels erleichtern. Zum anderen will die PBoC der Regierung mehr Zeit verschaffen, um die strukturellen Probleme insbesondere am Immobilienmarkt anzugehen.
Zinssenkungen
Die PBoC hat heute ihren maßgeblichen Leitzins, den 7-tägigen Reverse-Repo-Satz, um 20 Basispunkte auf 1,50% gesenkt. In der Vergangenheit hatte sie bisher eher kleinere Schritte von 10 Basispunkten bevorzugt, sodass der heutige Schritt überraschend groß ausfiel. Dies wird dazu führen, dass der Zinssatz für die mittelfristige Kreditfazilität (MLF) um 30 Basispunkte auf 2 % sinkt und zu einer weiteren Senkung der Leitzinsen für Kredite (LPRs) und Einlagenzinsen der Banken um 20–25 Basispunkte.
Die Mindestreservesätze (RRRs) für große und mittelgroße Banken wurden um 50 Basispunkte auf 9,5% bzw. 6,5 % gesenkt. Der RRR für kleine Banken wurde unverändert bei 5 % belassen, was von der PBoC als Untergrenze angesehen wird. Durch die Senkung der Mindestreserveanforderungen werden 1 Billion CNY (142 Milliarden USD) an Liquidität freigesetzt.
Bei der Senkung der Mindestreservesätze versucht sich die PBoC jetzt an Forward Guidance. Zwar blieb die Absenkung um 50 Basispunkte im üblichen Rahmen. Zusätzlich hat die Notenbank aber eine weitere Senkung um 25–50 Basispunkte bis zum Jahresende in Aussicht gestellt, eine für die PBoC ungewöhnliche Maßnahme. Offenbar will die Bank ihre Kommunikation verbessern, um eine effektivere Umsetzung der Politik zu erreichen.
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